Suizidgedanken
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Suizidgedanken
Ich habe ein schweres Problem und brauche die Gedankenkraft anderer. Bitte lasst euch nicht von meinem Alter täuschen. Ich bin auf dem geschätzten Niveau eines etwa zehn - bis vierzehnjährigen Kindes, und das ist kein Scherz! Überdies bin ich so massiv psychisch gestört, dass ich mir selbst gar nicht so krank vorkomme, sondern mir eher mein Umfeld krank vorkommt. Ich will anfangen. Ich lebe seit mehreren Jahren von der Sozialhilfe, weil ich damals, als ich mich bewusst gegen Arbeit entschieden habe, gesehen habe, dass sich meine Lebensträume niemals erfüllen werden. Hinterher gab es einen Suizidversuch, den ich überlebt habe, und in die Psychiatrie gebracht wurde, wo man mir nicht helfen konnte, weil sich meine Lebensträume nie erfüllen werden. Jetzt bin ich fast 30 Jahre alt, und habe aufgrund mehrerer Konflikte mit anderen erkannt, dass ich absolut einzigartig bin - geistig einzigartig, weil mich niemand versteht, und alle meine Art niederträchtig finden. Ich werde mich nicht ändern. Den ganzen Tag habe ich nichts zu tun, und lebe in isolierten Zuständen. Mein Leben ergibt keinen Sinn, und ich erlebe mehrmals täglich psychische Tiefschläge aufgrund verbaler Auseinandersetzungen mit anderen Menschen. Warum sollte ich mich nicht umbringen? Ich weiß es nicht genau, aber was mich am Leben erhalten hat, war bisher immer noch der Gedanke, dass ich anderen damit einen Gefallen tun würde, und das geht natürlich nicht, obwohl es manchmal schwer ist, das als einzigen Grund zu belassen (ist bißchen wenig, oder?). Andere Menschen, die ihr Leben wegen weitaus weniger gelassen haben, haben Trauernde hinterlassen, doch wie bei ihnen ist es bei mir so, dass sie zum Suizid gedrängt wurden - von den Trauernden, aber konfrontiert man die Trauernden damit, werden diese schnell zu den wahren Opfern, was mich zu der Frage führt: warum trauern die eigentlich? Weil ein Mensch auf dem man so schön herumtrampeln konnte, gegangen ist oder weil man dem anderen in Konfliktsituationen keine Luft mehr zum Atmen gelassen hat? Warum, so frage ich mich, sollte ich also noch am Leben bleiben?
The Ultimate Way III - 01.10.2012
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Im Thema unter mir streiten sich josch-wien und Hiob. In meinem Thema bitte keine Feindseligkeit - wenn ich Feindseligkeit brauche, brauche ich nur einen Fuß auf die die Straße setzen. Feindseligkeit hat mich schwer krank gemacht, und könnte mir den Todesstoß versetzen. Wer auf jemanden herumtrampeln will, soll das woanders tun.
The Ultimate Way III - 01.10.2012
Hast du schon Antworten gefunden warum du am Leben bleiben solltest?
Ich glaube, dass Leben die natürlichste Sache der Welt ist.
Im Krankheitsfall kann das aber anders empfunden werden.
Erwartest du hier eine Reihe von Argumenten für das Leben?
Für mich sind es einige Faktoren, die das Leben lebenswert und auch spannend machen.
LG, Lumpi
Ich glaube, dass Leben die natürlichste Sache der Welt ist.
Im Krankheitsfall kann das aber anders empfunden werden.
Erwartest du hier eine Reihe von Argumenten für das Leben?
Für mich sind es einige Faktoren, die das Leben lebenswert und auch spannend machen.
LG, Lumpi
Hallo,Ich bin auf dem geschätzten Niveau eines etwa zehn - bis vierzehnjährigen Kindes, und das ist kein Scherz! Überdies bin ich so massiv psychisch gestört, dass ich mir selbst gar nicht so krank vorkomme, sondern mir eher mein Umfeld krank vorkommt.
nur zum besseren Verständnis der Gesamtsituation: Ich gehe davon aus, dass du einen Betreuer/Vormund hast und dich in einer betreuten Wohnsituation befindest. Ist das soweit richtig?
