Schneiden, Halluzinationen,.. - stationärer Aufenthalt?

[Stachel]

Hallo allerseits!

Hat jemand/jevraud Erfahrungen oder Informationen zum Pavillon 2 der Baumgartner Höhe (Otto-Wagner-Spital) in Wien bzw. zur Psychiatrie des Therapiezentrums Ybbs (Niederösterreich)?

Wäre sehr dankbar für Beiträge, da ich selbst überlege, mich in absehbarer Zeit in eine dieser Kliniken zu begeben. Weiß nicht mehr weiter...

Gruß,
Stachel.

(Hinweis Admin: da off topic, Threadtitel von "Therapiezentrum Ybbs" auf obigen geändert und Thread verschoben. Bitte um Verständnis.)

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[perky]

n'Abend

Ybbs würde mich auch sehr interessieren. Ich könnte dort 3 Monate eine Therapie machen.

Gruß
perky

[aradiasophie]

He, Stachel
Kenn die Beiden nicht. War selbst im API Langzeittherapiestation Mödling, Zukunftsschmiede Pressbaum und (freiwillig, hingedrängt) Station Nord in Gugging.
Wenn du vielleicht schreiben könntest, in welche Art Therapie/warum du dich dort hin begeben willst?
Was isn los?
Weiß nicht mehr weiter - mit dir selbst, deiner Situation?

[Stachel]

Hallo aradiasophie!

Möchte Dir gerne antworten - doch scheint mir die Klinik-Rubrik nicht der passende Ort zu sein. Deshalb antworte ich Dir unter "Sonstige Problembereiche".

Bis bald,
Stachel.

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[Stachel]

Hallo aradiasophie -
antworte Dir jetzt doch hier, da mir nicht gestattet ist, derzeit ein neues Thema zu eröffnen (nur 1 pro Woche). Nundenn.

Hallo LeidensgenossInnen!

Bin von aradiasophie gefragt worden, was "los ist" mit mir. Nun hier ein kleiner Einblick.

Derzeit quälen mich vor allem Stimmungseinbrüche, Überfordertheitsgefühle, ungute Träume, ungerichtete und spezifische Ängste, Sozialphobie, Unruhe, Spannungen, Unkonzentriertheit, Tics, Visionen (kurze "Filme" von Unfällen), olfaktorische Halluzinationen (Geruch nach Urin, Kot), Musik zerfällt mir in unverbundene Schichten, Sehstörungen, Selbstverletzungstendenzen.

Letzteres ist vor Weihnachten ausgeartet: hatte das Schneiden nicht mehr unter Kontrolle, ob ich etwa ein Blutgefäß durchtrennen würde, hatte Angst vor mir selbst. Ambulanz Baumgartner Höhe: Medikationserhöhung. Dann war der Schneidezwang so gut wie weg. Doch die Spannungen und Unruhe waren nahezu unaushaltbar. Ambulanz Baumgartner Höhe: Medikationserhöhung. Die Spannungen wurden leichter. Doch eine ausgeprägt depressive Stimmung machte sich breit. Ambulanz Baumgartner Höhe: Medikationserhöhung.

Doch so kann es nicht weitergehen. Der nächste Absturz ist vorprogrammiert. Und die kürzlich unterdrückten Symptome schleichen sich schon wieder an und ein. Deshalb, quasi als letzter Ausweg, meine Überlegung bzgl. eines stationären Aufenthalts in einer psychiatrischen Einrichtung.

Es grüßt Euch
Stachel.

[aradiasophie]

He, Stachel
Hm. Nicht leicht. Also prinzipiell halte ich nicht viel von dauernder und/oder hoher Medikation. Wenn Suizidverdacht besteht lässt sich das aber leider nicht vermeiden. Ich kann dir nur raten, mach dir einen Termin beim Tätowierer aus. Der Trick daran ist: Es dauert viel länger als eine SVV. Du liegst dort 1 bis 3 Stunden, dann reichts dir für eine Weile - kannst mir glauben. Außerdem ist es nett so oft (von verschiedenen Kunden/Angestellten) zu hören wie lässig man das alles durchsteht - ohne mit der Wimper zu zucken
Oder geh piercen. Egal was - Ersatzhandlung muss her! Versuch eine nicht alltägliche Sportart (nur gemeinsam mit jemanden der sich dabei auskennt - sonst extrem hohes Verletzungsrisiko). Wenn ich früher wütend war, dass ich Angst hatte ich platze, hab ich mir eine Baustelle oder vorübergehend aufgestellte "Halten und Parken verboten" gesucht und in der Nacht mit der Faust auf die Schilder geschlagen - so fest, dass sie umgefallen sind - das hat geholfen! Ist aber sehr laut.......
Mehr kann ich leider nicht dazu sagen. Vielleicht solltest du doch bei einer höheren Dosis dämpfender Medikamente anfangen, und dann langsam reduzieren, während du Therapie machst. Ich meine halt nur, dass man dabei zwar ruhig gestellt ist, die Spannungen im Inneren aber nicht kleiner werden
Lies dir mal die "Skills" der Anderen in "schreiben statt schneiden" durch.

