Die Angst frisst mich auf

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Banana Joe
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Die Angst frisst mich auf

Beitrag Di., 08.12.2009, 16:37

Ich möchte hier mal kurz meine Lage schildern, auch aus dem Grund heraus, dass sich vielleicht jemand findet der schon einmal ähnlich Probleme hatte.
Ich leide seit einiger bereits unter starken Versagensängsten, die mein Leben schwer erträglich machen. Ich habe eigentlich kaum Motivationsprobleme, für die Motivation sorgt tagtäglich die Angst (z.B. mein Studium nicht zu schaffen, auf der Straße zu landen,etc.). Einher geht eine große Traurigkeit die ich stets verspüre, wofür es aber keinen Grund gibt. Da ich diese Ängste nach außen immer überspielen muss sind auch soziale Situationen eine absolute Qual (kann keine Menschen um mich haben, auch bei Freunden, Familie ist das fast unmöglich, große Menschenansammlungen: ganz schlimm!). Dieses ständige Überspielen führt natürich dann auch zu Konzentrationsstörungen, so dass ich einfachste Arbeiten nicht erledigen kann (z.B. ein Regal einräumen im Supermarkt, aus der Angst heraus es falsch zu machen).
Ich habe einfach die Vorahnung dass meine Lage kein gutes Ende haben wird und die Angst mir alles nimmt, da ich aus diesem Teufelskreis nicht mehr herauskomme. Habe schon Gespräche mit Psychologen gehabt und auch Tabletten bekommen, das hilft aber alles nichts, da ich das Gefühl habe falsch verstanden zu werden.
Ich hoffe dass mir jemand helfen kann, der schonmal in dieser Problematik gesteckt hat...

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Sonja_AC
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Beitrag Di., 08.12.2009, 21:13

Hallo Joe, zunächst, ich kann gut verstehen wie schwierig es ist diese Ängste zu haben und das dann verstecken zu müssen. Das ist ja dann doppelt belastend zum einen diese Gefühle zu haben, die so stressen und zum anderen auch noch was vorspielen zu müssen. Warum glaubst du musst du diese Ängste verstecken. Denkst du andere könnten es nicht verstehen oder haben keine Ängste? Was wäre denn das schlimmste was passieren könnte, wenn du anderen von deinen Ängsten erzählst?
Das dich das dann traurig macht und dich auch von anderen isoliert kann ich gut nachvollziehen. Ich kenne es von mir, dass ich mich immer dann traurig, einsam und alleine fühle, wenn ich meine wahren Gefühle und das was mich beschäftigt vor anderen verstecken muss oder glaube das ich es tun muss. Ja, ein wenig gibst du ja schon einen Hinweis. Du hast Versagensängste und vielleicht ist es so, dass du dich wegen deiner Ängste selbst als Versager fühlst. Das könnte ich verstehen, jedenfall ging es mir so, dass ich dachte ich darf keine Ängste haben, habe versucht es rational mir wegzureden - aber je mehr ich sie weghaben wollte, je mehr ich dagegen kämpfte umso mehr hatten sie mich im Griff.
Ich mache es manchmal bei schweren Ängsten so, dass ich sie akzeptiere, mich damit akzeptiere und sie regelrecht innerlich begrüsse. Ach ja, ihr seit wieder da. Ja, euch kenne ich und es ist in Ordnung - schon bin ich etwas gelassener. Aber ganz wichtig ist es für mich, mich jemandem damit anzuvertrauen. Nicht mit dem Inhalt, denn das versteht ja wirklich keiner, sondern einfach mit den Ängsten?
Kannst du dir vorstellen wo das mit den Versagensängsten angefangen hat. Bei mir ist es so, dass ich als Kind einfach wenig Bestätigung erfahren habe. Es gab immer nur Negativbewertung und die habe ich dann sozusagen als meine eigenen Stimmen übernommen und jetzt projeziere ich sie auch manchmal in andere rein, dass ich denke sie denken ich sei so oder so und aber .... eigentlich sind es meine eigenen stimmen und eigentlich wiederrum sind es die Stimmen meiner Eltern.
Manchmal hilft es mir, dann zu sagen ach ja, da ist wieder die Stimme von Mutter und wie lange will ich mir das eigentlich noch einreden? Das hilft mir auch manchmal Lösungen zu finden.

