Langeweile/Sinnlosigkeit
Langeweile/Sinnlosigkeit
Kennt jemand das? Man hat eigentlich alle Hände voll zu tun. Man müsste für die Uni lernen, in der Wohnung aufräumen, Behördenkram erledigen, Briefe schreiben. Man könnte aber auch einem Hobby nachgehen: es stehen lauter verstaubte Musikinstrumente in der Wohnung rum. Man hat viele Bücher, die man gekauft, aber kein einziges Mal aufgeschlagen hat. Man hat Freunde, die man kontaktieren könnte. Aber keinerlei Lust, auch nur irgendwas davon zu tun - weder die lästigen Sachen noch die, die eigentlich Spaß machen könnten. Alles was man macht, ist der verzweifelte Versuch, die Zeit irgendwie schneller vergehen zu lassen, damit man dieses große leere Etwas in sich nicht spüren muss. Stundenlang in Foren rumsitzen, Computerspiele spielen, dann wieder ein anderes Forum, wieder ein anderes Spiel... bis es abends ist und man endlich ins Bett gehen kann. Im Schlaf ist einem schließlich nicht langweilig. Dann am nächsten Tag bis Mittag pennen und die selber Leier von vorne...
Ich frag mich, was das Ganze eigentlich soll. Ich hab es mit Psychopharmaka versucht, mit Therapie, mit Sport, mit Meditation. Ich bin in einer glücklichen Beziehung. Ich habe zwei Katzen: sie fressen, spielen, schlafen und leben einfach. Das verstehe ich nicht. Wie kann man einfach leben? Wie geht das? Warum kann ich mich an nichts erfreuen, selbst nicht an dem, was mir früher Spaß gemacht hat? Warum macht mir nur Schlafen Spaß?...
Ratlose Grüße,
roxolana
Ich frag mich, was das Ganze eigentlich soll. Ich hab es mit Psychopharmaka versucht, mit Therapie, mit Sport, mit Meditation. Ich bin in einer glücklichen Beziehung. Ich habe zwei Katzen: sie fressen, spielen, schlafen und leben einfach. Das verstehe ich nicht. Wie kann man einfach leben? Wie geht das? Warum kann ich mich an nichts erfreuen, selbst nicht an dem, was mir früher Spaß gemacht hat? Warum macht mir nur Schlafen Spaß?...
Ratlose Grüße,
roxolana
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Vielleicht fehlt Dir etwas anderes?
...und zu Deinen Katzen: Die haben vielleicht einfach einen anderen "Sinn des Lebens" oder kümmern sich einfach nicht um solche Gedanken: Für sie zählt das Sein, der Augenblick,...
...und zu Deinen Katzen: Die haben vielleicht einfach einen anderen "Sinn des Lebens" oder kümmern sich einfach nicht um solche Gedanken: Für sie zählt das Sein, der Augenblick,...
Wie gern wär ich auch ne Katze.... 16 Stunden am Tag schlafen ohne schlechtes Gewissen. Und den Rest der Zeit rumliegen und dumm dreinschauen.
Manchmal denke ich, dass menschliche Intelligenz ein Fluch ist.
Manchmal denke ich, dass menschliche Intelligenz ein Fluch ist.
Ja, das Denken macht es uns nicht besonders einfach,...dafür haben Katzen dann andere "Sorgen": sie werden sauer, wenn man sie nicht krault, wenn sie das wollen, wenn man sie tagelang mit der Nachbarin alleine lässt oder ihnen nicht das Lieblingsfutter vor die Nase setzt,...vielleicht sollten wir Menschen auch öfters mal versuchen, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind und ganz im Hier und Jetzt zu sein,... .
Das war Teil Nummero eins,...
...und Teil Nummero zwei:
Vielleich hilft es Dir wirklich, nochmal nachzuschauen, wie Du Dir Dein eigenes Leben vorstellst oder was Du für Wünsche und Träume früher gehabt hast. Lassen Sie sich jetzt verwirklichen? Sind sie vielleicht mittlerweile auch ganz andere geworden?
Was gefällt Dir gut, an Deinem Leben, was weniger?
Du schreibst, dass Du Dich selbst nicht mehr über Dinge freust, über die Du Dich früher gefreut hast,... .
