falsche Ausbildung

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
v_rena
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 40
Beiträge: 1

falsche Ausbildung

Beitrag Mo., 01.03.2010, 18:11

Hallo,

ich bin neu hier, aber nicht unerfahren in Sachen Essstörung, Depressionen, und Therapien. All das hat mich über 20 Jahre meines Lebens beschäftigt. Meine Therapie(n) habe ich erfolgreich abgeschlossen, ich habe es geschafft eine Familie zu gründen, nur im Beruf bin ich völlig "daneben".

Durch die Familie, und den starken subtilen Einfluss meiner Mutter habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, die ganz und gar nicht meinen Interessen entspricht. Das Ergebnis von dieser Ausbildung, die ich mit schlechten Noten, aber doch erfolgreich absolviert habe, waren Bürojobs, die ich nicht ausgehalten habe. Wenn ich mir etwas Anderes gefunden habe, z.B. im Verkauf, wurde mir das so lange schlechtgeredet bis ich mich wieder ins Büro setzte. (brave Tochter, die um jeden Preis von der Mutter geliebt werden will, und es doch nicht schafft)

Jetzt bin ich 40, habe keinen Beruf, den ich weitermachen KANN und zwei Kinder, die mich immer weniger brauchen (eigentlich nur in der Früh und am Abend). So könnte ich von 9 - 15 Uhr arbeiten, und kann es aber doch nicht weil ich Büroarbeit hasse. Außerdem fürchte ich wieder die gehässigen Bemerkungen meiner Mutter wenn ich eine "mindere" Arbeit annehme. Ich will mir nicht minderwertig vorkommen.

Was ratet Ihr mir? Eine Umschulung? Nichts tun? Eine neue Mutter geht leider nicht.

lg aus Wien

Werbung

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mo., 01.03.2010, 19:47

Hallo v_rena!
v_rena hat geschrieben:Durch die Familie, und den starken subtilen Einfluss meiner Mutter habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, die ganz und gar nicht meinen Interessen entspricht.
Sowas gibts leider öfter,...lässt sich aber noch ändern... .
v_rena hat geschrieben:Das Ergebnis von dieser Ausbildung, die ich mit schlechten Noten, aber doch erfolgreich absolviert habe, waren Bürojobs, die ich nicht ausgehalten habe.
Was heißt das, nicht ausgehalten habe? Hast Du ganz schnell wieder gekündigt, bist Du krank geworden?
v_rena hat geschrieben:Wenn ich mir etwas Anderes gefunden habe, z.B. im Verkauf, wurde mir das so lange schlechtgeredet bis ich mich wieder ins Büro setzte.
Oje... .
v_rena hat geschrieben:(brave Tochter, die um jeden Preis von der Mutter geliebt werden will, und es doch nicht schafft)
Dann wird es wohl Zeit, sich jetzt mal von diesem Gedanken zu verabschieden... .
Es gibt mit Sicherheit auch noch andere, die Dich lieb haben!...Und Du? Hast Du Dich auch etwas lieb?
v_rena hat geschrieben:Jetzt bin ich 40, habe keinen Beruf, den ich weitermachen KANN
Warum nicht können? Was passiert, wenn Du es tun würdest?
v_rena hat geschrieben:und zwei Kinder, die mich immer weniger brauchen (eigentlich nur in der Früh und am Abend).
Das heißt, es entsteht jetzt eine (Zeit-) Lücke, die Du gerne füllen würdest,...mit etwas, was Dir wichtig ist, was wirklich nur Du entscheidest, ganz unabhängig davon, was andere sagen und denken?...Mal was ganz eigenes tun und haben,...nur für Dich und so, wie Du es willst?
Was war denn eigentlich vor den Kindern und vor dem Bürojob, Dein Traumberuf? Hast Du Hobbies?
v_rena hat geschrieben:Was ratet Ihr mir? Eine Umschulung? Nichts tun? Eine neue Mutter geht leider nicht.
Ne, ne neue Mutter geht wirklich nicht,...es sei denn, Du findest übergangsweise eine passende Ersatzmutter für Dich, sprich: Therapeutin,...weil ich vermute, dass diese Trennung und Veränderung, nur geht, wenn Du Dich nochmal genauer mit Deiner Beziehung zu Deiner Mutter auseinandersetzt.
Eine neue Mutter geht nicht, wohl aber, eine neue Beziehung zu Deiner Mutter!...
So, dass wirklich egal sein kann, was andere bzw. sie über Dich und wie Du zu leben hast, denken!
Ich weiß nicht, vielleicht versucht sie mit ihrer Haltung hinzubekommen, dass Du besser lebst, als sie es getan hat oder Du für sie ihren Traumjob lebst, oder was weiß ich nicht alles.
Ist auch in erster Linie nicht so wichtig.
Was ich aber vermute, ist, dass es sein kann, dass sich das Beziehungsthema, was im Endeffekt auch in jeder Essstörung mit drin ist, in gewissem Maßen auch jetzt noch da ist.
Ich weiß nicht, warum Du damals eine Essstörung und eine Depression hattest, könnte mir aber jetzt rein spekulativ vorstellen, dass es da auch um Abgrenzung ging,...und jetzt im Endeffekt auch noch,...nur auf einer anderen Basis. Von daher denke ich, eine Therapie täte Dir vielleicht ganz gut,...und dass Du schon mal eine erfolgreich abgeschlossen hast, heißt ja auch nicht gleich, dass Du versagt oder eine Niederlage erlitten hast.
Manchmal ist es ja auch wirklich so, dass nach einer Zeit nochmal ein altes (oder neues) Thema hochkommt, was jetzt, in Hinblick auf die gestiegende Lebenserfahrung, nochmal ganz anders bearbeitet und beleuchtet werden kann.

...und zum Thema Umschulung: Ja, warum nicht!...Es gibt auch Leute, die fangen mit 40/50 nochmal an zu studieren oder machen sich selbständig!...Was schwebt Dir denn vor, was Du gerne machen würdest? Vielleicht lässt Du Dich einfach mal beim Arbeitsamt beraten?

Viele, mutmachenwollende Grüße,

ENA!

Benutzeravatar

cupa
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 142

Beitrag Mo., 01.03.2010, 21:08

Hallo v_rena!

Verstehe ich Dich richtig: Du müsstest (aus finanziellen Gründen) eigentlich nicht arbeiten? Dann stünden Dir doch alle Wege offen!

Ena hat schon einiges genannt, wie den eventuell vorhandenen Traumjob jetzt (schrittchenweise) anzugehen oder den Ausbau eines Hobbys, eventuell auch über ein Ehrenamt. In einigen/vielen (?) Bereichen zählt Erfahrung mehr als die richtige Ausbildung. Außerdem kommt man über ein Ehrenamt mit Menschen zusammen, die die eigenen Interessen teilen und vielleicht ergibt sich durch diese Bekanntschaften oder aus der Tätigkeit selbst früher oder später ein bezahlter Job.

Viele tun sich schwer, nochmal von vorn zu beginnen, auch weil dabei Altgewohntes aufgegeben werden muss.
v_rena hat geschrieben:(brave Tochter, die um jeden Preis von der Mutter geliebt werden will, und es doch nicht schafft)
Dir steht aber eigentlich "nur" diese "klitzekleine Kleinigkeit" im Weg, oder? Da solltest Du auch mMn nochmal genauer hinschauen...

LG cupa

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Mo., 01.03.2010, 21:14

Hallo!

Eine Umschulung wirst Du vermutlich nicht kostenlos bekommen, aber wenn Dir der verkauf Spaß gemacht hat, warum nicht das machen?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag