Vom Traumjob zum Brotjob? Positive Erfahrungen gesucht
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Vom Traumjob zum Brotjob? Positive Erfahrungen gesucht
Hallo zusammen,
nach Abi und Lehre war alles auf mein Berufsziel, ja meine Berufung hin ausgerichtet. Auch das folgerichtige Studienfach brachte mich weiter und begeisterte mich. Nach dem Abschluss ging es (selbständig) eineinhalb Jahre ganz gut weiter, dann kam ich ins Schleudern, schrabbelte knapp und knabbere immer noch dran - an der Privatinsolvenz vorbei. Nebenjob musste her. Mutierte zum Hauptjob. Immer wieder gerade so genügend Aufträge und die Hoffnung dass es besser würde nie aufgegeben. Trennung vom Geschäftspartner und Freund. Tiefes Tief. Dann sehr kurze befristet feste Stelle. Traumjob. Keine Verlängerung (hatte aber nichts mit mir zu tun), in der Folge drei Stellen bzw. feste freie Mitarbeiten angefangen, aus diversen Gründen nach nur jeweils ein paar Monaten beendet. Parallel "Nebenjobben.
Das was ich studiert habe und da meine "spezielle" Nische ist immer noch meine Berufung. Leider war es "nur" ein Fachhochschulstudium, so dass auch einige "höhere" akademische Jobs nicht (mehr) in Frage kommen. Eigentlich kann ich mir nichts anderes vorstellen auch wenn Freunde und Bekannte schon vor 4, 5 Jahren meinten, ich müsste mir dringend eine Alternative suchen, da es ja kein Geld bringe. Ich hatte mehrere Coachings, habe ja auch Therapie gemacht, das hat mich maximalst stabilisiert und es war immer der Tenor, ja, suche dir einen Nebenjob und mache das was du willst nebenher bis es wieder Stellen gibt.
Davon abgesehen, dass diese Branche absolut immer tiefer am Boden liegt - die jeweiligen - durchaus okayenen Nebenjobs - frassen /auch/ Zeit und Energie. Und wenn ich täglich zb 4-6 h (statt der üblichen 8) /neben/jobbe, dann habe ich trotzdem den gleichen Hinfahrtsweg und die gleiche Zeit die für Fahrt draufgeht. Und wenn ich dann eben "nebenbei" noch selbständig bin, habe ich trotzdem den vollen Aufwand für Bürokratie, Steuern und vor allem Akquise - die ich kaum weiss, wann ich sie tun soll wegen eben dem Nebenjob. Da herrscht absolutes gefährliches Chaos gerade, ich weiss nicht mehr wohin.
Kurz und gut: das ist nichts halbes und nichts ganzes. Es muss sich was ändern.
Aber WAS?????
Rundum und in den ganzen Berufsberatungsbüchern wird ja immer darauf hin gesponnen, dass man - so fände man nur seine Berufung - und hat entsprechendes Standing und macht immer weiter und bildet sich weiter und bleibt dran etc. etc. - dass es dann irgendwann wieder läuft. Tut es bei mir nicht. Das Gefühl gegen "Ich bin eine Versagerin" und "Ich bin zu schlecht" anzukämpfen ist harte Arbeit. Die ich eigentlich nicht habe, die Energie dazu.
Wie dem auch sei. Ich habe wechselnd das Gefühl, ich mache zu wenig (Perfektionismus und damit einhergehende Blockaden war auch Thema in meiner Therapie - ich glaube inzwischen mache ich aber einfach wirklich zu wenig) und ich laufe gegen Wände, weil immer irgendwo etwas dazwischen kommt oder ich eigentlich ständig auf Kunden treffe, die mich nicht zahlen usw. ich bin hin- und hergerissen, weil ich einfach den Punkt nicht finde (Habe ich es nicht "verdient" - bin es also in irgendeiner Form "selber schuld" bzw. "ziehe ich das an"? oder ist es einfach die scheiß Wirtschaftslage? Bin ich einfach zu schlecht im Job? Ja, sicher, es gibt eine Menge mehr und bessere etc. etc. ) und auch das Suchen desselben hat mich jetzt gerade derart mürbe gemacht, dass ich mich frage, ob es hier vielleicht jemanden gibt - gerne via PM, da man gerade ja auch aus Lebensläufen en Detail nicht mehr ganz so anonym ist - der oder die die Berufung im Beruf zugunsten eines "sicheren" Einkommens - was auch immer das ist oder sein kann, selbst dazu habe ich keine Ahnung - aufgegeben hat und vor allem damit glücklich geworden ist.
Eine echte Umschulung - und ich wüsste ohnehin nicht was das sein könnte überhaupt - in dem ich zwei Jahre wieder auf ALG2 Niveau leben muss kann ich mir definitiv nicht leisten. Ich habe vor zwei Jahren einige Zeit ALG2 hinter mir und diese gehört definitiv zu einer Zeit, die ich nicht wieder erleben mag. Die Schikanen der Behörden, die Überwachung und die Unfreiheit - und vor allem diese Menschen auf der anderen Seite des Schreibtisches, bei denen es viel zu selten kompetente und menschliche Ausnahmen zu geben scheint, möchte ich nie wieder erleben. Ja, ich weiss, weil diese Fallmanager eben auch entweder durch unglaubliche Umstände in den Job hereingeraten sind (Ex-Telekom Mitarbeiter, Verwaltungsfachangestellte - die eben den Verwaltungsjob aus dem Grund gewählt haben, weil sie lieber mit Akten statt mit Menschen arbeiten!) oder selbst wenn sie es frei gewählt haben - und mir wurde auch sogar mal nahegelegt mich als Fallmanagerin zu bewerben - sie durch sehr viele abstruse Regelungen und ein extremes Arbeitsklima der Job schwer gemacht wird.
Ich habe einfach das Gefühl, wenn ich mich nun dazu entscheide, was "anderes" zu machen - welche Möglichkeiten gibt es da überhaupt ausser einer "Umschulung", wenn etwa knapp 30 "fachfremde" Bewerbungen in den letzten zwei Jahren - wenn ich das nun tuen MUSS - und es ist allerhöchste Eisenbahn, rein finanziell - dann muss ich mir einen Großteil meines "seins", meiner Berufung, meiner Leidenschaft aus dem Herzen reissen. Wie kann das gelingen?
Ich brauche einfach positive Erfolgsstories von Menschen, die sich nie vorstellen konnten etwas anderes zu tun, als das was sie gelernt haben - und dann doch mit etwas anderem glücklich geworden sind. Gibt es hier solche? Wie seid ihr dahin gekommen? Wie kann man die Berufung loslassen?
fragt gerade ziemlich verzweifelt obwegen der Entwicklungen und Einsichten der letzten Wochen
Miss_Understood
nach Abi und Lehre war alles auf mein Berufsziel, ja meine Berufung hin ausgerichtet. Auch das folgerichtige Studienfach brachte mich weiter und begeisterte mich. Nach dem Abschluss ging es (selbständig) eineinhalb Jahre ganz gut weiter, dann kam ich ins Schleudern, schrabbelte knapp und knabbere immer noch dran - an der Privatinsolvenz vorbei. Nebenjob musste her. Mutierte zum Hauptjob. Immer wieder gerade so genügend Aufträge und die Hoffnung dass es besser würde nie aufgegeben. Trennung vom Geschäftspartner und Freund. Tiefes Tief. Dann sehr kurze befristet feste Stelle. Traumjob. Keine Verlängerung (hatte aber nichts mit mir zu tun), in der Folge drei Stellen bzw. feste freie Mitarbeiten angefangen, aus diversen Gründen nach nur jeweils ein paar Monaten beendet. Parallel "Nebenjobben.
Das was ich studiert habe und da meine "spezielle" Nische ist immer noch meine Berufung. Leider war es "nur" ein Fachhochschulstudium, so dass auch einige "höhere" akademische Jobs nicht (mehr) in Frage kommen. Eigentlich kann ich mir nichts anderes vorstellen auch wenn Freunde und Bekannte schon vor 4, 5 Jahren meinten, ich müsste mir dringend eine Alternative suchen, da es ja kein Geld bringe. Ich hatte mehrere Coachings, habe ja auch Therapie gemacht, das hat mich maximalst stabilisiert und es war immer der Tenor, ja, suche dir einen Nebenjob und mache das was du willst nebenher bis es wieder Stellen gibt.
Davon abgesehen, dass diese Branche absolut immer tiefer am Boden liegt - die jeweiligen - durchaus okayenen Nebenjobs - frassen /auch/ Zeit und Energie. Und wenn ich täglich zb 4-6 h (statt der üblichen 8) /neben/jobbe, dann habe ich trotzdem den gleichen Hinfahrtsweg und die gleiche Zeit die für Fahrt draufgeht. Und wenn ich dann eben "nebenbei" noch selbständig bin, habe ich trotzdem den vollen Aufwand für Bürokratie, Steuern und vor allem Akquise - die ich kaum weiss, wann ich sie tun soll wegen eben dem Nebenjob. Da herrscht absolutes gefährliches Chaos gerade, ich weiss nicht mehr wohin.
Kurz und gut: das ist nichts halbes und nichts ganzes. Es muss sich was ändern.
Aber WAS?????
