Mir geht es sehr schlecht und trotzdem Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Jodie
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Mir geht es sehr schlecht und trotzdem Therapieende

Beitrag Di., 24.11.2009, 18:57

Hallo zusammen,

mir geht es seit 2 wochen wieder schlechter. Habe seit langem Ängste, Zwänge, Depressionen und eine psychotische phase letztes jahr gehabt. Habe schon viele Therapien in kliniken gemacht, nie konnte mir richtig geholfen werden.

Nun habe ich das letzte halbe jahr eine ambulante Therapie begonnen und der therapeut macht nur kurzzeittherapie - generell immer ohne ausnahme. Naja, leider kam ich nun bei ihm auch nicht viel weiter, aber zumindest war mein zustand meist stabil.

Nun quäle ich mich seit 2 wochen mit schlafstörungen, depressionen und lebensmüden gedanken uns so weiter (habe auch ein bisschen angst dass es wieder eine psychose wird...). Das habe ich dann heut auch beim therapeuten angesprochen. Wir redeten dann ein bisschen darüber und dann sagte er mir es seie die letzte sitzung!!!! Ja und so wurde ich dann entlassen. Ich kann ihn ein bisschen verstehen, dass er auch machtlos ist, da ich ihn seiner meinung nach nicht so an mich ran gelassen hab...
Aber ich weiß nicht, wie es nun ohne unterstützung weiter gehen soll. Das schlimmste ist, dass ich nicht allein zuhause sein kann (zur zeit besonders) und somit mein umfeld unter druck setzte, aber wohl trotzdem alleine sein muss morgen tagsüber. Ich habe solche angst, wie es jetzt wohl weiter geht mit mir....

Danke fürs "zuhören" ... Eure Jodie

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 24.11.2009, 19:01

Liebe Jody,

was heißt denn
Wir redeten dann ein bisschen darüber
??
So wie man über's Wetter redet?

LG
Sandy

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 24.11.2009, 19:03

Mit deiner Problematik war eigentlich von vorne herein klar, daß eine Kurzzeittherapie völlig unzureichend ist, von daher finde ich es absolut fahrlässig, daß er dich als Klientin überhaupt genommen hat, ganz zu schweigen von seinem Verhalten in dieser letzten Sitzung.

Von daher, such dir einen anderen Therapeuten!

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Jodie
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Beitrag Di., 24.11.2009, 19:14

Danke für eure antworten.

Das drüber reden, ja ich meinte das es eher unbefriedigent für mich war. Da mein zustand dann eher auf alles geschoben worden ist, so wie dass ich ihm eh nie vertraut hätte und so.

Das mit einem anderen therapeuten suchen dürfte schwierig sein, da man in Deutschland nach beendigung einer 2 jahre warten muss... aber ich kann nicht warten. Ich brauche dringend hilfe... Ich weiß aber auch nicht, an wen ich mich wenden könnte... Ich halt das nicht lange durch so wie es zur zeit ist....

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 24.11.2009, 19:34

Schließ dich mal mit deiner Krankenkasse kurz, und erklär denen den Sachverhalt. Dann hast du doch sicher einen Psychiater, der dir attestieren kann, daß diese Therapie nicht geholfen hat und du eine andere benötigst, ich schätze daß du falls nötig über ein Gutachten schon wieder eine Therapie bekommen kannst.. Weil sie können dir keine unbedingt NÖTIGE Behandlung verwehren.

Außerdem, bei einem Wechsel des Therapieverfahrens soll es diese 2 Jahres Sperrre angeblich nicht geben. Hab ich mal gehört.... Echt toll, nicht nur daß dir dieser Quacksalber nicht geholfen hat, er hat auch noch dafür gesorgt daß du nun Probleme hast die Hilfe zu bekommen die du benötigst

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Sonja_AC
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Beitrag Di., 24.11.2009, 20:11

