Kein normales Leben mehr

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Seri
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Kein normales Leben mehr

Beitrag Fr., 13.11.2009, 11:54

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier im Forum, doch nach studenlangem Suchen nach Therapien/Selbsthilfegruppen, welche mir aber einfach nicht zusagen, dachte ich ich spreche mein Problem einmal in einem Forum an!

Ich bin seit gut einem Jahr mit meinem Freund zusammen, doch erst vor kurzem habe ich erst erfahren, was ihm passiert ist. Vor knapp 3 Jahren wurde er auf offener Straße am Abend von 4 Leuten überfallen und ausgeraubt. Das klingt nun zwar banal, doch zwei davon waren bewaffnet (hammer, messer) und der Hammer wurde ihm sogar an den Kopf gehalten, hätte er nicht still gehalten, wurde ihm gedroht, dass er erschlagen wird.

Soviel zu dem Ereignis. Die momentane Situation sieht so aus, dass ich in den letzten Monaten gemerkt habe, dass es ihm extrem an Sicherheit und an Selbstbewusstsein mangelt. so stark, dass er unsere Beziehung auf eine wirklich harte Probe stellt, denn egal was ich sage oder tue, er denkt sofort ich würde Schluss machen oder ihm wehtun. NOch dazu kommen schlimme Angstzustände (v.a. wenn wir am Abend uns auf der Straße befinden). Nur hat er nicht nur in der Nacht angst auf der Straße sondern, auch Tagsüber. Er traut sich nicht mal mich zu umarmen wenn andere Leute um uns herum stehen, egal ob bekannt oder unbekannt.

Diese Situation belastet mich wirklich sehr, da ich ihn einseits verstehen kann und mir denken kann, dass wegen diesem Vorfall vor 3 Jahren er nun so ist. Aber ich bin allmählich an der Grenze meiner Geduld und meines Durchhaltevermögens, da ich schon sehr viel akzeptieren musste.

Nun wollte ich fragen ob mir jemand einen Rat geben kann, weil ich weiß nicht mehr ein noch aus. Ich möchte ihn nicht verlassen aber er zwingt mich bald zu dieser Entscheidung. Oder weiß jemand eine Selbsthilfegruppe an die ich mich wenden könnte? Ich möchte ihm gerne helfen, nur weiß ich nicht wie...

Lg
Seri

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candle
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 11:57

1. Was genau belastet DICH jetzt in der Beziehung.

2. Empfehlung einer Therapie an ihn.

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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Seri
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 13:17

1.MIch belastet, dass er wegen jeder Kleinigkeit zu mir kommt und mich mit runter zieht und mir auch schon Angst macht zb.: das die Beziehung am Ende ist, weil er das fast jedes Mal sagt. Er sagt es auch zu mir, wenn wir uns z.b.: nur wegen einer Verabredung "streiten" wo mir die Zeit nicht passt, also es ist echt schon extrem und diese ewige Unsicherheit und Verlustangst treibt mich in den Wahnsinn.

2. Das habe ich ihm bereits vorgeschlagen, doch da kam der typische Satz "Ich schaff das schon alleine". es ist nicht so, dass wir nicht oft darüber reden,nein, wir reden oft über diese Dinge, aber wie oft ich ihm auch versuche gut zuzureden, es bringt einfach nichts. und zu einer Therapie kann ich ihn auch nicht zwingen...

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candle
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 13:25

Seri hat geschrieben:1.MIch belastet, dass er wegen jeder Kleinigkeit zu mir kommt und mich mit runter zieht und mir auch schon Angst macht zb.: das die Beziehung am Ende ist, weil er das fast jedes Mal sagt.
Nun ja, das ist dann eher dein Problem. Warum hast Du das? Wo gibt es Parallelen?

Und wenn er dauernd Schluß macht, ist es doch nicht mehr glaubwürdig, oder?

