Hallo zusammen, durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen, ich muss mir endlich mal meinen Ballast von der Seele schreiben.
Ich bin jetzt 40 Jahre alt, lebe seit 12 Jahren in einer wunderbaren Partnerschaft, habe einen sehr guten Beruf, bin sehr beliebt bei meinen Kollegen und Vorgesetzten.
Habe aus der ferne einen guten Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern.
Ein schönes Puzzel, doch die Teile passen überhaupt nicht ineinander. Wie sagt man seinen Kollegen hey was ich auch mal sagen wollte , ich bin als Kind misshandelt worden, darüber spricht man doch nicht, oder?
Ich führe ein Doppelleben. Meine Eltern und Geschwister wissen noch nicht einmal dass ich seit 12 Jahren mit einem wunderbaren Mann zusammen lebe, ich konnte es ihnen bis jetzt nicht sagen. Die denken ich würde seit 19 Jahren solo in einer anderen Stadt leben. So verkorkst bin ich.
Ich bin als Kind/ Jugendlicher von meiner Mutter dermaßen abgelehnt worden. Oh ja nach außen hin waren wir die perfekte Familie, doch in unserem Haus machte ich 21Jahre die Hölle durch. Es verging kaum ein Tag an dem ich ihre Launen nicht zu spüren bekam. Ich war dumm, faul,hässlich und zu nichts zu gebrauchen.Ich wurde tagelang mit Nichtbeachtung bestraft was fast noch schlimmer war als die Schläge.
So wurde ich als Kind sehr oft von ihr an den Haaren über den Flur gezogen und windel weich geprügelt, erst prügelte sie mich mit den Händen dann mit den Füssen, bis ich zusammen gerollt auf dem Boden lag und keine Luft mehr bekam. Getreten wie ein Hund. Wegen Nichtigkeiten.
Ich wurde nachdem ich verprügelt wurde in einen Schrank gedrückt und eingesperrt oder sass den ganzen Tag im Heizraum im Keller und wartete bis ich wieder raus durfte.
Einmal warf sie mich, früh morgens nachdem sie mich aus dem Bett an den Haaren rauszog, aus dem Haus. Ja da war es Winter und arschkalt und ich im Nachthemdchen und war erst 7 Jahre alt. Wenn ich heute Kinder sehe, die in diesem alter sind, könnte ich jedes mal heulen. Es ist so niederträchtig , Kinder zu sverprügeln.
Es war furchtbar wie sie einmal meiner Tante erzählte, dass sie mich nicht so mögen könne wie ihre 2 Söhne.
Mein kleiner Bruder ( und der Augapfel meiner Mutter ) gab mir als kleiner Junge Tipp´s, wie ich mich verhalten soll damit Mama auch mich mögen würde. Es hat nichts geholfen. Mein Vater bekam von den Attacken nicht allzuviel mit, und wenn dann half er schon zu mir, worauf sich meine Mutter wieder auf mich einschoss. Dann gab es einen riesen Krach zwischen meinen Eltern , und mir wurde die Schuld dafür gegeben. Damals habe ich meinen Vater gebeten mir nicht mehr beizustehen weil ich Angst vor dem hatte was kommt wenn er nicht da war.: wenn die Mamma mich schimpft, dann sag bitte nichts.
Etliche Kochlöffel und Harrbürsten wurden auf meinem Kopf zerschmettert. Als ich 16 Jahre alt war hörte sie auf mich zu schlagen, ihre verbalen Attacken blieben. So spuckte sie mir einmal ins Gesicht und sagte mit eiskalten Augen , wenn du nur verrecken würdest. In mir wurde so viel zerstört, ich habe mich nie gewehrt , bin nur dagestanden hab alles über mich ergehen lassen und bin in mein Zimmer gegangen, welches ich im Winter nicht beheizen durfte. Einmal kam ich nach hause, wollte in mein Zimmer, es war abgeschlossen. Nachdem sie es aufgeschlossen hatte und mich auf´s übelste beschimpfte, lagen überall kleine Zettelchen, auf denen stand Schlampe, Sau, Obersau usw alles Nachrichten von ihr. Ich hab die Zettel lange aufgehoben. Mit Partnerschaften hatte ich nie Glück, d.h. ich hab mich gar nicht auf Männer einlassen können. Ich konnte gar keine Nähe ertragen. Bis ich meinem Hausarzt von meiner Kindheit erzählte. Er war so betroffen, half mir in mein neues Leben. Aus einem guten Freund wurde meine ganz große Liebe. Er gibt mir die Liebe die ich nie bekommen habe.
