Gefühlsarmut

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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glasrebell
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Gefühlsarmut

Beitrag So., 06.01.2008, 23:47

Hallo,

ich weiß nicht richtig, wie ich die Sache richtig erklären soll. Ich fasse es kurz: Ich habe kaum noch richtige Selbsteinfühlung und verfüge auch kaum über richtige Einfühlung in andere. Bin am Ende. Habe auch keine richtige Liebe. Habe mich nie verliebt... Mir muss es lange Zeit furchtbarer gegangen sein, als ich es begreife und ich bin jetzt völlig am Ende. Ich leide noch darunter. Ich habe angefangen in mir nach Ursachen zu suchen - aber ich schalte ab.
Ich würde so gerne wirklich da sein und andere verstehen. Wie schlimm ich mir dazu den Weg verstellt habe durch Selbstbelügung, das entsetzt mich..und vor allem, wie trostlos meine Wirklichkeit aussieht, wenn ich ihr mehr Bewusstsein entgegenbringe. Freundschaftsbindungen fallen mir wegen mangelnder Einfühlung schwer. Ich kreise völlig um meinen Kopf. Ich habe meine Eltern und andere Menschen dabei tief verletzt.

Fällt euch dazu ein Ratschlag ein?

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Karola
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 03:18

Hallo glasrebell,

evtl. leidest Du unter der Krankheit Alexithymie (Gefühlsblindheit). Könnte das sein? Hier ein Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alexithymie

Alles Gute

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expat
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 03:39

glasrebell hat geschrieben:
ich weiß nicht richtig, wie ich die Sache richtig erklären soll. Ich fasse es kurz: Ich habe kaum noch richtige Selbsteinfühlung und verfüge auch kaum über richtige Einfühlung in andere. Bin am Ende. Habe auch keine richtige Liebe.

Wer sagt dir denn, was richtig und falsch ist?
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lg2008
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 23:18

Hi
mich intressiert es sehr das Thema Alexithymie ich gehöre auch zu denen und nicht gerade ein von der einfachen sorte. Bei mir steht meine Ehe und meine kinder auf dem spiel.

Ich würde gerne wissen wie man vorgehen muss um es Therapeiren zu lassen. Geht man da einfach zum HAusartzt und lässt sich zu eine therapeuten überweisen und ünernehmen das die kassen?

Bitte um schnelle Hilfe wie man da vorgeht danke.

Gruß

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glasrebell
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Beitrag Sa., 12.01.2008, 14:13

Hallo, ich glaube, ihr habt mich nicht richtig verstanden. Ich habe keine Alexithymie, aber eine starke Depression, die ich anderen kaum mehr emotional zeigen kann. Ich kann mich mit fast nichts mehr beschäftigen außer mit Gedanken in meinem Kopf dazu wie es mir geht und darüber, wie ich da nochmal rauskommen soll und wie ich die Gedanken los werden soll. Die Depressionen habe ich schon sehr lange. Durch Einfühlung in meine Situation reduzieren sich die Stimmen und ich kann richtig weinen und verstehen, wie es mir wirklich geht. Ich mache mich sonst ständig völlig fertig. Ich habe Sehnsucht danach endlich einmal richtig gesehen zu werden und einmal völlig frei zu sein und Glück empfinden zu können, alles dagewesene loszulassen. Ich werde vielleicht nicht mehr so sein können wie andere., Mir macht das große Angst und mir fällt es schwer mir einzugestehen, wohin ich mich selbst gebracht habe. Kommunikation mit anderen ist für mich anstrengend statt entspannend, weil ich dabei dauernd darunter leide, dass mir nichts mehr zum reden einfällt. Dabei versuche ich mir einzureden, es sei nur eine Sache des Selbstbewusstseins, dass die Welt viel schöner wäre, wenn die negative Selbstbetrachtung wegginge. Ich bin fast den ganzen Tag mit dem Versuch beschäftigt, die Stimmen in meinem Kopf zu ignorieren. Das ist paradox, ich weiß. Medikamente helfen mir gegen diese Zwänge nicht richtig. Ich fühle mich dann noch leerer und mache mir darüber Sorgen und Vorwürfe. Ich ertrage es nicht mehr alleine meine Realität zu begreifen. Selbstmord begehen will ich nicht. Es muss eine Möglichkeit geben, dass ich nochmal zum leben komme, auch wenn ich das meiste bisher verpasst habe. Was mir helfen würde, wäre seelische Unterstützung zur Selbsteinfühlung und Selbstakzeptanz. Eigentlich fast schon Beziehungsersatz? Ich bin zur Zeit bei einem Verhaltenstherapeuten, aber es fällt mir schwer ihm meine Not überhaupt zu zeigen oder zu erklären.

