Meine Mutter hat eine histrionische Persönlichkeitsst.

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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ronja1
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Meine Mutter hat eine histrionische Persönlichkeitsst.

Beitrag Mo., 14.12.2009, 15:45

Ich bin neu in diesem Forum und mache sicherlich nicht alles richtig. Aber vielleicht bin ich ja hier richtig und erfahre etwas, was meiner Familie und mir weiterhilft. (Ich bin übrigens eine Frau, habe wohl aus Versehen `männlich`angekreutzt) Wir sind für jeden Rat dankbar, da meine Mutter (wieder einmal) den Kontakt abgebrochen hat.

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candle
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 15:53

Hallo Frau!
Ja und wo ist das Problem für Dich jetzt?

candle
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ronja1
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 18:43

Vielen Dank für die Antwort. Ich versuche, kurz unser Problem zu beschreiben.

Meine Eltern sind seit 30 Jahren geschieden. Er hat sie mehrfach betrogen und dass sie nicht viel Lust hat, ihn zu sehen ist ja klar. Aber meine Mutter ist ein Mensch, der immer im Mittelpunkt stehen muss, andere Meinungen und Gedanken nicht zulässt und immer versucht hat, mit emotionaler Erpressung ihren Willen durchzusetzen. Ist jemand anderer Meinung, wird sie sofort aggressiv. Seit 30 Jahren erzählt sie in unserer Stadt, alles über ihren furchtbaren Mann, der ihr so schlimme Dinge angetan hat und ihre Kinder, die Kontakt zu diesem Mann haben. (sie erzählt das am liebsten Fremden aber auch Bekannten und wenn sie einmal anfängt, dauert das Stunden. Menschen, die sie kennen, laufen schon mal vor ihr weg. Sie hat die Konfirmation und Kommunion ihrer Enkel boykottiert, da mein Vater dort war. Alle Menschen fassen sie mit Sandhandschuhen an und können es ihr trotzdem nicht recht machen. Sie hat mittlerweile keine Freunde mehr und die Menschen meiden sie. Sie tut mir leid, da sie immer wieder versucht, uns zu manipulieren und alle Register zieht. Sie schreckt auch vor Lügen über alle Menschen, die ihr nicht zustimmen ,nicht zurück. Wir sollen uns entscheiden, entweder sie oder mein Vater. Der hat sicherlich viele Fehler gemacht, aber ein Unmensch ist er nicht.

Sie vereinsamt langsam. Wir haben ihr alle HIlfe angeboten. Sie meint, wir bräuchten Hilfe. Sie hatte auch noch nie ein Problem, ihre Enkel mit dareinzuziehen. Geschenke und Zuwendung gibt es nur , wenn man ihr in allem zustimmt. Sonst ist Funkstille. Mein Bruder und ich sind hin und hergerissen, zwischen dem Gefühl, ihr helfen zu müssen und Wut darüber, wie sie uns alle behandelt. Sie verdreht jedes unserer Wörter. Eine Psyschologin, die ich vor 5 Jahren aufgesucht habe und die auch meine Mutter kennt, meint wir müssen den Kontakt abbrechen. OK, das hat sie jetzt übernommen. Aber sie sieht ungesund aus. Gibt es einen Ausweg?

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candle
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 19:02

Du kannst ihr ja gar nicht helfen. Muß auch sagen, dass das alles wie meine Mutter klingt. *öhm
Und ich bin ja nun eine Weile kontaktlos.

Es ist eben Sache Deiner Mutter, wenn sie es sich mit den Menschen so versaut und ich denke, es geht ihr auch "gut" damit. Sie braucht die Strategie um zu überleben.

Kannst nichts machen. Sollte sie sich melden, dann sei offen, ansonsten "Hasta la vista baby!" Klingt hart, aber da ich das alles durchhabe kann ich wohl so reden.