Hallo Jodie, erst mal ich kann verstehen, dass das ziemlich enttäuschend ist für dich, dass die Therapie zu Ende ist und so wie ich es lese auch für dich doch sehr überraschend. Da du fühlst, dass du Hilfe brauchst, denke ich solltest du auf jeden Fall einen "Notfallplan" für dich entwerfen. Ich könnte mir z.B. vorstellen a) mit einem Psychiater über die Problematik zu sprechen und ggf. eine stationäre Einweisung vorzubereiten b) auch mit der Kasse darüber zu reden - aber unbedingt erst mit Psychiater, da der ja der Sachverständige dafür ist.
Was diese 2 Jahresklausel betrifft, so denke ich, dass diese Klausel nicht gilt a) bei Therapiewechsel b) es geht nicht um zwei Jahre Sperre wenn man eine Therapie gemacht hat, sondern wenn man 80 Std. Verhaltenstherapie hat oder 120 Stunden Tiefenpsychologische Therapie, dann muss man 2 Jahre warten. Wenn du jetzt aber nur eine Kurzzeittherapie hattest, dann ist das Stundenpensum ja noch nicht voll und in die zwei Jahre Wartefrist kommen ohnehin nicht in Betracht.
Ich denke du solltest auf jeden Fall handeln solange du noch in der Lage bist etwas selbst für dich zu tun. Ich wünsche dir auf jeden fall viel Erfolg.

Sonja

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hungryheart
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 09:19

Hi Jodie,
wenn du nicht allein sein kannst und akut Hilfe brauchst, weil du in einer Krise steckst:
in eine Psychiatrie kannst du jederzeit und immer gehen.
Die müssen dich aufnehmen und die Kasse muss und wird zahlen.
Die Sperre gilt da nicht.

Du schreibst, du hast schon viele Therapien, ambulant und in Kliniken hinter dir.
Und dass dir bisher keiner helfen konnte.
Woran liegt das deiner Meinung nach?


Lg HH
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Jodie
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 19:03

Hallo,
ich möchte mich erstmal für eure netten Antworten bedanken, es tut gut hier mit euch zu schreiben.

Also ich habe nun diese Woche noch einen Termin beim Psychiater bekommen und werde mal mit ihm reden, was ich nun machen kann, damit es endlich mal bergauf geht. habe nur ein bisschen angst, dass wenn ich ihm alles sag, dass ich dann wieder in die psychiatrie muss, und das möchte ich nicht, da ich unter anderem nicht schon wieder meinem umfeld davon erzählen möcht, wies mir geht...

Naja, die enttäuschung über mich selber wird immer größer. Ich fühl ich wie ein versager, 25 stunden therapie ohne erfolg...
Also woran es liegen könnte, hungryheart, ich glaube, dass ich bis jetzt nie einen Therapeuten hatte, der mal richtig mit mir alles angegangen ist. Ich habe immer nur wenige ausschnitte aus meinen Problemen bearbeiten können. Und nun sind so viele neue dazu gekommen. Ich weiß gar nicht wo man da anfangen sollte...

Ich wünsche euch noch einen Schönen abend!
Jodie

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Stöpsel
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Beitrag Do., 26.11.2009, 23:43

*wo ist denn der Augen-aus-dem-Kopf-fall-Smilie hin?*

Hallo Jodie,

also echt, wenn ich sowas lese, wie sich Dein letzter Therapeut verhalten hat, werd ich echt sauer. Ich meine, wenn ein Therapeut schon sagt, daß er prinzipiell nur Kurzzeittherapie macht, find ich das schon bescheuert, aber es in Deinem Fall zu machen, finde ich echt verantwortungslos. Dann hätte er Dich von Anfang an woanders hin verweisen sollen. Und dann in der letzten Stunde ohne Vorbereitung sagen, es wäre die letzte... Da kann man echt nur den Kopf schütteln.
Ich kann ihn ein bisschen verstehen, dass er auch machtlos ist, da ich ihn seiner meinung nach nicht so an mich ran gelassen hab...
Was erwartet er nach 25 Stunden? Daß man nach 5 Stunden soviel Vertrauen hat, alles zu sagen, hechelt dann durch die Probleme durch, damit man dann in weiteren 20 Stunden fertig ist? Sorry, aber das finde ich so dermaßen unrealistisch.

In 25 Stunden kommt man eben nicht so weit und wenn Du schon mehrere Therapien hinter Dir hast, ist ja klar, daß es da eher ein bißchen länger dauert. Also zieh Dir den Schuh nicht an, daß Du es "schuld" bist, daß es Dir noch nicht gut geht. Damit eine Therapie klappt, müssen halt einige Sachen zusammen kommen: Man muß zum Therapeuten passen, das Therapieverfahren muß einigermaßen passen, man muß genug Zeit haben und der Therapeut engagiert genug sein. Vielleicht hast Du da bisher einfach nur PEch gehabt.
Hast Du denn überhaupt schon mal eine längere Therapie gemacht?