Gruß, Rilke
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Lumpi, ich sehe es so, dass das Leben auch sehr viel Leid mit sich bringt. Schau, ich gehe z.B. nicht mal mehr zum Zahnarzt, weil mir die Schmerzen, die ich dort zu erwarten haben, für mich nicht im Verhältnis zu den Freuden des Lebens stehen, die ich seit langem nicht mehr spüre. Im Krankheitsfall klingt gut. Eine Krankheit, die ich anzubieten hätte, wäre eine bereits seit zehn Jahren unverändert anhaltende, diagnostizierte, unbehandelbare Depression. Ich war in meinem Leben bereits 500 Tage in stationärer, psychiatrischer Behandlung, welche nie etwas gebracht hat, außer eine Verstärkung der Depression/Verschlechterung des Allgemeinzustands.
Rilke, ich habe in der Tat einen Betreuer, aber nicht, weil ich keinen Haushalt führen kann, mich nicht pflegen kann oder gar keine Rechnungen bezahlen kann, sondern, weil ich dem Vorschlag eines Psychiaters Folge geleistet habe, der mir aufgrund steigender Einsamkeit dazu geraten hat. Einsamkeit macht krank, und ich suche sie immer wieder bewusst, weil mir der Umgang mit anderen Menschen viel zu anstrengend ist. Ich bin extrem unzufrieden mit ihm, aber er ist wahnsinnig nett, und deswegen habe ich noch nichts unternommen, aber eigentlich will ich mich nicht mehr mit ihm treffen. Es ergibt keinen Sinn. Nein, ich wohne in keiner betreuten Wohnform. Dieser konnte ich mithilfe eines Suizidversuchs entkommen, und ich gebe zu, dass das damals die reine Erpressung war. So bin ich aber zu einer eigenen Wohnung gekommen und bin sehr froh darüber, weil ich nicht mit anderen Menschen zusammenwohnen kann und will. Es gibt kaum etwas schädlicheres für mich.
Ich bilde mir fest ein, dass es andere Menschen besser machen, als ich, und ich ärgere mich maßlos, wenn mir irgendjemand sein Leben als ebenso sinnlos verkaufen will, obwohl er bedeutend mehr hat, als ich je haben werde. Irgendwo hat jeder irgendeinen Trumpf im Ärmel. Diese habe ich schon ausgespielt. Mich erwartet nur noch Einsamkeit und Langeweile. Das glaubt mir aber keiner! Gestern habe ich lange Zeit nicht einschlafen können, weil mir bewusst geworden ist, wie sehr ich mich im eigenen Gefängnis befinde. Es gibt keinen Ausweg! Kein Punkt, wo man ansetzen kann. Viele Leute haben mir schon Unwilligkeit unterstellt, und ich habe mit den Erklärungsversuchen aufgehört. Für viele bin ich einfach nur ein dummes, asoziales Schwein. Solchen Leuten soll ich auch noch etwas erklären?Lumpi hat geschrieben:Erwartest du hier eine Reihe von Argumenten für das Leben?
Das Aberwitzige daran ist, dass ausnahmslos jeder Mensch, dem ich meine Geschichte bisher erzählt habe, gesagt hat, dass meine Probleme keine echten Probleme sind, warum ich auch vorausblickend geschrieben habe, dass meine geistigen Fähigkeiten auf dem Niveau eines Vierzehnjährigen angesiedelt sind. Die Frage stellt sich, warum ich noch leben sollte in Hinblick darauf, dass ich annehme, dass mich nichts mehr erwartet. Andere haben ärgere Probleme und bringen sich trotzdem nicht um. (Ich lebe immerhin auch noch). Kann es sein, dass diese Menschen auf der anderen Seite auch mehr haben, als ich? Ich weiß es nicht. Deswegen nehme ich Argumente der fehlenden Intelligenz bzw. eines viel schwächeren Seelenkleids an! Ein Beispiel: im Alter von 17 Jahren bin ich wegen schweren Betrugs verhaftet worden, und wegen Schnitten, die ich mir selbst zugefügt hatte, von den Polizisten in eine Gummizelle gesteckt worden. Ein Polizist hat mir geflüstert, dass ich das nächste Mal tiefer schneiden soll, quasi mich wirklich umbringen soll. Ich kann euch versichern, dass ich dem Menschen keinen Anlaß zu solch einer Aussage gegeben habe (wie Beschimpfungen oder schwieriges Verhalten). Ich war 100% kooperativ. Busted is busted. Diese eine Aussage hat mich als Siebzehnjährigen dazu veranlasst meine Lehrstelle nach der (nur 4 Stunden anhaltenden U-Haft) sofort zu kündigen und mir selbst zu schwören, dass ich alles unternehmen werde, damit dieser Staat keinen einzigen Euro Steuergeld (damals waren es noch Schilling) von mir sehen wird, in dem solche Menschen Polizisten sein dürfen. Wie man also sieht, bin ich recht sensibel, wenn es um mich geht, denn im Vergleich zu mehreren hunderttausend Euro, welche ich bereits gekostet habe, habe ich durch eine mehrjährige Arbeit vielleicht dreitausend Euro eingezahlt, und obwohl ich stolz bin, dass ich das seit mehr als zehn Jahren durchziehe, sehe ich auch, dass ich mir dadurch meine Zukunft gewaltigst verbaut habe. Ich glaube, es ist mir wichtiger, dass niemand etwas von mir hat...however.Lumpi hat geschrieben:Für mich sind es einige Faktoren, die das Leben lebenswert und auch spannend machen.