Sonja

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cupa
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 00:03

Banana Joe hat geschrieben:Ich habe eigentlich kaum Motivationsprobleme, für die Motivation sorgt tagtäglich die Angst (z.B. mein Studium nicht zu schaffen, auf der Straße zu landen,etc.). Einher geht eine große Traurigkeit die ich stets verspüre, wofür es aber keinen Grund gibt.
keine motivationsprobleme zu haben... das kenne ich auch. habs immer "negative motivation" genannt. "ich muss das hinkriegen, sonst..." leider (hm... ja, leider) verkehrt sich das ganze bei mir ins gegenteil, wenn ich gerade nicht in einer struktur drinstecke, wo die herausforderungen an mich herangetragen werden, sondern wo ich sie mir selber suchen müsste, damit was weiter geht. wenn gerade nicht die gefahr besteht, tatsächlich unter der brücke zu landen, fahre ich doch lieber meine vermeidungsstrategie... mich meiner versagensangst nicht auszusetzen (und statt bewerbungen zu schreiben, hier was zu posten), ist doch um einiges angenehmer... (aber das forum tut gut! vielleicht morgen wieder bewerben...)

ich kenne es genauso, dass die ängste und deren überspielen die eigene konzentrationsfähigkeit schwer beeinträchtigen. hatte mal eine ziemlich schwierige zeit, in der das leben nicht sonderlich nett zu mir war. da war ich komplett überfordert. zusammen mit der angst, alles falsch zu machen, machte ich dann natürlich auch alles falsch - und konnte mich an einiges davon wenige minuten später nicht mehr erinnern. kann mich auch nicht mehr daran erinnern, wie ich's durchgestanden hab... aber irgendwie ist's gegangen.

ich habe keine erfahrung mit tabletten, aber mir hilft meine therapie sehr. noch nicht so, dass ich so "funktioniere", wie ich's gerne hätte und immer nur in viel zu kleinen viel zu langsamen schritten, die ich währenddessen nicht mitkriege, aber wenn ich sehe, wo ich herkomme und wo ich heute stehe (innerlich), bin ich mir selbst ziemlich dankbar, dass ich nicht aufgegeben habe. und nicht aufgebe, auch wenns mich manchmal arg ankotzt. die therapie. das leben.

wirklich verstehen kann einen niemand. man versteht sich ja auch selbst nicht (immer) wirklich, oder? aber in der therapie werde ich wahr-genommen. und ernst auch. und zwischendurch dann wieder nicht (wenn ich mir selbst zu leid tu, aber es eigentlich schon besser weiß - meine therapeutin kennt mich mittlerweile recht gut ).

die traurigkeit, für die es keinen grund gibt... ich sehe bei dir gründe für deine traurigkeit, banana joe. (meine gründe für meine traurigkeit?) sich nicht verstanden fühlen, nicht wahr-genommen werden, sich mit seinen ängsten auseinandersetzen müssen - obwohl man doch eigentlich einfach leben möchte! einfach leben. einfach sein. aber weil man so damit beschäftigt ist zu funktionieren, verpasst man irgendwie was... worums aber eigentlich gehen dürfte. da kann man schon traurig sein.
ist ja auch nichts schlechtes. gehört auch zum leben. lernt man halt diesen abgrund auch noch kennen...

aber hoffnungslos bist du nicht! sonst wärst du nicht hier!
und die hoffnung auf eine/n für dich richtige/n therapueten/in solltest du vielleicht auch nicht aufgeben.

lg cupa

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power
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 10:57

was ihr hier alle beschreibt, erinnert mich momentan sehr stark an mich. ich bin momentan gerade an meiner diplomarbeit dran und seitdem ich damit angefangen habe, bin ich viel ängstlicher und ab u zu schon richtig panisch. ich hab das gefühl, als mache ich nichts gut, als kann ich nichts...und irgendwie denk ich mir:"so jetzt warst du 20 jahre in ausbildung und jetzt fängt das arbeitsleben an!" tja...ich hab angst davor, ich hab angst, dass ich meinen platz in der gesellschaft nicht finde und dass ich nicht die leistung erbringe, die man von mir erwartet. dieses problem hatte ich immer schon mehr oder weniger stark. hängt sicher mit meiner vergangeheit zusammen und damit, dass viele außenstehende mich komplett falsch einschätzen (habe seit 7 jahren mit depressionen und angstzuständen zu kämpfen, wobei es schon sehr viel besser geworden ist dank thera u so...). aber ich habe das gefühl, dass viele dann meinen, man will nicht arbeiten oder was auch immer, als würde es einen anscheißen,...derweil geht es einem einfach nicht gut. und ich will auch nicht ständig zu (fremden) leuten sagen müssen, was los ist.
ich hab im mom einfach auch totale versagensängste und das ist echt besch....das ist eine angst, die lähmt! ich hatte schon viele ängste, aber die ist irgendwie eine der schlimmsten, weil sie so real wirkt! :(

lg power
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cupa
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 23:20

