Depressiver Partner
Depressiver Partner
Hallo,
ich bin neu hier. Ich bin hier gelandet, weil ich irgendwo Rat suche und dieses Forum eigentlich die einzige Möglichkeit für mich darstellt, diesen zu finden. Ich weiß gar nicht, wie und wo ich anfangen soll. Es alles sehr kompliziert. Es geht um meinen Partner und mich. Wir leben seit 4 Jahren zusammen, haben eine einjährige Tochter und ein paar Probleme.
Um es kurz zu machen: mein Freund ist seit einem halben Jahr in therapeutischer Behandlung wegen seiner Depression.
Sie äußert sich so, dass er wenig Selbstbewusstsein hat innerhalb der Beziehung. D.h. er hat große Verlust- und Versagensangst. Unser Intimleben hat gelitten (er hat seit gut 2 Jahren keine „Lust“ mehr). Und er ist auch nicht wirklich in der Lage ist, diese Probleme, die wir haben, zu besprechen. Er flüchtet vielmehr, wenn wir „Stress“ haben oder ich mit ihm über Dinge sprechen möchte, die mich belasten. Er sagt dann, er könne nicht reden, fängt an zu weinen und fühlt sich eigentlich immer von mir angegriffen. Ich nehme schon sehr viel Rücksicht, achte darauf, was ich sage und v.a. wie ich es formuliere und ob die Momente für mein „Anliegen“ günstig sind. Trotzdem versteht er alles nur als Kritik und macht dicht bzw. nimmt mich dann auch nicht wirklich ernst. Ich kann ich mit ihm über meine Gefühle einfach nicht normal reden kann, es scheint ihn teilweise gar nicht richtig zu interessieren, wie es mir geht. Für ihn bin ich dann eigentlich immer nur „sauer“ oder „eingeschnappt“ und das tut mir unglaublich weh. Es ist, als sähe er mich nicht als Mensch, dem auch wehgetan werden kann, er ist der „Arme“ (so kommt es jedenfalls oft rüber) und ich die, die nur kritisiert. Ich weiß, das sind Merkmale seiner Depression und, dass er das nicht „absichtlich“ macht.
Trotzdem geht es mir in diesen Momenten immer sehr sehr schlecht (zunehmend schlechter). Falle oft in dunkle Löcher, aus denen ich schlecht wieder alleine rauskomme. Er selbst meinte auch, dass ich nicht mehr so lustig bin wie ich es mal war, dass ich mich an vielen Dingen gar nicht richtig erfreuen kann. Es ist, als hätte ich eine „Stand-by“-Laune. Selbst über unsere Tochter kann ich mich oft nicht freuen. Wenn ich ehrlich bin, denke ich oft daran, dass ich viel lieber alleine wäre, ohne Kind, ohne Partner. Einfach nur leben und tun, worauf man Lust hat. Es ist alles so anstrengend… Ich hab auch ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich so fühle und auch öfters an andere Männer denke (obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass mein Freund der Richtige für mich ist). Das macht mich durcheinander…
Wenn wir Streit haben, ist es in mittlerweile oft schon so, dass ich das Gefühl habe, ich müsste durchdrehen. V.a. wenn er mich damit alleine lässt und aus der Wohnung geht. Ich denke dann öfters, dass ich am liebsten vom Balkon springen würde … Damit mit diesem Gefühl endlich Schluss ist, und weil alles keinen Sinn mehr macht. Ich weiß dann einfach nicht mehr wohin mit mir. Manchmal haue ich mir selbst blaue Flecke, vor lauter Verzweiflung… Im Nachhinein erschreckt mich das jedes Mal selbst. Ich denke dann, dass irgendwas nicht stimmt mit mir. Davon weiß mein Freund allerdings nichts. Dann kommen wieder normale Zeiten, wo es mir ganz okay geht, wo ich denke, dass das sicherlich ne Phase ist. Ich weiß nicht…
Jedenfalls weiß ich nicht, wie alles weitergehen soll. Wie lange ich noch durchhalten kann, bis alles wieder gut wird. Ich wollte einfach mal hören, was ihr in diesem Forum zu meiner Geschichte sagt und ob ihr mir evtl. ein paar Tips geben könnt? Das wäre super!
ich bin neu hier. Ich bin hier gelandet, weil ich irgendwo Rat suche und dieses Forum eigentlich die einzige Möglichkeit für mich darstellt, diesen zu finden. Ich weiß gar nicht, wie und wo ich anfangen soll. Es alles sehr kompliziert. Es geht um meinen Partner und mich. Wir leben seit 4 Jahren zusammen, haben eine einjährige Tochter und ein paar Probleme.
