Musiktherapie bei Depressionen (und Borderline)?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kolja
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Musiktherapie bei Depressionen (und Borderline)?

Beitrag Sa., 26.09.2009, 23:08

Ich hab mal eine frage:
ist es üblich bzw. gibt es die möglichkeit, depressionen und/oder den zwang zu ritzen auch musiktherapeutisch zu therapieren?

ich hab mir dies manches mal in vergangenheit und auch heute noch für mich gewünscht. immer wenn ich die depressiven abstürze kriege, bin ich kaum mehr zu gesprächen fähig. in mir ist es leer, es sind gefühle da, für die es keine worte gibt.

ich habe für mich den weg gefunden, gefühle, für die es keine worte gibt, in musik auszudrücken (klavier und gitarre). leider hab ich da keinen austausch. ich würde da auch gerne mit einem therapueten analytisch rangehen.
das muss aber dann ein psychologe sein, der auch muskalische ahnung hat, und nicht nach eigenem bauchgefühl und geschmack drauf lossabbelt.

ich sitze dann am klavier und lasse meine finger laufen ... mal sehen, wo sie hinwollen, mal sehen, wohin mein innerstes sie lenkt. und oft ist mein kopf dabei ausgeschaltet.
manchmal ist mir, als würde ich die musik sehen -wie ein inneres kino ohne bilder, aber voller informationen, -denen es gilt, mit hilfe eines therapeuten worte zu geben.


gibt es musiktherapie auch im psychologischem bereich?
oder nur bei z.b. autisten und/oder motorisch behinderten menschen?

wo gäbe es eine übersicht, wo ich einen musiktherapeuten in norddeutschland finden kann?


lg, kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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Anne1997
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Beitrag So., 27.09.2009, 07:59

Hallo Kolja,

Musiktherapie ist eine sehr sinnvolle Methode für Menschen, die den Zugang zu Gefühlen eher über die Musik finden (könnnen). So wie Du schreibst, könnte Musiktherapie ein für Dich evtl. geeignetes Therapieverfahren sein:

Adressen findest Du hier:
1. Adressliste der deutschen musiktherapeutischen Gesellschaft
2. Webseite der "Deutschen musiktherapeutischen Gesellschaft"
3. Darauf gibt es auch eine Seite mit Praxisadressen.
4. Auf dieser Seite kannst Du Therapeuten speziell nach Verfahren suchen.

Musiktherapie gibt es v.a. in größeren Städten ambulant und auch für Erwachsene.
Kenne einige Menschen, die davon (sehr) profitieren.
Leider ist es keine Kassenleistung und kann i.d.R. nicht erstattet werden. Du müsstest also selbst zahlen, es sein denn der Musiktherapeut ist gleichzeitig kassenzugelassener Psychotherapeut für Erwachsene, was eher selten ist.
[Es gibt einige Literatur über musiktherapeutisches Arbeiten mit Borderlinepatienten bzw. bei Depressionen.
Oft als Aufsätze in Sammelbänden oder als "unveröffentlichte" Diplomarbeiten publiziert und deshalb manchmal nicht leicht zugänglich.Auch im Internet lässt sich einiges finden.]

Viel Glück und viel Freude beim Klavier- und Gitarrespielen (kann ich gut nachvollziehen ),
Anne

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Gärtnerin
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Beitrag So., 27.09.2009, 08:55

Ich hatte Musiktherapie während meines Aufenthalts in der psychosomatischen Klinik. In diesem Rahmen wurde es von der Kasse übernommen. Ich hatte Einzelstunden; es hätte auch die Möglichkeit einer Gruppentherapie gegeben.

Ich hatte zu der Zeit Depressionen und habe geritzt und hatte sehr große Probleme, mein Inneres auf eine andere Weise nach außen zu bringen. (Ich bin auch leicht autistisch, aber das wusste ich damals noch nicht.) Ich konnte mich sehr gut über die Musik ausdrücken und habe habe stark von der Musiktherapie profitiert, vor allem deswegen, weil sie nicht über den Kopf läuft und dadurch manche Blockaden ausgeschaltet sind.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Thread-EröffnerIn
Kolja
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Beiträge: 90

Beitrag Di., 29.09.2009, 21:53

danke für die wertvolle adressenliste! die hab ich mir gleich rnuntergeladen.

leider musste ich aber auch feststellen, daß der nächste musiktherapeut von mir mind 1,5 autostunden weit weg wohnt.
ich kann keine termine so weit weg annehmen, das läßt sich ncht mit meiner arbeitszeit vereinbaren bzw. da gibt es keinen kompromis.

das andere:
wie viktor hugo schon mal sagte:
musik drückt das aus, worüber man nicht reden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist.

mein problem ist echt:
das meiste, was ich äußern kann, sind gefühle in klänge verpackt. ich merke es allein schon daher, daß ich gewisse stücke nicht lerne, weil ich damit negatives verbinde. es passiert nciht im kopf, sondern ein körperlicher stress, der unangenehm ist, macht sich breit.
oder ich werde eins mit der musik, kann den kopf gänzlich abschalten und meine finger laufen von alleine.

nur halt das mit einem therapeuten zu beleuchten, das wäre ein wunsch von mir.
und das bedarf nciht irgend einem psychodoc, sondern schon jemand, der ahnung hat von der musikstruktur.
wenn ich mich in volksmusik auflöse, dann soll nicht ein therapeut, der privat auf hard'n heavy, techno und punk eingestellt ist, mir mit seiner geschmacksrichtung verfärbt sagen, warum meine musik ein trauerspiel ist.

gibt es noch anderweitig möglichkeiten, vereinigungen oder zulassnugsstellen, wo man anfragen kann?
irgendwie muss es doch örtliche stellen geben, wo man sowas anfragt?
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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