@power: diplomarbeit... und eigentlich gar nicht fertig werden wollen... weil - die böse, böse arbeitswelt, in der man gar nicht gut genug sein kann.
diese versagensangst kann ziemlich real sein (blabla in der heutigen zeit), aber... was kommt jetzt für ein aber, bei dem ich mich nicht selber ganz fest an der nase nehme? ... definiere dich nicht nach deiner leistung! vergiss, was andere sagen! geh deinen weg! (finde heraus, was dein weg sein könnte! und verwechsel ihn nicht mit dem weg, den andere von dir erwarten!) spring einfach ins wasser und mach! erlaube dir zu lernen! erlaube dir, fehler zu machen! niemand weiß alles! vertraue dir selbst! vertraue auf dich!
zu viele rufezeichen und alles leicht gesagt. aber mit dem einfach machen kommt das alles - wenn man durchhält (die angst aushält und sich erlaubt, fehler zu machen, selbst dann, wenn andere das nicht tun). ich habe das alles erfahren. bin leider noch keine meisterin darin, aber wird schon noch werden. etwas das ich geschafft habe: ich definiere mich tatsächlich nicht mehr darüber, ob und welche leistung ich bringe (therapie sei dank). [deswegen bin ich wohl derzeit in der lage, die vermeidungsstrategie zu fahren.] aber ich möchte gern, weils mich freut. also weiter dran bleiben...

lass dich von deiner DA nicht fertig machen! mein spruch damals: duell! entweder sie macht mich fertig oder ich sie! - ich hab gewonnen. trotz all der panik. und danach hab ich mit der therapie angefangen.

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power
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Beitrag Do., 10.12.2009, 09:03

das hast du alles schön gesagt. mein problem ist ein bisschen, dass ich mich 1. nach meiner leistung bewerte und 2. nach dem was andere von mir denken. vor allem dann, wenn es mir nicht so gut geht, weil ich dann einfach auch unsicherer bin...sonst ist das eher kein problem! mit der DA bleibt mir eh nichts anderes übrig: einfach machen! und ich werd mir wahrsch nochmal unterstützung holen...
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cupa
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Beitrag Do., 10.12.2009, 13:40

power hat geschrieben: mit der DA bleibt mir eh nichts anderes übrig: einfach machen!
doch, dir bliebe schon was anderes übrig: die DA nicht fertig machen, alles hinschmeißen und dich dann (aufgrund des gefühls ein versager zu sein) ins letzte eck zu verkriechen oder dich ans andere ende der welt zu vertschüssen (eine frage des aufwands...).
diese frage stellt sich dir aber gar nicht. weil du so bist wie du bist. kann man sich auch dankbar dafür sein. man hat für sich eine zwar sehr energieraubende, aber effektive methode gefunden, seine ziele zu erreichen. - das meine ich jetzt nicht so zynisch, wie's vielleicht klingt. dankbarkeit sich selbst gegenüber tut immer gut! aber es tut auch gut, wenn man beschließt an sich zu arbeiten, um eines tages bessere möglichkeiten zur selbstmotivation zu finden! alles gute!

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power
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Beitrag Do., 10.12.2009, 18:32

danke dir cupa für deine lieben worte, nur empfinde ich das alles nicht so! es ist nämlich auch im sport so (mannschaftssport mit spielen am we), dass ich immer angst habe, fehler zu machen, nicht gut genug zu sein. liegt einfach auch daran, dass ich sicher nicht mehr so gut bin wie ich es vor ein paar jahren noch war, wo ich den sport einfach mit leib u seele gemacht hab. heut ist das irgendwie nicht mehr so...heut sind mir andere sachen wichtiger und dann kann ich aber auch nicht mehr 100% meine leistung bringen. außerdem ist der trainer nicht grad einfach, lobt nie und ist zwischenmenschlich sehr schwierig! leider... ich hader da komplett herum...ich bin momentan einfach so richtig im selbstzweifel...da fühl ich mich manchmal schon richtig panisch!!! und ich weiß nicht recht wie ich dieses sch...gefühl wegbekomm, weil eigentlich bin ich nicht so selbstzweiferisch...ich weiß nicht, warum das in den letzten wochen so starkt geworden ist! das belastet mich sehr!
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cupa
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Beitrag Fr., 11.12.2009, 01:01