Rundum und in den ganzen Berufsberatungsbüchern wird ja immer darauf hin gesponnen, dass man - so fände man nur seine Berufung - und hat entsprechendes Standing und macht immer weiter und bildet sich weiter und bleibt dran etc. etc. - dass es dann irgendwann wieder läuft. Tut es bei mir nicht. Das Gefühl gegen "Ich bin eine Versagerin" und "Ich bin zu schlecht" anzukämpfen ist harte Arbeit. Die ich eigentlich nicht habe, die Energie dazu.
Wie dem auch sei. Ich habe wechselnd das Gefühl, ich mache zu wenig (Perfektionismus und damit einhergehende Blockaden war auch Thema in meiner Therapie - ich glaube inzwischen mache ich aber einfach wirklich zu wenig) und ich laufe gegen Wände, weil immer irgendwo etwas dazwischen kommt oder ich eigentlich ständig auf Kunden treffe, die mich nicht zahlen usw. ich bin hin- und hergerissen, weil ich einfach den Punkt nicht finde (Habe ich es nicht "verdient" - bin es also in irgendeiner Form "selber schuld" bzw. "ziehe ich das an"? oder ist es einfach die scheiß Wirtschaftslage? Bin ich einfach zu schlecht im Job? Ja, sicher, es gibt eine Menge mehr und bessere etc. etc. ) und auch das Suchen desselben hat mich jetzt gerade derart mürbe gemacht, dass ich mich frage, ob es hier vielleicht jemanden gibt - gerne via PM, da man gerade ja auch aus Lebensläufen en Detail nicht mehr ganz so anonym ist - der oder die die Berufung im Beruf zugunsten eines "sicheren" Einkommens - was auch immer das ist oder sein kann, selbst dazu habe ich keine Ahnung - aufgegeben hat und vor allem damit glücklich geworden ist.
Eine echte Umschulung - und ich wüsste ohnehin nicht was das sein könnte überhaupt - in dem ich zwei Jahre wieder auf ALG2 Niveau leben muss kann ich mir definitiv nicht leisten. Ich habe vor zwei Jahren einige Zeit ALG2 hinter mir und diese gehört definitiv zu einer Zeit, die ich nicht wieder erleben mag. Die Schikanen der Behörden, die Überwachung und die Unfreiheit - und vor allem diese Menschen auf der anderen Seite des Schreibtisches, bei denen es viel zu selten kompetente und menschliche Ausnahmen zu geben scheint, möchte ich nie wieder erleben. Ja, ich weiss, weil diese Fallmanager eben auch entweder durch unglaubliche Umstände in den Job hereingeraten sind (Ex-Telekom Mitarbeiter, Verwaltungsfachangestellte - die eben den Verwaltungsjob aus dem Grund gewählt haben, weil sie lieber mit Akten statt mit Menschen arbeiten!) oder selbst wenn sie es frei gewählt haben - und mir wurde auch sogar mal nahegelegt mich als Fallmanagerin zu bewerben - sie durch sehr viele abstruse Regelungen und ein extremes Arbeitsklima der Job schwer gemacht wird.
Ich habe einfach das Gefühl, wenn ich mich nun dazu entscheide, was "anderes" zu machen - welche Möglichkeiten gibt es da überhaupt ausser einer "Umschulung", wenn etwa knapp 30 "fachfremde" Bewerbungen in den letzten zwei Jahren - wenn ich das nun tuen MUSS - und es ist allerhöchste Eisenbahn, rein finanziell - dann muss ich mir einen Großteil meines "seins", meiner Berufung, meiner Leidenschaft aus dem Herzen reissen. Wie kann das gelingen?
Ich brauche einfach positive Erfolgsstories von Menschen, die sich nie vorstellen konnten etwas anderes zu tun, als das was sie gelernt haben - und dann doch mit etwas anderem glücklich geworden sind. Gibt es hier solche? Wie seid ihr dahin gekommen? Wie kann man die Berufung loslassen?
fragt gerade ziemlich verzweifelt obwegen der Entwicklungen und Einsichten der letzten Wochen
Miss_Understood
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Vorweg: Auf die direkte Fragestellung kann ich natürlich nicht antworten. Allerdings scheint mir die Art deiner Frage schon zu implizieren, dass du eher Gegenargumente hören möchtest...
Ich denke: Wenn jemand eine BERUFUNG spürt, wird man niemals mit was anderem glücklich. ES SEI DENN, man findet etwas, zu dem man sich noch berufener fühlt: Beispielsweise den Traumjob für Familie und Kinder aufgeben. Auf jeden Fall bedarf es eines Ausgleichs.
Bin ja bekanntermaßen auch so jemand, der sich "berufen" fühlt, und sich für die Verwirklichung der Ideale wirklich ruiniert, in der Hoffnung, dass es sich irgendwann lohne. Okay, im Gegensatz dazu habe ich noch zwei bis drei zwei Alternativen... hauptsache, es hat (irgend-)etwas mit LABOR und/oder Forschung zu tun.
Irgendwie hat es wohl seinen Gründe, wieso man von manchen Berufen von "brotloser Kunst" spricht...
Was ich mir so denke ist: GANZ ODER GAR NICHT. Es hilft manchmal, zumindest der Psyche, sich die Ideale noch mal klar zu machen. Alles hat seinen Preis. Ist man bereit ihn zu bezahlen? Denn gerade im Alltag geht eben jener bestimmte Gefühl - "das berufen sein" und was einem bedeutet - gerne unter. Selten sind diese so lauten innere Stimmen "vernünftig". Ergo hat man immer den Konflikt zwischen scheinbaren, risikoreichen Träumen und bodenständiger Vernunft, und dann ist es irgendwo so halb und halb. Selbstzweifel, Stress, Alltag... ja, so was kann den tollsten "inneren Ruf" zunichte machen.
Manchmal frage ich mich auch, ob all die Hindernisse eine Art Willensprüfung sind a la : Ist dein Glaube (an dich, den gewählten Beruf etc.pp) auch wirklich groß genug? Wenn ich mich so umschaue, so gab es bei denjenigen, die es irgendwann irgendwie schaffte, immer irgendwo ein Punkt wo sie entgegen jeder menschlichen Vernunft in ein gefährliches kaltes Wasser springen musste...
Und was die Psycho-Eso-Resonaz-Schiene angeht, die du auch angedeutet hast (und von der du etwas genervt bist): Man sagt, dass wenn etwas nicht klappt, dem Unterbewusstsein etwas anderes NOCH WICHTIGER wäre. Wäre auf jeden Fall mal eine spannende Frage an dich selbst: Gibt es etwas, dass dir im Moment NOCH WICHTIGER ist als deiner Berufung zu folgen? Zum Beispiel Sicherheit? Oder UNABHÄNGIGKEIT?
Ehm... ja, ich weiß, dass du derzeit weder das eine oder andere hast. Genau das ist ja die teufliche Ironie an der Sache, scheint mir aber allzu typisch.
Schade, dass ich dir da nicht helfen kann...
Ich denke: Wenn jemand eine BERUFUNG spürt, wird man niemals mit was anderem glücklich. ES SEI DENN, man findet etwas, zu dem man sich noch berufener fühlt: Beispielsweise den Traumjob für Familie und Kinder aufgeben. Auf jeden Fall bedarf es eines Ausgleichs.
Bin ja bekanntermaßen auch so jemand, der sich "berufen" fühlt, und sich für die Verwirklichung der Ideale wirklich ruiniert, in der Hoffnung, dass es sich irgendwann lohne. Okay, im Gegensatz dazu habe ich noch zwei bis drei zwei Alternativen... hauptsache, es hat (irgend-)etwas mit LABOR und/oder Forschung zu tun.
Irgendwie hat es wohl seinen Gründe, wieso man von manchen Berufen von "brotloser Kunst" spricht...
Was ich mir so denke ist: GANZ ODER GAR NICHT. Es hilft manchmal, zumindest der Psyche, sich die Ideale noch mal klar zu machen. Alles hat seinen Preis. Ist man bereit ihn zu bezahlen? Denn gerade im Alltag geht eben jener bestimmte Gefühl - "das berufen sein" und was einem bedeutet - gerne unter. Selten sind diese so lauten innere Stimmen "vernünftig". Ergo hat man immer den Konflikt zwischen scheinbaren, risikoreichen Träumen und bodenständiger Vernunft, und dann ist es irgendwo so halb und halb. Selbstzweifel, Stress, Alltag... ja, so was kann den tollsten "inneren Ruf" zunichte machen.
Manchmal frage ich mich auch, ob all die Hindernisse eine Art Willensprüfung sind a la : Ist dein Glaube (an dich, den gewählten Beruf etc.pp) auch wirklich groß genug? Wenn ich mich so umschaue, so gab es bei denjenigen, die es irgendwann irgendwie schaffte, immer irgendwo ein Punkt wo sie entgegen jeder menschlichen Vernunft in ein gefährliches kaltes Wasser springen musste...
Und was die Psycho-Eso-Resonaz-Schiene angeht, die du auch angedeutet hast (und von der du etwas genervt bist): Man sagt, dass wenn etwas nicht klappt, dem Unterbewusstsein etwas anderes NOCH WICHTIGER wäre. Wäre auf jeden Fall mal eine spannende Frage an dich selbst: Gibt es etwas, dass dir im Moment NOCH WICHTIGER ist als deiner Berufung zu folgen? Zum Beispiel Sicherheit? Oder UNABHÄNGIGKEIT?