Rilke, ich habe in der Tat einen Betreuer, aber nicht, weil ich keinen Haushalt führen kann, mich nicht pflegen kann oder gar keine Rechnungen bezahlen kann, sondern, weil ich dem Vorschlag eines Psychiaters Folge geleistet habe, der mir aufgrund steigender Einsamkeit dazu geraten hat. Einsamkeit macht krank, und ich suche sie immer wieder bewusst, weil mir der Umgang mit anderen Menschen viel zu anstrengend ist. Ich bin extrem unzufrieden mit ihm, aber er ist wahnsinnig nett, und deswegen habe ich noch nichts unternommen, aber eigentlich will ich mich nicht mehr mit ihm treffen. Es ergibt keinen Sinn. Nein, ich wohne in keiner betreuten Wohnform. Dieser konnte ich mithilfe eines Suizidversuchs entkommen, und ich gebe zu, dass das damals die reine Erpressung war. So bin ich aber zu einer eigenen Wohnung gekommen und bin sehr froh darüber, weil ich nicht mit anderen Menschen zusammenwohnen kann und will. Es gibt kaum etwas schädlicheres für mich.
The Ultimate Way III - 01.10.2012
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Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass ich mich jemals umbringen werde. Diese Suizidgedanken könnten eine Funktion erfüllen. Nur welche, wenn niemand anderes etwas damit zu tun hat? Es sind Zwangsgedanken, denn seit ungefähr zehn Jahren frage ich mich jeden Tag am Abend vorm Zubettgehen, ob es ein sinnvoller Tag war. In 90% der Fälle musste ich diese Frage verneinen, aber ich fühle mich nicht motiviert genug das Fenster aufzumachen und mich die paar Stockwerke fallen zu lassen, was höchst sonderbar ist. Je älter ich werde, desto weniger Lust habe ich auf so eine Aktion, weil sie nie geklappt hat, und mir immer nur psychiatrie bescherrt hat. Ein weiteres Problem sehe ich in meiner eigenen Feindseligkeit anderen gegenüber. Die geht immer nach hinten los, richtet sich also im Endeffekt gegen mich. Könnte es sein, dass das unbewusst genauso beabsichtigt ist? Wie bei Hitler, der unterbewusst gewusst hat, dass jemand eines Tages kommen wird, und ihn vernichten wird? Diese Mechanismen zu durchschauen, habe ich zu meiner Lebensaufgabe gemacht, weil ich glaube, dass die Psyche immer einer gewissen Logik folgt, aber ich könnte mich auch irren. Vielleicht springt sie auch manchmal und man kann keine Erklärung finden, warum man so handelt oder so denkt!?
The Ultimate Way III - 01.10.2012
Nur dummerweise macht dich das nicht zufriedener. Du sagst ja selbst, du hast dir dein Leben damit verbaut.Ich glaube, es ist mir wichtiger, dass niemand etwas von mir hat...however.
Nun, dass ist nunmal das Gesicht der Depression. Es ist egal, was oder wieviel man hat, mit einer Depression kann man das nicht schätzen.ich ärgere mich maßlos, wenn mir irgendjemand sein Leben als ebenso sinnlos verkaufen will, obwohl er bedeutend mehr hat, als ich je haben werde.