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Hamna
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 19:29

Hallo Ronja,

ohne jetzt den Begriff "histrionische Persönlichkeitsstörung" gegoogelt zu haben, möchte ich erstmal sagen, dass sich das echt sehr anstrengend anhört, wie deine Mutter sich benimmt. Und das geht tatsächlich schon seit 30 Jahren so, habe ich das richtig verstanden? Hat deine Mutter sich von deinem Vater getrennt oder umgekehrt? Sie scheint an der Trennung und/oder an seiner Untreue zerbrochen zu sein. Ich kann dein Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Mitgefühl und Wut gut nachvollziehen.

Anders als Candle glaube ich nicht, dass es ihr mit ihrem Verhalten gut geht. Ist sie schon immer so manipulativ, also mit emotionaler Erpressung, Aggression usw., also auch schon während der Ehe, oder hat sich dieses Verhalten erst nach der Trennung von deinem Vater eingestellt?

War sie jemals in Behandlung oder ist mal eine gesicherte Diagnose gestellt worden über diese Persönlichkeitsstörung?

Wie hast du damals die Ehe deiner Eltern und die Trennung erlebt?

Hat sie in den 30 Jahren jemals wieder einen Partner gehabt?

Hat dein Vater eine Partnerin?

Was denkst du würde passieren, wenn du auf die Psychologin hören würdest und du und dein Bruder den Kontakt zu ihr abbrechen würden? Ok, im Moment hat sie den Kontakt abgebrochen, aber ich denke mal, das ist nur vorrübergehend, oder wie schätzt du das ein?

So, ich geh mal googeln.

Ach, übrigens, deine Geschlechtsangabe kannst du unter Einstellungen (rechts oben, der blaue Kasten) ändern.

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ronja1
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 19:54

Das ist ja so lieb, dass ihr geantwortet habt. Es ist so schwierig, dass jemandem klarzumachen, was hier abgeht.

Die Trennung meiner Eltern war superhart. Er hatte ja immer Freundinnen. An meinem Geburtstag, hat er den Bogen überspannt und sie hat ihn rausgeschmissen. Danach hatte sie 2 Jahre Depressionen und wir hatten, da meine Mutter das nicht ertragen hätte, 10 Jahre keinen Kontakt zu meinem Vater. Erst als mein Sohn 15 Monate war, haben wir meinen Vater getroffen und SIE ist in einem Restaurant mit meinem Sohn zu ihm gegangen. Im Nachhinein wird sie diesen Schritt 1000 mal bereut haben. Ich glaube, sie wollte meinem Vater zeigen was er aufgegeben hat. Aber er hat das zum Anlass genommen, den Kontakt zu uns wieder aufzunehmen. Seine Frau ist immer dann eingesprungen, wenn meine Mutter
mal wieder ausgeflippt ist. (Ein Jahr war sie am 1. 2, und 3 Weihnachtstag bei uns eingeladen. Als sie dann erfuhr, dass wir Silvester bei meinem Vater sind, ist sie einfach nicht gekommen.) Die Psyschologin meint aber, dass die Probleme nicht von meinem Vater gekommen sind, sondern wohl Gewalt oder Missbrauch in der Kindheit der Grund sein sollen. Die beiden Schwestern haben fast die gleichen Probleme. Am schlimmsten ist immer die Erpressung. Wenn ihr nicht ... dann... Vor Jahren war meine Mutter alleine bei uns mit den Kindern und als ich wiederkam hat sie völlig hysterisch geschrieen, dass mein Vater sie am Telefon eine Stunde lang angebrüllt und beschimpft hätte und das das ihr in meinem Haus passierten müsste, das ich das zulassen kann ...

Ich wollte dann meinen Vater anrufen und den Kontakt abbrechen. Aber was keiner wußte, der AB war an und das ganze Gespräch aufgezeichnet. Und ratet Mal? Mein Vater hat gar nichts gesagt und meine Mutter an ihn völlig fertiggemacht und beschimpft und beleidigt. Seit dem bin ich natürlich echt entäuscht. So viel Lügerei.