[Stachel]

Hey aradiasophie!

Schön, mit Dir zu schreibsprechen, tut gut.

Mit Skills habe ich mich in letzter Zeit schon mehrmals beschäftigt. Habe jetzt auch in dem von Dir angegebenen Thread nachgelesen. Danke übrigens für den Hinweis.
Allerdings gibt es da ein nicht unwesentliches Problem: Ich fange mit den Skills nichts an. Ersatzhandlungen widerstreben mir tiefinnerlich. Ich willmuß mich eben schneiden: mir ist der leichte Schmerz manchmal wichtig, um mich zu spüren. Das Blut fließen zu sehen, beruhigt mich; außerdem male ich öfters mit dem Blut (ansonsten kann ich nicht malen). Und es ist mir wichtig, mich selbst zu verletzen: nix Tätowierung, irgendwo noch die Kontrolle oder zumindest (im wahrsten Wortsinn) die Oberhand zu haben, Stachel sticht selbst!
Um einem Mißverständnis vorzubeugen: Ich finde SVV nicht "toll" o.s.ä.. Aber ich finde, es darf stattfinden, wenn es im Rahmen bleibt. Vrau macht es ja auch nicht mutwillig, sondern es ist ein Drang bis Zwang.

Anderes(?) Thema: Deine Psychiatrie-Erfahrungen würden mich interessieren - vielleicht magst Du ein bißchen erzählen? War selbst noch nie stationär. Habe also (abgesehen von den Gruselgeschichten) keine Ahnung, was da auf mich zukommen kann. Habe auch Angst davor. Sehe aber zur Zeit bzw. für eine längerfristige Lösung keinen anderen Ausweg, als stationäre Therapie zu machen.

Es grüßt ein schreib- und lese-gieriger
Stachel.

[aradiasophie]

[quote="Stachel"]Das Blut fließen zu sehen, beruhigt mich; außerdem male ich öfters mit dem Blut /quote]

Liebe Stachel,
ich weiß genau wovon du schreibsprichst.
Die glauben oft man steht auf Schmerzen. Ich find das auch so schön zu sehen wie mein Blut fließt. Ich drück manchmal die Verletzungen auf Papier, damit ich es später ansehen kann. Letztes Mal (nach laaaaaaaaanger Pause) hab ich sie sogar mit dem Handy fotografiert. Aber ich habe erst heute eine Privatnachricht erhalten, in der es darum ging andere mit autoaggressiven Problemen nicht zu flashen, indem ich so wie jetzt auch darüber schreibe. Habe aus demjenigen Post dann den gemeinten Text durch XXXXXX ersetzt.
Keine Ahnung ob wir solche "Gespräche" führen sollten.

[Stachel]

Liebe aradiasophie -

oh, wie schön, Du kennst das auch! Tut echt gut, mit einer Leidens(?)-Genossin zu schreibsprechen. Deshalb finde ich, daß wir uns auch weiterhin austauschen sollten. Wenn es im Forum nicht erwünscht ist, könnten wir ja eventuell auf E-Mail ausweichen. Forum allerdings bevorzugt. -Oder wie siehst Du das?

Hatte in einem anderen Forum erstmal den Namen "Blutbild" - was mir glatt eine Rüge eingebracht hat, und mußte mir einen anderen Namen zulegen.

Hast Du Dein Schneiden (oder wie tust Du's?) unter Kontrolle? Immer? Oder besteht bei Dir, zu"mindest" manchmal, die Gefahr, daß Du Dich ernsthaft verletzt, z.B. so heftig, daß Du ärztInlich versorgt werden mußt? Den Thrill brauche ich nämlich nicht. Meine Verletzungen sind bisher auch alle harmlos gewesen. Schäme mich fast (klingt vielleicht krank - aber das sind wir UNwohl), daß ich nicht einmal wirkliche Narben habe.

Von Deinen Psychiatrie-Erfahrungen möchtest Du nicht berichten -?

Es grüßt Dich
Stachel.

