Soll ich sie um 'private Therapie' bitten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Carla1
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Soll ich sie um 'private Therapie' bitten?

Beitrag Di., 01.12.2009, 14:18

Hallo,

nachdem ich seit Jahrzehnten vergeblich nach einem passenden Thera gesucht habe, ist "sie" mir vor paar Tagen plötzlich über den Weg gelaufen. Dummerweise haben wir uns privat kennengelernt - und zwar in ihrer Wohnung. Wir waren uns auf Anhieb sehr sympathisch, und ich denke, dass daraus eine gute Freundschaft entstehen könnte.

Da ich von Anfang an super mit ihr reden konnte und sie genau dem Thera entspricht, den ich mir schon immer gewünscht habe, spiele ich nun mit dem Gedanken, sie um eine "private Therapie" zu bitten. Leider hat sie keine eigene Praxis, sondern arbeitet in einer psychosomatischen Klinik. Wir könnten uns also nur abends oder am Wochenende treffen, und ich gehe davon aus, dass ich die Stunden selbst zahlen müsste.

Meint ihr, ich könnte sie um diesen "Gefallen" bitten? Oder wäre das irgendwie unverschämt oder so? Und darf sie sowas überhaupt machen? Ich weiss auch nicht, ob das neben einer normalen Freundschaft möglich wäre!? Andererseits will ich auch nicht nochmal fast 40 Jahre warten, bis ich evtl. wieder einen passenden Thera kennenlerne

Carla

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candle
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Beitrag Di., 01.12.2009, 14:20

Ich halte das für keine gute Idee.

Wie kam es denn zu dem zufälligen Treffen?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Carla1
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Beitrag Di., 01.12.2009, 14:34

Hab ja auch kein besonders gutes Gefühl bei der Sache. Sonst hätte ich diesen Thread nicht eröffnet
Aber ist halt ne einmalige Gelegenheit, und jetzt könnte man vielleicht noch sowas wie ne therapeutische Beziehung aufbauen (statt einer Freundschaft?).

Ich kannte ihren Partner, und der hat mich zum Essen eingeladen...

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Elena
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Beitrag Di., 01.12.2009, 14:37

Carla1 hat geschrieben:Wir waren uns auf Anhieb sehr sympathisch, und ich denke, dass daraus eine gute Freundschaft entstehen könnte.
Unter den Voraussetzungen würde ich niemals eine Therapie beginnen wollen, entweder Freundschaft oder Therapie.
Carla1 hat geschrieben:Meint ihr, ich könnte sie um diesen "Gefallen" bitten? Oder wäre das irgendwie unverschämt oder so?
.
Du würdest sie in eine komische Situation bringen, weil sie Dir diesen Wunsch nicht erfüllen kann. Lass es besser, baue eine Freundschaft mit ihr auf und mach Dich auf die Suche nach einem Therapeut/in.

LG Elena

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Elena
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Beitrag Di., 01.12.2009, 14:39

Carla1 hat geschrieben:Ich kannte ihren Partner, und der hat mich zum Essen eingeladen...
Dann erst recht nicht, ihr seid dann ja privat miteinander verwickelt, und dies ist m.E. Gift für eine Therapie.

LG Elena

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Tröte
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Beitrag Di., 01.12.2009, 14:45

ich kann auch nur davon abraten.
Habe letztes Jahr eine Freundschaft zu meiner Hausärztin begonnen und das ist nicht auch nicht so wirklich ideal.
Meine Therapeutin meinte dazu, dass Freundschaft und Patient nicht geht und man sich für eins entscheiden müsse.
Ich weiss auch gar nicht, ob dies rechtlich überhaupt einwandfrei wäre (so von wegen Abstinenz und so) und wie wollt Ihr das dann abrechnen ?
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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Dunkle
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Beitrag Di., 01.12.2009, 14:49

Hallo Carla1,

ich schließe mich meinen Vor-Schreiberinnen an.

Weiß sie eigentlich von Deinen Gedanken und Ansinnen?

Wenn sie professionell ist, wird sie das auch von sich aus ablehnen. Bei aller Freundschaft -- und gerade um Eurer Freundschaft willen, denn die ist dann nicht möglich.

Aber sie kann Dir doch vielleicht einen guten Tipp geben, da sie Dich ja nun schon ein wenig kennt und sie sicherlich in irgendeinem Berufsverband ist und Kollegen und Kolleginnen kennt...

Ich habe meinen Therapie-Platz auch über so eine halb-private Vermittlung (bei der sich Vermittler und Therapeut aber nur oberflächlich und "beruflich" kannten) bekommen...

Lieben Gruß!
Dunkle

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Elena
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Beitrag Di., 01.12.2009, 15:12

Tröte hat geschrieben:Habe letztes Jahr eine Freundschaft zu meiner Hausärztin begonnen und das ist nicht auch nicht so wirklich ideal.
Meine Therapeutin meinte dazu, dass Freundschaft und Patient nicht geht und man sich für eins entscheiden müsse.
Das finde ich jetzt weniger problematisch, hab auch zu meiner Krankengymnastin eine richtige Freundschaft, obwohl, die Freundschaft war vorher schon jahrelang. Meine Ärztin würde ich ohne mit der Wimper zu zucken, zu mir mal auf einen Kaffee einladen, sie würde auch sicher kommen, weil wir uns schon ewig kennen und gut leiden können. Ausserdem weiss sie und ich, dass mir davon keinen Vorteil erhoffen würde, z.B. Bevorzugung....
Aber bei einer Therapeutin sieht die ganze Sache anders aus, da packt man wirklich komplett aus, und zwar mit Dingen, die ich noch nicht mal meinem Partner erzählen würde. Mir wäre es ziemlich unangenehm, auch wenn eine Freundin die Dinge über mich wüsste, die meine Therapeutin weiss. Ich hätte dann immer das Gefühl, sie hätte mich bei einem Privatkontakt in der Hand, und dies wäre die Hölle für mich