Was waren das für Dinge? Kannst Du sie heute wieder tun? Manchmal muss man Dinge einfach (wieder) tun, um wieder Freude daran zu entwickeln (natürlich nicht um jeden Preis!!!).
...und wegen der Uni: Der Partner einer Bekannten von mir hat mal eine Weile studiert, kam aber nicht mit diesem "freien" Lernen zurecht. Er brauchte etwas Strukturierteres!...
Nach einer ganzen Weile hat er sich dann vom Studium verabschiedet, eine Ausbildung begonnen und vor kurzem auch abgeschlossen.
...Vielleicht bist Du auch so ein Typ, der ein bisschen "Struktur" von Außen braucht?
Was macht denn Dein Freund?
Hast Du die Therapeutin noch?
Das war Teil Nummero eins,...
...und Teil Nummero zwei:
Vielleich hilft es Dir wirklich, nochmal nachzuschauen, wie Du Dir Dein eigenes Leben vorstellst oder was Du für Wünsche und Träume früher gehabt hast. Lassen Sie sich jetzt verwirklichen? Sind sie vielleicht mittlerweile auch ganz andere geworden?
Was gefällt Dir gut, an Deinem Leben, was weniger?
Du schreibst, dass Du Dich selbst nicht mehr über Dinge freust, über die Du Dich früher gefreut hast,... .
Was waren das für Dinge? Kannst Du sie heute wieder tun? Manchmal muss man Dinge einfach (wieder) tun, um wieder Freude daran zu entwickeln (natürlich nicht um jeden Preis!!!).
...und wegen der Uni: Der Partner einer Bekannten von mir hat mal eine Weile studiert, kam aber nicht mit diesem "freien" Lernen zurecht. Er brauchte etwas Strukturierteres!...
Nach einer ganzen Weile hat er sich dann vom Studium verabschiedet, eine Ausbildung begonnen und vor kurzem auch abgeschlossen.
...Vielleicht bist Du auch so ein Typ, der ein bisschen "Struktur" von Außen braucht?
Was macht denn Dein Freund?
Hast Du die Therapeutin noch?
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Hallo ENA,
danke für den Input! Früher hatte ich viele Hobbys, wobei ich viele davon hauptsächlich ausgeübt habe, um mir zu beweisen, dass ich was drauf hab. Sobald ich nicht mehr (oder nicht mehr so schnell) Fortschritte gemacht habe, verlor ich schnell das Interesse. Dauerhaft geblieben ist eigentlich nur die Musik. Mein Mann hat mir zu Weihnachten Klavierstunden geschenkt und ich habe mich auch sehr darüber gefreut... allerdings muss ich mich trotzdem dazu zwingen, mich zum Üben hinzusetzen. Wenn ich es schaffe, macht es mir auch Spaß, aber es ist so, als ob da immer eine riesige Hürde wäre. So schaffe ich es meistens nur, mir kurz vor der nächsten Stunde das anzuschauen, für was ich die ganze Woche Zeit hatte... und hab deswegen Schuldgefühle, weil das ja eigentlich ein sehr tolles (und teures) Geschenk war, ich aber so gar nix draus mache.
Meine Vorstellung vom Leben nach der Schule war: mit 18 anfangen zu studieren, mit 23 Diplom in der Tasche, mit 26 promoviert und parallel heiraten und 2 Kinder aufziehen. Jetzt bin ich gerade dabei, nach 5 Semestern mein Erststudium abzubrechen, weil es mir überhaupt keinen Spaß macht. Geheiratet hab ich schon und mit den Kindern klappts irgendwie nicht... Mein neues Studium wird auch wesentlich mehr Stuktur haben (in dem Sinne von Anwesenheitspflicht). Beim alten bin ich irgendwann einfach nicht mehr hingegangen, hat niemanden interessiert... die Klausuren hab ich trotzdem bestanden. In der Schule hab ich sehr oft gefehlt und Anwesenheitspflicht war schon immer der Horror für mich. Aber ohne gehts mir auch beschissen. Ich hab meine Analysestunden auf frühmorgens gelegt, damit ich wenigstens 3x die Woche was hab, was mich aus dem Bett jagt. Hab nämlich einmal 60 Euro wegen Verschlafens bezahlt und seitdem funktioniert an den Tagen der Wecker einwandfrei.