[aradiasophie]

*freu mich auch*
Hm. Also die Nachricht war von einer Userin, nicht vom Admin. Ich finds auch besser die ganze Welt mit Namen zu benennen. Keine halben Sachen
Zur Therapie: Ersteres (API) ist speziell für Drogensüchtige, die kennen aber auch Borderline - Substanzmissbrauch kommt ja auch bei uns vor. Therapie war aber nicht darauf zugeschnitten, und ich hab auch abgebrochen. Die Patienten hatten mir zu viel Macht (dort gibts ja kein Pflegepersonal, nur Dr.s).
Die Zweite hatte auch in ihrem Folder schon emotionale Störungen erwähnt, war auch ganz anders, hab mit einer jungen Borderlinerin das Zimmer geteilt - bin aber in der Einzel so wenig weitergekommen, dass ich die Psychologin bloß gestellt hab und angefahren bin (die nächste Sitzung hatte ich dann bei der Chefin). Also auch nicht das Wahre - wieder weg (bzw wurde ich rausgeworfen). In der Psychiatrie wars nett. Über Gugging kann sich echt keiner beschweren. Die lassen auch mit sich reden wenn man sich überdosiert fühlt. Die Frauen sind getrennt von den Männern untergebracht, aber man kann sich total frei bewegen (die haben eine tolle Sonnenterrasse). Nur Kaffee wird nicht ausgeschenkt - steht aber ein Automat in der Neurologie
Was möchtest du denn noch so wissen?

[Stachel]

aradiasophie -

ich rätsle über Deinen Namen: Die Weisheit phoenikischer Inselstaaten? Weise wie ein Tagesaltar? Das Photo eines Papageis namens Sophie?

Ja, (Un)Dinge beim Namen zu nennen finde ich auch wichtig. Und jedenfalls besser als Soft-Gebrabbel, das sich nichts auf den Punkt bringen traut. (Anm.: Nichts gegen Um-Worte-Ringen!)

Danke für Deinen Therapie-Bericht.

Da Du API abgebrochen hast: Wie steht es mit Deiner Drogensucht? Welche Substanz(en) hat/haben Dich in ihren Bann geschlagen?
Bei mir ist Alkohol ein gewisses Problem.

Was mir auffällt, auch schon im Forum: Bin keine Borderlinerin. SVV nichtsdestotrotz. Meine Diagnose lautet auf "Zwangsstörung mit rezidivierend psychotischer Symptomatik". Auf Comorbidität wird dabei nicht hingewiesen. Fühle mich deshalb von der Diagnose nicht als Ganzes erfaßt. Aber Borderline ist mir gefühlsmäßig wirklich fremd.

Grußgruß,
Stachel.

[aradiasophie]

"Zwangsstörung mit rezidivierend psychotischer Symptomatik".

Hello, bin schon da!
Was meinen die damit? Hab mich absichtlich 4 Jahre nicht mehr mit Psychologie/Psychiatrie beschäftigt - äm - schizophrener oder bipolarer Charakter? Kenn mi net aus.
Wie würdest du dich denn beschreiben? Sorry wegen der schnellen Einordnung zu BL meinerseits - ich hab nicht daran gedacht, dass SVV allein nicht für diese Diagnose reicht bzw ja nicht alle SVVler daher Bordies sind...

Wie gehts denn heute?
Klingst bisschen panisch

[aradiasophie]

Zitat aus Wikipedia:

* zwanghaften Gedanken (zum Beispiel wiederholten Gedanken, dass der Ehemann sterben könnte oder ständiges Zweifeln)
* Zwangsvorstellungen (beispielsweise unerlaubte sexuelle Szenen)
* Zwangsimpulse (Drang zum Vollzug einer Handlung, die trivial, sozial beschämend, störend oder bedrohlich sein kann)

So oder doch anders?

Zu meinem (ehemaligem) Drogenproblem: Ich hab mir eine Liste gemacht - Giftbericht. Werd das jetzt mal in meinen Thread stellen (Selbstschädigendes Verhalten bleiben lassen)
Damit der nicht so unangetastet stehen bleibt - mehr von mir

[Stachel]

aradiasophie -

Zwangsgedanken: muß Dinge denken, die ich gar nicht will, sie wiederholen sich auch manchmal perpetuierend, es denkt mich;

Zwangsvorstellungen: von mir so genannte Visionen - ich sehe oft, wie kurze Filme ablaufend, Unfälle mir nahestehender Personen (die gar nicht stattfinden);

Zwangshandlungen: vor allem mich schneiden; manchmal auch kopfigen Musterordnungszwang; es grinst mich;

Soweit die Zwänge. Der Rest ist Schweigen. (Momentan.)

LG,
Stachel.

[aradiasophie]

Zwangsvorstellungen: von mir so genannte Visionen - ich sehe oft, wie kurze Filme ablaufend, Unfälle mir nahestehender Personen (die gar nicht stattfinden);

Ich seh mich selbst Unfälle bauend Ob ich mit dem Auto gegen einen Baum fahre und mich die Scherben der Windschutzscheibe schneiden bevor ich aufpralle und mein Fuß so bricht, dass der Knochen raus steht...
Welche Visionen würdest du haben wenn du mich siehst? Wär doch sowas von abgefahren wenn du die selben hättest wie ich
Oder nicht lustig?

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