ich beneide dich grad, liebe power! ich komme aus einer sehr sportlichen familie in einem insgesamt sehr sportlichen umfeld und habe mit 10 zu meinem entsetzen festgestellt, dass ich unsportlich sein dürfte. nachträglich und milder betrachtet: ein kleines, zartes kind, das nicht so schnell und nicht so kräftig wie seine altersgenossen war und es schwer ausgehalten hat, in irgendetwas nicht gut zu sein. sobald in der schule das mit dem messen angefangen hat, war für mich die freude an bewegung futsch. sobald ich alt genug war, mich den ganzen aktivitäten in meinem ach so aktiven umfeld zu entziehen, hab ich's getan. bei vereinzeltem wieder reinschnuppern "versagte" ich komplett. wie auch anders? schließlich hasste ich sport mittlerweile! und gerade mannschaftssport! andere reagieren nämlich nicht gerade positiv, wenn man den blöden bällen nachschaut (weil man ohnehin weiß, dass man sie nicht kriegt), anstatt sich w-e-n-i-g-s-t-e-n-s zu bemühen. "niemand ist dir böse, wenn du was nicht hinkriegst, aber es gar nicht zu versuchen...!" böse, blöde cupa.
seit 1-2 jahren stelle ich zu meinem erstaunen fest, dass ich eigentlich wirklich gern wieder regelmäßig(er) was machen würde. es macht einfach spaß. das erzähle ich seit längerem schon meinem inneren schweinehund, der aber meistens meint, dass er schon in vielen anderen bereichen immer wieder nachgeben muss und dass ich ihn bitte nicht auch noch damit nerven soll. die verhandlungen laufen noch.
so. verquatscht.
perfektionismus kann einem ganz schön die freude vermiesen. das kenn ich sehr gut. aber anders als ich bei den dingen, die nicht unbedingt sein müssen, scheinst du die sachen trotzdem durchzuziehen. machen zwar weniger freude, du bist nicht mehr zufrieden mit dir, bekommst nicht mehr die anerkennung wie früher und kannst sie dir selber auch grad nicht geben und das alles mit einem blöden trainer, der nichts von motivation versteht und insgesamt keine soziale intelligenzbestie ist... - hätt ich gemacht. also aus meiner sicht: chapeau, liebe power! ...wie alles im leben eine frage des standpunkts. wird dir jetzt allerdings wohl auch nichts bringen.
ich verstehe dich mit deinem hadern und sorgen und keine angriffsfläche bieten wollen. verstehe dich und drücke dich! mitsamt aller selbstzweifel und ängste! also alsa ganzer: fühl dich umarmt!

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power
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Beitrag Fr., 11.12.2009, 10:15

irgendwie hab ich grad das gefühl, jemanden gefunden zu haben, der mich endlich mal ein wenig versteht!
in gewissen dingen bin ich perfektionistisch, v.a. war ich das im sport. dort war es aber kein perfektionismus, weil es hat einfach so funktioniert, da ich es mit leib u seele gemacht hab. heut ist es nicht mehr so und dann kommt der perfektionismus ins spiel "es muss doch wieder so funktionieren!" tja, leider tut es das nicht! mein problem ist: ich will sachen durchziehen (zb sport: ist ne super mannschaft-menschlich und ich hab für dieses jahr zugesagt, aber trainier ist komplett fürn ar...)--> einerseits tuts mir nicht gut, das zu tun, weil trainer ar..., ich hader, und und und...andererseits kann ich nicht , weil das gegen meine prinzipien läuft und ich dann das gefühl hab, das mich das irgendwann einholt und ich mich dieser angst stellen muss (die angst zu versagen, zb). tja, ganz schönes dilemma,oder? ich will einfach sagen können: "scheiß drauf, was andere von mir denken, ich find ich war heut gut und das passt so!" Stattdessen denk ich und denk ich und denk ich, warum ich nicht die leistung bringe, die andere von mir THEORETISCH erwarten.... echt, ich könnt mich ab u zu würgen!

hast du sonstige hobbies? vll musik od so?

