Probleme mit den Kollegen im neuen Job

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Alina
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Probleme mit den Kollegen im neuen Job

Beitrag Mo., 07.01.2008, 15:04

Hallo Zusammen,

da ich ziemlich verzweifelt bin, möchte ich mir gerne bei Euch einen Rat holen. Ich lebe seit circa 4 Monaten in den USA, da mein Mann beruflich her versetzt wurde. Ich selbst arbeite seit 3 Tagen in einem Kindergarten. Allerdings ist das mein erster Job (ich habe in Deutschland Diplom Pädagogik studiert und erst vor kurzem absolviert) und habe kaum Berufserfahrung. Das habe ich allerdings beim Vorstellungsgespräch erzählt und auch, dass ich sprachlich mit Englisch noch ein paar Defizite habe. Eingestellt wurde ich aber trotzdem! Wie schon geschrieben arbeite ich nun seit 3 Tagen dort, merke jedoch, dass einige Kollegen über mich lästern. Teilweise sogar so, dass ich nur 2 Meter von Ihnen entfernt stehe.
Wenn die Kollegen lästern, geht es meist darum, dass ich etwas ruhig bin bzw. mich nicht immer so durchsetzen kann bei den Kindern. Mir ist selbst klar, dass ich einige Defizite habe, mir fehlt einfach die Praxis. Dennoch bin ich der Meinung, dass man mir das auch persönlich sagen kann anstatt hintenrum. Wie würdet Ihr Euch verhalten?

Ich habe mich heute morgen krank gemeldet, weil ich es einfach nicht geschafft habe. Konnte die Nacht über nicht schlafen und musste mich heute früh übergeben. Ich habe solche Panik wieder zu hören, dass sie über mich reden. Angesprochen habe ich die Direktorin auch schon - also nicht direkt. Ich habe nur gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass sie mit meiner Arbeit nicht zufrieden ist. Die Antwort war nur: "Alles okay". Warum reden die nicht mit mir?

Liebe Grüße!

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Sabrina187
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 15:48

Hallo Alina...
Also ich würde dem allen einfach total Selbstbewusst gegenüber stehn!!! Wenn du mit bekommst, das jemand dort über dich lästert, dann schluck es nicht runter oder warte, sondern geh direkt hin und frag ma "Was ist eigentlich euer scheiß Problem???" Sag denen das du dieses ständige lästern mit bekommst, da es ja nicht gerade Diskret abläuft und es dich sehr verletzt und du nun wissen möchtest warum so hinter deinem Rücken gesprochen wird!! Wären das alles Erwachsene Personen, würden sie auf dich zu kommen und dir sagen was du verkehrt machst!!(Wenn es überhaupt so ist...)
Auf deren Meinung würde ich aufgrund dessen garnicht viel geben!!!
Wichtig ist, das du dich im Job wohl fühlst...und das tust du nicht!! Das Gegenteil ist der Fall, du hast dich nach 3 Tagen Krank gemeldet, weil du Angst vor diesem Spektakel hast!! Kann ich auch absolut nachvollziehen....aber wenn du den Job nicht verlieren möchtest, musst du offen sein und ganz genau ansprechen was dich stört!!
Wovor hast du denn Angst?? Das sie über dich lästern, weißt du schon....also zeig denen wer du bist und das du darüber stehst!!!
Lass dich net unterkriegen...
Liebe greetz, Sabrina
Sei du selbst - steh zu dir
Die Wahrheit wird gelebt und nicht doziert
Du bist, was du warst und du wirst sein, was du tust
Beginne dich zu lieben und du findest, was du suchst

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Alina
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 23:01