Ehm... ja, ich weiß, dass du derzeit weder das eine oder andere hast. Genau das ist ja die teufliche Ironie an der Sache, scheint mir aber allzu typisch.
Schade, dass ich dir da nicht helfen kann...
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Das fasst es sehr gut zusammen.Gothika hat geschrieben:Es hilft manchmal, zumindest der Psyche, sich die Ideale noch mal klar zu machen. Alles hat seinen Preis. Ist man bereit ihn zu bezahlen?
Die Antwort ist: nicht MEHR.
Ich fühle mich jetzt einfach zu alt, um fortwährend auf ALG2/studentischem Niveau zu leben. Ich kann nicht mehr. Es erschöpft mich. Vor allem, da die Zukunftsaussichten ja NOCH schlechter sind als damals (pah - "DAMALS") als ich anfing. Wir befinden uns nicht in einem wirtschaftlichen Tal, sondern es sackt alles WEG.
Ich habe die Hoffnung verloren, dass es sich nochmal bessert (in der Wirtschaft, meine ich jetzt) und ein Teil meines Jobs besteht/bestand darin, eben Gelder zu akquirieren. Die es nicht mehr gibt. Und inzwischen - nach einem Jahr erfolglosem (VÖLLIG erfolglosem) "Bettelns" sank meine Motivation so weit, dass ich inzwischen einen Kunden seit drei Monaten völlig vernachlässige. (Da arbeite ich auf Provision.) Ich habe auch keinen Plan wie ich aus der Nummer wieder raus komme. Was sage ich dem Kunden? Ich traue mich nicht mit ihm zu reden. Klar, ich bin eben "schlecht", nicht geeignet für den Job etc., da wird er sich diese Begründung zurecht legen. Soll ich notlügen und sagen, ich hätte eine volle Stelle angenommen? Oder wirklich einfach mal die Karten auf den Tisch? Mein vorheriger Kunde ist mich auch losgeworden mit ähnlicher Begründung - ich sei "unfähig" - die Wahrheit war eine andere. Habe mich mit meiner Vorgängerin und einem weiteren Mitglied später unterhalten. Es war kein Geld da. Man hat nach mir eine Studentin genommen, die die doppelte Zeit für das nochmal halbe Honorar machte! Ich kann mir nicht leisten Geld MITzubringen für einen Job!!! Meine vorangegangene leider missglückte Selbständigkeit (auch durch meine eigenen Fehler, klar - und meine Unfähigkeit zu wirtschaften) hinkt mir noch nach, ich habe noch Schulden abzutragen.
Wenn es das wenigstens TUN würden - auf natürlichem Wege "untergehen", veschwinden ..... NEIN, das tut es NICHT! Während ich im Callcenter - äh Servicecenter - versauere. Es ist reinste Verschwendung meiner Talente! Talente für die ich schon in der Schule beständig angefleht wurde "was draus zu machen" etc. etc. Habe ich ja. Nicht nur ich war absolut happy mit meinem Studienplatz. Auch meine früheren Lehrer. Überhaupt alle. Und jetzt? Leider geloost. Es muss ja auch noch Menschen geben, die als schlechtes Beispiel dienen. Es können ja nicht "alle" schaffen. Blah blah blah ...Gothika hat geschrieben:Denn gerade im Alltag geht eben jener bestimmte Gefühl - "das berufen sein" und was einem bedeutet - gerne unter.
Ja. Das gab es ja bei mir direkt nach dem Studium. "Seid ihr verrückt euch gleich selbständig zu machen und euch ein Büro ans Bein zu binden???" Im Nachhinein: Ja. Das war es. Hätte ich doch bloss ... (dies und das und jenes) - okay, bereuen bringt jetzt auch nix mehr, ich hab nur ein Leben. Kriege ich es JETZT, mit 37 aber noch hingebogen?Gothika hat geschrieben: Manchmal frage ich mich auch, ob all die Hindernisse eine Art Willensprüfung sind a la : Ist dein Glaube (an dich, den gewählten Beruf etc.pp) auch wirklich groß genug? Wenn ich mich so umschaue, so gab es bei denjenigen, die es irgendwann irgendwie schaffte, immer irgendwo ein Punkt wo sie entgegen jeder menschlichen Vernunft in ein gefährliches kaltes Wasser springen musste...
Gute Frage. Sicherheit. Ja, das ist es inzwischen. Unabhängigkeit war mir mal noch wichtiger, sonst hätte ich mich ja nicht selbständig gemacht. Ich muss da noch mal tiefer graben - wenn ich es aushalte. Derzeit absolut dünne Haut. ...Gothika hat geschrieben:Und was die Psycho-Eso-Resonaz-Schiene angeht, die du auch angedeutet hast (und von der du etwas genervt bist): Man sagt, dass wenn etwas nicht klappt, dem Unterbewusstsein etwas anderes NOCH WICHTIGER wäre. Wäre auf jeden Fall mal eine spannende Frage an dich selbst: Gibt es etwas, dass dir im Moment NOCH WICHTIGER ist als deiner Berufung zu folgen? Zum Beispiel Sicherheit? Oder UNABHÄNGIGKEIT?
Offenbar bin ich aber noch nicht bereit den Preis dafür zu bezahlen. Genau darin besteht mein Leiden. Es fühlt sich an, als müsste ich etwa 80% dessen, was Miss_Understood ausmacht aus meinem Herzen reissen, amputieren. NUR damit ich in dieser scheiß Wirtschaft dessen scheiß "Regierung für reiche Bonzen" ich ganz bestimmt nicht gewählt habe, irgendwie 80% der Woche etwas tue, damit ich mir Miete, Essen und was zu lesen leisten kann (von Urlaub reden wir nicht) und vielleicht ab und zu mal eine kleine Weiterbildung, damit ich geistig nicht verhungere. Von den verbleibenden 20% der Zeit über die Hälfte zum Kraft sammeln brauche und den Rest ermangels Geld dann eh nichts weltbewegendes unternehmen kann. Das kann doch nicht sein!!!! Ich fühle echt wie nach und nach einiges in mir abstirbt. Meine Aushilfsstelle unterfordert mich und kostet gleichzeitig derart Energie!!!
... ich hab anscheinend dann zu allem Elend noch immer diese scheinbaren "Spezialprobleme", bei denen mir eh keiner helfen kann ....Gothika hat geschrieben:Schade, dass ich dir da nicht helfen kann...
gerade ziemlich resignierter Gruß und trotzdem Danke für den Beitrag.
Hallo Miss_Understood,
Dein Beitrag spricht mich ziemlich an (vielleicht auch wegen Deiner Aussage über die jetzige Regierung ), kenne auch das Problem mit Berufung und Beruf. Ich kann nur leider aktuell nicht viel schreiben aus Zeitmangel und Du scheinst ja schon viele Ecken abgeklopft zu haben, so daß man sich mehr Gedanken machen muß, um was beitragen zu können.
Daher schreib ich Dir jetzt nur was allgemeines und was mir zu einzelnen Bemerkungen von Dir einfällt:
Du hörst Dich sehr verzweifelt und abgehetzt an, nur hab ich die Erfahrung gemacht, wenn man sehr emotional drauf ist, kann man selbst auch keine guten Lösungen finden und wenn man abgehetzt ist und nie zur Ruhe kommt, fehlt einem von da zusätzlich die Zeit und Gelassenheit.
Von daher wäre eine Überlegung, ob Du nicht zeitweise nur den Nebenjob machen kannst (oder einen anderen), um erstmal wieder zu Atem zu kommen (ohne Dich damit jetzt aus Deiner Berufung zu verabschieden, sondern nur um sie mal zwischendurch auf Eis zu legen). Und dann bekommst Du vielleicht selber besser ein Gefühl, welche Möglichkeiten Du hast und was für Dich richtig ist.
Dann schriebst Du von "nur FH-Studium". Wenn die Situation für Dich mit Uniabschluß besser ist, könntest Du das nachmachen? Normalerweise würde einem bei vorangegangenem FH-Studium doch einiges anerkannt, ich glaube jetzt bei diesem Bachelor/Master-Dingens doch sogar noch mehr (kenn mich aber mit Bachelor/Master nicht so aus, hatte aber mal mitbekommen, daß Bachelor und FH gleichwertig sein sollen)
Und kannst Du mit Deiner Ausbildung nur das machen, was Du genau jetzt machst? Manchmal findet man ja auch am Rande des Wege etwas, was man machen kann. Was haben denn Deine Komilitionen gemacht, auch die mit einer anderen Vertiefung? Sind die alle in genauso einer Situation wie Du?
Und zu Deiner aktuellen Situation mit Deiner Arbeit fällt mir ein:
Warum kannst Du dem einen Kunden nicht die Wahrheit sagen? An der ist doch nichts verwerflich. Und daß Du so ums überleben ringst mit der Doppelbelastung von Berufung und Nebenjob ist doch nichts, was man Dir vorwerfen könnte.
Und warum ich das mit der Wahrheit sage: Manchmal können sich aus solchen Situationen ganz unverhofft neue Wege ergeben.
Ob es aus tatkischen Gründen günstig ist, was anderes als die Wahrheit zu sagen, ist natürlich nochmal eine andere Sache.