Diese Aussage beruht also auf deiner eigenen Schätzung, nicht etwa dass dir eine geistige Minderentwicklung ärztlich bescheinigt wurde? Deswegen fragte ich nämlich nach Betreuer und nach der Wohnsituation.Ich bin auf dem geschätzten Niveau eines etwa zehn - bis vierzehnjährigen Kindes
Wie kommt es zu diesen Auseinandersetzungen, wenn du doch so isoliert lebst?lebe in isolierten Zuständen [...] ich erlebe mehrmals täglich psychische Tiefschläge aufgrund verbaler Auseinandersetzungen mit anderen Menschen
Hast du noch Familie? Sind sie es, die auf dir rumtrampeln?
Bist du derzeit in therapeutischer Behandlung? Ist dein Betreuer auch dein gesetzlicher Vormund oder welche Rolle nimmt er ein? Gibt es Versuche, dich ins Arbeitsleben zu integrieren, wirst du zu Umschulung gedrängt, musst du Bewerbungen vorweisen etc.? Oder bist du anerkannt langfristig arbeitsunfähig?
Viele Fragen, sorry
Gruß, Rilke
PS: habe deinen letzten Beitrag noch nicht berücksichtigt, schicke erstmal trotzdem ab.
Vielleicht erfüllen sie nur den Zweck, dass du weißt, es bleibt dir dieser Schritt als letzter "Ausweg"? Praktisch eine Option, auf die du selbstbestimmt zurückgreifen KÖNNTEST. Warum sollte dein Suizid mit jemand anderem zu tun haben? War das vielleicht eine zeitlang eine Art Druckmittel anderen gegenüber, bzw. das Gefühl, du könntest anderen damit wehtun (jetzt seht ihr, was ihr davon habt!)?Diese Suizidgedanken könnten eine Funktion erfüllen. Nur welche, wenn niemand anderes etwas damit zu tun hat?
Das heißt also, in 10 % erlebst du tatsächlich sinnvolle Tage. Was ist für dich ein sinnvoller Tag, was kannst du tun, damit ein Tag am Ende sinvoll war?[...] frage ich mich jeden Tag am Abend vorm Zubettgehen, ob es ein sinnvoller Tag war. In 90% der Fälle musste ich diese Frage verneinen
Edit: Wann hattest du das letzte Mal das Gefühl, einen sinnvollen Tag erlebt zu haben, und wie sah dieser Tag aus, weißt du das noch?
lg, Rilke
Hast du eigentlich eine Diagnose von deinem Psychiater erfahren?
Vielleicht "Borderline"?
LG, Lumpi
Vielleicht "Borderline"?
LG, Lumpi
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Und die Bombe möchte ich auch noch platzen lassen: von 28 gelebten Jahren, waren 25 einfach nur sinnlos. Weißt du, was ich in den drei sinnvollen Jahren getan habe? Ich war berufstätig. Ich gebe zu manchmal an grenzenloser Dummheit nicht übertrefflich zu sein.Rilke hat geschrieben:Du sagst ja selbst, du hast dir dein Leben damit verbaut.
Richtig, und/oder es fehlt etwas, was man wirklich will bzw. was wirklich wichtig ist im Leben.Rilke hat geschrieben:mit einer Depression kann man das nicht schätzen.
Bevor mir jemand schreibt, wie dumm ich bin, nehme ich denjenigen gleich den Wind aus den Segeln, indem ich schreibe, dass mir bewusst ist, dass ich mich auf einem niedrigen, geistigen Niveau bewege. Somit bin ich unantastbar - sage mir etwas, das ich schon längst weiß.Rilke hat geschrieben:Diese Aussage beruht also auf deiner eigenen Schätzung
Rilke hat geschrieben:Wie kommt es zu diesen Auseinandersetzungen, wenn du doch so isoliert lebst?
Ich lebe in der Vergangenheit. Ein anderes Thema, von Individualist eröffnet, hat mir aber soeben gezeigt, dass man sich eigentlich nichts vorwerfen kann, was man nie gelernt hat. Das sagt mir mein Verstand, aber mein Herz sagt etwas anderes. Ich bin nicht der durchaus eloquente Universelle, der ich gerne sein würde, aber nennen kann man sich wie man will.