Liebe Sabrina,

danke für Deine lieben, aufbauenden Worte.
Ich habe nun den ganzen Tag mit mir gerungen, viel mit meinen Eltern und meiner besten Freundin gesprochen. Alle sagen, dass ich kündigen soll. Das Problem ist, dass ich sowieso nicht vor Selbstbewusstsein strotze. Aber ich habe mich in den letzten Jahren immer mehr lieben gelernt, also deutlich Fortschritte gemacht. Ich will nicht, dass dies durch irgendwelche Tratschtanten kaputt gemacht wird. Das sehe ich nicht ein! Jedenfalls habe ich mich nun für folgendes entschieden: ich werde morgen hingehen und die Direktorin um ein Gespräch bitten. Wie genau ich "vorgehen" werde, werde ich noch mit meinem Mann besprechen. Wahrscheinlich auf die Tour wie sie zu meiner Arbeit steht, ob ihre Erwartungen in mich erfüllt sind...Wenn sie wieder damit kommt, dass alles super ist, dann weiß ich woran ich bin. Dann ist die Situation nämlich folgende, dass ich keine offene und ehrliche Antwort bekomme. Das war es dann für mich! Denn unter solchen Bedingungen kann ich kein gutes und gesundes Arbeitsverhältnis aufbauen.

Liebe Grüße!

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rija
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 23:10

Hallo Alina,
ja ich kann dich gut verstehen, mir ging es vor einpaar Jahren genau so.
Die Arbeitskollegen haben auch über mich gelästert, und ich habe alles in mich reingefressen. Das war ein Fehler, denn ich wurde immer unsicherer, frustrierter und fühlte mich immer weniger wohl in der Arbeit, so dass ich einfach nach einiger Zeit gekündigt habe. Ich habe es nicht mehr ausgehalten.
Ich hätte es damals alles anders machen sollen. Ich hätte diese Lästerweiber direkt beim Lästern ansprechen sollen und die fragen, was das eigentlich soll.
Und wenn es nichts gebracht hätte, dann hätte ich zum Chef gehen sollen.

Tja damals hatte ich einfach zu viel Angst.

Ich hoffe für dich, dass du den Mut findest und die Kolleginen auf das Lästern ansprichst.

Rija

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Thread-EröffnerIn
Alina
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 23:24

Hi Rija,

danke für Deine Antwort.
Ja, der Mut wird auch bei mir das Problem sein. Ich hoffe, dass ich es schaffe mit der Direktorin zu reden. Aber offen ansprechen werde ich die Lästereien wahrscheinlich nicht. Auch wenn ich weiß, dass die Direktorin selbst daran beteiligt ist. Und das ist eben mein Problem: selbst wenn ich zu ihr gehe, stehe ich genauso alleine wie jetzt da. Daher weiß ich nicht, ob es etwas bringt! Nachher habe ich wahrscheinlich nur noch mehr Hass auf mich gezogen. Und daher die Überlegung lieber zu gehen und etwas neues zu suchen. Die 3 Tage in dem Kindergarten kann ich dann als schlechte Erfahrung abtun. Zumal ich sowieso nicht ganz mit der Erziehungsphilosophie des Kindergartens einverstanden bin. Mal schauen...Irgendwie fühle ich mich hin- und hergerissen zwischen allem. Mein ganzer Körper schreit förmlich, dass ich mir das nicht antun soll.

Liebe Grüße!

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nofling
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Beitrag Do., 10.01.2008, 12:48

Bist du mit der Art von Arbeit überhaupt zufrieden? Macht es dir Spaß? Wie liefen deine Praktika während des Studiums? So weit ich weiß, sind die praktischen Teil bei einem Pädagogikstudium nicht ganz unwichtig. Ich denke, dass das eine Art von Beruf ist, für den bei weitem nicht jeder geschaffen ist. Vielleicht passt ein anderer Beruf besser zu dir. Die lästernden Kollegen sind vielleicht ein hilfreiches Zeichen, dass es vielleicht gar nicht zu dir passt. Du musst dir nicht unbedingt etwas beweisen. In den USA hat man doch auch mehr Möglichkeiten in andere Berufe quereinzusteigen. Vielleicht verdienst du am Ende sogar mehr und fühlst dich wohler.