Also, mach Dich nicht fertig, daß Du da schuld bist. Du mußt halt "nur" das finden, was für Dich das richtige ist. Nach welchen Kriterien hast Du Dir denn bisher die Therapeuten/Kliniken gesucht? HAt man Dir in den Kliniken gesagt, was Dir ambulant weiterhelfen könnte?

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Jodie
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 23:10

Hallo Stöpsel,

danke für deine Antwort.

Zuerst einmal war ich heut bei meinem psychiater und habe mit ihm über meine Situation gesprochen. Er meinte erst, ich solle erst nochmal in die psychiatrie, aber ich will es erstmal ohne versuchen, denn ich weiß nicht ob mir das was bringt. Ich werde nun erstmal eine woche lang beruhigunsmittel regelmäßig nehmen um ruhiger zu werden, alleine zu hause sein zu können und besonders um zu schlafen. Und dann habe ich wieder einen termin bei ihm und wir besprechen weiteres.

Bis jetzt war ich eher nur in kürzeren Therapien, also ofmals in kliniken (in psychiatrien schonmal 2, 3 Monate und auf einer therapiestation 2 Monate) und meine ambulanten waren immer höchstens 1 jahr, da umzug und so dazwischen kam. Leider wurde mir in Kliniken immer wieder andere Dinge gesagt, was ich hätte von Borderline bis anfang einer Schizophrenie. Und da wurde ich immer nur auf meine vorherrschenden Probleme behandelt und ja nur kurz. Mir wurde mal gesagt, dass ich eine Verhaltenstherapie machen soll aber andere wiederum reden von tiefenpsychologie...

Ich weiß auch nicht was ich nun tun soll. Ich weiß auch nicht, ob das mit den beruhigungsmitteln richtig ist... aber ich muss ja mal jemandem vertrauen können und das machen was er sagt...
Ich möchte- egal was für diagnosen ich auch habe - endlich was machen, was mir hilft und zwar nachhaltig...

Viele Grüße, Jodie

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candle
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 23:14

Was hast Du denn für Medikamente bekommen?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Thread-EröffnerIn
Jodie
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 10:47

Hallo!
Habe Promethazin 25 mg bekommen... Hoffe dass ich davon nicht abhängig werde, aber er meinte dass die nicht abhängig machen.... Jetzt nehme ich das, seroquel 300 mg und cipralex 20 mg... Hasse eigentlich soviele tabletten zu nehmen.
jodie

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candle
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 11:33

Das ist doch ein Unterschied zu dem, was Du vorher schriebst. Hätte mich auch gewundert, wenn Du Beruhigungsmittel bekomen hättest.

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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Stöpsel
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 11:36

Hallo Jodie,
Zuerst einmal war ich heut bei meinem psychiater und habe mit ihm über meine Situation gesprochen. Er meinte erst, ich solle erst nochmal in die psychiatrie
Hast Du ihn mal darauf angesprochen, daß Du da ja schon öfter warst und es Dir nichts gebracht hat? Was meint er dazu, woran es liegt bzw. wie Du konkret weitermachen kannst? Denn einfach IRGENDWO hingehen, bringt ja offenbar nichts. Vielleicht hat er ja auch einen Hinweis auf eine gute Klinik oder ambulanten Therapeuten?
Hast Du einen guten Hausarzt oder sonstigen guten Arzt (vielleicht auch an Deinem früheren Wohnort)? Manchmal kommt man ja auch auf dem Weg weiter, zu finden, was man braucht.

Hm, also ich weiß, wie ich es gemacht habe und machen würde: Sich selbst darüber klar werden, was man an Therapie braucht (indem man sich z.B. hier mit anderen austauscht/liest usw. und dabei seine Bedürfnisse für Therapie kennt und indem man sich allgemein informiert) und das dann suchen. Ist kein einfacher Weg, denn zu wissen, was man braucht, heißt ja noch nicht, daß man es einfach findet, aber ich wüßte nicht, wie es sonst geht.

Wie hast Du denn die Therapien in den Kliniken empfunden?

Viele Grüße

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