Und außerdem: verkaufe Dich nicht unter Wert (du hörtest Dich an einer Stelle ein bißchen so an). Wenn Dein Preis zu niedrig ist, bekommst Du eher genau die Kunden, die eh nicht gut zahlen oder denen Du mit dem Geld hinterherrennen mußt. Und die willst Du bestimmt nicht, auch in Deiner jetzigen Situation, denn die verschärfen nur Dein Problem des Abgehetztseins und das kommt Dir insgesamt bestimmt nicht zugute.
Manchmal ist Überleben/Erfolg ja auch abhängig von der eigenen Marketingstrategie.
Tja, mag sein, daß das mit der Berufung vielleicht tatsächlich nicht so gut ist. Dann wäre die Frage, was Du stattdessen machen kannst. Wenn Du sonst mit Deiner Ausbildung nichts anfangen kannst, wäre das mit dem Arbeiten bei der ARGE nicht tatsächlich ein Überdenken wert? Oder Du fragst mal bei einer ZEitarbeitsfirma, die sollen ja schon recht unterschiedlich sein. Ansonsten fällt mir noch Berufsakademie ein: Da kannst Du eine andere Ausbildung machen, die auch einem FH-Studium entspricht, aber bekommst währenddessen noch Geld, weil das ganze bei einem UNternehmen angesiedelt ist.
Das sind die Sachen die mir dazu einfallen, wobei es natürlich schwierig ist, wenn man nicht genau weiß, um was es geht.
Aber nochmal: Versuch erstmal, mehr zur Ruhe zu kommen. Wieviel Freizeit hast Du denn gerade? Freizeit bedeutet auch Kontakte zu anderen Menschen und erst die können einem neue Horizonte eröffnen (das Forum halte ich da nur für bedingt hilfreich)
Viele Grüße
Dein Beitrag spricht mich ziemlich an (vielleicht auch wegen Deiner Aussage über die jetzige Regierung ), kenne auch das Problem mit Berufung und Beruf. Ich kann nur leider aktuell nicht viel schreiben aus Zeitmangel und Du scheinst ja schon viele Ecken abgeklopft zu haben, so daß man sich mehr Gedanken machen muß, um was beitragen zu können.
Daher schreib ich Dir jetzt nur was allgemeines und was mir zu einzelnen Bemerkungen von Dir einfällt:
Du hörst Dich sehr verzweifelt und abgehetzt an, nur hab ich die Erfahrung gemacht, wenn man sehr emotional drauf ist, kann man selbst auch keine guten Lösungen finden und wenn man abgehetzt ist und nie zur Ruhe kommt, fehlt einem von da zusätzlich die Zeit und Gelassenheit.
Von daher wäre eine Überlegung, ob Du nicht zeitweise nur den Nebenjob machen kannst (oder einen anderen), um erstmal wieder zu Atem zu kommen (ohne Dich damit jetzt aus Deiner Berufung zu verabschieden, sondern nur um sie mal zwischendurch auf Eis zu legen). Und dann bekommst Du vielleicht selber besser ein Gefühl, welche Möglichkeiten Du hast und was für Dich richtig ist.
Dann schriebst Du von "nur FH-Studium". Wenn die Situation für Dich mit Uniabschluß besser ist, könntest Du das nachmachen? Normalerweise würde einem bei vorangegangenem FH-Studium doch einiges anerkannt, ich glaube jetzt bei diesem Bachelor/Master-Dingens doch sogar noch mehr (kenn mich aber mit Bachelor/Master nicht so aus, hatte aber mal mitbekommen, daß Bachelor und FH gleichwertig sein sollen)
Und kannst Du mit Deiner Ausbildung nur das machen, was Du genau jetzt machst? Manchmal findet man ja auch am Rande des Wege etwas, was man machen kann. Was haben denn Deine Komilitionen gemacht, auch die mit einer anderen Vertiefung? Sind die alle in genauso einer Situation wie Du?
Und zu Deiner aktuellen Situation mit Deiner Arbeit fällt mir ein:
Warum kannst Du dem einen Kunden nicht die Wahrheit sagen? An der ist doch nichts verwerflich. Und daß Du so ums überleben ringst mit der Doppelbelastung von Berufung und Nebenjob ist doch nichts, was man Dir vorwerfen könnte.
Und warum ich das mit der Wahrheit sage: Manchmal können sich aus solchen Situationen ganz unverhofft neue Wege ergeben.
Ob es aus tatkischen Gründen günstig ist, was anderes als die Wahrheit zu sagen, ist natürlich nochmal eine andere Sache.
Und außerdem: verkaufe Dich nicht unter Wert (du hörtest Dich an einer Stelle ein bißchen so an). Wenn Dein Preis zu niedrig ist, bekommst Du eher genau die Kunden, die eh nicht gut zahlen oder denen Du mit dem Geld hinterherrennen mußt. Und die willst Du bestimmt nicht, auch in Deiner jetzigen Situation, denn die verschärfen nur Dein Problem des Abgehetztseins und das kommt Dir insgesamt bestimmt nicht zugute.
Manchmal ist Überleben/Erfolg ja auch abhängig von der eigenen Marketingstrategie.
Tja, mag sein, daß das mit der Berufung vielleicht tatsächlich nicht so gut ist. Dann wäre die Frage, was Du stattdessen machen kannst. Wenn Du sonst mit Deiner Ausbildung nichts anfangen kannst, wäre das mit dem Arbeiten bei der ARGE nicht tatsächlich ein Überdenken wert? Oder Du fragst mal bei einer ZEitarbeitsfirma, die sollen ja schon recht unterschiedlich sein. Ansonsten fällt mir noch Berufsakademie ein: Da kannst Du eine andere Ausbildung machen, die auch einem FH-Studium entspricht, aber bekommst währenddessen noch Geld, weil das ganze bei einem UNternehmen angesiedelt ist.
Das sind die Sachen die mir dazu einfallen, wobei es natürlich schwierig ist, wenn man nicht genau weiß, um was es geht.
Aber nochmal: Versuch erstmal, mehr zur Ruhe zu kommen. Wieviel Freizeit hast Du denn gerade? Freizeit bedeutet auch Kontakte zu anderen Menschen und erst die können einem neue Horizonte eröffnen (das Forum halte ich da nur für bedingt hilfreich)
Viele Grüße
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hallo Miss!!
so wie ich das verstanden habe geht es bei dir darum, dass du für den job, für den du dich berufen fühlst, auch angemessen entlöhnt werden willst.
Was hast du bereits alles konkret unternommen um die ausgamgslage zu ändern? Bist du über deine Möglichkeiten informiert?
so wie ich das verstanden habe geht es bei dir darum, dass du für den job, für den du dich berufen fühlst, auch angemessen entlöhnt werden willst.
finde ich auch ganz wichtig.Stöpsel hat geschrieben:Und außerdem: verkaufe Dich nicht unter Wert
Was hast du bereits alles konkret unternommen um die ausgamgslage zu ändern? Bist du über deine Möglichkeiten informiert?
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
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- Forums-Insider
- , 39
- Beiträge: 299
Hallo Miss,
in diesem Thema erkenne ich mich selbst bzw. meinen Werdegang nur zu gut wieder: Ich habe studiert, was mich interessiert hat - und das mit vollem Herzen. Die ganze Zeit wurde mir gesagt "mach das, das wird sicherlich gebraucht, gehe deinen Interessen nach - dann bist du auch gut im Job" bla bla.
Nur, dass es nach meinem (sehr guten) Abschluss dann nicht so aussah wie "versprochen". Ich weiss gar nicht mehr, wie viele Bewerbungen ich geschrieben habe. Ich habe viele Praktika gemacht, viel rumgejobbt, zwischendurch zeitlich begrenzte Verträge gehabt (Hoffnung auf Festeinstellung, aus der nix geworden ist). Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich einfach "irgendwas" machen wollte .. halt, um was zu verdienen, eine gewisse Regelmässigkeit ins Leben zu bekommen, um nicht zu Hause zu sitzen und irgendwie auch, um ein Teil der Gesellschaft zu sein.
Über eine Zeitarbeitsfirma kam ich an einen Job .. habe ihn aber aus körperlichen Gründen nur 2 Tage ausgehalten. Wäre das kein Problem gewesen, glaube ich aber auch nicht, dass ich es lange ausgehalten hätte .. aus psychischen Gründen (geistige Unterforderung = zu viele Gedanken oder Boreout -> Spass mit Depressionen).
Ich war dann auch in sämtlichen Kursen zur Berufsfindung und so. Da kam eigentlich immer raus, dass ich doch das machen sollte, was ich studiert habe. Ha, ha, selten so gelacht. Eine andere Empfehlung war ein anderes Studium. Doch warum sollte ich jetzt nochmal 5 Jahre die Schulbank drücken? Was heute gute Aussichten hat, kann in ein paar Jahren auch wieder ein wirtschaftlicher Flopp sein. Und wer finanziert so ein neues Studium??
Ich habe dann versucht, an Umbildungen (kürzere Ausbildungen) heranzukommen. Doch was?? Als was?? Und wie finanziert?? Mache ich mich als z.B. Hitzerin wirklich besser als als Wäscherin? Und mit welchen Zukunftsaussichten?? Wenn man viele Jahre ein bestimmtes Fach studiert hat und dann nochmal viele Jahre herumgejobbt hat und danach eine Umbildung zu irgendwas macht ... wie grosse Chancen hat man dann als über 30jährige mit chaotischem CV gegen die ganzen 20jährigen, die schnurgerade (für den Arbeitgeber mit Begeisterung) in den Beruf wollen??