Ja, ich habe Familie. Den wenigsten Kontakt habe ich zu meinem Bruder, weil er sich für mich schämt, aber ich halte regelmäßigen Kontakt zu meinen Eltern. Eigentlich seltsam, gebe ich ihnen doch die Schuld dafür maßgeblich an meiner psychischen Erkrankung mitgewirkt zu haben, und wenn das hier Thema wäre, könnte ich gute Gründe aufführen.Rilke hat geschrieben:Hast du noch Familie? Sind sie es, die auf dir rumtrampeln?
Nein, weil ich mich noch nie verstanden gefühlt habe. Außerdem werden meine Lebensträume nie erfüllt werden, was gleichbedeutend damit ist, dass ich nie glücklich sein werde, was eine Psychotherapie überflüssig macht. Auch meine Schuld, wenn ich mich mit weniger nicht zufrieden geben kann. Psychotherapie hat bei mir immer in einem stationären Aufenthalt geendet. Ich werde mich nicht mehr einer Situation aussetzen, die in meiner Vergangenheit nur im totalen Chaos geendet hat, nur Schmerzen verursacht, und mich keinen Millimeter weiterbringt, weil mich sowieso niemand versteht.Rilke hat geschrieben:Bist du derzeit in therapeutischer Behandlung?
Ich bin voll geschäftsfähig. Er nimmt die Rolle eines Beraters ein, aber ich habe gesehen, dass man ihn nicht mit zu heftigen Themen konfrontieren sollte, weil er selbst in psychotherapeutischer Behandlung ist, und ich das Gefühl habe, dass er selbst schwer depressiv ist (wenn keiner hinschaut). Ich bräuchte aber jemanden, den man am besten ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen mit den heftigsten Dingen konfrontieren kann, denn in meinem Kopf geht's wirklich heftig zu. Jeffrey Dahmer-mäßig heftig, und ich habe Angst, dass sich bei zu herzlicher Offenheit ein Therapeut dazu genötigt fühlt, mich in die Psychiatrie einzuweisen, was wiederum überhaupt nichts bringt.Rilke hat geschrieben:Ist dein Betreuer auch dein gesetzlicher Vormund oder welche Rolle nimmt er ein?
Ich täusche das Arbeitsamt seit vielen Jahren mit meiner Arbeitswilligkeit, aber das Problem, welches sich bei mir als Siebzehnjähriger manifestiert hat (eigentlich war es nur ein Auslöser) lässt mich keinen Schritt vorwärts kommen. Ich meine es ernst. Ich werde meinen Betreuer fragen, wie es mit der Mindestsicherung aussieht, und ob ich nicht einfach mal mit der Wahrheit rausrücken sollte. Ich bekomme das Mindeste, was jedem österreichischen Staatsbürger zusteht - da kann ich gleich sagen, dass ich eigentlich gar nicht arbeiten will bzw. nicht kann.Rilke hat geschrieben:Oder bist du anerkannt langfristig arbeitsunfähig?
Zuletzt geändert von The Universal am Sa., 24.10.2009, 20:18, insgesamt 2-mal geändert.
The Ultimate Way III - 01.10.2012
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Rilke hat geschrieben:Praktisch eine Option, auf die du selbstbestimmt zurückgreifen KÖNNTEST
Könntest ist gut, und du wirst schon recht haben. Das Problem ist aber, dass ich manchmal eine auffordernde Stimme höre, die mir befiehlt mich umzubringen, dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, einfach mal Intelligenz zu beweisen, indem ich ein Leben beende, welches niemals einen Sinn haben wird. Es folgt immer ein regelrechtes (gedankliches) Streitgespräch.