Um es kurz zu machen: mein Freund ist seit einem halben Jahr in therapeutischer Behandlung wegen seiner Depression.
Sie äußert sich so, dass er wenig Selbstbewusstsein hat innerhalb der Beziehung. D.h. er hat große Verlust- und Versagensangst. Unser Intimleben hat gelitten (er hat seit gut 2 Jahren keine „Lust“ mehr). Und er ist auch nicht wirklich in der Lage ist, diese Probleme, die wir haben, zu besprechen. Er flüchtet vielmehr, wenn wir „Stress“ haben oder ich mit ihm über Dinge sprechen möchte, die mich belasten. Er sagt dann, er könne nicht reden, fängt an zu weinen und fühlt sich eigentlich immer von mir angegriffen. Ich nehme schon sehr viel Rücksicht, achte darauf, was ich sage und v.a. wie ich es formuliere und ob die Momente für mein „Anliegen“ günstig sind. Trotzdem versteht er alles nur als Kritik und macht dicht bzw. nimmt mich dann auch nicht wirklich ernst. Ich kann ich mit ihm über meine Gefühle einfach nicht normal reden kann, es scheint ihn teilweise gar nicht richtig zu interessieren, wie es mir geht. Für ihn bin ich dann eigentlich immer nur „sauer“ oder „eingeschnappt“ und das tut mir unglaublich weh. Es ist, als sähe er mich nicht als Mensch, dem auch wehgetan werden kann, er ist der „Arme“ (so kommt es jedenfalls oft rüber) und ich die, die nur kritisiert. Ich weiß, das sind Merkmale seiner Depression und, dass er das nicht „absichtlich“ macht.
Trotzdem geht es mir in diesen Momenten immer sehr sehr schlecht (zunehmend schlechter). Falle oft in dunkle Löcher, aus denen ich schlecht wieder alleine rauskomme. Er selbst meinte auch, dass ich nicht mehr so lustig bin wie ich es mal war, dass ich mich an vielen Dingen gar nicht richtig erfreuen kann. Es ist, als hätte ich eine „Stand-by“-Laune. Selbst über unsere Tochter kann ich mich oft nicht freuen. Wenn ich ehrlich bin, denke ich oft daran, dass ich viel lieber alleine wäre, ohne Kind, ohne Partner. Einfach nur leben und tun, worauf man Lust hat. Es ist alles so anstrengend… Ich hab auch ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich so fühle und auch öfters an andere Männer denke (obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass mein Freund der Richtige für mich ist). Das macht mich durcheinander…
Wenn wir Streit haben, ist es in mittlerweile oft schon so, dass ich das Gefühl habe, ich müsste durchdrehen. V.a. wenn er mich damit alleine lässt und aus der Wohnung geht. Ich denke dann öfters, dass ich am liebsten vom Balkon springen würde … Damit mit diesem Gefühl endlich Schluss ist, und weil alles keinen Sinn mehr macht. Ich weiß dann einfach nicht mehr wohin mit mir. Manchmal haue ich mir selbst blaue Flecke, vor lauter Verzweiflung… Im Nachhinein erschreckt mich das jedes Mal selbst. Ich denke dann, dass irgendwas nicht stimmt mit mir. Davon weiß mein Freund allerdings nichts. Dann kommen wieder normale Zeiten, wo es mir ganz okay geht, wo ich denke, dass das sicherlich ne Phase ist. Ich weiß nicht…
Jedenfalls weiß ich nicht, wie alles weitergehen soll. Wie lange ich noch durchhalten kann, bis alles wieder gut wird. Ich wollte einfach mal hören, was ihr in diesem Forum zu meiner Geschichte sagt und ob ihr mir evtl. ein paar Tips geben könnt? Das wäre super!
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Ich würde an deiner Stelle mal eine Paartherapie in Erwägung ziehen, wegen Eurer Kommunikationsprobleme.
Und wenn das nicht fruchtet, ggf auch die Trennung, weil wenn sich daran auch mit Hilfe und besstem Bemühen nix ändert, wie hat eine Beziehung dann Zukunft?
Und wenn das nicht fruchtet, ggf auch die Trennung, weil wenn sich daran auch mit Hilfe und besstem Bemühen nix ändert, wie hat eine Beziehung dann Zukunft?