Ich habe für mich jetzt (erstmal) den Entschluss gefasst, mich nur auf meine Jobs, die ich als Freelancer mache, zu konzentrieren. Ein Jahr mag es ok laufen, das andere kann eine finanzielle Katastrophe (mau in Sachen Aufträgen) sein. Doch zumindest ist es mal ein Entschluss, eine rote Linie im ganzen Chaos. Ich mag mich nicht umbilden lassen - zumindest nicht ohne konkrete schriftliche Aussichten auf einen Job danach.
Was ich allerdings versuche, ist innerhalb meines Bereiches verschiedene Variationen auszutesten und damit dann evtl. in was Ähnliches, dann wieder was Ähnliches etc. zu rutschen, wodurch dann auch ein Richtungswechsel bzw. bessere finanzielle Sicherheit entstehen könnte. Ob das nun sinnvoll bzw. erfolgversprechend ist oder nicht .. keine Ahnung.
Hast du evtl. solche Möglichkeiten - sich woanders hinarbeiten?
Lg, Nachtvogel
in diesem Thema erkenne ich mich selbst bzw. meinen Werdegang nur zu gut wieder: Ich habe studiert, was mich interessiert hat - und das mit vollem Herzen. Die ganze Zeit wurde mir gesagt "mach das, das wird sicherlich gebraucht, gehe deinen Interessen nach - dann bist du auch gut im Job" bla bla.
Nur, dass es nach meinem (sehr guten) Abschluss dann nicht so aussah wie "versprochen". Ich weiss gar nicht mehr, wie viele Bewerbungen ich geschrieben habe. Ich habe viele Praktika gemacht, viel rumgejobbt, zwischendurch zeitlich begrenzte Verträge gehabt (Hoffnung auf Festeinstellung, aus der nix geworden ist). Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich einfach "irgendwas" machen wollte .. halt, um was zu verdienen, eine gewisse Regelmässigkeit ins Leben zu bekommen, um nicht zu Hause zu sitzen und irgendwie auch, um ein Teil der Gesellschaft zu sein.
Über eine Zeitarbeitsfirma kam ich an einen Job .. habe ihn aber aus körperlichen Gründen nur 2 Tage ausgehalten. Wäre das kein Problem gewesen, glaube ich aber auch nicht, dass ich es lange ausgehalten hätte .. aus psychischen Gründen (geistige Unterforderung = zu viele Gedanken oder Boreout -> Spass mit Depressionen).
Ich war dann auch in sämtlichen Kursen zur Berufsfindung und so. Da kam eigentlich immer raus, dass ich doch das machen sollte, was ich studiert habe. Ha, ha, selten so gelacht. Eine andere Empfehlung war ein anderes Studium. Doch warum sollte ich jetzt nochmal 5 Jahre die Schulbank drücken? Was heute gute Aussichten hat, kann in ein paar Jahren auch wieder ein wirtschaftlicher Flopp sein. Und wer finanziert so ein neues Studium??
Ich habe dann versucht, an Umbildungen (kürzere Ausbildungen) heranzukommen. Doch was?? Als was?? Und wie finanziert?? Mache ich mich als z.B. Hitzerin wirklich besser als als Wäscherin? Und mit welchen Zukunftsaussichten?? Wenn man viele Jahre ein bestimmtes Fach studiert hat und dann nochmal viele Jahre herumgejobbt hat und danach eine Umbildung zu irgendwas macht ... wie grosse Chancen hat man dann als über 30jährige mit chaotischem CV gegen die ganzen 20jährigen, die schnurgerade (für den Arbeitgeber mit Begeisterung) in den Beruf wollen??
Ich habe für mich jetzt (erstmal) den Entschluss gefasst, mich nur auf meine Jobs, die ich als Freelancer mache, zu konzentrieren. Ein Jahr mag es ok laufen, das andere kann eine finanzielle Katastrophe (mau in Sachen Aufträgen) sein. Doch zumindest ist es mal ein Entschluss, eine rote Linie im ganzen Chaos. Ich mag mich nicht umbilden lassen - zumindest nicht ohne konkrete schriftliche Aussichten auf einen Job danach.
Was ich allerdings versuche, ist innerhalb meines Bereiches verschiedene Variationen auszutesten und damit dann evtl. in was Ähnliches, dann wieder was Ähnliches etc. zu rutschen, wodurch dann auch ein Richtungswechsel bzw. bessere finanzielle Sicherheit entstehen könnte. Ob das nun sinnvoll bzw. erfolgversprechend ist oder nicht .. keine Ahnung.
Hast du evtl. solche Möglichkeiten - sich woanders hinarbeiten?
Lg, Nachtvogel
hallo miss_understood
vielleicht ist das bei dir ähnlich und du erkennst erst im lebensrückblick was deine berufung ist.
es geht aber auch anders: ein bekannter von mir ist maler. er hat malerei studiert, verdient mit seiner kunst kein geld. als kompromiss malt er schilder in auftragsfertigung. aber er ist kunstmaler, wird immer als kunstmaler arbeiten, egal, ob er dafür geld bekommt oder nicht. für ihn ist die kunstmalerei seine berufung ... koste es was es wolle.
LG
zwischen 15 und 25 glaubte ich auch, ich sei für irgendetwas berufen, bloß nicht für das management. ich hatte angst vor der kälte in den unternehmen. rückblickend zieht sich ein roter faden durch mein leben: handelsschule, handelsakademie, wirtschaftsstudium, wirtschaftsprüfung, steuerberatung, leitung finanz- und rechnungswesen ... alles was ich für berufungen hielt waren bloß illusionen. ich wollte bewusst immer etwas anderes als unbewusst. heute weiß ich: die betriebswirtschaft ist meine berufung. nur erkannte ich das erst jenseits der 30.Ich brauche einfach positive Erfolgsstories von Menschen, die sich nie vorstellen konnten etwas anderes zu tun, als das was sie gelernt haben - und dann doch mit etwas anderem glücklich geworden sind. Gibt es hier solche? Wie seid ihr dahin gekommen? Wie kann man die Berufung loslassen?
vielleicht ist das bei dir ähnlich und du erkennst erst im lebensrückblick was deine berufung ist.
es geht aber auch anders: ein bekannter von mir ist maler. er hat malerei studiert, verdient mit seiner kunst kein geld. als kompromiss malt er schilder in auftragsfertigung. aber er ist kunstmaler, wird immer als kunstmaler arbeiten, egal, ob er dafür geld bekommt oder nicht. für ihn ist die kunstmalerei seine berufung ... koste es was es wolle.
LG
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wodurch und wie kam das "erkennen"?lingaroni hat geschrieben: zwischen 15 und 25 glaubte ich auch, ich sei für irgendetwas berufen, bloß nicht für das management. ich hatte angst vor der kälte in den unternehmen. rückblickend zieht sich ein roter faden durch mein leben: handelsschule, handelsakademie, wirtschaftsstudium, wirtschaftsprüfung, steuerberatung, leitung finanz- und rechnungswesen ... alles was ich für berufungen hielt waren bloß illusionen. ich wollte bewusst immer etwas anderes als unbewusst. heute weiß ich: die betriebswirtschaft ist meine berufung. nur erkannte ich das erst jenseits der 30.
Es klingt ja ganz nach rotem Faden, deine Ausbildung. So dass ich etwas verwirrt bin. Du hast gegen deine "vermeintliche" Berufung doch Wirtschaft studiert und auch in dem Bereich gearbeitet? Und dann erkannt - ha - das ist es /doch/?
Mein Lebenslauf und Ausbildungsweg hat auch einen sehr deutlichen roten Faden - so dass ich die wenigen Male wo ich fachfremd in einem Vorstellungsgespräch saß jedesmal völlig entgeistert gefragt wurde, was ich denn nun genau da will. Selbstredend: den Job bekam ich /nicht/. Von meinem jetzigen Nebenjob mal abgesehen. Da kaufte man mir die Begründung, ich will in einem großen Konzern mit sicherem Arbeitslatz arbeiten und Geld verdienen einfach ab. *püh*
und @stöpsel: ich komme tatsächlich auch immer auf das zurück, was ich gemacht habe. Jeder Coach und jeder Therapeut bestätigt mir, dass ich, sofern ich auch nur von den umständen meiner Berufung rede, ich wirklich einfach strahle, ich selber bin etc. Ich habe bereits versucht das aus mir raus zu prügeln, es kommt mir fast vor wie eben der Wunsch nach dem "Hilfe ich bin schwul, wer kann mich umpolen, damit ich in dieser Gesellschaft leben kann." Und es klappt /trotzdem/ nicht. Vielleicht gibt es eine tiefe Blockade an die ich nicht rankomme, vielleicht sollte ich tatsächlich endlich einsehen, dass beides - Geld UND Berufung nicht möglich ist bzw. nur wenigen vorbehalten. Aber WAS dann ...? Wenn A nicht klappt, dann tue was anderes? Diese tolle Weisheit, die ich anderen immer mitgebe, tja - ich sehe kaum "was anderes". Also ich bin jetzt nicht extrem versteift auf genau DAS. Ich habe mich auch schon rechts und links dessen umgeschaut. Ein Projekt da - fand keine Fortsetzung - eine Einladung einen halben Tag sich ein Unternehmen anzugucken da - endete in der Zusage ein Trainee machen zu dürfen - Vollzeit für 500 EUR im Monat in Hamburg. Ich war 32. Ausbildung, Studium, 4 Jahre - davon 3 holpernde Selbständig/Freiberuflichkeit und ein Jahr angestellte - Berufserfahrung. Da ich definitiv keine Eltern habe, die mir noch mal Geld zuschießen - sie haben es früher öfter als mir lieb war getan - und jetzt leben sie auch auf ALG2 Niveau in Rente - war und ist das ausgeschlossen. Ich habe ohnehin zuviel Schiß dass NOCH eine Zusatzausbildung und noch praktikumsähnliches definitiv absolut kontraproduktiv ist - weil es kann einem ja keiner sowieso keine Sicherheit geben danach übernommen zu werden. Vor allem zu einem akzeptablen Preis! Und wenn ein Trainee übernommen wird, der zuvor 500 EUR bekam, dann kann man ja nicht wirklich mit mehr als dem dreifachen rechnen - auch das, ist mir zu wenig.lingaroni hat geschrieben:vielleicht ist das bei dir ähnlich und du erkennst erst im lebensrückblick was deine berufung ist.
