Emotional geschädigt von einem narzisstischen Mann

[heidi123]

wie findet man nach einer langen affäre (beziehung konnte er nur 4 monate "ertragen") zu einem empathielosen, ausnutzenden narzissten wieder zu sich selbst?

er hat mich ausgesaugt und wenn ich ihn darauf angesprochen habe, dass ich auch liebe, zuwendung, etc. brauche, ist er ausgewichen oder hat mich mit schweigen bestraft oder hat mich einfach runtergemacht. jetzt habe ich es geschafft, mich von ihm zu trennen. aber mir geht's trotzdem nicht gut. ich weiß zwar, dass ihn nie wieder sehen will (weil es würde mich endgültig kaputt machen), aber da ist trotzdem so ein loch in mir (weil sich mein leben ja im letzten jahr nur um ihn gedreht hat und ich mich nur mehr über ihn und seine regungen definiert habe und ich absolut nicht mehr ich selbst war).

es ist echt schwer für mich, weil es von seiner seite nie die möglichkeit einer aussprache gegeben hat (weil er jedes gespräch hartnäckig verweigert hat) und wenn er sich doch kurz angehört hat, dass es mir schlecht geht, ist es ihm nicht nahe gegangen. im gegenteil er hat mich im gleichen zug mit noch mehr gestraft mit der "drohung", dann gehe er halt, wenn er so ein unmensch sei,... (was ich natürlich nicht wollte und damit war die diskussion auch schon wieder beendet...)

was soll ich tun? fühl mich emotional wirklich geschädigt durch diesen mann.

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[cupa]

Hallo Heidi!

wie findet man nach einer langen affäre (beziehung konnte er nur 4 monate "ertragen") zu einem empathielosen, ausnutzenden narzissten wieder zu sich selbst?

...mit der Zeit. Mit neuen Erfahrungen, die das Leben wieder neu füllen.
Da findet man dann wieder zu "sich selbst + der Erfahrung, die man gemacht hat".

Neben Deiner großen Verletztheit lese ich aus deinen Zeilen auch sehr viel Wut auf ihn. Es ist sicher gut, dass Du wütend bist! Das hilft dabei, den Schlussstrich wirklich endgültig zu ziehen.

Aber: die schöne Zeit, die ihr sicher auch hattet - das wart ihr beide. Genau dasselbe gilt auch für die schlechte Zeit - das waren Du und er. Warum musste es Dir erst so schlecht gehen, ehe Du ihn in die Wüste schicken konntest? Was hat er in Dir an Wünschen, Sehnsüchten, alten Mustern ausgelöst, dass Deine Hoffnung so lange Zeit größer war als Dein unglücklich Sein?

Du bezeichnest ihn als Narzissten. Meintest Du das nur als Schimpfwort oder hast Du Dich ein wenig (oder mehr) über Narzissmus informiert?

Vielleicht findest Du über solche oder ähnliche Fragen zu einer Aussprache mit Dir. Vielleicht bringt die sogar mehr als eine mit ihm.

LG cupa

[heidi123]

Hm, ja, die Zeit heilt alle Wunden, sagt man...

Ich denke wirklich, dass er ein Narzisst ist. Hab die "Masken der Niedertracht" gelesen und sehr vieles, was einem beim Lesen wie ein Alptraum vorkommt, war grausame Wirklichkeit.

Ich habe vor ihm auch "normale" Beziehungen geführt, in denen man sich nicht immer über alles einig war und wo ich auch Liebeskummer (mit allem, was dazugehört) empfunden habe. Aber dieser Mensch hat mich nahezu in den Abgrund getrieben.

Es geht ihm im Leben überall um Macht. Er ist sehr wohlhabend, beruflich sehr erfolgreich (und gleichzeitig überheblich), gut aussehend, auf den ersten Blick charmant. Aber im Inneren ist er eiskalt und nutzt alle (egal ob Angestellte, Kunden, Frauen) aus. Er hat auch noch nie mit einer Frau zusammengelebt, sondern pflegt Wochenendbeziehungen, Fernbeziehungen oder Affären. Seine Opfer sind keineswegs "dumme" Frauen (alle hatten "angesehene" Berufe) und sehr attraktiv (den damit schmückt er sich gerne). Schuld am Ende seiner Beziehung waren übrigens ausschließlich seine Partnerinnen...

Er hat in diesem Jahr Ungeheuerliches mit mir aufgeführt... Er hat mir am Anfang seine netteste Seite gezeigt, die aber nur ein Köder war. Und dann hat er mich geschickt dorthin manipuliert, wo ich nur noch reagieren (und zwar so wie er es wollte!), aber nicht mehr handeln konnte. Und er hat sich eine Frechheit nach der anderen erlaubt. Mich mundtot gemacht, mich mit "ich muss arbeiten" hingehalten. Und ich konnte als ausgleichende Person nicht glauben, dass ein Mensch so etwas aus reiner Boshaftigkeit, aus reiner Freude am Leid des anderen machen kann.