Ich danke dir speziell für diese Frage. Schaut man sich meinen Abschiedsbrief an (4 A4-Seiten in Arial 10pt) ist das eine einzige Schuldzuweisung mit Beschreibung der vernichtenden Situationen, die mich zu dem gemacht haben, was ich zum Suizidzeitpunkt sein werde. Hauptschuldige sind meine Eltern. Dicht gefolgt von einem bestimmten Polizeibeamten, behandelnden Ärzten, Pflegern und meinem Bruder. Aber eines weiß ich ganz gewiss: kein einziger von denen wird sich auch nur eine Sekunde schuldig fühlen! Deswegen empfehle ich in sämtlichen Suizidforen, in denen ich registriert bin, den Leuten sich niemals mit dem Gedanken umzubringen, jemand anderem damit zu bestrafen, weil ich ganz genau erlebt habe, wie sich die Menschen, denen eine solche Schuld aufgebührt wurde, ganz von alleine wieder rauswinden, und sich danach supergut fühlen. Der Mensch hat sein höchstes Gut gegeben, um etwas zu erreichen, was er nicht erreichen wird, und das ist es nicht wert. Umbringen sollte man sich nur, wenn man selbst keine Perspektiven mehr sieht, aber was soll ich sagen? Mein Abschiedsbrief wird trotzdem gefunden werden - einfach aus dem Drang heraus etwas erklären zu wollen, aber so wie mit mir umgegangen wurde, nehme ich an, dass man mich bewusst in den Suizid treiben will/wollte.Rilke hat geschrieben:War das vielleicht eine zeitlang eine Art Druckmittel anderen gegenüber, bzw. das Gefühl, du könntest anderen damit wehtun (jetzt seht ihr, was ihr davon habt!)?
Rilke hat geschrieben:Warum sollte dein Suizid mit jemand anderem zu tun haben?
In meinem Leben geht es NUR um den Konflikt zwischen mir und anderen. Es gibt kein wichtigeres Thema in meinem Leben.
Es kommt darauf an, wie streng man das beurteilt. Meinen letzten sinnvollen Tag hatte ich (bei strenger Betrachtung) vor etwa drei Jahren. (An dieser Stelle möchte ich nichts mehr dazu schreiben, weil diese Frage etwas Ungutes in mir auslöst). Ich werde später darauf eingehen.Rilke hat geschrieben:Wann hattest du das letzte Mal das Gefühl, einen sinnvollen Tag erlebt zu haben
Borderline war auch mal darunter, aber ich habe schon viele, ziemlich unterschiedliche Diagnosen bekommen, was mir eigentlich nur sagt, dass mich keiner von den Ärzten, mit denen ich zu tun hatte, jemals richtig verstanden hat. Mich auf eine Diagnose zu reduzieren, erfüllt mich nicht gerade mit einer Motivation mit solchen Leuten etwas zu tun haben zu wollen. Somit hatte ich nie eine wirkliche Chance meiner Krankheit zu entkommen.Lumpi hat geschrieben:Vielleicht "Borderline"?
Heute werde ich mich sicher nicht umbringen, aber hoffentlich bleibt mein Herz im Schlaf einfach so stehen. Mein Wunschtraum - einschlafen und nicht mehr aufwachen. Nie wieder in so einem furchtbaren Land unter so vielen furchtbaren Menschen leben müssen... Wir sehen uns morgen wieder, wenn ihr mögt. Ihr könnt damit rechnen, dass ich heute noch intensiv über dieses Thema nachdenken werde.
The Ultimate Way III - 01.10.2012
Damit hast du aber meine Frage noch nicht beantwortet, oder?The Universal hat geschrieben:Rilke hat geschrieben:Wie kommt es zu diesen Auseinandersetzungen, wenn du doch so isoliert lebst?
Ich lebe in der Vergangenheit. Ein anderes Thema, von Individualist eröffnet, hat mir aber soeben gezeigt, dass man sich eigentlich nichts vorwerfen kann, was man nie gelernt hat. Das sagt mir mein Verstand, aber mein Herz sagt etwas anderes. Ich bin nicht der durchaus eloquente Universelle, der ich gerne sein würde, aber nennen kann man sich wie man will.
Was wirfst du deinen Eltern denn konkret vor?ich halte regelmäßigen Kontakt zu meinen Eltern. Eigentlich seltsam, gebe ich ihnen doch die Schuld dafür maßgeblich an meiner psychischen Erkrankung mitgewirkt zu haben
Warum habe ich gerade das Gefühl, dass dieses "sinnvolle" möglicherweise etwas sehr destruktives war? Naja, vielleicht gehst du ja tatsächlich noch darauf ein.Meinen letzten sinnvollen Tag hatte ich (bei strenger Betrachtung) vor etwa drei Jahren. (An dieser Stelle möchte ich nichts mehr dazu schreiben, weil diese Frage etwas Ungutes in mir auslöst). Ich werde später darauf eingehen.