Ich würde schon sehr gerne meiner Familie erzählen, da schaut, das ist mein Glück, doch ich hab solche Angst dass es mir schlecht geredet wird.....
(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas präzisiert.)
Als Kind von meiner Mutter misshandelt
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Hallo apolja,
da hast du ja wirklich schlimmes erlebt.
Schon für dich, dass du dich trotzdem so weit entwickeln konntest, dich auf diese Liebe einzulassen.
Hast du bei dem Arzt damals Psychotherapie gemacht?
Hast du den Eindruck, dass du all das Erlebte inzwischen verarbeiten konntest, oder steckt es noch in dir?
Vielleicht würde dir eine Therapie helfen, aber das kannst nur du entscheiden.
Hast du das Bedürfnis, dass deine Geschwister oder dein Vater oder deine Mutter von deiner Beziehung weiß?
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
da hast du ja wirklich schlimmes erlebt.
Schon für dich, dass du dich trotzdem so weit entwickeln konntest, dich auf diese Liebe einzulassen.
Hast du bei dem Arzt damals Psychotherapie gemacht?
Hast du den Eindruck, dass du all das Erlebte inzwischen verarbeiten konntest, oder steckt es noch in dir?
Vielleicht würde dir eine Therapie helfen, aber das kannst nur du entscheiden.
Hast du das Bedürfnis, dass deine Geschwister oder dein Vater oder deine Mutter von deiner Beziehung weiß?
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
Hallo Innere_Freiheit,
eine Psychotherapie habe ich nie gemacht. Meinen Lebensgefährten (der 20 Jahre älter ist als ich ) hatte ich über meine frühere Arbeit (näher)kennengelernt. Dass er Arzt ist ist mein Schicksal und war/ist nur gut für mich.
Ich habe sehr wohl den Eindruck dass mich meine Kindheit noch immer sehr belastet, sobald ich alleine bin kommt alles hoch und beschäftigt mich. Dann fallen mir alle möglichen Szenen ein und ich frag mich warum und wiso.
Ich bin eigentlich ein sehr positiv denkender und fröhlicher Mensch, aber villeicht hab ich mir diese Art auch nur angeeignet um zu verstecken wie es tatsächlich in mir aussieht.
Das Bedürfnis, meiner Familie von meiner Beziehungzu erzählen hab ich schon, aber das bringe ich einfach nicht fertig.
Liebe Grüße
apolja
eine Psychotherapie habe ich nie gemacht. Meinen Lebensgefährten (der 20 Jahre älter ist als ich ) hatte ich über meine frühere Arbeit (näher)kennengelernt. Dass er Arzt ist ist mein Schicksal und war/ist nur gut für mich.
Ich habe sehr wohl den Eindruck dass mich meine Kindheit noch immer sehr belastet, sobald ich alleine bin kommt alles hoch und beschäftigt mich. Dann fallen mir alle möglichen Szenen ein und ich frag mich warum und wiso.
Ich bin eigentlich ein sehr positiv denkender und fröhlicher Mensch, aber villeicht hab ich mir diese Art auch nur angeeignet um zu verstecken wie es tatsächlich in mir aussieht.
Das Bedürfnis, meiner Familie von meiner Beziehungzu erzählen hab ich schon, aber das bringe ich einfach nicht fertig.
Liebe Grüße
apolja
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Hallo apolja,
was Du schreibst erschüttert mich und berührt mich zutiefst. Nicht zuletzt, weil das was Du schreibst, auch von mir geschrieben sein könnte. Habe ähnliches wie Du erlebt. Meine Mutter hat ihre schlechte Laune auch immer an mir ausgelassen und mich geschlagen und verbal fertig gemacht. Und zwar so, dass ich dann anfing zu denken, ich sei als Menschnichts mehr wert. Ich bin 32 heute, leide aber immer noch darunter. Die einzelnen Szenen verfolgen mich auch noch oft. Ich bin immernoch Beziehungsunfähig... naja... was soll ich sagen
Aber ich finde es toll und auch sehr ermutigend, dass Du schreibst, dass Du jetzt in einer schönen Beziehung lebst, ne gute Arbeit hast und dort auch beliebt bist. Das macht Hoffnung.
Bin zwar immer noch nicht über den Berg, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das reden über diese Dinge recht heilsam sein kann.
Wer weiß, vielleicht würde Dir das auch helfen?
