Der Körper als Spiegel der Seele

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Josie
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Der Körper als Spiegel der Seele

Beitrag Do., 27.08.2009, 09:29

Hallo zusammen,

dies ist (für mich) ein Nachfolgethread zu "Rund - na und??!?"

Letzte Woche fand ich ein Buch, in dem alles drin steht (und sogar noch vieeeel besser ; ), was ich mir seit Jahrzehnten schon denke bzw. fühle: dass die eigene Leiblichkeit widerspiegelt, was die Seele so fühlt, braucht, erlebt hat etc. ........

"Der Körper als Spiegel der Seele" vom Arzt Rüdiger Dahlke.

Ich würde mich freuen, wenn jemand Lust hat, sich über das Buch bzw. über das Thema generell, aus-zu-tauschen.

Werde demnächst auch einige mir signifikanten Stellen hier reintippen.

Liebe Grüße an alle da draussen ; )


(Hinweis Admin: Link zum Buch eingefügt)
Josie

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Josie
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Beitrag Do., 27.08.2009, 13:25

Huch,

na, das (Admin-)Team hier ist echt fit; kaum, dass der Thread hier ins Leben gerufen wurde, hat er schon einen link zum Buch bekommen (Dankeschön, wusste nicht, dass sowas erlaubt ist) und ist "umgezogen" - obwohl ich ihn eigentlich nicht unter "BeSCHWERden" stellen wollte..... aber ich nehm´s LEICHT ; )

Letztendlich isses ja egal, WO er steht, interessant wird (hoffentlich) sein, WAS drinnesteht ; )

Mit besten Grüßen,

Edit / Hinweis Admin @Josie: ja, Links zu erwähnten Büchern, Filmen usw. halte ich für durchaus hilfreich, da sie das Auffinden dieser weiterführenden Infos erleichtern. Dazu gibt es ja die Verlinkungs-Funktion hier..! Unerwünscht sind gemäß Netiquette lediglich mehr oder weniger reine Linkbeiträge, also solche, die nicht viel mehr als einen banalen Linkverweis enthalten. lg, rlf (Admin)
Josie

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jennyfer
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Beitrag Do., 27.08.2009, 13:36

Liebe Josie

da freu ich mich schon drauf. Habe diese Woche noch keine Zeit zum Schreiben und bin schon wieder weg.

Danke für den Thread, bin schon gespannt.

Liebe Grüße

jennyfer
...

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Josie
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Beitrag Do., 27.08.2009, 16:54

Liebe Jennyfer,

schön, von Dir zu lesen : )

...bin die nächste Zeit auch nicht viel da.... mal schauen, vielleicht beginnt der Thread auch ganz gut ohne mich/uns ; )

Wie auch immer: ich werd´s mit Fassung tragen

LG,
Josie

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montagne
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Beitrag Di., 08.09.2009, 23:59

Ich denke der Körper ist nicht nur Spiegel der Seele. Beide interagieren miteinander. Ich denke beides muss im Heilungsprozess Beachtung finden. (Hab ich das grad geschrieben? ) So erlebe ich es zur Zeit jedenfalls.
Humorvoll und doch erhellend fand ich in dem Zusammenhang dieses Buch, wa sich zufällig mal las:
Liebe deine Krankheit, sie hält dich gesund
amor fati

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 09.09.2009, 20:33

Hallo,

ich verwende bei Krankheiten (und bei vielen anderen Dingen im Leben) gerne die Spiegel-Betrachtung.

Speziell für Krankheiten finde ich das Buch "Meine Krankheit spiegelt mich" interessant.

L.G. Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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jennyfer
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Beitrag Do., 10.09.2009, 19:42

Hallo vallée, und alle anderen
vallée hat geschrieben:Ich denke der Körper ist nicht nur Spiegel der Seele. Beide interagieren miteinander. Ich denke beides muss im Heilungsprozess Beachtung finden. (Hab ich das grad geschrieben? ) So erlebe ich es zur Zeit jedenfalls.
Ich kann dir da aus meiner Sicht nur beistimmen. Gerade auch in meinen schlimmsten Stunden reagierte mein Körper sehr heftig. Einmal "aß" ich nichts mehr weil ich es nicht mehr brauchte, und einmal "aß" ich nichts mehr weil da nichts mehr runterpasste (alles voll war mit Gefühlen) Für mich fühlte sich das (aber erst im Nachhinein währenddessen bekam ich schon ganz schön Angst ) irgendwie "sich anpassend" an.

