Kein Gesprächsstoff

[Tigerkind]

Hallo alle zusammen !
Was macht Ihr eigentlich wenn Euch kurz vor der Therapiestunde nichts einfällt worüber Ihr sprechen könntet ? Ist mir jetzt schon des öfteren passiert und die Sitzungen sind dann natürlich ziemlich larifari und werden natürlich auch schon vor der Zeit beendet.Kennt Ihr das auch ?ein

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[Elena]

Hallo Tigerkind,

meine Therapeutin muss immer lachen, wenn ich ihr sag, dass ich garnicht weiss, was ich ihr heute erzählen soll (kam etwa dreimal vor). Sie meint in so einem Fall, wir zwei finden schon was. Genauso ist es dann auch, irgendwie weiss sie, wie sie mich zum Reden bringt. Gut, das ist auch keine große Kunst, da ich schnell aus der Reserve zu locken bin und dann ewig quassel. Die Stunde vergeht im Flug, die Themen sind intensiv.
Ich habe es noch nie erlebt, dass wir vorzeitig aufgehört haben, weil Gesprächsstoff fehlt, wenn ich zu Beginn der Stunde nicht wusste, mit welchem Thema ich anfange. Kann es sein, dass Deine Therapeutin Dich noch nicht so richtig kennt?

LG Elena

[Tigerkind]

Oh, doch sogar schon sehr lange.Aber es war oft so, das mir nichts oder nichts vernünftiges eingefallen ist.Oft haben sich die Stunden dann in die Länge gezogen.Ich habe oft den Eindruck dass er eine vernünftige Einleitung von mir erwartet.(Das ist ja auch o.k. so)Ich bin auch nicht so leicht aus der Reserve zu locken, wie Du das gerade beschrieben hast.Leider !Und wenn mir die Einleitung mißlingt und ich auch gerade kein aktuellen Konflikt als Beispiel anbringen kann, dann wirds übel.Ist das bei Dir/Euch auch so?

[Gast]

Hallo Tigerkind

Na, fragt dein T. dich nichts?

Mein T. hat mir nach den 5 Probestunden erklärt, dass wir besprechen, was mir wichtig erscheint, auch aktuelles oder was ich eben grade im Kopf habe.
Mein Blick sprach wohl Bände, er ergänzte: "oder ich nehme Bezug auf die letzte Stunde und wenn ihnen das dann nicht gefällt, sagen sie es. Es löuft hier so, wie sie es brauchen"

Tja und da ich zu der Sorte Quasselstrippe ohne Punkt und Komma gehöre und zwar zu der Sorte, die reden kann ohne was zu sagen, kommt es auch zu 'larifari' Stunden.

Danach denke ich immer "man, du bist zu doof deine Stunde zu nutzen"
Beruhige mich aber auch wieder, denn mittlerweile weiß ich, dass ich doch was gesagt habe, was gedacht habe und...das ist das Beste: Gefühl wahrgenommen habe.

So arbeitet 'es' sich voran

Rosenrot

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[carö]

hallo tigerkind,
ich kenne das auch.
bei mir hängt das dann oft damit zusammen, dass ich mich selbst unter druck setze, entweder ein "geeignetes" thema zu finden oder es hat damit zu tun, dass mich best. dinge hemmen, die mir vielleicht (noch) nicht so recht bewusst sind.
mir hilft es, in solchen situationen über dieses gefühl zu sprechen, dass mir nichts einfällt etc... dann kommen wir meist im gespräch drauf, was mich so unentspannt macht, dass es nicht fliessen kann, und erledigt sich hiermit.
redest du denn über deine "einfallslosigkeit" mit deiner/m thera?

LG
caro

[stehaufmädchen]

Hallo Tigerkind!

mir ging es vor einiger Zeit oft so wie Dir und mein Thera hat mich auch gelassen und mich auch schweigen lassen wie in der Anfangszeit. ich ärger mich auch über mich wenn ich die Stunden nicht nutze... Nun hat er mich eine Weile "herumeiern" lassen und in der letzten Stunde hat er aber, naja sagen wir mal "angezogen" !

Jetzt denke ich wir hatten in der quälenden larifari-Zeit auch echt - erst unscheinbare - intensive Momente die dem Arbeitsbündnis geholfen haben sich zu festigen und so hat er mir nun eine Thematik zugemutet, für die ich VOR dieser Zeit noch nicht reif gewesen wäre.

ich denke:
manchmal muß man einfach mal auftauchen und durchschnaufen und dann wieder los....
ich denk dein/e Thera wirds schon wissen, oder was denkste ...

lg
stehaufmädchen

[Tigerkind]

Vielen Dank für Eure Antworten.Nein, ich rede nicht mit Ihm über meine Einfallslosigkeit.Das traue ich mich nicht, obwohl ich ihn schon so lange kenne.Habe Angst das ich dann rausgeschmissen werde, d.h. er sagt, dann könnte ich ja auch über ein Therapieende nachdenken.(Würde er aber wahrscheinlich niemals tun).Sind meine starken Verlustängste und mein Perfektionismus.Vielleicht ist es ja auch eine gute Idee einfach an die letzte Stunde anzuknüpfen.Aber auch da denke ich sofort wieder, nein das ist nicht genug.Weiß auch nicht, bin momentan irgendwie durcheinander und traurig und weiß noch nicht mal warum.Naja, es wird schon wieder.Danke für Eure Mühe.