Hey, super, danke für die schnelle Antwort!
Eine Paartherapie habe ich vorgeschlagen, allerdings sagt mein Freund, das wäre ihm wegen seiner eigenen Therapie zu viel (sein Therapeut meinte wohl auch, dass das jetzt keine gute Idee wäre).
Er meinte, dass ich vielleicht eine machen sollte. Glaube allerdings nicht, dass ich eine bräuchte (wenn ich das mit Anderen vergleiche, die hier ihre Beiträge schreiben). Ich möchte ihn aber auch nicht aufgeben, schon allein unserer Tochter wegen nicht. Wenn alles "normal" läuft, verstehen wir uns schließlich trotz allem gut und ich fühle mich aufgehoben / zuhause. Es sind halt immernur diese Tiefs, mit denen ich nicht umgehen kann...
Eine Paartherapie habe ich vorgeschlagen, allerdings sagt mein Freund, das wäre ihm wegen seiner eigenen Therapie zu viel (sein Therapeut meinte wohl auch, dass das jetzt keine gute Idee wäre).
Er meinte, dass ich vielleicht eine machen sollte. Glaube allerdings nicht, dass ich eine bräuchte (wenn ich das mit Anderen vergleiche, die hier ihre Beiträge schreiben). Ich möchte ihn aber auch nicht aufgeben, schon allein unserer Tochter wegen nicht. Wenn alles "normal" läuft, verstehen wir uns schließlich trotz allem gut und ich fühle mich aufgehoben / zuhause. Es sind halt immernur diese Tiefs, mit denen ich nicht umgehen kann...
Vergleich doch dein Problem nicht mit dem was hier so geschrieben wird. Ich finde es durchaus schon angebracht für dich ebenfalls Hilfe zu suchen.
Depression hin oder her, es rechtfertigt nicht, dass du dich in der Beziehung so klein schreibst (eher gar nicht schreibst), dich so anpassen musst und einfach als Partner nicht "zählst".
Du bist ein Mensch und du hast genauso deine Bedürfnisse. Wenn dir dein Partner zur Zeit nichts mehr geben kann, solltest du es dir woanders holen. Verständnis bei Freunden? Und eben Hilfe für DEIN psychisches Wohl.
Du bist genauso viel Wert wie dein Partner und jeder andere hier, deshalb hast du genauso "das Recht" dich an jemanden zu wenden.
Allein deswegen solltest du ebenfalls eine Therapie in Erwägung ziehen. Was bringt es dir wenn ihr irgendwann BEIDE in einem Loch hockt und nicht mehr raus kommt - was ist dann mit deinem Kind?Falle oft in dunkle Löcher, aus denen ich schlecht wieder alleine rauskomme.
Depression hin oder her, es rechtfertigt nicht, dass du dich in der Beziehung so klein schreibst (eher gar nicht schreibst), dich so anpassen musst und einfach als Partner nicht "zählst".
Du bist ein Mensch und du hast genauso deine Bedürfnisse. Wenn dir dein Partner zur Zeit nichts mehr geben kann, solltest du es dir woanders holen. Verständnis bei Freunden? Und eben Hilfe für DEIN psychisches Wohl.
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I try to tell you that I see it raining on the flowers that grow in my yard....
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Also eine Paartherapie muss sich ja nicht intensivst über Jahre hinziehen.
Aber sagen wir mal 10 Sitzungen, um mit Hilfe von einem einem Supervisor mal eure Kommunikationsprobleme in Angriff zu nehmen finde ich weder "zu viel" noch irgendwie störend bei der Therapie deines Freundes. Sorry, aber daß der Therapeut deines Partners da blockiert finde ich extrem wenig hilfreich.
Kannst du evtl mal mit deinem Partner zusammen bei dessen Therapeuten eine Sitzung machen?
Aber sagen wir mal 10 Sitzungen, um mit Hilfe von einem einem Supervisor mal eure Kommunikationsprobleme in Angriff zu nehmen finde ich weder "zu viel" noch irgendwie störend bei der Therapie deines Freundes. Sorry, aber daß der Therapeut deines Partners da blockiert finde ich extrem wenig hilfreich.
Kannst du evtl mal mit deinem Partner zusammen bei dessen Therapeuten eine Sitzung machen?
Wenn er wirklich an einer Depression leidet, ist er wahrscheinlich gerade überfordert mit Deinen noralen Forderungen.