Tja. Ja. So ähnlich war ich auch eben ein paar Jahre drauf. Aber: mit Schulden GEHT das "koste es was es wolle" nicht mehr. Ich halte es nervlich auch einfach nicht durch. Ich mache mir leider halt auch Vorwürfe, dass ich diese Schulden gemacht habe. Und ich schäme mich einfach, dass ich es nach wie vor nicht schaffe.lingaroni hat geschrieben:es geht aber auch anders: ein bekannter von mir ist maler. (...) ... koste es was es wolle.
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Oh JA! Das ging und geht mir jedesmal GENAU SO!Nachtvogel hat geschrieben: Ich war dann auch in sämtlichen Kursen zur Berufsfindung und so. Da kam eigentlich immer raus, dass ich doch das machen sollte, was ich studiert habe. Ha, ha, selten so gelacht.
Mit den heutigen Studiengebühren kann ich mir das nicht (mehr) leisten. Ich bin ja schon dankbar, dass es zu meiner Zeit keine Studiengebühren gab, dann hätte ich nicht studieren können.Nachtvogel hat geschrieben: Eine andere Empfehlung war ein anderes Studium. Doch warum sollte ich jetzt nochmal 5 Jahre die Schulbank drücken? Was heute gute Aussichten hat, kann in ein paar Jahren auch wieder ein wirtschaftlicher Flopp sein. Und wer finanziert so ein neues Studium??
Genau meine Überlegungen in denen ich steck(t)e.Nachtvogel hat geschrieben: Wenn man viele Jahre ein bestimmtes Fach studiert hat und dann nochmal viele Jahre herumgejobbt hat und danach eine Umbildung zu irgendwas macht ... wie grosse Chancen hat man dann als über 30jährige mit chaotischem CV gegen die ganzen 20jährigen, die schnurgerade (für den Arbeitgeber mit Begeisterung) in den Beruf wollen??
Genau. das habe ich so vor zwei Jahren auch. Erst schien es halbwegs zu laufen. Nebenjob der okay ist. Dann ein Auftraggeber mit einem ziemlich langweiligen Job, der aber vernünftig zahlte. Hälfte der Schulden abgebaut. Dann brach Auftraggeber weg. Ein Jahr in "mau" kann ich mir nicht leisten - und GENAU DA stecke ich jetzt und ich werde gehetzt, angespannt und kurz vor Panik. Ich kann einfach nicht mehr. Kurz und gut: ich muss mir eingestehen, an dem Punkt: es hat nicht geklappt. Zumindest längerfristig. Luft raus. Energie futsch. Kein Auftrag. Keine Energie mich weiter zu bewerben. hat doch eh alles keinen Sinn etc. Und ich weiss wie schlimm genau das ist ... Der Glaube es zu schaffen ist - fast am Ende ...Nachtvogel hat geschrieben:Ich habe für mich jetzt (erstmal) den Entschluss gefasst, mich nur auf meine Jobs, die ich als Freelancer mache, zu konzentrieren. Ein Jahr mag es ok laufen, das andere kann eine finanzielle Katastrophe (mau in Sachen Aufträgen) sein. Doch zumindest ist es mal ein Entschluss, eine rote Linie im ganzen Chaos. Ich mag mich nicht umbilden lassen - zumindest nicht ohne konkrete schriftliche Aussichten auf einen Job danach.
Ich habe einfach schon so viel Ablehnung erfahren und Mist, dass ich das Gefühl habe gegen Windmühlen zu kämpfen, ein Hamsterrad. Muss das so sein? Bin ich zu empfindlich? Habe ich zu wenig Energie? Oder - bin ich eben schlicht zu schlecht für den Job? Nein, verdammt! EIGENTLICH glaube ich das NICHT. Aber man muss mich es doch wenigstens mal TUN lassen. Und - und das ist mir wichtig - für ein akzeptables Geld! NICHT für den üblichen Hungerlohn! Ich musste mir halt alles selber erarbeiten. Auch die ganzen Kontakte knüpfen etc. Ich bin keine, die seitens des Elternhauses in die bereits beruflich passenden Kreise hereingerutscht ist, die richtigen Leute vorgestellt bekam etc. Ich habe meine Jobs und auch die Traumstelle ausschliesslich immer OHNE Vitamin B ohne jegliche zuvor bestehende Kontakte bekommen (etwas worauf ich schon auch stolz bin) - aber es ist so anstrengend.Nachtvogel hat geschrieben:Was ich allerdings versuche, ist innerhalb meines Bereiches verschiedene Variationen auszutesten und damit dann evtl. in was Ähnliches, dann wieder was Ähnliches etc. zu rutschen, wodurch dann auch ein Richtungswechsel bzw. bessere finanzielle Sicherheit entstehen könnte. Ob das nun sinnvoll bzw. erfolgversprechend ist oder nicht .. keine Ahnung.
wenn ich das wüsste ....Nachtvogel hat geschrieben:Hast du evtl. solche Möglichkeiten - sich woanders hinarbeiten?
danke für den Input, liebe Nachtvogel!
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Das ist ja eigentlich meine jetzige Situation. Nur reicht der Nebenjob nicht zum Leben.Stöpsel hat geschrieben: Von daher wäre eine Überlegung, ob Du nicht zeitweise nur den Nebenjob machen kannst (oder einen anderen), um erstmal wieder zu Atem zu kommen (ohne Dich damit jetzt aus Deiner Berufung zu verabschieden, sondern nur um sie mal zwischendurch auf Eis zu legen). Und dann bekommst Du vielleicht selber besser ein Gefühl, welche Möglichkeiten Du hast und was für Dich richtig ist.
Danke. Da muss ich mal gucken ... Studieren kann ich mir sehr gut vorstellen - mich interessiert durchaus einiges und dazu lernen - sofern es auf eine sinnvolle Weise geschieht, kann ich mir sehr gut vorstellen, auch wenn ich da ziemlich raus bin.Stöpsel hat geschrieben:Dann schriebst Du von "nur FH-Studium".... (...) Bachelor/Master-Dingens(...).
Weil es mir peinlich ist. Weil ich die zuletzt vereinbarte "Abgabe" nicht eingehalten habe. Mich einfach nicht mehr gemeldet. Das ist nicht die feine Art. Andererseits war es auch so, dass diese meine letzten Vorschläge und Ideen andere Wege zu gehen (WEIL ja die zuvor getanen eben nicht zu dem gewünschten Erfolg führten) entweder kurz und knapp abgelehnt worden sind ohne Begründung - oder man sich ihrerseits auch nicht mehr zum Thema X oder Z meldete. Frustrierend. Wenn ich schon für lau arbeite und zb einen kostenfreien (!) Intensivarbeitsphase anbiete und der dann nicht wahrgenommen wird.Stöpsel hat geschrieben:Und zu Deiner aktuellen Situation mit Deiner Arbeit fällt mir ein:
Warum kannst Du dem einen Kunden nicht die Wahrheit sagen? An der ist doch nichts verwerflich. Und daß Du so ums überleben ringst mit der Doppelbelastung von Berufung und Nebenjob ist doch nichts, was man Dir vorwerfen könnte.
Ich bin mir da unsicher. Erwäge dies gegen das. Dortiges gegen jenes und komme nicht zu einer Entscheidung. Ich mag weder meinen Kunden anlügen, noch mag ich als "sie hats nicht geschafft" (deren Sicht) dastehen, zumal ich das angenommen hatte mit dem Hinblick auf "gute Referenz" - eben genau das, wenn ich halt schon nix dafür direkt bekomme, sondern "nur" Provision - dann eben das auch hier empfohlene durchziehen, dass ich eben neben dem (Haupt)Nebenjob "im Thema" bleibe und sei es auch kein Geld dafür zu bekommen. Ich fühle mich da auch als Versager. Ich /habe/ ja auch nicht SO viel getan wie ich hätte tun können, weil mich der Nebenjob so schlaucht.Stöpsel hat geschrieben:Und warum ich das mit der Wahrheit sage: Manchmal können sich aus solchen Situationen ganz unverhofft neue Wege ergeben.
