Klinik: wie finden, Versicherungsfragen usw.

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
netzhaut
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 30
Beiträge: 5

Klinik: wie finden, Versicherungsfragen usw.

Beitrag Mo., 08.02.2010, 17:51

Hallo liebe Forumsleute,

ich bin ein Neuling hier, habe allerdings in den vergangenen Wochen schon recht viel im Forum herumgestöbert, und will mich mal mit einer ersten - etwas wirren - Frage an euch wenden.

Ich versuche es halbwegs kurz zu halten und nicht gleich mit einem Roman zu debutieren. Fragt ruhig gerne nach, wenn es dadurch zu unklar bleibt!

Also, äh, wie fange ich an? Ich bin seit Ende letzten Jahres in eine ziemlich heftige depressive Krise geraten. Schon davor habe ich lange und immer wieder darüber nachgedacht nochmal eine Therapie anzugehen, hatte aber das Gefühl, dass dafür in meiner momentanen Lebenssituation einfach nicht der nötige Raum da ist. Inzwischen geht es mir aber dermassen scheiße, dass ich mir eingestanden habe: ich muß dringend etwas für mich tun, alles andere kann warten und die Welt wird nicht komplett untergehen, wenn ich für eine Weile nicht so funktioniere wie es von außen gefordert wird.

Ich habe also in den letzten 1 1/2 Monaten angefangen ganz massiv nach Hilfe zu suchen. Ich habe wild rumrecherchiert, mir Selbsthilfegruppen (Co-abhängigkeit, erwachsene Kinder psychisch kranker bzw. suchmittelabhängiger Eltern) angeschaut und mich in den Dschungel der Therapeutensuche begeben. Ihr werdet es kennen: das ist alles ganz schön heftig, verwirrend, anstrengend und vor allem: es dauert einfach ewig. Und es verlangt so verflucht viel Initiative und Kampfkraft obwohl man doch eigentlich gar nicht mehr kann und nur noch zusammenbrechen oder an die Hand genommen werden will.

Naja. Obwohl ich ziemlich stolz auf mich und zufrieden damit bin, dass ich mich den Problemen stelle und aus dem krisenhaften weiterwurschteln-immer-weiter-weiter-funktionieren-und-verdrängen rausgekommen bin, fühle ich mich schlechter und schlechter. Und ich habe das Gefühl: je mehr ich mich stelle, je weniger ich verdränge und vor allem, wenn ich die Emotionen, die die ganze Zeit in mir vergraben waren, zulasse, desto krasser wird es. Ist ja erstmal auch logisch. Der Deckel ist vom Topf und ich werde komplett überflutet.

Inzwischen denke ich fast: einmal in der Woche zum Thera zu gehen wird mir nicht wirklich reichen. Da will einfach so viel raus und ich will damit nicht alleine sein. Deshalb überlege ich schon, was es so an Klinik-Optionen gibt. Wenn ich mir was wünschen könnte würde ich sofort 'ne stationäre Psychotherapie in einer guten (Reha)Klinik machen - und danach dann ambulant weiter, sei es in ner Einzel- oder Gruppentherapie. Was allerdings für mich leider überhaupt nicht geht ist Akutpsychiatrie oder ein psychiatrisches Krankenhaus. Das hat mit meiner Geschichte zu tun - ich glaube zu viel Kontakt mit Leuten mit psychotischen Problemen oder sogar mit Borderlinern triggert bei mir einfach zu viel und würde mir nicht helfen sondern eher im Gegenteil mich komplett überfordern und umhauen. (Bitte versteht das nicht falsch: ich möchte damit auf keinen Fall abwertend gegenüber Leuten mit diesen Problemen klingen oder sagen, dass die irgendwie schlimm seien oder was auch immer. Gar nicht. Ich komme damit nur aus meiner persönlichen Lebensgeschichte heraus nicht klar, bin da ein bißchen traumatisiert.)

Deshalb frage ich mich und euch:

- gibt es Kliniken, die auf die Behandlung von von Depressionen (und Co-abhängigkeit, Aufarbeitung von Problemen aus der Kindheit und Jugend in suchtkranken und psychotischen Familien etc.) spezialisiert sind und wo die Stationen nicht so sehr mit anderen Diagnosen durchmischt sind?

- wie findet man die??? (Bin da echt am Ende mit meinem Latein...)

- läuft sowas nur über die Rentenversicherungsträger oder auch über Einweisung/ Krankenkasse?

- habt ihr da irgendwelche Empfehlungen oder Erfahrungen? Wart ihr schonmal in sowas?

- wie seid ihr bei der Suche und dem ganzen bürokratischen Kladderadatsch vorgegangen?

- und überhaupt!!!

Jetzt isses doch ein halber Roman geworden.
Aber ich wäre euch echt für jedes feedback dazu super dankbar! (Und ja: ich habe gesehen, dass es hier einen speziellen Bereich zu Klinkfragen gibt und da auch schon viel rumgelesen. Aber der schien mir ein bißchen verwaist zu sein und ich will gerne, dass dieser Thread auch gesehen wird. Wenn das nicht okay ist, dann bitte diesen Thread dahin verschieben und: my apologies!)

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert u Thread in einen passenderen Bereich verschoben)

Werbung

Benutzeravatar

visual_quicksteps
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 37
Beiträge: 54

Beitrag Mi., 10.02.2010, 17:17

Hallo netzhaut,

ich habe zwar keine Antworten auf Deine Fragen (sorry for that), aber spontan würde mir da die Krankenkasse als erste Informationsquelle einfallen.
Viel Glück bei Deiner Recherche.

Gruß
visual_quicksteps

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
netzhaut
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 30
Beiträge: 5

Beitrag Do., 11.02.2010, 13:33

Hi visual_quicksteps,

vielen Dank für deine Antwort!!! (Fühlt sich gleich viel besser an, wenn irgend jemand reagiert - kein feedback beim ersten Posting zu bekommen ist doch etwas verunsichernd...)

Und dein Hinweis ist natürlich total naheliegend. So naheliegend, dass ich gar nicht drauf gekommen bin. Da werde ich mich tatsächlich mal erkundigen. Ansonsten neige ich inzwischen dazu, doch erstmal die ambulante Therapie zu forcieren und mich gegebenenfalls in dem Rahmen nochmal mit den Kliniksfragen auseinanderzusetzen. Vielleicht will ich gerade auch zuviel auf einmal.

Trotzdem würde ich mich freuen, wenn doch noch jemand mit entsprechenden Erfahrungen hier 'nen Satz sagen mag!

Gruß,
netzhaut

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag