Erzählt ihr dem Thera von euren Träumen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Thread-EröffnerIn
bellefleur
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Erzählt ihr dem Thera von euren Träumen?

Beitrag Mo., 02.11.2009, 17:50

Hi,
eigentlich ziemlich häufig in der letzten Zeit träume ich nach den Therapiestunden, sehr intensiv, teilweise schöne Träume, teilweise schreckliche, widerliche Träume, teilweise "belanglose" Träume. Sie haben m.E. nichts mit der Therapie zu tun. Der Therapeut empfiehlt mir aber, sie ihm zu erzählen. Häufig interpretiert und deutet er sie und betrachtet sie aus einer völlig anderen Perspektive.
Nun kann ich irgendwie nicht glauben, dass diese völlig belanglosen, unwichtigen Träume (z.B. dass ich überfallen werde und mir jemand die handtasche raubt,die polizei erscheint....-das Übliche) im Zshg.mit der Therapie stehen könnten und ich schäme mich, diese banalen Träume meinem T. zu erzählen, da ich sie für irrelevant halte. Und er - innerlich: .
Welche Erfahrungen habt ihr auf diesem Gebiet? Entschuldigt meine sachliche Unkenntnis.
(Zur Info: Ich mache eine analytische Psychotherapie)
LG,Bellefleur

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candle
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 17:57

Hallo schöne Blume!

Ich denke, dass es unbedingt in eine analytische Therapie gehört.

Ob es nun unwichtig ist oder nicht, würde ich an Deiner Stelle gar nicht bewerten. Du siehst ja am Ende was Dein Therapeut daraus macht und ob es Dir hilfreich erscheint.

Du kannst da gar nichts falsch machen.
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Elena
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 18:11

Hallo,

meine Therapeutin hat irgendwann angefangen, mich zu fragen, was ich denn so geträumt habe, an was ich mich erinnere.....
Fand es ganz interessant, welche Deutungen dabei rauskommen, mit manchen kann ich sehr viel anfangen, mit anderen weniger. Dabei geht es auch nicht so sehr darum, dass sie dies alleine deutet, sondern wir versuchen dies gemeinsam. Manchmal kommt mir die "Erleuchtung" erst Tage nach der Sitzung, was der Traum beinhalten könnte. Sie will auch, dass ich ihr meine Träume über sie erzähle, ich habe es mir angewöhnt, dies dann auch zu machen, auch wenn es auf den ersten Blick banal erscheint.

LG Elena

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Xanny
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Beiträge: 1063

Beitrag Mo., 02.11.2009, 19:55

Ich habe mit meinem Therapeuten immer über meine Träume gesprochen und es ist erstaunend, was dabei alles herauskommt. Vieles, was ich so gar nicht erlebt habe, wie er es mir erklären konnte.
Mein Therapeut konnte aus meinen Träumen immer sehr viel deuten und hat da auch nachgefragt, weil ich sehr intensiv und real träume.

Einmal sagte er mir, er warte auf den Zeitpunkt, wo er in meinen Todesträumen als Retter auftaucht. Das fand ich schön. Das gab mir das Gefühl, dass er wirklich Anteil nimmt, meine Träume sehr ernst nimmt und sie nicht als unwichtig abtut. Meine Träume beschäftigen mich nämlich immer noch sehr lange. Und dann tut es manchmal gut, einfach zu erzählen, was an einem bestimmten Traum so belastend war, wie das Gefühl nach dem Aufwachen war.

Und dann sagte er mir noch, ich solle mir eine Belohnung nebens Bett legen, wenn ich schlecht geträumt hätte könnte ich das als Seelentröster nehmen. Das war total lieb... Habs nur leider nie gemacht...
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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SamuelZ.
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Beiträge: 2154

Beitrag Mo., 02.11.2009, 20:58

Meiner wirkt leicht irritiert bzw. gelangweilt, sobald ich erwähne, etwas geträumt zu haben. Er hört es sich dann aber trotzdem geduldig an, fragt nach. Ich erzähle meine Träume nicht einfach aus dem Blauen heraus, sondern nur, wenn sie in das Thema, das wir besprechen, hineinpassen.
Ich kann mich generell nur selten an Träume erinnern.

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~silence~
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Beiträge: 336

Beitrag Di., 03.11.2009, 08:17

Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen! Traumarbeit gehört unbedingt in eine analytische Psychotherapie. Leider kann ich mich selber viel zu selten an meine Träume erinnern. In der letzten Woche habe ich das erste Mal einen meiner Träume erzählt; es fühlte sich irgendwie merkwürdig an. Und doch war es irgendwie befreiend, da man meines Erachtens etwas sehr Intimes von sich preisgibt. Da muss schon einiges an Vertrauen vorhanden sein. Der Traum war meinem Analytiker so wichtig, dass er mucksmäuschen still wurde, um ja kein Wort zu verpassen - es war noch stiller als sonst in diesem Raum und ich hatte fast das Gefühl, als hätte er die Luft angehalten. Erst durfte ich meine Einfälle zu dem Traum wiedergeben; seine Deutung dann war sehr schlüssig - allerdings hätte ich das selber nie erkannt. Ich kann nur Jeden ermutigen seine Träume in der Therapie zu erzählen.
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".


Lena
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Beiträge: 921

Beitrag Di., 03.11.2009, 15:18

Ich erzähle auch immer mal Träume in der Therapie - mein Therapeut schreibt die auch immer ganz genau mit und ist sehr interessiert daran. Interessanterweise sind oft die Deutungen von Träumen, die ich für total banal oder absurd gehalten habe, welche, die wirklich Sinn machen und mir weiterhelfen...