Mein Mann schreibt gerade an seiner Doktorarbeit. Wenn ich mal wieder rumjammere, sagt er, dass es ihm im Studium genau so ging, seine Depression aber irgendwann weg war. Er war nicht mal in Therapie. Dann sagt er immer, ich soll Geduld haben, das wird schon irgendwann. Aber ich bin da irgendwie nicht so zuversichtlich...
In Therapie bin ich noch, bin jetzt in der 3. Analyse-Verlängerung und die von der Kasse finanzierten Stunden neigen sich dem Ende zu. Was ich danach machen werde, weiß ich nicht so richtig - Geld, die Analyse privat weiterzubezahlen, haben wir nicht.
Das Fazit ist dann: meine Hauptantriebsfeder war wohl immer, mir und anderen zu beweisen, dass ich was kann. Deshalb war ich gut in der Schule, deshalb hab ich 6 Sprachen gelernt, deshalb die 3 Musikinstrumente. In der Uni hat dieser Mechanismus versagt - da war ich auf einmal nur Mittelmaß. Ich kann mein Selbstwertgefühl nicht mehr daraus beziehen, dass ich besser bin, als andere. Aber was anderes ist mir noch nicht eingefallen. Momentan ist es die Versagensangst, die mich lähmt. Ich habe Angst, nicht gut zu sein in dem was ich mache, und deshalb mach ich am liebsten gar nix. Dann kann ich wenigstens nicht versagen. Aber es gibt auch nichts, wofür es sich zu Leben lohnt.
Gruß, roxolana
danke für den Input! Früher hatte ich viele Hobbys, wobei ich viele davon hauptsächlich ausgeübt habe, um mir zu beweisen, dass ich was drauf hab. Sobald ich nicht mehr (oder nicht mehr so schnell) Fortschritte gemacht habe, verlor ich schnell das Interesse. Dauerhaft geblieben ist eigentlich nur die Musik. Mein Mann hat mir zu Weihnachten Klavierstunden geschenkt und ich habe mich auch sehr darüber gefreut... allerdings muss ich mich trotzdem dazu zwingen, mich zum Üben hinzusetzen. Wenn ich es schaffe, macht es mir auch Spaß, aber es ist so, als ob da immer eine riesige Hürde wäre. So schaffe ich es meistens nur, mir kurz vor der nächsten Stunde das anzuschauen, für was ich die ganze Woche Zeit hatte... und hab deswegen Schuldgefühle, weil das ja eigentlich ein sehr tolles (und teures) Geschenk war, ich aber so gar nix draus mache.
Meine Vorstellung vom Leben nach der Schule war: mit 18 anfangen zu studieren, mit 23 Diplom in der Tasche, mit 26 promoviert und parallel heiraten und 2 Kinder aufziehen. Jetzt bin ich gerade dabei, nach 5 Semestern mein Erststudium abzubrechen, weil es mir überhaupt keinen Spaß macht. Geheiratet hab ich schon und mit den Kindern klappts irgendwie nicht... Mein neues Studium wird auch wesentlich mehr Stuktur haben (in dem Sinne von Anwesenheitspflicht). Beim alten bin ich irgendwann einfach nicht mehr hingegangen, hat niemanden interessiert... die Klausuren hab ich trotzdem bestanden. In der Schule hab ich sehr oft gefehlt und Anwesenheitspflicht war schon immer der Horror für mich. Aber ohne gehts mir auch beschissen. Ich hab meine Analysestunden auf frühmorgens gelegt, damit ich wenigstens 3x die Woche was hab, was mich aus dem Bett jagt. Hab nämlich einmal 60 Euro wegen Verschlafens bezahlt und seitdem funktioniert an den Tagen der Wecker einwandfrei.
Mein Mann schreibt gerade an seiner Doktorarbeit. Wenn ich mal wieder rumjammere, sagt er, dass es ihm im Studium genau so ging, seine Depression aber irgendwann weg war. Er war nicht mal in Therapie. Dann sagt er immer, ich soll Geduld haben, das wird schon irgendwann. Aber ich bin da irgendwie nicht so zuversichtlich...
In Therapie bin ich noch, bin jetzt in der 3. Analyse-Verlängerung und die von der Kasse finanzierten Stunden neigen sich dem Ende zu. Was ich danach machen werde, weiß ich nicht so richtig - Geld, die Analyse privat weiterzubezahlen, haben wir nicht.