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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Seri
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 21:58

Inwiefern Paralellen?
Mich belastet die Tatsache, dass ich keine Unterstützung von ihm bekomme, sondern eher eine Art "Therapeutin" für ihn darstelle, und ich selbst dabei zu kurz komme. Klar weiß ich, dass man einen Partner immer unterstützen sollte, nur wenn das Monate lang einseitig ist, kann da was nicht stimmen.

Und was meintest du damit, dass das eher mein Problem ist? Meinst du das, dass ich die Sache zu eng sehe oder ihn einfach machen lasse anstatt zu sagen, dass es mal genug ist?

XD' ja und sicher ist es kaum mehr zu glauben, wenn er das andauernd sagt, dass er Schluss macht. Nur geht das nach einer Zeit einfach auf die Nerven, weil man sich fragt "Was hat man gesagt/getan, dass derjenige so denkt"

Lg
Seri

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 22:01

Ich nehme mal an, daß er unter posttraumatischer Belastungsstörung leidet.

Und in dem Fall bist du nicht seine Therapeutin. Er sollte sich dafür professionelle Hilfe holen.

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candle
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Beitrag Sa., 14.11.2009, 09:51

Seri hat geschrieben: Klar weiß ich, dass man einen Partner immer unterstützen sollte, nur wenn das Monate lang einseitig ist, kann da was nicht stimmen.
Unterstützen in Deinem Sinne ist da vielleicht nicht der richtige Weg.

Du könntest Dich von ihm etwas "distanziert" halten. Wohnt Ihr zusammen?

Naja, Du scheinst von seinen Stimmungen abhängig zu sein, solltest Du aber nicht, wenn er Frust hat.

Wenn er dauernd Schluss macht, wäre ich auch genervt, aber ab einem gewissen Punkt schaltet man doch auf Durchzug, wenn man ihn liebt bzw. spricht es konkret an: Meinst Du es Ernst, dann gehe JETZT.

Sagen wir mal so: Du bist an dem ganzen nicht unbeteiligt. Du könntest für Dich einen anderen Weg des Umgangs wählen, der es für Dich mit ihm leichter macht.

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Seri
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Beitrag Sa., 14.11.2009, 15:39

Wir haben bereits beschlossen, dass wir nun etwas auf Distanz gehen. Das funktioniert auch, da wir nicht zusammen wohnen.

Hm, auf Durchzug schalten hört sich für mich immer so einfach an. Ich versuche es, aber ich lasse mich da immer zu schnell mit reinziehen und genau das weiß ich auch, dass das nicht richtig ist. Ich bin bereits dabei mein Verhalten ihm gegenüber zu verändern, aber es ist bei ihm wirklich nicht leicht dies zu schaffen.

ja das hat mir mein Bruder auch oft gesagt, dass ich anderes mit ihm umgehen sollte. ich reagiere einfach viel zu oft über (schlechte Angewohnheit von mir, ich weiß) und mache ihm wohl auch oft zuviel Vorwürfe, anstatt zu versuchen ihn aufzubauen. Danke dir aber sehr, dass ich nun auch von einem Außenstehenden gesagt bekommen habe, dass ich auch ein anderes Verhalten an den Tag legen könnte. Ich werde mal versuchen anders mit ihm umzugehen und mehr Rücksicht und Verständnis für ihn aufbringen.

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Seri
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Beitrag Sa., 14.11.2009, 15:41

münchnerkindl hat geschrieben:Ich nehme mal an, daß er unter posttraumatischer Belastungsstörung leidet.

Und in dem Fall bist du nicht seine Therapeutin. Er sollte sich dafür professionelle Hilfe holen.

Der Meinung bin ich auch. Ich bin bereits dabei ihm etwas zu suchen!

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keri
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Beitrag So., 15.11.2009, 23:16

Hallo

In Wien gibt es Psychosoziale zentren! Versuch es dort mal. Die geben auch ratschläge an Angehörige, Partnern und Freunden.

keri

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