Ob es aus tatkischen Gründen günstig ist, was anderes als die Wahrheit zu sagen, ist natürlich nochmal eine andere Sache.
Tja. Lieber KEINEN Kunden als einen, der schlecht zahlt? Eigentlich nicht. Und für den letzten, der mich bis jetzt noch nicht bezahlt hat (deswegen hänge ich ja akut in der Krise) habe ich deshalb einem sehr geringen Honorar zugestimmt, weil daran eine potentielle Halbtagsstelle hing. Und was war? Ja, ich arbeitet ein paar Tage vor Ort, Rest zuhause, zunächst gefiel es ihm, dann machte er Stress und als ich dann das vereinbarte Feedback wollte, ward er nicht mehr erreichbar. Statt dessen rief mich ein paar Tage später jemand dieses sehr kleinen Unternehmens an, den ich nicht kannte, verlangte eine bestimmte Datei, auf Nachfragen kam dann heraus, dass er nun diese Stelle habe und er war auch sehr verblüfft wie sein Chef offenbar mit Menschen umgeht ...Stöpsel hat geschrieben:Und außerdem: verkaufe Dich nicht unter Wert (du hörtest Dich an einer Stelle ein bißchen so an). Wenn Dein Preis zu niedrig ist, bekommst Du eher genau die Kunden, die eh nicht gut zahlen oder denen Du mit dem Geld hinterherrennen mußt. Und die willst Du bestimmt nicht, auch in Deiner jetzigen Situation, denn die verschärfen nur Dein Problem des Abgehetztseins und das kommt Dir insgesamt bestimmt nicht zugute.
Definitiv worum ich mir Gedanken machen muss. Ich suche auch einen Coach. Nur: von welchem Geld soll ich den bezahlen???Stöpsel hat geschrieben:Manchmal ist Überleben/Erfolg ja auch abhängig von der eigenen Marketingstrategie.
Ja, daran denke ich ab und zu. Habe mich auch schon schlau gemacht, einige Leute gefragt. Aber ich wäre wohl auch zu weich im Umgang mit den Kunden. Und das Zerren im Spannungsfeld positive Motivation der Arbeitslosen und Umsetzung der Gesetze ohne schlechtes Gewissen zerrte mehr an meinen Nerven als alles andere. Ich kenne zwei Frauen, die diesen Job machen. Sie sind sehr hart im Nehmen. Das braucht man offenbar dazu. Und im Assesment Center der Arge zu diesen Stellen musst du zb begründen können weshalb 1-EUR Jobs vorteilhaft sind. 1 EUR Jobs, mit ein Grund weswegen MEINE Berufungsjobs es nicht mehr gibt. Ausgerechnet. Tut mir leid, darüber bin ich noch nicht weg, dass ich mich plötzlich um 180 Grad drehen könnte.Stöpsel hat geschrieben:Tja, mag sein, daß das mit der Berufung vielleicht tatsächlich nicht so gut ist. Dann wäre die Frage, was Du stattdessen machen kannst. Wenn Du sonst mit Deiner Ausbildung nichts anfangen kannst, wäre das mit dem Arbeiten bei der ARGE nicht tatsächlich ein Überdenken wert?
Weisst du was man da so kriegt? Netto?Stöpsel hat geschrieben:Ansonsten fällt mir noch Berufsakademie ein: Da kannst Du eine andere Ausbildung machen, die auch einem FH-Studium entspricht, aber bekommst währenddessen noch Geld, weil das ganze bei einem UNternehmen angesiedelt ist.
Ich bin einfach immer nur müde. Und das obwohl ich "eigentlich" nur noch 20-30 h arbeite im Nebenjob. Ich igele mich gerade ein, bin sogar für Kontakte zu müde. ... Die Leute, die ich kenne, kämpfen entweder selber genau so - oder haben tolle Jobs, die sie extrem beschäftigen so dass keine Zeit für reale Treffen bleibt. Noch eine weitere Baustelle. So dass ich mir derzeit tatsächlich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen würde. Und jede Motivation schwer fällt. Weil eben keiner mal sagt: DAS hast du GUT gemacht. Püh ...Stöpsel hat geschrieben:Aber nochmal: Versuch erstmal, mehr zur Ruhe zu kommen. Wieviel Freizeit hast Du denn gerade? Freizeit bedeutet auch Kontakte zu anderen Menschen und erst die können einem neue Horizonte eröffnen (das Forum halte ich da nur für bedingt hilfreich)
Ganz herzlichen Dank dir jedenfalls ...
ich habe zwischendurch immer auch andere dinge gemacht. andere studienrichtungen parellel studiert, unterschiedlichste jobs gemacht. hängen geblieben bin ich bei der betriebwirtschaftslehre. ich hab mir immer gedacht, dass ich halt so überall herumprobiere und dort wo ich picken bleibe, das wird es sein. so nach dem motto: gib dem unbewussten eine chance. ich war lange sehr zerrissen, so habe ich das schicksal einfach mitspielen lassen. und irgendwann ist mir dann aufgefallen: hoppla, so im nachhinein ist es doch recht klar.wodurch und wie kam das "erkennen"?
das ist aber ein anderes thema. das bedeutet: schlimmstenfalls ein paar jahre durchbeißen und die berufung nur mehr sehr beschränkt ausüben zu können. aber das gehört dazu. ist übrigens dem bekannten maler auch passiert. freundin plötzlich schwanger und da musste ein paar jahre existenzsicherung für das kind im vordergrund stehen.Tja. Ja. So ähnlich war ich auch eben ein paar Jahre drauf. Aber: mit Schulden GEHT das "koste es was es wolle" nicht mehr. Ich halte es nervlich auch einfach nicht durch. Ich mache mir leider halt auch Vorwürfe, dass ich diese Schulden gemacht habe. Und ich schäme mich einfach, dass ich es nach wie vor nicht schaffe.
berufung ist halt oft nicht gleich traumjob. traumjob ist ein traum. wie traummann. immer alles rosig usw. das glaube ich spielt es nicht. aber berufung heisst, man bleibt dabei, auch wenn es schlecht läuft. man muss tun was man tun muss. man bleibt betriebswirt auch nach dem burnout.
und genauso merkt man das. man sagt sich, okay jetzt habe ich aber ordentlich versagt. dann ist man halt ein erfolgloser maler, betriebswirt ... aber im prinzip ist man, was man ist ...
LG
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Hallo Miss,
puh das klingt wirklich nach einer sehr schwierigen Situation in deinem Berufsbereich: Anscheinend ist da gerade so ein Überangebot an Arbeitskräften, dass die Arbeit-/Auftraggeber sich alles leisten könne??!
Volltagsjob für 500 e .. ja, klar. Das machen dann die Anfang 20er nach ihrem Studium, die ja noch in den von ihren Eltern finanzierten Wohnungen leben und sich übers Taschengeld und die Berufserfahrung freuen. Das kann man sich als "normaler" Mensch gar nicht leisten.
Ist diese Situation eigentlich überall so? Hast du mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, in ein anderes Land zu wechseln? Zumindest innerhalb der EU ist es in Sachen Papierkram nicht schwierig ..
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowas sich nicht lohnt. Die Möhre wird einem nur vor die Nase gehalten - man bekommt sie eh nie zu fassen. Auch machen sie mit einem was sie wollen, wenn sie einen preiswert bekommen. Verlangt man für seine Arbeit einen angemessenen Preis, so wird sie eher wertgeschätzt, als wenn man sich unter Preis verkauft. Das sieht dann wohl zu verzweifelt oder zu unprofessionell aus .. keine Ahnung.
Blöd nur, wenn man jeden Cent gut gebrauchen kann
Bei den Freelancesachen fällt immer noch so viel anderes an .. die Angebote verfassen, die Rechnungen, Finanzamt - und auch die Unsicherheit nimmt halt wirklich Kraft. Alles ist dann noch zusätzlich zum eigentlichen Job, zur eigentlichen Arbeit. Wenn du obendrauf noch akute Geldsorgen hast, dann ist deine Erschöpfung doch mehr als verständlich.
Wirklich nicht einfach. Einfach ist es aber auch nicht, wenn man nach vielen Jahren selbstständigem Arbeiten dann plötzlich Angestellte ist und einen Vorgesetzten vor der Nase hat. So ging es mir, als ich dann mal wieder einen miesbezahlten Job mit "Möglicheit auf richtigen Job" hatte. Vorher war man selbst Boss, nun bekommt man sämtliche Sachen aufgedrückt und der Vorgesetzte macht die Arbeit, die man vorher gemacht hat. Auch nicht einfach. Aber vielleicht gewöhnt man sich dran ... schön wäre halt das regelmässige Gehalt, die Sicherheit und Ruhe. Ich habe damals auch mal wieder alles gegeben, es hat allerdings dann jemand anders den "richtigen" Job danach bekommen.
Lg, Nachtvogel
puh das klingt wirklich nach einer sehr schwierigen Situation in deinem Berufsbereich: Anscheinend ist da gerade so ein Überangebot an Arbeitskräften, dass die Arbeit-/Auftraggeber sich alles leisten könne??!