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expat
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Beitrag Sa., 12.01.2008, 15:10

glasrebell hat geschrieben:......, aber es fällt mir schwer ihm meine Not überhaupt zu zeigen oder zu erklären.
Vielleicht, weil es das ganz "normale" Bild eines depressiven Menschen ist und er damit ständig konfrontiert ist.
Vor allen Dingen solltest du damit aufhören, dir die Schuld für deinen Zustand zuzuschreiben. Kämpfe nicht da-
gegen an, sondern versuch, dich darin erst mal einzurichten und damit umzugehen.
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aradiasophie
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Beitrag So., 13.01.2008, 22:23

He, Glasrebell
Das ist schwer.
Wäre ich in deiner Nähe, würd ich jetzt zu dir fahren und dich umarmen
auch Engel wissen manchmal nicht ob Licht oder Finsteniss ihr zu hause ist

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aradiasophie
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Beitrag Di., 15.01.2008, 21:24

Tobi?
Hab gestern eine PN versendet - die hängt aber irgendwie in meinem Postausgang fest... Nur damit du nicht glaubst, ich ignoriere dich vielleicht
Wird schon irgendwann ankommen
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 13:40

Hallo Glasrebell,

nimmst Du Psychopharmaka? Bei gewissen könnte das eine Nebenwirkung sein..

Grüssle,

Petra

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glasrebell
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Beitrag Do., 17.01.2008, 17:38

münchnerkindl, nein, ich nehme seit vier oder fünf Monaten keine Medikamente mehr. Ich hatte etwa vier Jahre lang unterschiedliche Antidepressiva genommen und auch schonmal Neuroleptika. Ich möchte keine Medikamente mehr nehmen, eben wegen dieser Nebenwirkungen.

expat: danke

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aradiasophie
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 00:00

glasrebell hat geschrieben:und auch schonmal Neuroleptika.
Zitat aus Wikipedia:
Psychische Störungen sind erhebliche Abweichungen vom Erleben oder Verhalten psychisch (seelisch) gesunder Menschen; konkret betroffen sind die Bereiche des Denkens, Fühlens und Handelns. Als weiteres Kriterium für eine Diagnose psychischer Störungen wird heute neben der Abweichung von der Norm häufig auch psychisches Leid auf Seiten der Betroffenen vorausgesetzt. Die Wissenschaften, die sich primär mit Störungen der Psyche beschäftigen, sind die Klinische Psychologie und die Psychiatrie.


Neuroleptika werden angeblich wegen solcher "Abweichungen" verschrieben. Ich als Bordie tu mir etwas schwer das "Verhalten gesunder Menschen" zu interpretieren. Willst du hier schreiben, warum du diese Medikamente bekommen hast?

Ich selbst hab Antidepressiva und auf der Psychiatrie irgendetwas "keine Ahnung" bekommen - hat nix gescheites bewirkt. Bin nicht von Medikamenten überzeugt.

Aber du scheinst im Moment auch keinen passenden Einzeltherapeuten zu haben...
Oh, sorry. Das Einzel... kommt von den beiden Therapieaufenthalten. Da hat man auch immer verschiedene Gruppentherapien...
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