Das Fazit ist dann: meine Hauptantriebsfeder war wohl immer, mir und anderen zu beweisen, dass ich was kann. Deshalb war ich gut in der Schule, deshalb hab ich 6 Sprachen gelernt, deshalb die 3 Musikinstrumente. In der Uni hat dieser Mechanismus versagt - da war ich auf einmal nur Mittelmaß. Ich kann mein Selbstwertgefühl nicht mehr daraus beziehen, dass ich besser bin, als andere. Aber was anderes ist mir noch nicht eingefallen. Momentan ist es die Versagensangst, die mich lähmt. Ich habe Angst, nicht gut zu sein in dem was ich mache, und deshalb mach ich am liebsten gar nix. Dann kann ich wenigstens nicht versagen. Aber es gibt auch nichts, wofür es sich zu Leben lohnt.
Gruß, roxolana
Hallo Roxolana!
Da hast Du im Endeffekt im letzten Kapitel schon erkannt, was ich Dir zu denen davor geschrieben hätte:
Weißt Du, es kann auch einfach sein und dass vermute ich sehr stark, dass das alles ein bisschen zu viel auf einmal ist und es deswegen nicht so klappt, wie Du es Dir ursprünglich vorgestellt hast. Hinzu kommt ja auch, dass sich das Leben nur begrenzt planen lässt und jeder unterschiedlich mit Situationen zurecht kommt. So finde ich diesen Satz hier von Deinem Mann auch ein bisschen fehlplaziert:
Du bist, wie Du bist, Du hast hohe Vorstellungen und schon jede Menge gemacht,...vielleicht zeigt Dir grade etwas, dass Du mehr auf die Bremse treten und mal nachforschen solltest, was das da eigentlich ist, was Dir so die Antriebskraft nimmt?
...und vielleicht ist der Grund, warum Du Dich jetzt zum Klavierspielen nicht aufraffen kannst, der selbe, wie in Bezug auf das Studium und die anderen Sachen, die Du tun wolltest?
Vielleicht ist das Maß, wo Du so gut Klavier spielen könntest, bis Du es anderen zeigen kannst, was Du da kannst, im Moment auch einfach zu hoch und Du verlierst deshalb die Lust?
...Vielleicht bist Du auch durch die Analyse an den Punkt gekommen, wo Du mehr und mehr sehen kannst, dass Du es nicht Dir und anderen beweisen musst, dass Du was drauf hast, aber noch nicht weißt, was Du stattdessen tun kannst?
...und,...falls Dir die Analyse nicht reicht, kannst Du doch immer noch ein halbes Jahr später einen Antrag auf eine Therapie in einer anderen Therapieform stellen,...oder auch in eine Tagesklinik gehen, wenn Dir das hilft,...und das fände ich unabhängig davon, was Dein Mann meint. Das Wichtigste ist doch, wie es Dir geht. Kannst da ja mal mit Deinem Analytiker drüber sprechen... .
Liebe Grüße und gute Besserung, ENA!
Da hast Du im Endeffekt im letzten Kapitel schon erkannt, was ich Dir zu denen davor geschrieben hätte:
Du scheinst einen wirklich hohen Anspruch an Dich und das Leben zu haben. So auch hier:roxolana hat geschrieben:Das Fazit ist dann: meine Hauptantriebsfeder war wohl immer, mir und anderen zu beweisen, dass ich was kann. Deshalb war ich gut in der Schule, deshalb hab ich 6 Sprachen gelernt, deshalb die 3 Musikinstrumente. In der Uni hat dieser Mechanismus versagt - da war ich auf einmal nur Mittelmaß. Ich kann mein Selbstwertgefühl nicht mehr daraus beziehen, dass ich besser bin, als andere. Aber was anderes ist mir noch nicht eingefallen.
In dem Thread mit dem Kinder bekommen, habe ich ja auch anfangs mitgeschrieben,... .roxolana hat geschrieben:Meine Vorstellung vom Leben nach der Schule war: mit 18 anfangen zu studieren, mit 23 Diplom in der Tasche, mit 26 promoviert und parallel heiraten und 2 Kinder aufziehen.