lg, Rilke
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Ich bin z.B. in mehreren Suizidforen registriert und dort kam es schon öfters zu Auseinandersetzungen, oder wenn ich zu meinem Psychiater gehe, gibt's immer Auseinandersetzungen, oder mein Bruder, der sich für mich schämt, fragt mich immer, ob ich schon arbeiten gehe = Auseinandersetzung. Ich fühle mich schnell angegriffen, dann steigt mein Blutdruck, und die oberste Priorität wird die Vernichtung des anderen. Das führt aber dazu, dass ich mich selbst sehr schlecht fühle, weil ich immer erkenne, wie tief ich bereits gesunken bin. Es ist wie die letzte Stufe des Hasses: egal, ob man selbst dabei draufgeht, hauptsache der andere geht auch drauf. Ich kann niemandem verzeihen, weil ich andere beschuldige, dass sie sehen müssten, dass ich wesentlich empfindlicher bin, als der Durchschnittsmensch. Eines darf man nicht vergessen: es gibt genug "sadistische" (nicht auf Sexualität bezogen!) Menschen, für die ich ein gefundenes Fressen bin - ist doch lustig, wie schön sich jemand so aufregen kann. Alle haben gelacht, und ich sitze zuhause und denke daran, eine Bombe zu bauen, um alle inkl. mich in die Luft zu sprengen. Außerdem stimmt etwas nicht mit meinem Identitätsgefühl. Manchmal werde ich mit Dingen konfrontiert, die ich am Vortag gesagt oder getan habe, wo ich mir dann denke:"Nein, gibt's nicht. Das war ich?"Rilke hat geschrieben:Damit hast du aber meine Frage noch nicht beantwortet, oder?
Ich hoffe, das war objektiv genug beschrieben.
Lieblosigkeit. Ich bin praktisch ohne Vater aufgewachsen, weil er mit den Kindern überfordert war, und sich in den wichtigsten Lebensjahren einfach mal verdrückt hat. Von der Mutter bin ich geschlagen, in der Dunkelheit eingesperrt, und mit ziemlich drakonischen Strafen bedacht worden (z.B. verfaultes Essen zu mir nehmen müssen, absichtlich verbrannt worden, in wirklich kaltem Wasser baden müssen z.B.). Körperlicher und seelischer Missbrauch, und ich glaube da kann mir niemand widersprechen, oder? Meine Mutter leidet (offiziell diagnostiziert) unter Borderline und dem Münchhausen-Syndrom, mein Vater ist (offiziell diagnostiziert) manisch-depressiv. Eigentlich habe ich mich noch gut entwickelt, ich hätte locker auch zum Frauenmörder werden können, und so bin ich heute einfach nur ein masochistischer, aber trotzdem schwer gestörter Mann, dessen Gehirnwindungen zeitweise auf Hochtouren laufen, vorallem, wenn mein Selbst (bin ich das wirklich ich?) von mir eine schwer destruktive Aktion (wie Mord oder Selbstmord) abverlangt. Das ist wie Krieg, der in meinem Kopf abläuft. Ich kann mir vorstellen, dass sich das wahnsinnig lustig liest, aber ich schwöre dir, das ist alles andere als lustig für mich als Betroffenen.Rilke hat geschrieben:Was wirfst du deinen Eltern denn konkret vor?
Nein, ich weiß nicht, wovon du sprichst! Ich hatte Arbeit, sogar eine Zukunftsperspektive!, Freunde, sogar eine Freundin, konnte mir schöne Dinge leisten, bin viel unterwegs gewesen, habe viel unternommen...ich stand ziemlich gut im Einklang mit mir und meiner Umwelt. Keine Psychiatrie, keine Medikamente, keine Therapie, kein Hass, keine Suizidgedanken (bzw. nachdem es wie Zwangsgedanken sind, konnte ich öfters sagen:"Ja, das war ein sinnvoler Tag = Suizid unnötig"). Alles war super, bis mich meine damalige Freundin verlassen hat. Ich erkenne keine Destruktivität dahinter.Rilke hat geschrieben:Warum habe ich gerade das Gefühl, dass dieses "sinnvolle" möglicherweise etwas sehr destruktives war?
The Ultimate Way III - 01.10.2012
Eleven/Heat/Devastator/Blaster/The Universal ist wieder da. Mein Lieblings-Forentroll...