Was macht Dich aber krank an seinem Verhalten? Das würde ich an Deiner Stelle hinterfragen.
Irgendwie wäre es gut, wenn Du jetzt stark wärest um ihn zu stützen.
Das, was er so sagt, würde ich auch nicht persönlich nehmen.
candle
Was macht Dich aber krank an seinem Verhalten? Das würde ich an Deiner Stelle hinterfragen.
Irgendwie wäre es gut, wenn Du jetzt stark wärest um ihn zu stützen.
Das, was er so sagt, würde ich auch nicht persönlich nehmen.
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Sorry, aber das geht auch nur eine gewisse Zeit gut....candle hat geschrieben:
Irgendwie wäre es gut, wenn Du jetzt stark wärest um ihn zu stützen.
Und "wärst" ist ja ein toller Ansatz.. Was ist wenn Nova die Kraft dazu nicht mehr hat?
Ich weiß ja nicht münchnerkindel, ob Du mal in einer langjährigen Partnerschaft gelebt hast?
Da stützt man seinen Partner so gut es geht. Das ist jedenfalls meine Ansicht. Würdest Du auch so mit einem krebskranken Partner verfahren?
Eine Paartherapie halte ich für völlig unangebracht zur Zeit, wenn er im Moment selber nicht in der Lage ist zu kommunizieren.
candle
Da stützt man seinen Partner so gut es geht. Das ist jedenfalls meine Ansicht. Würdest Du auch so mit einem krebskranken Partner verfahren?
Eine Paartherapie halte ich für völlig unangebracht zur Zeit, wenn er im Moment selber nicht in der Lage ist zu kommunizieren.
candle
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Sorry, wenn er kommunzieren könnte bräuchte es keine Paartherapie. Und da es hier schlicht und ergreifend zu Misverständnissen und Fehlkommunikation kommt braucht es hier einen Moderator. Das kann man nicht einfach auf die Depressivität schieben und laufen lassen.
Und Krebs kann man nicht mit Depressionen vergleichen. Krebs ist entweder heilbar oder irgendwann tödlich. Hier geht es um das grundlegende Menschliche Thema der Sterblichkeit, die jeden, auch den Gesunden betrifft. Tod und Sterben ist ein natürlicher Teil des Lebens und er Umgang damit eine Herausforderung für ALLE Beteiligten.
Depressivität ist etwas, worauf der Betroffene selbst Einfluss hat. Und das nicht grundlegend auch das Problem des nicht-depressiven ist. Klar ist Unterstützung in Krisen in einer Partnerschaft immer angesagt. Sonst bräuchte man ja keine Partnerschaft. Aber die ist von Angehörigen, wie bei jeder schweren Krankheit nur bis zu einem gewissen Grad zu schaffen und zuzumuten.
Und Krebs kann man nicht mit Depressionen vergleichen. Krebs ist entweder heilbar oder irgendwann tödlich. Hier geht es um das grundlegende Menschliche Thema der Sterblichkeit, die jeden, auch den Gesunden betrifft. Tod und Sterben ist ein natürlicher Teil des Lebens und er Umgang damit eine Herausforderung für ALLE Beteiligten.
Depressivität ist etwas, worauf der Betroffene selbst Einfluss hat. Und das nicht grundlegend auch das Problem des nicht-depressiven ist. Klar ist Unterstützung in Krisen in einer Partnerschaft immer angesagt. Sonst bräuchte man ja keine Partnerschaft. Aber die ist von Angehörigen, wie bei jeder schweren Krankheit nur bis zu einem gewissen Grad zu schaffen und zuzumuten.
Krebskranke können sich auch sehr aggressiv verhalten. Es ist eben auch ein Symptom und sehe da keinen Unterschied zu einer Depression bezüglich "andersartigen" Verhalten.
Man muß es mit einem Partner durchstehen. Kann man das nicht, holt man sich selber Hilfe oder trennt sich.
So ist nun mal meine Meinung, weil ich beide Varianten in der Partnerschaft erlebt habe. Krank ist krank.
candle
Man muß es mit einem Partner durchstehen. Kann man das nicht, holt man sich selber Hilfe oder trennt sich.
So ist nun mal meine Meinung, weil ich beide Varianten in der Partnerschaft erlebt habe. Krank ist krank.