Weißt Du, es kann auch einfach sein und dass vermute ich sehr stark, dass das alles ein bisschen zu viel auf einmal ist und es deswegen nicht so klappt, wie Du es Dir ursprünglich vorgestellt hast. Hinzu kommt ja auch, dass sich das Leben nur begrenzt planen lässt und jeder unterschiedlich mit Situationen zurecht kommt. So finde ich diesen Satz hier von Deinem Mann auch ein bisschen fehlplaziert:
Nicht jeder geht mit Situationen gleich um und nicht jede Depression ist gleich stark. Ist er denn überhaupt sicher, dass das, was er hatte, auch eine Depression war und nicht "nur" (ich will hier nichts unterstellen und nichts abwerten, nur eine mögliche Erklärung liefern) eine depressive Verstimmung?roxolana hat geschrieben: Wenn ich mal wieder rumjammere, sagt er, dass es ihm im Studium genau so ging, seine Depression aber irgendwann weg war. Er war nicht mal in Therapie. Dann sagt er immer, ich soll Geduld haben, das wird schon irgendwann.
Du bist, wie Du bist, Du hast hohe Vorstellungen und schon jede Menge gemacht,...vielleicht zeigt Dir grade etwas, dass Du mehr auf die Bremse treten und mal nachforschen solltest, was das da eigentlich ist, was Dir so die Antriebskraft nimmt?
...und vielleicht ist der Grund, warum Du Dich jetzt zum Klavierspielen nicht aufraffen kannst, der selbe, wie in Bezug auf das Studium und die anderen Sachen, die Du tun wolltest?
Vielleicht ist das Maß, wo Du so gut Klavier spielen könntest, bis Du es anderen zeigen kannst, was Du da kannst, im Moment auch einfach zu hoch und Du verlierst deshalb die Lust?
...Vielleicht bist Du auch durch die Analyse an den Punkt gekommen, wo Du mehr und mehr sehen kannst, dass Du es nicht Dir und anderen beweisen musst, dass Du was drauf hast, aber noch nicht weißt, was Du stattdessen tun kannst?
...und,...falls Dir die Analyse nicht reicht, kannst Du doch immer noch ein halbes Jahr später einen Antrag auf eine Therapie in einer anderen Therapieform stellen,...oder auch in eine Tagesklinik gehen, wenn Dir das hilft,...und das fände ich unabhängig davon, was Dein Mann meint. Das Wichtigste ist doch, wie es Dir geht. Kannst da ja mal mit Deinem Analytiker drüber sprechen... .
Liebe Grüße und gute Besserung, ENA!
Naja, er hat sich den Wikipedia-Artikel zu Depressionen durchgelesen und meinte "das hatte ich damals auch".ENA hat geschrieben: Nicht jeder geht mit Situationen gleich um und nicht jede Depression ist gleich stark. Ist er denn überhaupt sicher, dass das, was er hatte, auch eine Depression war und nicht "nur" (ich will hier nichts unterstellen und nichts abwerten, nur eine mögliche Erklärung liefern) eine depressive Verstimmung?
Ich weiß einfach nicht wie ich diese immensen Ansprüche an mich selbst runterschrauben kann. Es ist wie in innerer Dämon, der bei jedem Fehler, den ich mache, mir in der Wunde rumbohrt und sagt "das hast du scheixxe gemacht, die anderen lachen über dich weil du nichts zustande kriegst". In der Analyse kamen wir irgendwann mal auf das Bild, dass ich den Zwang habe, vor einem Zug herzurennen, um zu beweisen, dass ich schneller bin. Und wenn ich kein Gas gebe, werde ich ruck zuck überfahren. Ich hab wohl auch Angst, dass mir andere Leute auf die Pelle rücken könnten, deshalb muss ich immer größtmöglichen Abstand zu ihnen einhalten indem ich z.B. viel besser sind als sie (also vor dem Zug herrenne, während "normale" Leute drin sitzen).
Ja, da hast du absolut Recht. Vielleicht könnte ich sogar bei meiner jetzigen Therapeutin bleiben, sie ist auch in tfP ausgebildet....und,...falls Dir die Analyse nicht reicht, kannst Du doch immer noch ein halbes Jahr später einen Antrag auf eine Therapie in einer anderen Therapieform stellen,...oder auch in eine Tagesklinik gehen, wenn Dir das hilft,...und das fände ich unabhängig davon, was Dein Mann meint. Das Wichtigste ist doch, wie es Dir geht. Kannst da ja mal mit Deinem Analytiker drüber sprechen... .