[Tigerkind]

Hallo Stehaufmännchen!Ja, ich denke Du hast recht, er wird schon wissen, was er tut.Aber ich habe eben ständig diese Selbstzweifel in allen Bereichen, stehe mir gerade selbst im Weg, Du hast sicher recht es wird auch wieder eine bessere Phase kommen als diese "larifaristunden".

[stehaufmädchen]

ganz sicher Tigerkind

[SamuelZ.]

Hallo Tigerkind,

mein Thera meinte mal etwas ähnliche wie caro, als ich ihm von meiner "Themenleere" berichtete.
Er sagte, es gebe wichtige Themen, bloß ließe ich (oder ein Teil von mir) diee nicht zu. Es findet wohl eine Art "Bewertung" wichtiger Themen durch das eigene Ich statt, indem einen mir unbewusste Stimme die eigentlich wichtigen Themen als "unwichtig" und "lächerlich" einstufe.
Also immer wenn du denkst, da sei nichts, dann ist da sehr wohl was, bloß findet eine Art innerer Zensur statt, die du bewusst gar nicht steuern kannst.
Aber bitte frage mich nicht, wie man dann an die wirklich wichtigen Themen herankommt...weiß ich leider auch nicht.
Vermutlich: inne halten, in sich gehen, auf Fantasien achten, einfach den Mut aufbringen, auch angeblich "Unwesentliches" auszusprechen.

[Dornröschen Dorn]

Das kenne ich auch..
Also, ich erzählte dann immer alles was ich so gemacht habe und meist fiel mir dann sowieso auf, dass es da doch noch was gab was ich erzählen wollte oder mal so drüber sprechen wollte. Und ja, er schaute auf sein Geschreibsel der letzten Woche und fragte sonst noch nach oder so.
Oder aber wir lachten auch mal über alltägliche Sachen oder so. Ich hatte auch schon leichte Funkstillen wo ich dann garnichts mehr wusste *g. Seltsam fühlte sich das irgendwie an. ^^ Dann verkürzten wir die Stunde auch mal zb.
Ja, und "unwichtiges" aussprechen auch gut..

LG

[Elena]

Hallo Tigerkind,

Du beschreibst, dass Dir die Einleitung nicht gelingt. Zu Beginn meiner Therapie dachte ich ähnlich wie Du, nämlich dass ich damit beginne, was ich bearbeiten will, habe mir vorher immer Stress gemacht, was ich denn in der kommenden Sitzung ansprechen werde...
Dabei habe ich selber gemerkt, dass ich angespannt und nervös werde, fast mit einer Prüfungssituation zu vergleichen, in er man zeigen muss, was man alles kann (im Fall der Therapie, was man für Probleme hat).
Mir selber ging dieser Zustand auf den Keks, weil ich nicht so sein konnte, wie ich war. Ich habe mir überlegt, ich frage meine Therapeutin ganz direkt, wie ich mich verhalten soll, soll ich Themen selektieren und vorbereiten für die Stunde, damit Klarheit darüber ist, was bearbeitet werden soll?
Sie meinte darauf, ich solle ganz entspannt kommen und wir schauen, wie es mir aktuell geht.
Oft ist es auch so, dass sie mir als Einleitung rückmeldet, wie sie z.b. die letzte Sitzung empfunden hat, was ihr dazu noch durch den Kopf ging etc.Es ging mir bisher nur einmal so, dass eine Stunde sich hingeplätschert hat, was aber daran lag, dass ich wortkarg wurde, weil ich sauer auf sie war und dies nicht direkt sagen konnte. Aber sonst kenne ich es nicht, dass ich den Eindruck habe, dass wir am rumeiern sind. Die Stunden haben wir noch nie vorzeitig beendet, im Gegenteil, wir sind immer über der Zeit.

LG Elena

[Tigerkind]

Vielen Dank Euch allen, Ihr habt mir ein paar wirklich gute Gedankenansätze gegeben.Werde das mal sacken lassen in aller Ruhe, vielleicht habe ich ja dann nächste Woche mal was. Ansonsten ist es vielleicht generell eine gute Idee mal darüber nachzudenken weshalb das so ist, obwohl da sträubt sich auch schon wieder alles.Ach, hab einfach einen schlechten Tag, glaub ich.

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