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Eve...
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:17

Das klingt aber sehr krank und gestört. Deine Mutter scheint nicht fähig zu sein, ihre Handlungsweise einigermaßen realistisch einordnen zu können.

Ich denke, Du kannst sie nicht ändern. Es kann auch nicht Deine Aufgabe sein, solch eine angeknackste Psyche zu "therapieren". In Liebe los lassen wäre wohl das beste - d. h. den Kontakt nur auf das Nötigste beschränken, notfalls auch ein rigoroser Schlussstrich.

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candle
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:20

Rilke hat geschrieben: Anders als Candle glaube ich nicht, dass es ihr mit ihrem Verhalten gut geht.
Ich meinte auch nicht gut in Sinne von einem befriedigenden Leben, sondern von einem Schutzmechanismus, den es der Person mit diesem Ventil "leben läßt".

Ich denke nicht, dass die Mutter so reflektiert werden kann, dass sie sich helfen läßt.

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ronja1
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:28

Wir wollen sie ja auch nicht therapieren. Aber sie will ja auch keine Therapie. Als Kinder ist es schwer, das zu akzeptieren. Auch wenn sie uns seit der Kindheit, das Leben zur Hölle macht. Als sie mich vor ein paar Tagen (nach ca 4. Monaten Funkstille) auf der Straße abefangen hat, fing sie wieder mit den gleichen Vorwürfen an. Meine Kinder (15 Jahre Zwillinge, mein großer 18) standen in der Tür. Sie hat die Kinder nicht einmal angsehen. Es war nur wichtig, ihren Schmutz über mich auszugießen. Ich habe ihr dann einen netten Brief geschrieben, und von Familie aber auch von Verzeihen und Neuanfang gesprochen. Als Antwort kam dann ein Brief, in dem Stand, dass sie auf meine BESCHULDIGUNGEN (da waren gar keine) nicht eingehen wird und sagte, sie hätte uns mal geliebt und sie würde nicht in der Vergangenheit leben. Ich sollte mich entscheiden. Entweder sie oder mein Vater und seine Frau.
Wie kann man nur so etwas verlangen. Ich bin aber bald soweit, dass ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden und ich mich für meinen Vater entscheide. Schrecklich.

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candle
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:33

Na was willst Du denn?
Was ist denn Dein Plan?

Ich hatte übrigens die gleiche Situation, die Du da ansprichst. Willst Du wissen was ich gemacht habe?

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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:41

Mein Bruder und ich haben keinen Plan. Er hat mich gerade angerufen, da er unsere Mutter in der Stadt aus Versehen getroffen hat. Sie hat natürlich gleich wieder losgelegt. Er hat es dann abgebrochen, weil er zu seiner Frau ins Krankenhaus muss (da kommt übrigens von ihr nicht die Frage, wie es ihr geht) Er meint wir sollen uns im neuen Jahr mal auf einen Kaffee treffen und mit ihr ausmachen, sobald sie die alten Sachen anspricht, das Treffen aufzulösen. Die Kinder (seine sind noch kleiner - und haben zur Konfirmation nicht mal eine Karte von ihr bekommen) Soll sie nicht mehr sehen.

Ja bin neugierig. Verrätst Du mir, was DU gemacht hast.

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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:44

Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich mich FÜR BEIDE entscheide.

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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:47

Das will sie nicht. Also bedeutet dass, ich entscheide mich gegen sie. Dann habe ich ein schlechts Gewissen. Sehe sie schon im Altenheim und niemand besucht sie (das hat sie uns immer gesagt, dass es so enden wird.) Seltsam, damals wusste sie das schon..

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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:50

Du willst nicht, oder?
Warum nicht?
Immerhin trifft sie dann die Entscheidung, ob sie Dich noch trifft oder nicht.

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Beitrag Mo., 14.12.2009, 20:56

Na immerhin ist sie krank und meine Mutter. Wenn sie Krebs hätte, würde ich sie auch nicht
verlassen. Aber so ist es schwer.

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