LG, roxolana
Hm, also ehrlich gesagt finde ich das ein bisschen wenig, um so eine Diagnose festzumachen,...aber vielleicht war das auch eher ein Versuch, Dich zu beruhigen, dass es schon wieder wird... .roxolana hat geschrieben:Naja, er hat sich den Wikipedia-Artikel zu Depressionen durchgelesen und meinte "das hatte ich damals auch".
...aber mir scheint, dass was Du da mit Dir rumschleppst, ist doch ein bisschen anders, als das, was bei Deinem Mann war, ohne ihn oder sein damaliges Empfinden herabmindern zu wollen!...
Hast Du denn eine "richtige" Diagnose von einem Arzt?
Das liest sich für mich nach etwas Altem an,... .roxolana hat geschrieben:Es ist wie in innerer Dämon, der bei jedem Fehler, den ich mache, mir in der Wunde rumbohrt und sagt "das hast du scheixxe gemacht, die anderen lachen über dich weil du nichts zustande kriegst".
Wurdest Du früher häufig kritisiert oder hast nur Anerkennung bekommen, wenn Du besonders gut warst?
Vielleicht hast Du diese Stimmen ja immer noch in Deinem Kopf drin, hast immer noch das Gefühl, "es" besonders gut machen zu müssen, um gemocht, anerkannt, etwas wert zu sein,...oder hast Dir irgendwann selber mal geschworen, dass Du anders wirst, dass wenigstens Du was aus Deinem Leben machst? ...Mal so als Beispiel.
Interessantes Bild,...darfst Du denn auch mal "schwach" sein? Manchmal kann "schwach" sein und sich Schwäche einzugestehen, auch eine Stärke sein... .roxolana hat geschrieben:Und wenn ich kein Gas gebe, werde ich ruck zuck überfahren.
Also ich würd da auch am Ball bleiben und tiefergehend gucken. Die Idee mit der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, finde ich da schon gut, da es ja eben in die Tiefe geht und Du eine Analyse auch schon gemacht hast bzw. gerade noch machst.roxolana hat geschrieben:Ja, da hast du absolut Recht. Vielleicht könnte ich sogar bei meiner jetzigen Therapeutin bleiben, sie ist auch in tfP ausgebildet.
Ob das so günstig ist, bei Deiner jetzigen Therapeutin zu bleiben, weiß ich aber nicht.
Ich meine, wenn Du Dich bei ihr wohl fühlst, ist das ja super,...ich denke nur, dass man von einer anderen Person auch nochmal einen anderen Input bekommen kann und ich mich zudem frage, wie sehr sich dann nicht doch die Methoden vermischen, wenn eine Person beides anbietet (ohne jetzt Deiner Therapeutin zu nahe treten zu wollen, das kam mir grade nur so als Gedanke,...).
Vielleicht kannst Du das ja auch einfach nochmal mit ihr thematisieren, wie es weitergehen könnte und dann schauen, was Du tust!...
Wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg,
ENA!
Ja, das glaube ich auch. Leider kommt es bei mir immer so an wie "stell dich nicht so an, andere haben das auch durchgemacht"...ENA hat geschrieben: Hm, also ehrlich gesagt finde ich das ein bisschen wenig, um so eine Diagnose festzumachen,...aber vielleicht war das auch eher ein Versuch, Dich zu beruhigen, dass es schon wieder wird... .
Am Anfang "schwere depressive Episode", später "Dysthymie".Hast Du denn eine "richtige" Diagnose von einem Arzt?
Ja, das liegt wohl an meinen Eltern. Ich habe mich immer angestrengt, etwas gut zu machen, um von ihnen gelobt zu werden, aber sie haben es dann "scherzhaft" in den Dreck gezogen. Lob oder Anerkennung habe ich von ihnen nie bekommen.Das liest sich für mich nach etwas Altem an,... .
Wurdest Du früher häufig kritisiert oder hast nur Anerkennung bekommen, wenn Du besonders gut warst?
Vielleicht hast Du diese Stimmen ja immer noch in Deinem Kopf drin, hast immer noch das Gefühl, "es" besonders gut machen zu müssen, um gemocht, anerkannt, etwas wert zu sein
Schwach sein fühlt sich für mich sehr bedrohlich an.darfst Du denn auch mal "schwach" sein? Manchmal kann "schwach" sein und sich Schwäche einzugestehen, auch eine Stärke sein... .