lg
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cupa
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Beitrag Fr., 11.12.2009, 20:14

jaja, liebe power! kaum gestehe ich dir zu, dass meine "lieben worte" dir nichts bringen, fühlst du dich a bissl von mir verstanden!
power hat geschrieben: in gewissen dingen bin ich perfektionistisch, v.a. war ich das im sport. dort war es aber kein perfektionismus, weil es hat einfach so funktioniert, da ich es mit leib u seele gemacht hab.
zuerst dachte ich, was das jetzt für ein netter widerspruch ist! aber dann... oha. es geht immer alles (fast) von allein. man muss sich nicht richtig bemühen. man bringt zwar leistung und strengt sich dafür auch mächtig an, aber weil's so viel freude macht, nimmt mans nicht als anstrengung wahr. das tun macht freude, die herausforderungen machen freude (und sind nicht die politisch korrekte formulierung von "wie passe ich mich diesem blödsinn an") und am ende hat man sein ziel erreicht: ein ergebnis abgeliefert, mit dem man selbst zufrieden ist und von anderen auch noch anerkennung dafür kriegt.

aber was passiert, wenn man auf einmal nicht mehr so gut ist? wenn man dort, wo es einem wichtig ist, nicht mehr die beste variante seiner selbst abgibt und das auch gespiegelt kriegt? wenn die eigene frustrationstoleranz in den keller sinkt und man plötzlich nur mehr feststellt, dass man der dümmste mensch auf der welt ist, der nur noch fehler macht. nicht mehr perfekt ist. dort wo's wichtig ist. (damit man alles andere aushält.)

tjooo... dann kann man sich abstrampeln, bis man umfällt.
(<- mein grund, mit der therapie zu beginnen: "Ich würde bitte gern wieder funktionieren. können Sie mir dabei helfen?")

oder aber... *seeeeeeeeeufz* es hilft nix. *mir selbst mal wieder an die nase kneif* man muss lernen, sich zu erlauben fehler zu machen und nicht perfekt zu sein. man muss lernen zu kämpfen, auch wenn man am ende nicht das kriegt, was man will. (Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. - Václav Havel) man muss lernen, sich selbst anzuerkennen und lieb zu haben. alsa ganzer. dann wirds ziemlich wurscht, was andere denken (obwohl man das positive selbstbild dann auch von außen gleich öfter gespiegelt kriegt - the winner takes it all.) --- sorry, irgendwie schon wieder liebe worte!

noch schnell was zum prinzipiellen durchziehen: das ist eine tolle eigenschaft! - und ich kenns natürlich auch. umso schwieriger waren für mich immer die momente, wo ich mir schließlich doch erlaubte aufzugeben. nachträglich betrachtet waren das aber richtige entscheidungen (ich rede jetzt nicht vom sport, sondern von kleineren und größeren [un-]wichtigkeiten). aber wenn man was als für sich richtig und wichtig erkennt: unbedingt durchziehen!

ho-o-obbys? außer mir sinnvolle beschäftigungen zu suchen, um nicht bewerbungen zu schreiben? ich denk in einer pm drüber nach!

aber - ohne meinen musikgeschmack dadurch beschreiben zu wollen - das tut manchmal einfach gut:
http://www.youtube.com/watch?v=QbsZUvNGVe4

lg cupa

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cupa
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Beitrag Sa., 12.12.2009, 02:32

@ Banana Joe (TE): entschuldige bitte, dass wir deinen thread vereinnahmt haben! war keine absicht! ... wie du siehst finden sich leute, die ähnliche ängste kennen. wenn du noch an bo(a)rd bist, kannst du uns gern deine meinung (zu allem) geigen! falls du das nicht willst, aber noch lesend dabei bist: alles, alles gute für dich! lg cupa

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lingaroni
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Beitrag So., 13.12.2009, 16:38

hallo

versagensangst im job ist ganz schlecht, denn:

wenn du in deinem job gut bist, werden sich kollegen oder auch vorgesetzte bedroht fühlen und dir sagen, dass du schlecht bist.

bist du in deinem job schlecht, werden sie dich auch nicht mögen und dich das auch spüren lassen.

daher stimme ich all jenen zu die sagen, einziger masstab für sich selbst ist man selbst.

LG

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lingaroni
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Beitrag So., 13.12.2009, 16:42

@banana joe

manchen menschen gelingt es zu akzeptieren, dass es im leben keine sicherheit gibt. was genau wäre zu tun, solltest du "auf der straße" landen?

LG

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