Ich habe keine masochistischen Züge. Ich hatte auch ein funktionierendes Elternhaus. Ich hatte "normale" Beziehungen. Und wahrscheinlich kann jede(r) in die Fänge eines Narzissten geraten (oder auch nicht?).

Mir geht es auch nicht darum, herauszufinden, warum ich genau da reingestolpert bin (und es sicher nie wieder werde). Mir geht es darum, was man gegen diese seelischen Verletzungen tun kann. Anders als bei Schlägen sieht man von denen nämlich nichts. Wehtun tun sie trotzdem...

[aufdiereihe]

liebe heidi,
ich hoffe,keine wunden mit meinen fragen aufzureissen....aber kannst du ein paar konkrete beispiele nennen, wie er dich manipuliert hat undwelche frechheiten es waren...
außerdem gratuliere ich dir, dass du dich aus dem unglück befreien konntest.
lg

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[Innere_Freiheit]

Hallo Heidi,

als meine letzten beiden Beziehungen zu Ende gingen nahm ich jedesmal mehrere Stunden bei meiner früheren Therapeutin. Hat mir geholfen - und vielleicht wäre es auch für dich eine Option.

[hr][/hr]
Meiner Ansicht nach heilt, die eigenen schmerzhaften Gefühle zu Ende zu fühlen. Gärtnerin schrieb hier im Forum hierzu sehr interessante Beiträge, siehe Gefühle wirklich fühlen....

Das andere Heilungsmittel ist "Loslassen und Vergebung", aber ich weiß, den meisten Menschen fällt es sehr schwer, sich auf dieses Heilungsmittel einzulassen. (Weitere Informationen hierzu unter http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 00#p188000)

Letztendlich kannst nur du entscheiden, ob und was du aktiv zu deiner Heilung beizutragen bereit bist.

Einen lieben Gruß und alles Gute

Innere Freiheit

[heidi123]

Liebe aufdiereihe,

ich kann das so jetzt schwer beschreiben, vieles davon war sehr subtil und ich denke, ich habe auch vieles verdrängt.

Aber er hat immer die Richtung vorgegeben, ich war immer seine Puppe.

Seine Lieblingswaffe war die Verweigerung des Redens. Wenn ich ihn kontaktiert habe (normales Ausmaß): "Ich arbeite, versteh das.". Bis ich ihn dann nie mehr vor 22 Uhr angerufen habe.... Oder wenn ich ein Problem dann doch mal angesprochen habe oder gesagt habe, mir geht's schlecht, hat er mit "ok" drauf reagiert oder mit "hör mit dem Blödsinn auf" oder "jetzt habe ich die Nase voll" oder "jaja, ich bin ein schlechter Mensch" oder "ja, hast recht, ich bin es eh nicht wert". Was soll man darauf antworten? Und wenn man es tut, verliert man genauso. Schachmatt...

Bei den Treffen musste ich mich immer nach ihm richten: "Weißt du, Kunde xy hat an dem Tag schon einen Termin." Er hat genügend Angestellte, die ihm den einen oder anderen Termin locker abnehmen hätten können (aber die sind ja alle bei weitem nicht so clever und erfolgreich wie er...) Und ich habe es mir sogar gefallen lassen, von ihm einmal zu hören, dass seine Kunden und seine Arbeit ihm wichtiger seien als ich oder jede andere Frau. Und um gleich nochmal draufzuhauen: und momentan mag er ja auch keine Bindung, aber später, ja, da wird er dann Frau und Kinder haben. Und da hab ich mir dann noch gedacht, eh klar, warum soll er denn mich nehmen? Er hat Geld, Macht, etc. Da passt nur ein Supermodel zu ihm. Er hat es nämlich geschafft (obwohl ich eine sehr schlanke und ich denke auch sonst halbwegs attraktive Frau bin), in mir die ärgsten Selbstzweifel aufkommen zu lassen. Das hat alles unendlich weh getan. Aber ich war so verwirrt, ich konnte zu dem Zeitpunkt gar nicht klar denken oder aussteigen.

Die sms zum Geburtstag kam einen Tag früher (weil ich weiß nicht, ob ich morgen dazu kommen werde!!! - eine sms!!!). Sms sind überhaupt oft lange nicht gekommen, so als würde er spüren, dass ich nervös auf ein Piepsen warten würde. Und dann immer mit so was wie "du fehlst mir" und dann hat er wieder einige mehr geschrieben, nur um mich im nächsten Atemzug wieder auf Nadeln zu setzen und mich ewig warten zu lassen.

