Hallo ihr,
da ich momentan bei sämtlichen Psychologen nur auf eine lange Warteliste gesetzt werden kann, wollte ich meinen Problemen gerne über diesen Weg endlich mal Luft machen, denn ich stecke gerade in einer heftigen Krise...
Zu meiner Geschichte, ich bin 23, habe eine soziale Ausbildung abgeschlossen, die mir eigentlich nie so wirklich gefallen hat - ich habe es dennoch durchgezogen, mit dem Willen, danach meinem Berufswunsch nachzugehen. Nach Nachholen der Fachhochschulreife wusste ich dann, dass ich Grafik-Design studieren möchte, da ich schon seit vielen Jahren diese Interessen habe und auch das nötige Talent. Alles schien wunderbar, der Weg war klar.
Doch dann gab es Probleme.. Es ist zum einen sehr schwer, in diesen Studiengang hereinzukommen (Eignungsprüfungen etc) und zum anderen hatte ich das Problem, dass es bloß FHs gab, die weit von meinem Zuhause weg waren. Bei der Bewerbung dachte ich mir dann noch, "das schaffst du locker, du wolltest sowieso mal von zu Hause raus, so ein anderes Bundesland ist bestimmt super spannend." So hatte ich mit meiner Bewerbung Erfolg an einer FH, die 500km weit weg war. Auf der einen Seite freute ich mich, auf der anderen Seite merkte ich, wie ich langsam Angst bekam.. Wollte ich wirklich alles aufgeben, nur um diesen Studiengang machen zu können?
Ich wagte den Schritt schließlich und zog um. Und damit begann meine Depression. Ich habe wirklich, wirklich viel probiert, um mich nicht hängen zu lassen und die Situation als Glück anzusehen, aber es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Ich hatte nicht nur Heimweh nach Familie und Freunden, ich fühlte mich richtig unwohl in meiner Haut, in meinem Körper, ich fühlte mich wie ein Stück Dreck in einer fremden Welt, in der ich nicht sein will. Alle Versuche, mich dem Studium zu widmen, was mir von den Inhalten ja gut gefiel, sind fehlgeschlagen. Ich weinte mich jeden Tag in den Schlaf, wenn ich überhaupt Schlaf bekam.
Nun denn... Ich habe es leider nach einigen Monaten wieder abgebrochen, da ich dort keine Zukunft für mich sah... und sowieso schon in der Depression steckte. Nun bin ich wieder zuhause und es geht mir schon viel besser. Mir ist klar, dass ich ein großes Problem mit dem "Allein-Wohnen" habe, obwohl ich in der anderen Stadt in einer WG war. Vielleicht ist es auch ein Ablöseproblem, es scheinen mehrere Faktoren eine Rolle zu spielen... und das, obwohl ich langsam wirklich mal flügge werden sollte.. aber vielleicht setze ich mich genau damit auch unter Druck und ich bin einfach noch nicht bereit dazu?!
Zu meiner jetzigen Situation: Den Studienwunsch habe ich nach wie vor. Ich habe mich in der nun in der näheren Umgebung umgesehen. In der Nähe gäbe es die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, allerdings hätte ich danach "nur" ein Zeugnis und keinen Bachelor-Abschluss oder Sonstiges. Ich müsste also Abstriche in der Ausbildung machen. Dann gäbe es noch eine normale FH, die ist allerdings schon 150km von mir entfernt und ich müsste wieder wegziehen. Ich frage mich, ob es einen Unterschied machen würde, 500 km oder 150km weg zu sein. Ich fürchte langsam, selbst das wäre mir zuviel. Ich habe richtige Panikattacken, wenn ich an eine Entscheidung oder allgemein an die Zukunft denke. Meine Umwelt macht mir natürlich auch Druck, schließlich habe ich etwas abgebrochen ohne eine Lösung zu finden. Ich habe so große Angst, mich nochmals falsch zu entscheiden. Ich möchte endlich wieder einmal lächeln können und dass ich einfach mal wieder sagen kann: "Ja, mir geht es gut!" Das konnte ich die letzte Zeit definitiv nicht.. Mir fehlt absolut der Mut.
Mir fehlt der Mut zur Entscheidung als auch der Mut, weiter in die Zukunft zu blicken als morgen. Wenn ich an einen möglichen Umzug denke, wird mir auf der Stelle übel und ich habe wieder Angst, dass es so wird wie in der anderen Stadt. Aber ich kann doch nicht ewig hier bleiben?
Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht etwas helfen.. Vielleicht hat jemand Ähnliches erlebt.
Liebe Grüße
Viel Angst auf einmal
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Hallo und herzlich willkommen erstmal!
ich kenne dein Problem. Ich habe gerade mein studium beendet und angefangen zu arbeiten. Ich wohne zwar jetzt auch noch zuhause, der auszug ist aber auch für die nächste Zeit. Ich kann dir sagen, dass mir die Umstellung auf "jetzt bist du erwachsen und ganz für dich selbst zuständig" übel mitgespielt hat. und ich denke, das ist bei dir auch der Fall. Kann das Sein?
LG MAmakind
ich kenne dein Problem. Ich habe gerade mein studium beendet und angefangen zu arbeiten. Ich wohne zwar jetzt auch noch zuhause, der auszug ist aber auch für die nächste Zeit. Ich kann dir sagen, dass mir die Umstellung auf "jetzt bist du erwachsen und ganz für dich selbst zuständig" übel mitgespielt hat. und ich denke, das ist bei dir auch der Fall. Kann das Sein?
LG MAmakind
Ja, zum Teil ist das bestimmt richtig. Ich habe zwar schon Lust, für mich selbstständig zu sorgen mit allem was dazu gehört, aber ich will einfach nicht völlig weg sein. Man hat auch das Gefühl dann etwas zu verpassen. Aber viel mehr fühlt man sich "ausgesetzt" an einem Ort, an dem man gar nicht sein will. Manche Menschen suchen das ja geradezu, ziehen öfters um, um der Langeweile ihrer Heimat zu entfliehen oder einfach um neue Erfahrungen zu machen. Bei mir löst das nur noch Panik aus :(
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