Volltagsjob für 500 e .. ja, klar. Das machen dann die Anfang 20er nach ihrem Studium, die ja noch in den von ihren Eltern finanzierten Wohnungen leben und sich übers Taschengeld und die Berufserfahrung freuen. Das kann man sich als "normaler" Mensch gar nicht leisten.
Ist diese Situation eigentlich überall so? Hast du mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, in ein anderes Land zu wechseln? Zumindest innerhalb der EU ist es in Sachen Papierkram nicht schwierig ..
Das kenne ich auch: Mögliche Einstellung als Köder, man ist dann für lau mit 120%igem Einsatz mit dabei und steht am Ende wie doof da.Und für den letzten, der mich bis jetzt noch nicht bezahlt hat (deswegen hänge ich ja akut in der Krise) habe ich deshalb einem sehr geringen Honorar zugestimmt, weil daran eine potentielle Halbtagsstelle hing...
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowas sich nicht lohnt. Die Möhre wird einem nur vor die Nase gehalten - man bekommt sie eh nie zu fassen. Auch machen sie mit einem was sie wollen, wenn sie einen preiswert bekommen. Verlangt man für seine Arbeit einen angemessenen Preis, so wird sie eher wertgeschätzt, als wenn man sich unter Preis verkauft. Das sieht dann wohl zu verzweifelt oder zu unprofessionell aus .. keine Ahnung.
Blöd nur, wenn man jeden Cent gut gebrauchen kann
Nun, das kommt sicherlich von der ständigen Anspannung. Mich schlaucht "Jobhüpfen" (Aufträge/Nebenjobs) oder die unsicheren Zeiten dazwischen (Bewerbungen schreiben etc.) auch wesentlich mehr als ein täglicher 8-16 Job. In letzterem Fall macht man einfach nur seine Arbeit und geht dann nach Hause, hat Feierabend. Man hat Wochenenden, Ferien - und bekommt am Ende jedes Monats das Gehalt.Ich bin einfach immer nur müde. Und das obwohl ich "eigentlich" nur noch 20-30 h arbeite im Nebenjob.
Bei den Freelancesachen fällt immer noch so viel anderes an .. die Angebote verfassen, die Rechnungen, Finanzamt - und auch die Unsicherheit nimmt halt wirklich Kraft. Alles ist dann noch zusätzlich zum eigentlichen Job, zur eigentlichen Arbeit. Wenn du obendrauf noch akute Geldsorgen hast, dann ist deine Erschöpfung doch mehr als verständlich.
Arbeitest du auch für dich alleine? Ich arbeite oft von zuhause aus am PC. Diese Zeiten sind am schwersten, weil mir dann echt der Austausch fehlt. Ein kleines Gespräch mit Kollegen, etwas Rückendeckung bei Entscheidungen, gemeisame Kaffeepausen .. das macht erstaunlich viel aus.Weil eben keiner mal sagt: DAS hast du GUT gemacht.
Das war/ist bei mir genau so . Ich finde es auch schwierig, wenn man gleich nach dem Studium selbstständig wird bzw. selbstständig werden muss (weil man keinen Job findet). Man hat dann niemanden, der einen einarbeitet, keinen, der einem die 1000 Fragen beantwortet. Alles muss man sich selbst erarbeiten, erlesen, ... Und man ist ganz auf sich alleine gestellt, was einen zu einem leichteren "Opfer" macht - eben für diese Ausnutzer.Auch die ganzen Kontakte knüpfen etc. Ich bin keine, die seitens des Elternhauses in die bereits beruflich passenden Kreise hereingerutscht ist, die richtigen Leute vorgestellt bekam etc. Ich habe meine Jobs und auch die Traumstelle ausschliesslich immer OHNE Vitamin B ohne jegliche zuvor bestehende Kontakte bekommen (etwas worauf ich schon auch stolz bin) - aber es ist so anstrengend.
Wirklich nicht einfach. Einfach ist es aber auch nicht, wenn man nach vielen Jahren selbstständigem Arbeiten dann plötzlich Angestellte ist und einen Vorgesetzten vor der Nase hat. So ging es mir, als ich dann mal wieder einen miesbezahlten Job mit "Möglicheit auf richtigen Job" hatte. Vorher war man selbst Boss, nun bekommt man sämtliche Sachen aufgedrückt und der Vorgesetzte macht die Arbeit, die man vorher gemacht hat. Auch nicht einfach. Aber vielleicht gewöhnt man sich dran ... schön wäre halt das regelmässige Gehalt, die Sicherheit und Ruhe. Ich habe damals auch mal wieder alles gegeben, es hat allerdings dann jemand anders den "richtigen" Job danach bekommen.
Lg, Nachtvogel
Mal ein paar gekürzte "Statements", einfach mal so in den Raum geworfen, Rest per PM/Mail.
- Wer aufgibt, hat schon verloren.
- Die Stimme der Angst ist immer am lautesten. Man erkennt sie daran, dass sie ihre Sätze immer mit "ABER" beginnt.
- Was ist deine größte Angst? (Und ist sie nicht schon längst eingetroffen?)
- Was wünscht du dir evt. noch inniger als beruflichen Erfolg?
- Sämtliche Gedanken/Affirmationen, die mit "Ich WILL..." anfangen sind Humbug und stellen einem nur selbst das Bein. Sie betonieren den Zustand es Haben-Wollens... den kennt ja schon zu genüge... nicht den des HABENS. Je öfter du dir denkst, "Ich will so gerne..." um so schlimmer wird es. Und zwar um so mehr, je öfters dahinter ein "Aber" folgt.
- Auch das Aufgeben hat seinen Preis. Es erscheint so einfach. Ist es aber nicht. So oder so gilt es einen Preis zu zahlen. Die Frage ist, welcher dir lieber ist? Partnerwahl heißt Problemwahl. Das selbe gilt für die Berufswahl. So oder so. Da haben wir die Wahl zwischen erdrückenden Schulden, dafür sich selbst treu sein und auf der anderen Seiten mehr finanzielle Sicherheit aber Selbstverrat und Depressionen. Stellt sich da diese Frage wirklich noch ernsthaft. Glaubst du wirklich, dass mit einem endgültigen Aufgeben und dem Leben mit einem Brotjob deine Depressionen verschwinden?
- Wenn du dir die Alternativen anschaust (den Brotjob für den Rest deines Lebens): Sollte das alleine nicht schon so dermaßen abgeschreckend sein, dass es dich motiviert in die andere Richtung zu laufen? Ganz weit?
- Erinnere dich an deine einstigen Ziele. Schiebe mal alle lautstarken ABER's einfach nur probeweise zur Seite und schaue dir an, was dahinter steht. Möglicherweise wurden in der Vergangenheit Dinge miteinander assoziert, die gar nicht zusammen gehören?
- Wer aufgibt, hat schon verloren.
- Die Stimme der Angst ist immer am lautesten. Man erkennt sie daran, dass sie ihre Sätze immer mit "ABER" beginnt.
- Was ist deine größte Angst? (Und ist sie nicht schon längst eingetroffen?)
- Was wünscht du dir evt. noch inniger als beruflichen Erfolg?
- Sämtliche Gedanken/Affirmationen, die mit "Ich WILL..." anfangen sind Humbug und stellen einem nur selbst das Bein. Sie betonieren den Zustand es Haben-Wollens... den kennt ja schon zu genüge... nicht den des HABENS. Je öfter du dir denkst, "Ich will so gerne..." um so schlimmer wird es. Und zwar um so mehr, je öfters dahinter ein "Aber" folgt.
- Auch das Aufgeben hat seinen Preis. Es erscheint so einfach. Ist es aber nicht. So oder so gilt es einen Preis zu zahlen. Die Frage ist, welcher dir lieber ist? Partnerwahl heißt Problemwahl. Das selbe gilt für die Berufswahl. So oder so. Da haben wir die Wahl zwischen erdrückenden Schulden, dafür sich selbst treu sein und auf der anderen Seiten mehr finanzielle Sicherheit aber Selbstverrat und Depressionen. Stellt sich da diese Frage wirklich noch ernsthaft. Glaubst du wirklich, dass mit einem endgültigen Aufgeben und dem Leben mit einem Brotjob deine Depressionen verschwinden?
- Wenn du dir die Alternativen anschaust (den Brotjob für den Rest deines Lebens): Sollte das alleine nicht schon so dermaßen abgeschreckend sein, dass es dich motiviert in die andere Richtung zu laufen? Ganz weit?
- Erinnere dich an deine einstigen Ziele. Schiebe mal alle lautstarken ABER's einfach nur probeweise zur Seite und schaue dir an, was dahinter steht. Möglicherweise wurden in der Vergangenheit Dinge miteinander assoziert, die gar nicht zusammen gehören?
@gothika
also das
LG
also das
scheint mir jetzt doch ein bissi schwarz.Da haben wir die Wahl zwischen erdrückenden Schulden, dafür sich selbst treu sein und auf der anderen Seiten mehr finanzielle Sicherheit aber Selbstverrat und Depressionen.
LG
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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... ehrlichgesagt - so fühl ich das auch grad - schwarz.
ansonsten schonmal soweit danke - ich gehe noch ne Runde grübeln ...
ansonsten schonmal soweit danke - ich gehe noch ne Runde grübeln ...
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