Ich weiß schon, selber schuld. Aber ich hab mich auch immer wieder zur Wehr gesetzt, aber er hat dann alles so gedreht, als sei eh alles bestens und höchstens ich ein wenig überempfindlich (oder so... ich kann das nicht so gut beschreiben). Und ich habe ihm immer wieder verziehen, weil ich gedacht habe, dass ein Mensch nicht wahrhaftig so handeln könne. Und wenn er gemerkt hat, ich bin wieder mal auf dem Absprung, hat er seine charmanteste Seite zum Vorschein gebracht (toller Urlaub, zärtlich, wahnsinnig schöne Momente, oder mich auch nur an diese Momente erinnern lassen...) und ich bin wieder gekippt und hab dafür dann doppelt bezahlt.

Ich fühle mich momentan irgendwie traumatisiert.

Heidi

[candle]

Und warum hast DU das mitgemacht? Ist ja für Dich auch nicht gesund.

candle

[heidi123]

Liebe candle,

ich bin keine Fachfrau, um das beurteilen zu können. Es ist aber in vorhergangenen Beziehungen nie zu so etwas gekommen... Ich bin also nicht das unterwürfige, masochistische Persönchen, dass sich wie magisch angezogen in solche Klauen begibt.

Ich habe einmal gehört, dass jede(r), Mobbingopfer werden könnte. Warum kann dann nicht auch jede(r) Opfer eines Narzissten werden?

Ich habe nicht vor, großartig in meiner Seele zu wühlen, weil ich auch aus Erfahrungen in anderen Beziehung weiß, dass ich "normal" ticke.

Wie gesagt, ich fühl mich erst durch diese Beziehung traumatisiert (vorher war alles normal).

[candle]

Wenn Du nicht masochistisch bist, dann wäre es mit dem mann nicht soweit gekommen. Was ist es also bei Dir, was Dich an ihm gehalten hat?

candle

[heidi123]

Liebe Candle,

ich glaube, wir zwei reden von unterschiedlichen Dingen. Du willst unbedingt feststellen, warum ich solange in dieser Beziehung verharrt bin. Ich nicht. Ich möchte wissen, wie ich mich von dieser Belastung erholen kann.

Gleichzeitg möchte ich nochmals betonen, dass ich nie masochistische Züge hatte und ich mir die auch von niemanden einfach so attestieren lasse, nur weil gewisse Menschen glauben, zu einem Narzissten muss unbedingt ein Masochist gehören. Dieser These widerspricht z.B. Marie-France Hirigoyen: "Diese Entwicklung [Anm. Verleumdung, heimliche Angriffe, etc.] ist nur möglich durch zu große Nachsicht des Partners. Diese Nachsicht wird sehr häufig von den Psychoanalytikern gedeutet als verbunden mit unbewusstem, seinem Wesen nach masochistischem Gewinn, den er aus einer solchen Beziehung ziehen könne. Wir werden sehen, dass diese Deutung nur teilweise gültig ist, denn manche dieser Partner hatten zuvor keinerlei Selbstbestrafungsneigungen gezeigt und werden auch danach keine zeigen." (Hirigoyen, Marie France: "Die Masken der Niedertracht: Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann.", S. 25, dtv, 2002).

Lg

[candle]

Es ist schon wichtig und der Schlüssel Dir zu helfen, wenn Du weißt warum Du in dieser Beziehung verharrt hast.

dann gehe er halt, wenn er so ein unmensch sei,...

Auch das klingt nicht wirklich narzistisch von diesem Mann, sondern sehr verzweifelt. Wer hat denn die Diagnose gestellt?

candle

[heidi123]

Liebe Candle,

ich würde dich darum ersuchen, von einem weiteren Posten in diesem Thread Abstand zu nehmen, da ich es nicht einsehe, dass der Mann hier von dir als verzweifelt dargestellt wird und ich abermals zum Opfer werde (so quasi: vielleicht ist der Kerl ja wirklich arm und nur die Heidi schuld, dass er verzweifelt ist???).