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Thread-EröffnerIn
Alina
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Beitrag Do., 10.01.2008, 13:21

Hi nofling,

danke für den Hinweis, aber ich mache mir eigentlich keine Gedanken / Sorgen darüber, dass meine Berufswahl nicht zu mir passt. Diese Phase hatte ich während des Studiums immer wieder, aber meine Praktika haben mir jedes Mal gezeigt, dass es gut so ist.
Die letzten Tage habe ich vielmehr herausgefunden, dass in dem Kindergarten eine allgemeine Unzufriedenheit herrscht. Dazu kommt, dass meine direkte Kollegin bisher alleine die Gruppe geleitet hat. Wenn dann jemand neu dazu kommt, ist es immer schwierig.
Ich selbst muss dabei noch einiges lernen, da Kleinkinder bisher nicht so meine Zielgruppe waren. Ich habe zwar mal ein Praktikum im Kindergarten gemacht, aber mehr nicht.

Liebe Grüße,
Alina

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Nachtvogel
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Beiträge: 299

Beitrag Do., 10.01.2008, 15:22

Hallo Alina,

da hast du ja gleich mit mindestens drei Problemen gleichzeitig zu kämpfen:

1. deinem schlechten Selbstbewusstsein und einer gewissen dadurch bedingten Überempfindlichkeit (geht mir in einigen Bereichen ebenfalls so )
2. Berufsanfang (keine Routine, alles neu, Unsicherheiten, ...)
3. Ausland (völlig andere Mentalität, auch wenn's nach aussen hin am Anfang ähnlich aussehen mag, andere Regeln, andere Sprache, anderes Verhalten)

Na ja, und dann kommt die allgemeine Unzufriedenheit im Kindergarten dazu, die du beschrieben hast. Da lassen Leute gerne mal ihren Frust an anderen aus, ohne das das irgendwie begründet ist.

Im Prinzip brauchst du schon alleine wegen den Punkten 2 und 3 ein wesentlich dickeres Fell und besseres Durchsetzungsvermögen als viele andere Leute, die in Deutschland seit x Jahren ihrem geregelten Job nachgehen.
Dein letztes Posting klang schon zuversichtlicher .. du wirst es bestimmt schaffen, dich nach einigen Anfangsschwierigkeiten durchzubeissen! Das ist dann auch gut fürs Selbstbewusstsein

LG, Nachtvogel

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Thread-EröffnerIn
Alina
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Beiträge: 8

Beitrag Do., 10.01.2008, 21:29

Hi Nachtvogel,

du hast recht: die drei genannten Punkte tragen nicht wirklich dazu bei, dass es ein leichter Start ist. Zudem eben die allgemeine Unzufriedenheit, die im Kindergarten herrscht. Ich werde einfach mal nebenher nach einem anderen Kindergarten schauen. Vielleicht ergibt sich etwas!? Eine andere Erziehungsphilosophie würde auch nicht schaden, weil ich nicht mit allen Ideen klar komme. Aber das stellt sich eben auch erst nach gewisser Zeit heraus. Na ja...Danke jedenfalls für Deine lieben Worte. Das freut mich wirklich!

Liebe Grüße,
Alina

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Kolja
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Beitrag Di., 15.01.2008, 13:06

hi!
ich lese gerade ein buch "emotionale erpressung". etwas schwergängig, da fachlektüre für laien geschrieben, aber ich lerne daraus gerade, daß ich mich angreifbar mache, indem ich meinem chef zeige oder meinen kollegen zeige, worauf ich besonders allergisch, empfindlich oder zurückweichend reagiere.
in dem buch geht es nicht nur um erpressung, sondern auch um begleiterscheinungen, wie herabsetzung, entwürdigung, verlust der inneren selbstwerte, und hilfe, wie man analysiert, was da eigentlich abläuft, um sich dem leichter stellen zu können.
ich selber hab das buch noch nicht durch, und es ist acuh einstück arbeit, das umzusetzten.
mein erster schritt neulich war z.b. nur, daß ich nicht mehr schweigend geschluckt habe, als mein chef mir vorwarf, "er sei nciht mein kindermädchen, das hätter er ja wohl treffend ausgedrückt, oder welche erziehung hätte ich genossen? da gäbe ich ihm ja wohl recht!", antwortete ich ihm ins gesicht (statt scheigend wegzugucken und mit schultern zu zucken): "das muss ich jetzt nicht kommentieren!"

hab das buch bei amazon gefunden, hochinteressant. hoffentlich erlerne ich daraus etwas mehr, mich gegen mobbenden chef und kollegen durchzusetzen!

kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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