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Sommer-Stumpenhorst
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Hmm... was mich krank macht an seinem Verhalten... Also ich hatte ihn als sehr fürsorglichen und verständnisvollen Menschen kennengelernt. Fürsorglich ist er immernoch (wir teilen uns den Haushalt, er kümmert sich super um die Kleine, hilft mir bei allen möglichen Dingen ...). Nur ist irgendwie für mich das Verständnis abhanden gekommen, also das Verständnis für mich. Seine Gedanken drehen sich eher um ihn selbst, obwohl er das Gegenteil sagt. Ich hatte ja gelesen, dass Depressive sich nicht auf andere Menschen mehr "einlassen" können (gefühlsmäßig), weil sie es nicht können oder es ihnen zu viel ist (so fühlt es sich bei meinem Freund auch an). Ich versuche darauf Rücksicht zu nehmen und mir zu sagen, dass es seine "Krankheit" ist. Aber in diesen Krisensituationen, die ich versucht haben zu beschreiben, gelingt mir das nicht so richtig. Ich fühle mich dann einfach nur unverstanden, nicht wahrgenommen, zurückgesetzt. Und wenn er mich damit allein lässt, ist es, als würde sich ein Schalter umlegen, dann ist es, als müsste ich durchdrehen, irgendwo, irgendwie, an irgendwas diese Wut und Verzweiflung rauslassen - das bin dann eher ich... Ich denke, so richtig Kraft für uns beide habe ich da nicht mehr. Ich musste ja von Anfang an, seit wir zusammen sind, ihn quasi mitstützen. Er war ja immer der Zweifler, der nicht so richtig an ein "uns" glaubte, weil er Angst hatte, ich würde ihn wegen eines Jüngeren verlassen (mein Freund ist knapp 50...). Wenn man bildlich spricht, könnte man sagen, dass eine Beziehung ja von 2 Pfeilern getragen wird. In unserer Beziehung musste ich meistens seinen Part mit übernehmen. Ihm gut zusprechen, ihn aufbauen, ihm immer wieder sagen, warum ich gerne mit ihm zusammen bin usw. Und jetzt ist es für mich so, dass ich manchmal seine Zuversicht und Hilfe bräuchte und dann keine bekomme. Wie gesagt, ich weiß eigentlich, dass man das in einer Depression nicht so leisten kann. Aber traurig, wütend, verzweifelt ... bin ich dann trotzdem!
Ja, er ist nun bei sich. Ist klar, dass Du es anders gewohnt bist und Dich da zurückgesetzt fühlst. ABER nun mußt Du auch mal für ihn da sein finde ich.Nova hat geschrieben: Nur ist irgendwie für mich das Verständnis abhanden gekommen, also das Verständnis für mich. Seine Gedanken drehen sich eher um ihn selbst, obwohl er das Gegenteil sagt.
Wie wäre es denn mit einer Selbsthilfegruppe für Dich?
Kann es sein, dass er Dir sehr eine Stütze war und Du selber psychisch nicht so "gut drauf" bist?
candle
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Sommer-Stumpenhorst
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Ja, ich weiß, du hast Recht, ich muss ihm an sich ein Stütze sein. Ich hab auch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich so oft denke, dass ich lieber wieder "frei" wäre. Vor den ganzen Problemen, eigentlich jetzt auch noch (wenn alles normal läuft), war er eigentlich schon mein Halt irgendwie. Mein zuhause, das ich gefunden hatte. Ich habe mich bei meinen Eltern nie richtig wohl gefühlt. Dann kam mein Freund und war einfach an meiner Seite - ohne wenn und aber. Er ist eigentlich seitdem auch mein bester Freund.
Selbsthilfegruppen... hmm... ich weiß gar nicht, wie so was läuft. Ich bin jetzt auch nicht unbedingt der kommunikativste Mensch. Natürlich hatte ich schon überlegt, für mich ne Beratung zu suchen, weil ich an meine Grenzen gestoßen bin. Aber irgendwie traue ich mich dann doch nicht. Weiß auch nicht, was ich dann sagen sollte, so dass man mich verstehen könnte.
Warum denkst Du das?Nova hat geschrieben: Ich hab auch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich so oft denke, dass ich lieber wieder "frei" wäre.
Und der Altersunterschied kann ihn sehr wohl ins Zweifeln bringen. Ich verstehe das. Ist natürlich die Frage, warum Du ihn "genommen" hast. Das wirkt jetzt fast wie ein Vaterersatz auf mich.
candle
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Sommer-Stumpenhorst
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