Angst vor allem

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Cathy
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Angst vor allem

Beitrag Do., 04.02.2010, 11:58

Hallo. Ich bin ziemlich verzweifelt und ich weiß auch nicht so recht, wie ich beginnen soll.. Ich hoffe so sehr Erleichterung zu erhalten. Ich habe wirklich Angst vor allem, d.h. ich habe einen Haufen Katastrophengedanken (z.B. Angst vor Blindheit, Angst vor Herzstillstand). Doch am schlimmsten ist meine Angst verrrückt zu werden.
Ich wohne mit meinem Freund zusammen und wenn er bei mir ist, ist im Prinzip auch alles nur noch halb so wild. Doch wenn er nicht da ist und ich alleine schlafen muss, krieg ich kein Auge zu. Ich habe solche Angst davor, dass es spukt oder sich jemand in der Wohnung versteckt, um mich dann umzubringen. Ich kann mich dann auf keinen Fall ohne Fernseher und Licht zum schlafen hinlegen, allerdings werd ich dann auch jede Stunde wach, bis ich gar nicht mehr schlafen kann und warte bis es fast hell ist. Während ich dann wach bin, gehen mir einige Gedanken durch den Kopf, ich fange an über Geister nachzudenken und darüber, wie es wäre Stimmen zu hören, bekomme dann sofort Angst davor. Ich war auch schon bei 2 Ärzten wegen meiner Angst verrückt zu werden, beide meinten, dass man eine Psychose bei mir ausschließen kann und das direkt nach den ersten Minuten. Doch sobald ich KLeinigkeiten höre, lese oder im Fernsehen sehe über Menschen, die betroffen sind, vergleich ich mich sofort damit und finde, dass Parallelen bestehen könnten, oder bekomme zumindest Angst davor..
Hoffe, das war nicht zu wirr. Es gibt noch so viel mehr, doch ich denke, das würde den Rahmen sprengen. Ich hoffe, dass mir jemand Mut machen kann, denn trotz 3 Stunden Schlaf diese Nacht graut es mir schon wieder vor der Nächsten..

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cupa
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Beitrag Do., 04.02.2010, 13:06

Hallo Cathy!

Eine Grübelmeisterin!

Verzeih mir bitte, ich nehme Dein Anliegen schon ernst. Ich weiß, wie beängstigend und energieraubend Katastrophengedanken sind und wie schwer man sich damit sein Leben machen kann.
Cathy hat geschrieben:Ich war auch schon bei 2 Ärzten wegen meiner Angst verrückt zu werden, beide meinten, dass man eine Psychose bei mir ausschließen kann und das direkt nach den ersten Minuten. Doch sobald ich KLeinigkeiten höre, lese oder im Fernsehen sehe über Menschen, die betroffen sind, vergleich ich mich sofort damit und finde, dass Parallelen bestehen könnten, oder bekomme zumindest Angst davor..
Psychose ist auch nur ein Wort (das zugegebenermaßen Angst einjagen kann). Wenn man zur kritischen, wenig wohlwollenden Selbstbetrachtung neigt und irgendwie endlich wissen möchte, "was mit einem nicht stimmt" ( ), springt man gern auf sowas an und gibt seinen Ängsten damit zusätzliche Nahrung.

Meiner Erfahrung nach ist Angst der Gegenspieler von Vertrauen. Vertrauen in Dich und Vertrauen ins Leben. Die gute Nachricht: das kann man üben!
Mein Übungsrahmen dafür ist einerseits die Therapie, die ich mache, andererseits sind es positive Erfahrungen, die ich sammle und zunehmend bewusst wahrnehme. - Freude! - Dem Selbstvertrauen Nahrung geben...

Wie lange geht das bei Dir denn schon so mit diesen Ängsten? Sind sie nur in der Nacht da (weil Du da Zeit zum Grübeln hast)? Oder treten sie auch auf, wenn Du abgelenkt bist oder viel zu tun hast?
Hast Du Dir schon mal überlegt, eine Therapie zu machen? (Damit sage ich nicht, dass ich Dich für "verrückt" halte. Aber wenn Du Dich mit Deinen Ängsten auseinandersetzen möchtest, hilft der geschützte Rahmen einer Therapie.)