Ich würde eigentlich ungerne zu jemand anderem gehen. Bevor ich bei ihr gelandet bin, hatte ich eine Odyssee durch verschiedene Analytikerpraxen, wo mir immer nach 2-3 Stunden gesagt wurde, dass sie nicht mit mir arbeiten wollen. Das war für mich sehr hart gewesen und ich will sowas nicht nochmal durchstehen müssen.roxolana hat geschrieben: Ob das so günstig ist, bei Deiner jetzigen Therapeutin zu bleiben, weiß ich aber nicht.
Ich meine, wenn Du Dich bei ihr wohl fühlst, ist das ja super,...ich denke nur, dass man von einer anderen Person auch nochmal einen anderen Input bekommen kann und ich mich zudem frage, wie sehr sich dann nicht doch die Methoden vermischen, wenn eine Person beides anbietet (ohne jetzt Deiner Therapeutin zu nahe treten zu wollen, das kam mir grade nur so als Gedanke,...).
Danke sehr!Wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg
Gruß, roxolana
Hi Roxolana!
Es gibt ansonsten wohl auch, habe ich hier irgendwo gelesen, die Möglichkeit von einzelnen Notfall-Stunden nach einer Therapie, die von der Kasse bewilligt werden können. Das ist natürlich etwas anderes, als eine "richtige" fortschreitende Therapie. ...aber Du kannst ja einfach mal Deine Therapeutin fragen!...
Liebe Grüße, ENA!
Ja, das kann ich mir vorstellen!...Hast Du ihm das schon mal gesagt bzw. kann er das verstehen?roxolana hat geschrieben:Leider kommt es bei mir immer so an wie "stell dich nicht so an, andere haben das auch durchgemacht"...
Na, je nach aktueller Situation scheinen da ja die Chancen nicht mal schlecht zu stehen, dass Du nach einem halben Jahr einen neuen Antrag stellen kannst, bezüglich einer anderen Therapierichtung. Ich weiß halt nur nicht, wie das ist, wenn es der gleiche Therapeut ist,... .roxolana hat geschrieben:Am Anfang "schwere depressive Episode", später "Dysthymie".
Es gibt ansonsten wohl auch, habe ich hier irgendwo gelesen, die Möglichkeit von einzelnen Notfall-Stunden nach einer Therapie, die von der Kasse bewilligt werden können. Das ist natürlich etwas anderes, als eine "richtige" fortschreitende Therapie. ...aber Du kannst ja einfach mal Deine Therapeutin fragen!...
Das ist ja schrecklich...!roxolana hat geschrieben:Ich habe mich immer angestrengt, etwas gut zu machen, um von ihnen gelobt zu werden, aber sie haben es dann "scherzhaft" in den Dreck gezogen. Lob oder Anerkennung habe ich von ihnen nie bekommen
Hast Du eine Vorstellung, was dann passieren könnte?roxolana hat geschrieben:Schwach sein fühlt sich für mich sehr bedrohlich an.
Das kann ich nachvollziehen!!! Ja, dann sprech einfach mal mit ihr und ruf vielleicht einfach auch mal Deine Kasse an. Vielleicht geht es ja! Wünsche Dir viel Glück!roxolana hat geschrieben: Bevor ich bei ihr gelandet bin, hatte ich eine Odyssee durch verschiedene Analytikerpraxen, wo mir immer nach 2-3 Stunden gesagt wurde, dass sie nicht mit mir arbeiten wollen. Das war für mich sehr hart gewesen und ich will sowas nicht nochmal durchstehen müssen.