Liebe Grüsse,
sadi.
was Du schreibst erschüttert mich und berührt mich zutiefst. Nicht zuletzt, weil das was Du schreibst, auch von mir geschrieben sein könnte. Habe ähnliches wie Du erlebt. Meine Mutter hat ihre schlechte Laune auch immer an mir ausgelassen und mich geschlagen und verbal fertig gemacht. Und zwar so, dass ich dann anfing zu denken, ich sei als Menschnichts mehr wert. Ich bin 32 heute, leide aber immer noch darunter. Die einzelnen Szenen verfolgen mich auch noch oft. Ich bin immernoch Beziehungsunfähig... naja... was soll ich sagen
Aber ich finde es toll und auch sehr ermutigend, dass Du schreibst, dass Du jetzt in einer schönen Beziehung lebst, ne gute Arbeit hast und dort auch beliebt bist. Das macht Hoffnung.
Bin zwar immer noch nicht über den Berg, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das reden über diese Dinge recht heilsam sein kann.
Wer weiß, vielleicht würde Dir das auch helfen?
Liebe Grüsse,
sadi.
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Hallo Apolja,
Wie sehr muss der psychische Schmerz eines Menschen sein, damit er sich so sehr verschließen muss, dass er sich so gegenüber seinem eigenen Kind verhalten kann. - Sehr groß, denke ich.
Verhält sich deine Mutter dir gegenüber heute immer noch so kritisierend und ablehnend wie damals?
Vielleicht könntest du es auch zunächst einmal nur deinen Geschwistern erzählen?
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
Weil deine Mutter sehr große Probleme mit sich selbst hatte!apolja hat geschrieben:Dann fallen mir alle möglichen Szenen ein und ich frag mich warum und wiso.
Wie sehr muss der psychische Schmerz eines Menschen sein, damit er sich so sehr verschließen muss, dass er sich so gegenüber seinem eigenen Kind verhalten kann. - Sehr groß, denke ich.
Du hast Angst, dass es dir schlechtgeredet wird, vielleicht sogar kritisiert wird, wenn ich dich richtig verstanden habe....apolja hat geschrieben:Das Bedürfnis, meiner Familie von meiner Beziehungzu erzählen hab ich schon, aber das bringe ich einfach nicht fertig.
Verhält sich deine Mutter dir gegenüber heute immer noch so kritisierend und ablehnend wie damals?
Vielleicht könntest du es auch zunächst einmal nur deinen Geschwistern erzählen?
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
Du hast Angst, dass es dir schlechtgeredet wird, vielleicht sogar kritisiert wird, wenn ich dich richtig verstanden habe....Innere_Freiheit hat geschrieben:.
Verhält sich deine Mutter dir gegenüber heute immer noch so kritisierend und ablehnend wie damals?
Vielleicht könntest du es auch zunächst einmal nur deinen Geschwistern erzählen?[/quote]
Ja, das stimmt, ich hab wirklich Angst dass mir die Beziehung miesgemacht wird.
Meine Mutter hat eine ganz spezielle Art, sie kann einem zuckersüß Dinge entlocken, die sie einem dann in einer anderen Situation auf verletzende, zynische Art vorhält, es schlecht mach und ins lächerliche zieht. Das ist eine Art, die ich überhaupt nicht ausstehen kann. So hab ich begonnen von mir und meinem Privatleben überhaupt nichts mehr zu erzählen. Ich ruf zwar jeden Sonntag zu hause an, frag wie es der Familie geht, erzähl von mir so gut wie nichts.
Meinem jüngeren Bruder könnte ich mich anvertrauen, ja das stimmt.
Mein ältester Bruder ist psychisch dermassen gestört dem kann ich so was nicht erzählen, zu dem habe ich auch keinen Kontakt mehr. Von dem wurde ich ebenfalls Jahre lang verprügelt und fertiggemacht, aber das ist eine andere Geschichte, die mich auch nicht belastet.
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Ich habe den Eindruck, dass bei dir nun, Jahre nach deinen schlechten Erfahrungen, sehr zarte Pflänzchen des "Wieder lieben und geliebt-werden-zulassen könnens" und des "Dich-Wohlfühlens" gewachsen sind....
... und mein ganz persönlicher Eindruck ist, es wäre vielleicht besser, deine Mutter hier nicht wieder durch die Blumenbeete trampeln zu lassen...
zumindest derzeit noch nicht.
Vielleicht wäre der nächste Schritt, es erst einmal deinem jüngeren Bruder zu erzählen?
Aber was für ich wirklich richtig ist, das kannst nur du in dir selbst spüren.
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
... und mein ganz persönlicher Eindruck ist, es wäre vielleicht besser, deine Mutter hier nicht wieder durch die Blumenbeete trampeln zu lassen...
zumindest derzeit noch nicht.
Vielleicht wäre der nächste Schritt, es erst einmal deinem jüngeren Bruder zu erzählen?
Aber was für ich wirklich richtig ist, das kannst nur du in dir selbst spüren.
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
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