LG Lena

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madame_grinsekatze
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Beiträge: 144

Beitrag Di., 03.11.2009, 15:30

hi!

ich habe in meiner therapie auch schon von einigen träume erzählt. aber eher solche die mir schreckliche angst gemacht haben.

eine zeitlang habe ich jede nacht etwas anderes "verarbeitet" und mir sehr gut gemerkt.
zurzeit merke ich mir meine träume wieder nicht...

und ja, sie hat es von einer ganz anderen seite gesehen und sie aufgeschlüsselt.
das war sehr hilfreich für mich.

lg
grinsekatze

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hungryheart
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Beitrag Di., 03.11.2009, 16:22

Ich träume viel und lebhaft und habe auch oft von meinen Träumen erzählt, weil sich da oft spannende Zusammenhänge sehen ließen.

Meine Thera hat zwar schwerpunkmäßig verhaltenstherapeutisch gearbeitet, hatte aber auch einen analytischen und auch noch einen systemischen HIntergrund unnd hat die Verfahren "gemischt", bzw. das Beste und Passendste von allem jeweils angewandt.
Deshalb waren ihr meine Träume willkommen und sie hat mir mit ihren einfülsamen und klugen Deutungen oft die Augen geöffnet.

Ich glaube aber, ein Thera, der straight verhaltenstherapeutisch arbeitet, arbeitet nicht mit Träumen.
ich hab eine Freunin, die bei einem Verhaltensthera ist, der sie immer auflaufen lässt, wenn sie ihre Träume erwähnt und meint er sei VT und arbeite daher nicht mit Träumen.

lg
hh
Nimm was du willst und zahl dafür.

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rowi
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Beitrag Di., 03.11.2009, 20:03

Hallo BELLEFLEUR !!!!!
Auch in meine VT bringe ich fallweise Träume mitein!
Meine Thera findet seltsamerweise immer Parallelen zum realen Leben !
Beispielsweise wenn sich bestimmte Inhalte wie "In-die-Enge-getrieben-sein", "Hilflos-einer-Übermacht-gegenüber-stehen", "Bäumchen-wechsle-dich-Beziehungs-Spiele", "Nicht-von-der-Stelle-kommen" etz. finden oder sogar wiederholen......
Ich find´ s spannend! Dadurch höre ich auch wieder mehr auf die unterbewussten Botschaften.
LG, rowi.

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madame_grinsekatze
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Beiträge: 144

Beitrag Mi., 04.11.2009, 12:29

ich hatte heute nacht einen heftigen traum

diesen werde ich auch in der thera erzählten. denn ich glaube es hat einen großen zusammenhang mit meinen jetzigen problemen/gefühlen.

bin schon gespannt was sie meint

lg
grinsekatze

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Angelique83
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag Mi., 04.11.2009, 19:16

Hallo.

Ich erzähle meiner Thera auch von meinen Träumen, sie sind immer sehr wichtig, und bringen mich unheimlich weiter, weil es schon oft so wahr, dass ich durch meine Träume auf die Lösung selbst gekommen bin.
Sie interessiert es auch sehr.

LG Angelique
Du darfst traurig sein, besorgt, erschrocken und verzweifelt und du darfst es zeigen und dir Hilfe holen.

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Lilly83
sporadischer Gast
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Beiträge: 16

Beitrag Mo., 16.11.2009, 22:34

Hallo.

Ich hab zwar morgen erst meine erste Stunde, aber ich hoffe, dass meine Thera an meinen Träumen interessiert ist. Aber ich denke schon, da meine Ärztin mir nur Theras empfohlen hat, die auch zu mir passen. Und als ich ihr erzählt hatte, dass ich sehr intensiv träume, meinte sie, dass ich die perfekte Patientin für eine Therapie wäre.
Ich grüble meistens stunden- und oft sogar tagelang über meine Träume nach. Oft kann ich auch nicht mehr unterscheiden, was Realität und Traum war. Deswegen finde ich das Thema sehr wichtig.
Ich erzähle oft meinem Freund, meiner Mum oder auch Freundinen von meinen Träumen, aber die langweilen sich da ja.

Liebe Grüße, Lilly!

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Hamna
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Beiträge: 7210

Beitrag Mo., 16.11.2009, 23:05

Also, bisher dachte ich immer, in (m)einer VT haben Träume nix zu suchen, darum habe ich nie meine Träume erzählt.

Morgen will allerdings mein Thera mir einen Traum erzählen, den er über mich hatte Naja, mal was anderes.

Aber ich denke, dann darf ich auch, oder?

Hatte in den letzten Wochen sehr intensive und heftige Träume, habe allerdings festgestellt, dass diese Phase wohl durch leichte Überdosierung der AD entstanden ist. Seit ich wieder runterdosiert habe, träume ich nicht mehr so krass.

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gaate
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Beiträge: 29

Beitrag Di., 17.11.2009, 13:14

Ich habe lange keine Träume erzählt in der Therapie, obwohl ich wusste, dass das in eine analytische Therapie gehört und ich mich auch an sehr viele Träume erinnere. Erst als meine Therapeutin bei einem bestimmten Thema gesagt hat, dass, um es besser zu verstehen, meine Träume hilfreich sein könnten, habe ich nach einiger Zeit angefangen meine Träume zu erzählen.

Und einmal hat ein Traum, den ich dann in der Stunde erzählt habe, dazu beigetragen eine Verstrickung zwischen mir und meiner Therapeutin zu lösen, die über viele Monate bestand.

Meistens erzähle ich Träume, die in Zusammenhang mit einem bestimmten Thema stehen oder die mich in irgendeiner Weise beeindruckt haben.

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