LG Elena

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Tröte
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Beitrag Di., 01.12.2009, 15:17

naja, bei mir war meine Hausärztin anfänglich auch eine Art "Therapeutin", die sich meine Probleme angehört hat.
Von daher weiss sie auch Sachen, die nicht unbedingt eine Freundin weiss....aber das ist ja von Mensch zu Mensch verschieden.
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Carla1
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Beitrag Di., 01.12.2009, 22:31

Oje, ich hatte schon befürchtet, dass ihr so antworten würdet. Kenn euch ja schon ne Weile

Wenn das so einfach wäre, würde ich mir einen anderen Thera suchen, aber ich steh ja gerade vor der Entscheidung: sie oder keine(r)

Sie hat mir auch von sich aus gleich eine Kollegin empfohlen, bzw. meinte sie, ohne eine stationäre Therapie würde ich vermutlich nicht weiterkommen. Aber ich habe mir nur gedacht: "Lass sie nur reden..."

Ich hatte das Thema Therapie auch schon so weit weggeschoben, dass mir die Idee, dass ich evtl. bei IHR so eine Art Therapie machen könnte, erst später kam, als ich schon wieder zuhause war.

So ähnliche Konstellationen habe ich auch schon hinter mir und fand es nicht so tragisch. Später habe ich auch mal mit einem anderen Thera darüber gesprochen, und er meinte, sowas sei theoretisch möglich, sofern man beides strikt voneinander trennen kann - nur daran würde es bei den meisten eben scheitern.

Nächste Woche treff ich mich wieder mit den beiden. Mal sehen, was bis dahin geschieht. Ich denke (und hoffe), dass es mir bis zu dem Treffen wieder besser gehen wird, und dann werde ich mich wohl weiter alleine durchs Leben kämpfen

Liebe Grüsse und vielen Dank für eure Meinungen!
Carla

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hungryheart
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Beitrag Do., 10.12.2009, 09:52

hi carla1,

ich würd auch nicht fragen.
außer dass sie mir großer wahrscheinlichkeit nein sagt (1.wer hat schon lust nach seiner eigentlichen arbeitszeit in seiner freizeit weiterzuarbeiten 2. wenn sie professionell ist, wird sie sowieso ein solches setting ablehnen)
wäre das auch noch eine gute methode um die beginnende freundschaft gleich wieder zu beenden.

lg
hh
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Flugente
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Beitrag Do., 10.12.2009, 11:29

Carla1 hat geschrieben:Wenn das so einfach wäre, würde ich mir einen anderen Thera suchen, aber ich steh ja gerade vor der Entscheidung: sie oder keine(r)
mit dieser - sorry - seltsamen Einstellung stehst du dir aber gewaltig selbst im Weg
Carla1 hat geschrieben:Sie hat mir auch von sich aus gleich eine Kollegin empfohlen, bzw. meinte sie, ohne eine stationäre Therapie würde ich vermutlich nicht weiterkommen. Aber ich habe mir nur gedacht: "Lass sie nur reden..."
ähm, auch das find ich etwas seltsam, mir scheint du hast eine fixe Idee und die möchtest du durchsetzen ungeachtet dessen, was gut für dich und deine Gesundheit ist. Es ist sicher nicht leicht eine passende Therapeutin zu finden aber wenn du schon von professioneller Seite einen guten Tipp bekommst, dann würd ich diese Hilfe annehmen, wenn ich wirklich Hilfe brauche. Du möchtest doch gesund werden oder?
Eisberg voraus!

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Carla1
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Beitrag Di., 15.12.2009, 22:59

Tja, das hört sich für euch etwas merkwürdig an, weil ihr die Hintergründe nicht kennt. Mein(e) Thera müsste eine ganz bestimmte Bedingung erfüllen, die nur ganz ganz wenige Menschen erfüllen. Sie ist eine davon, und die erste Thera, auf die das zutrifft.

Inzwischen habe ich mit ihr darüber gesprochen, und sie ist wie ich der Meinung, dass es mit "normalen" Theras nichts werden kann - auch nicht mit der, die sie mir empfohlen hatte. Leider kennt sie sonst niemanden, der in Frage kommen würde.

Wir werden auf jeden Fall weiter in Kontakt bleiben und uns hin und wieder zum Quatschen treffen, womit ich schon sehr zufrieden bin

Gruss
Carla

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hungryheart
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Beitrag Mi., 16.12.2009, 08:17

Carla1 hat geschrieben:Tja, das hört sich für euch etwas merkwürdig an, weil ihr die Hintergründe nicht kennt. Mein(e) Thera müsste eine ganz bestimmte Bedingung erfüllen, die nur ganz ganz wenige Menschen erfüllen.

man man, ist schon hart, wenn man, wie du, so außerordentlich besonders und einzigartig ist, dass nur ganz wenige menschen auf der welt die exklusiven bedingungen erfüllen, die voraussetzung dafür sind, dich therapieren zu können.

Nimm was du willst und zahl dafür.

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Carla1
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Beitrag Mi., 16.12.2009, 11:21

In der Tat!

Und ist schon ziemlich krank, dass du dich darüber auch noch lustig machst

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