Will wieder ein normales Leben - was kann ich tun?

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Lukas_Kane
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Will wieder ein normales Leben - was kann ich tun?

Beitrag Mi., 18.11.2009, 00:42

Hallo,

habe schon längere Zeit Depressionen, zuletzt sind jetzt auch noch Suizidgedanken dazu gekommen, das ganze macht mir Angst und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich bekomme mein Leben einfach nicht mehr in den Griff.

Ich werde mal versuchen mein Leben und meine Probleme kurz zusammenzufassen.

Wurde meine gesamte Schulzeit über gemobbt, dadurch habe ich jetzt kein Selbstvertrauen mehr und bin mir gegenüber extrem selbstkritisch. Das äußert sich bei mir dann darin, dass ich penibel darauf achte anderen nicht den Hauch einer Möglichkeit zu bieten mich mobben zu können. Und wahrscheinlich genau wegen diesem Verhalten, biete ich vermutlich anderen Leuten Angriffsfläche. Außerdem bin ich ein Perfektionist (ich hab jetzt schon wieder etliche Male überprüft ob ich auch ja jedes Wort richtig geschrieben habe, ich hasse das!) der sich fast nur unmögliche Ziele setzt und diese am besten schon gestern erreicht haben möchte. Auf Grund dieses Verhaltens bekomme ich in meinem Leben so gut wie gar nichts in den Griff, was mich dann immer wieder in tiefe Depressionen führt. Aber was mir am meisten zu schaffen macht, ist, dass ich nicht mit mir fremden Personen umgehen kann. Also es fällt mir schwer mit mir fremden Leuten zu telefonieren oder wenn ich im täglichen Leben mit mir fremden Menschen konfrontiert werde. Das Problem wäre ja nicht so schlimm, wenn ich nicht eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen würde, was beinhaltet mit fremden Menschen (Kunden) zu arbeiten. Ich bekomme jedesmal enorme Panikatacken, wenn ich zum Kunden muss und es wird jedes Mal schlimmer.

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Lukas_Kane
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Beitrag Mi., 18.11.2009, 00:43

Auf Grund dieser Probleme und einem Vorfall bei dem ich mich selber verletzt habe, war ich eine Woche stationär in der Psychiatrie und anschließend noch etwa zwei Monate in einer Tagesklinik. Dort habe ich dann auch Antidepressiva bekommen. Leider hat die Medikation bei mir nie wirklich lange geholfen. Es ging sogar einmal soweit, dass ich zusammengebrochen bin und einen Blackout hatte. Danach wurde erst mal alles abgesetzt. Mittlerweile nehme ich schon wieder längere Zeit Medikamente, aber ich habe nicht das Gefühl, dass Sie mir sehr helfen. Falls es jemand von Euch interessiert, ich nehme im Moment Doxepin, Zyprexa und Saroten. Ich hatte mal eine kurze Phase in der ich sehr häßliche und auch selbstzerstörerische Gedanken hatte, was aber zum Glück wieder verging. Doch jetzt hab ich seit ein paar Tagen extreme Suizid-Gedanken. Ich habe vor mir selber Angst, dass ich mir was antun könnte. Auf der einen Seite ist da schon noch die Angst zu Sterben, aber auf der anderen Seite, hätte ich dann endlich meine Ruhe vor den Depressionen und den endlosen Grübeleien. Ihr werdet mir vermutlich raten, mit meinen behandelden Ärzten darüber zu reden, aber das hat meiner Meinung nach keinen Sinn, weil Sie mir doch nur raten würde, wieder stationär zu kommen. Was meiner Meinung nach nichts bringt, weil es mir wie eine Flucht vor dem Leben gleich kommt.

Ich möchte meine Ausbildung beenden und auch wieder Freunde haben und noch so vieles mehr, aber ich schaff es einfach nicht. Was kann ich tun um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen?

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Nachtvogel
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Beiträge: 299

Beitrag Mi., 18.11.2009, 09:29

Hallo Lukas_Kane,

warst du schon mal in Therapie? Ich meine eine etwas längere regelmässige, nicht nur eine eventuelle kurze in der Psychiatrie? Bei starken Depressionen hilft meist die Kombination aus Thera und Medikamenten.

Lg, Nachtvogel

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Lukas_Kane
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Beitrag Mi., 18.11.2009, 11:56

Danke für deine Antwort, Nachtvogel.

In der Zeit in der ich in der Tagesklinik war ich auch immer wieder bei einer Psychologin, auch später dann noch ambulant. War jetzt schon länger nicht mehr dort. Sie ist mir einfach nicht symphatisch, sie ist sowieso nur als Übergangslösung gedacht gewesen. Ich hab mich schon bei einem Therapeuten auf die Warteliste setzt lassen, aber dass kann noch eine Weile dauern bis ich bei dem mit der Therapie anfangen kann. Und ich will mein Leben bis dahin wieder halbwegs in den Griff bekommen haben. Ich will nicht dass ich mir bis dahin mein ganzes Leben verbaut habe.

LG,

Lukas_Kane

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Orchideee
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Beiträge: 243

Beitrag Di., 30.11.2010, 10:12

Hallo,

ich kann dich gut verstehen und mit dem Perfektionismus usw. das habe ich auch ganz stark. Ich fände es wichtig, dass Du auf jedem Fall an der Ausbildung dran bleibst und versuchst dir den Druck nach und nach zu nehmen. Wenn Du zu einem Kunden musst und es geht wirklich gar nicht , dann sag ab. Das nächste mal geht es besser usw.
Und versuche, wenn Du mal Fehler machst darüber zu lachen. Ich weiß, das ist nicht einfach, aber bei mir lockert sich das ganze dadurch manchmal bisschen auf. Und dann denke ich oft an alte Kollegen, die ohne AUsbilung und wenig Wissen und mit 50 kg Übergewicht dachten sie sind Topmodels mit einem Hirn wie EInstein und das ist doch noch schlimmer.

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