Hat ja diesmal lange gedauert. Der Werdegang wieder wie gehabt. Das selbe Spielchen. User in sinnlose Diskussionen verstricken und jede Argumentation mit Totschlagargumenten entkräften. Kennen wir ja schon. Am Ende ist die ganze Welt wieder böse und hat Unrecht, nur Du, Du hast IMMER Recht, bist IMMER besser als alle anderen, nur Du kennst die WAHREN Gefühle, nur Du bist gut, ehrlich und so weiter und so fort...
Und am Ende soll nichts anderes dabei herauskommen, als daß alle User hier genervt sind. Denn: Dein Lebenszweck ist kein anderer, als eine Belastung für alle anderen Menschen zu sein. Du schreibst es ja selbst, gibst es ja zu, immer und immer wieder, egal, wie Du Dich von Monat zu Monat nennst.
Der einzige Grund, warum Du depressiv sein kannst, ist, weil Du immer wieder erkennen mußt, daß Du doch nicht die erwünschte Macht über andere Menschen hast. Letzten Endes wenden sich die Menschen dann doch wieder ihrem Glück, ihrem Leben zu und lassen Dich links liegen.
In Deiner Haut möchte ich nicht stecken. Muß die Hölle sein, nichts anderes als Hass und Missgunst empfinden zu können. Der einzige Lebenszweck: Eine Belastung für andere zu sein. Nichts bereitet Dir Freude, außer, anderen ihre Freude zu nehmen.
Schöne Grüße von der "Forenpolizei".
Und danke für den Sheriffstern!
Hat ja diesmal lange gedauert. Der Werdegang wieder wie gehabt. Das selbe Spielchen. User in sinnlose Diskussionen verstricken und jede Argumentation mit Totschlagargumenten entkräften. Kennen wir ja schon. Am Ende ist die ganze Welt wieder böse und hat Unrecht, nur Du, Du hast IMMER Recht, bist IMMER besser als alle anderen, nur Du kennst die WAHREN Gefühle, nur Du bist gut, ehrlich und so weiter und so fort...
Und am Ende soll nichts anderes dabei herauskommen, als daß alle User hier genervt sind. Denn: Dein Lebenszweck ist kein anderer, als eine Belastung für alle anderen Menschen zu sein. Du schreibst es ja selbst, gibst es ja zu, immer und immer wieder, egal, wie Du Dich von Monat zu Monat nennst.
Der einzige Grund, warum Du depressiv sein kannst, ist, weil Du immer wieder erkennen mußt, daß Du doch nicht die erwünschte Macht über andere Menschen hast. Letzten Endes wenden sich die Menschen dann doch wieder ihrem Glück, ihrem Leben zu und lassen Dich links liegen.
In Deiner Haut möchte ich nicht stecken. Muß die Hölle sein, nichts anderes als Hass und Missgunst empfinden zu können. Der einzige Lebenszweck: Eine Belastung für andere zu sein. Nichts bereitet Dir Freude, außer, anderen ihre Freude zu nehmen.
Schöne Grüße von der "Forenpolizei".
Und danke für den Sheriffstern!
HalloEremit hat geschrieben:Eleven/Heat/Devastator/Blaster/The Universal ist wieder da. Mein Lieblings-Forentroll...
Hat ja diesmal lange gedauert. Der Werdegang wieder wie gehabt. Das selbe Spielchen. User in sinnlose Diskussionen verstricken und jede Argumentation mit Totschlagargumenten entkräften. Kennen wir ja schon. Am Ende ist die ganze Welt wieder böse und hat Unrecht, nur Du, Du hast IMMER Recht, bist IMMER besser als alle anderen, nur Du kennst die WAHREN Gefühle, nur Du bist gut, ehrlich und so weiter und so fort...
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In Deiner Haut möchte ich nicht stecken. Muß die Hölle sein, nichts anderes als Hass und Missgunst empfinden zu können. Der einzige Lebenszweck: Eine Belastung für andere zu sein. Nichts bereitet Dir Freude, außer, anderen ihre Freude zu nehmen.
Schöne Grüße von der "Forenpolizei".
Und danke für den Sheriffstern!
Ich weiß, man darf/sollte nicht alles zitieren, daher habe ich mich dazu entschlossen, mittig nur "..." stehen zu lassen.
Aber ich muss sagen, Eremit:
*und wieder weg bin, auch schon im Verlauf des Gespräches mitbekam, das es keinen Sinn hat, sich drauf einzulassen ... danke Gefühl*
lg, Oststern
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