Alles Gute für Dich!
cupa

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Cathy
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Beiträge: 4

Beitrag Do., 04.02.2010, 14:08

Erstmal dank ich dir für deine Antwort. Weiß auch irgendwie selbst, dass ich sehr dazu neige, mich in Dinge reinzusteigern und eigentlich doch alles in Ordnung ist. Finde deine Worte sehr interessant und auch beruhigend. Ja, habe über eine Therapie nachgedacht, habe letztes Jahr auch eine begonnen, doch leider fehlte mir der Draht zu meiner damaligen Psychologin, sie hatte zwar gute Ansätze, doch hatte ich das Gefühl, dass sich mich nur abwimmeln will. Zum Beispiel habe ich eine für mich sehr belastende Zwangsneurose entwickelt, so klopfe ich auf alles mögliche (nach dem Motto: 3 mal auf Holz klopfen). Allerdings habe ich dafür Klopfregeln (Klopfen geht nicht nur auf Holz, keiner darf es sehen, 3 Klopfer müssen von der Intension her gleich klingen, da das aber nicht immer dierkt nach 3 Klopfern der Fall ist, klopfe ich solange, bis sich 3 gleich anhören. Es dürfen aber nicht 6 oder 13 sein, da das böse Zahlen sind) entwickelt und nun klopfe ich so oft (viel zu oft), dass es schon so an die 50-100 mal am Tag vorkommt. Oh mann, klingt das krank . Sie meinte daraufhin nur: "Dann machen sie doch was anderes, z.B. Händewaschen!" Mir war zwar klar, dass sie mir damit sagen wollte, dass es Schlimmeres gibt. Doch ist es nicht besser die Quelle des Problems zu beseitigen, statt zu versuchen sich mit den Folgen abzufinden? Jedenfalls hab ich die Therapie dann abgebrochen. Finde es auch relativ schwer einzuschätzen, ob einem der Psychologe sympathisch ist. Ja, meine Ängste kommen meistens nachts, wenn ich zu tun hab eher nicht. Konstant ängstlich bin ich eigentlich seit mehreren Jahren, doch ich schätze, es ist schlimmer geworden.
Was genau hat dich denn dazu bewogen, eine Therapie zu machen?

Vielen Dank dir nochmal, war gut mal was anderes zu hören.

Dir auch alles Gute!

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cupa
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Beiträge: 142

Beitrag Fr., 05.02.2010, 01:11

Hallo Cathy!

Ui, das mit Deinen Klopfregeln hört sich wirklich etwas anstrengend an.
Ich habe selbst keine (bewusste) Erfahrung mit Zwängen, bin eher eine Vermeiderin, aber soweit ich weiß handelt es sich bei Zwängen ja um Strategien, sich Erleichterung und Beruhigung zu verschaffen. Insofern sind sie damit ja kurzfristig gesehen eine schöne Erfindung der Psyche. Langfristig hört sich das aber nach einem Suchtverhalten an (man braucht immer mehr und "erhält" dafür immer weniger). (?) Und wie Du bereits sagtest, wird die Ursache damit ja nicht angegangen.
Aber andere User können dazu sicher qualifiziertere Meinungen abgeben als ich.
Es gibt hier auch einige Threads zu Zwängen. Einfach mal durchklicken. Vielleicht sind einige hilfreiche Gedanken für Dich dabei.

Ja, eine/n für sich passende/n Therapeuten/in zu finden ist nicht immer einfach. Das kenne ich auch. (Übrigens gibts im Forum auch dazu einige Threads, z.B. hier oder diesen.) Wenn Du Dich neuerlich für eine Therapie entscheidest, drücke ich Dir jedenfalls die Daumen für eine erfolgreiche Suche! Ich glaube schon, dass Du dort Hilfe finden kannst!
Was mich dazu bewogen hat, eine Therapie zu machen... ehm, das war die Angst davor, doch allmählich verrückt zu werden. (Beängstigendes Grübeln, Existenzängste & Co hielt ich bei mir für normal, die Höhenangst, die ich dann entwickelte, nicht mehr.)

LG cupa

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