Liebe Grüße, ENA!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 23
- Beiträge: 2323
Tja, willkommen in meinem Leben . Ich häng seit Wochhhen genau dort drin. Naja, ich könnte ja was dagegen tun, doch, wenn und aber.. Ja, ich glaub ich hab auch zu hohe oder anstrengende Ansprüche an mich selbst - keine Ahnung. Und dazu: Noch nichts was andere so allgemein schaffen, je geschafft..roxolana hat geschrieben:Man hat eigentlich alle Hände voll zu tun. Man müsste für die Uni lernen, in der Wohnung aufräumen, Behördenkram erledigen, Briefe schreiben. Man könnte aber auch einem Hobby nachgehen: es stehen lauter verstaubte Musikinstrumente in der Wohnung rum. Man hat viele Bücher, die man gekauft, aber kein einziges Mal aufgeschlagen hat. Man hat Freunde, die man kontaktieren könnte. Aber keinerlei Lust, auch nur irgendwas davon zu tun - weder die lästigen Sachen noch die, die eigentlich Spaß machen könnten. Alles was man macht, ist der verzweifelte Versuch, die Zeit irgendwie schneller vergehen zu lassen, damit man dieses große leere Etwas in sich nicht spüren muss. Stundenlang in Foren rumsitzen, Computerspiele spielen, dann wieder ein anderes Forum, wieder ein anderes Spiel... bis es abends ist und man endlich ins Bett gehen kann. Im Schlaf ist einem schließlich nicht langweilig. Dann am nächsten Tag bis Mittag pennen und die selber Leier von vorne...
Ich werd die Tage nochmal ausführlicher hier nachlesen.. Und vlt noch mehr schreiben. Mal sehen..
LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..
Lieben Gruss und bis bald!
Lieben Gruss und bis bald!
Was passiert, wenn du genau in dieses große leere Etwas hineinspürst, anstatt dich mit allen Mitteln davon abzulenken? Vielleicht kannst du mit diesem Etwas einen Dialog beginnen, um zu hören, was es dir zu sagen hat?roxolana hat geschrieben:Alles was man macht, ist der verzweifelte Versuch, die Zeit irgendwie schneller vergehen zu lassen, damit man dieses große leere Etwas in sich nicht spüren muss.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 23
- Beiträge: 2323
Ey, das mache ich auch manchmal. Ich dachte, es wäre was kurioses wenn man das macht. Bei mir ist es denn sozusagen der Teufel gegen das Engelchen - ein Dialog..Gärtnerin hat geschrieben:Vielleicht kannst du mit diesem Etwas einen Dialog beginnen, um zu hören, was es dir zu sagen hat?
Aber ich find´s schwer sich da dann was positives rausziehen zu versuchen. Hat jemand da Tipps wie man das machen könnte?
LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..
Lieben Gruss und bis bald!
Lieben Gruss und bis bald!
...Nö... .Dornröschen Dorn hat geschrieben:Ich dachte, es wäre was kurioses wenn man das macht.
Heißt das, dass Du aus allem, was Du aus Deiner Leere herauszuhören meinst, etwas "Negatives" interpretierst, etwas "Negatives" wahrnimmst?Dornröschen Dorn hat geschrieben:Aber ich find´s schwer sich da dann was positives rausziehen zu versuchen.
Vielleicht hilft es auch, sich mal zu überlegen, welchen Nutzen dieses Gefühl von Leere haben könnte,...denn Leere, und da bin ich mir ganz sicher, ist auch etwas!...und hat auch seinen Sinn. Welchen, das kann ich natürlich nicht sagen, aber vielleicht hilft grade das Innehalten, laufen-lassen ja auch dabei, zu hören/zu spüren, was die Leere einem sagen will,...
...manchmal braucht man dazu auch einen Übersetzer bzw. jemanden, der einem beim Übersetzen behilflich sein kann,...und manches bekommt man auch ganz von alleine hin,...
Hallo ENA,
@Gärtnerin:
Gruß
Ja, hab ich ihm gesagt und er versteht es auch. Sagt es mir aber trotzdem immer wieder.ENA hat geschrieben: Ja, das kann ich mir vorstellen!...Hast Du ihm das schon mal gesagt bzw. kann er das verstehen?
Wenn andere eine Schwäche bemerken, könnten sie auf ihr rumhacken. Ich würde mich also angreifbar machen.Hast Du eine Vorstellung, was dann passieren könnte?
@Gärtnerin:
Wenn ich da versuche hineinzuspüren, bekomme ich panikartige Gefühle... dann gehts mir ziemlich schlecht.Gärtnerin hat geschrieben:Was passiert, wenn du genau in dieses große leere Etwas hineinspürst, anstatt dich mit allen Mitteln davon abzulenken? Vielleicht kannst du mit diesem Etwas einen Dialog beginnen, um zu hören, was es dir zu sagen hat?
Gruß
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