Wer seelisch quält, tut dies mit verdeckten Karten. Dieser Satz "dann gehe ich halt, wenn ich so ein Unmensch bin..." war emotionale Erpressung und keinesfalls Verzweiflung. Denn er wusste, dass er mir zuvor so den Kopf verdreht hatte, dass ich das keinesfalls wollen hätte, dass er geht. Und mit dem Wort Unmensch wollte er bezwecken, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme. So, dass ich denke: "Ich habe ihn so schlecht behandelt, dass er sich selbst als Unmenschen empfindet. Aber er ist ja gar kein Unmensch. Wie schändlich von mir, ihn so verletzt zu haben, dass er denkt er sei es. Nein, er ist der beste Mensch der Welt und oh Gott, nein, er darf nicht gehen. Ich muss ihn wieder versöhnlich stimmen, denn ich hab ihn ja so gern." Das Fatale daran: Er hat die Situation genau ins Gegenteil verkehrt. Stattdessen er mit einem schlechten Gewissen dasteht, weil er zum Beispiel seit Tagen kein Lebenszeichen von sich gegeben hat, hab ich es am Schluss.

So schaut das nämlich aus.

Lg

[(V)]

Du willst unbedingt feststellen, warum ich solange in dieser Beziehung verharrt bin. Ich nicht. Ich möchte wissen, wie ich mich von dieser Belastung erholen kann.

Aber das gehört nun mal zusammen. Ob du willst oder nicht.

Weiter oben schreibst du, dass JEDER auf einen Narzissten dieser Art reinfallen könnte. NEIN! EBEN NICHT!!!!

Ich finde, deine Darstellung hier sehr einseitig: ER der Böse, Du das arme, arme Opfer. Aber es gehören nun mal immer... und ich betone... IMMER zwei dazu.

Und gerade die Leute, die sich nicht mit sich selbst beschäftigen wollen, gerade DIE sind anfällig für solche Narzissten. Nicht jeder!

Du wirst es nicht voneinander trennen können. Punkt. Ob du willst oder nicht.

Vielleicht bist du ja selbst narzistisch veranlagt? Offenbar hast du dich durch von ihm blenden lassen. Aber deinen Anteil daran willst du auf gar keinen Fall beleuchten. Sorry, da kannst du noch so sehr mit den Füßen aufstampfen und jammern, wie du jetzt mit den Gefühlen umgehen willst... so funktioniert es halt nicht.

nur weil gewisse Menschen glauben, zu einem Narzissten muss unbedingt ein Masochist gehören.

Wer behauptet das?

Ich denke überhaupt gar nicht, dass zu einem Narzissten ein Masochist gehören muss. Aber trotzdem gibt es immer ein GEGENMUSTER. Entweder jemand, der selbst starke narzistische Tendenzen hat und sie sich nicht eingesteht...

(oh, wie war das? Aus seiner Sicht sind immer alle anderen Schuld, und was machst du gerade selbst?)

... oder jemand mit schwachen Selbstwert.

Doch bevor Du zu viel Pulver verschießt um mir zu antworten: Vorsicht, mir mangelt es in deinem Fall leider an Verständnis, und da werden große Diskussionen wohl ziemlich furchtlos bleiben. Denn ich dich kann leider nicht als "bemitleidenswertes armes Opfer" sehen, und davon wirst mich auch nicht überzeugen können. Ergo: am besten ignorieren.

[Innere_Freiheit]

Weißt du Heidi,

ich kenne das sehr gut aus meinem eigenen Leben, dass ich meinen emotionalen Schmerz nicht fühlen wollte..... und auch meinen Anteil an der Ursache nicht sehen wollte.... sondern lieber mit dem Finger auf das Fehlverhalten anderer zeigte.
Und oft ist es mir sogar gelungen, meine Umwelt davon zu überzeugen, dass die Anderen die Bösen waren.....

An meinem emotionalen Schmerz hat es leider nichts geändert....
und es hat auch nicht dazu geführt, dass ich Eigenverantwortung übernehme und solche Situationen in Zukunft vermeide.... hier setzte erst viel später und langsam ein Lernprozess ein.

Es ist allein deine Entscheidung,
wie du jetzt mit dieser Situation umgehen magst....
aber ich denke, dich als Opfer darzustellen und dich bemitleiden zu lassen
- so menschlich ich diesen Wunsch auch finde -
wird dir in diesem Forum nicht gelingen.

Aber ich denke, zunächst wäre es wichtig, deine Gefühlswelt zu heilen.... also die starken, schmerzlichen Gefühle (sanft und mit Respekt zu dir selbst) zu Ende zu fühlen (siehe erster Link in meinem ersten Beitrag hier)....
Wenn dir dies allein zu schwierig erscheint..... ich nahm in solchen für mich schwierigen Situationen die Hilfe meiner früheren Therapeutin in Anspruch....

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit

[candle]

Is recht heidi123!

(weil sich mein leben ja im letzten jahr nur um ihn gedreht hat und ich mich nur mehr über ihn und seine regungen definiert habe und ich absolut nicht mehr ich selbst war).

Hier hast Du es ja schon angesprochen und da kannst Du zur Lösung Deines Problems ansetzen.

candle

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