Vor ein paar Wochen vergaß ich manches Mal überhaupt zu essen, und lies unbewusst eine Mahlzeit am Tag aus. Ich war zufrieden und brauchte einfach nichts derartiges...und heute ist es wieder so das ich "schaufle" da ich mich mit meiner Angst vor der (Begegnungs)Angst auseinandersetze. Ich "schaufel" nicht den ganzen Tag, doch viel zu vieles in der Menge betrachtet. Vllt möchte ich da was wegmachen (runterdrücken). (angst vor der Angst)

Mein Gefühl sagt mir das ich mich real (Aug in Aug) gerne mit Menschen über meine derzeitige Situation unterhalten möchte. Vorallem mit Menschen (oder einem) der das aushalten kann und sich da nicht reinsteigert. Ich hab da ja Probleme weil ich sehr direkt sage was bei mir gerade los ist und somit die anderen in eine unangenehme Situation bringen kann. Sie sich dann darüber ihren Kopf zerbrechen oder zu leiden beginnen. Mitleid brauch ich keines, da ich gut mit meiner Situation umgehen kann. Und doch ist mir "da" ein Thera zu wenig. Ich würde mir jemanden wünschen der in meinem Umfeld lebt und dem es nichts ausmachen würde über was auch immer zu sprechen. Hmm, das waren grad so ein paar spontane Gedanken von mir was mir jetzt gut tun würde.

Oohhhh, sorry bin völlig in mein Thema abgeschweift. Doch es passt gerade so gut zu "Der Körper als Spiegel der Seele".

Dann wäre da noch mein Magen der über Jahre hinweg für drei arbeiten musste. Wenn ich ihn jetzt als einen Anteil betrachte (auch wenn als Körperanteil) tut er mir so richtig leid. Ich sollte mehr auf ihn achten und mich nicht sorgen das ich vllt durch ihn schwer erkranken kann. Ich sollte ihm Gutes tun...

Danke, der Thread motiviert mich gerade für so manches..



Liebe Grüße an alle

jennyfer
...

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jennyfer
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Beitrag Do., 10.09.2009, 20:03

Nachtrag
jennyfer hat geschrieben:
Mein Gefühl sagt mir das ich mich real (Aug in Aug) gerne mit Menschen über meine derzeitige Situation unterhalten möchte. Vorallem mit Menschen (oder einem) der das aushalten kann und sich da nicht reinsteigert. Ich hab da ja Probleme weil ich sehr direkt sage was bei mir gerade los ist und somit die anderen in eine unangenehme Situation bringen kann. Sie sich dann darüber ihren Kopf zerbrechen oder zu leiden beginnen. Mitleid brauch ich keines, da ich gut mit meiner Situation umgehen kann.
Da fühle ich so eine Art "Außenrolle". Weil erlebter Missbrauch nicht einfach so in die Gesellschaft integriert werden kann. Kanns aber gerade (oder noch nicht) beschreiben wie ich das meine/fühle.

Ich merke gerade das es "allgemein" schwer sein wird (oder nur für mich?) über dieses Thema "Körper als Spiegel der Seele" zu schreiben/diskutieren. Da es doch immer mit den Lebenssituationen zusammenhängt.

Ich werd sehen, ob ich das Buch in einer Bücherei ausleihen kann. Vllt gelingt es mir dann besser "darüber" (allgemeiner) zu schreiben.

Lg. jennyfer
...


montagne
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Beitrag Fr., 11.09.2009, 10:41

@jennyfer, danke für den Anfang den du sozusagen gemacht hast. Mir brennt das Thema gerade sehr dringlich unter den Nägeln, deshlab schließe ich mich an.

Ich merke nicht nur, wie meine Psyche sich auf meinen Körper auswirkt. Ich merke zur Zeit auch, wie die behandlung meines Körpers auf meine Seele wirkt. Das die Aussicht auf weniger Schmerzen und Beschwerden natürlich erleichtert ist klar. Aber ich merke auch, je näher ich der Lösung meines körperlichen problems komme, umso mehr formt sich in mir der mzt und die Entschlossenheit meine Pläne, die ich bisher zögelrich vor mir hershcob umusetzen. Noch bin ich da leider nicht, aber ich spüre, das sich eben etwas bildet. Ich fasse auch mehr Mut in der Therapie über gewisse Erlebnisse zu sprechen.
Habe das Gefühl eine Blockade, die ich schon ewig mit mir herumtrage, die mich Zögerlich sein lässt, im leben wie in der Therapie ist dabei sich aufzulösen. Sowohl körperlich, als auch seelisch. Ich erwarte nicht, das es von heute auf morgen geht, zumal die körperliche Heilung noch ein ganzes Stück Weg zu gehen ist, aber ich spüre einfach, ich habe die ersten Schritte in die richtige Richtung schon gemacht.
Und doch ist mir "da" ein Thera zu wenig. Ich würde mir jemanden wünschen der in meinem Umfeld lebt und dem es nichts ausmachen würde über was auch immer zu sprechen.
Ist vllt. OT, weiß auch nicht was genau du meinst. In bezug auf körperliche Beschwerden empfind eich es auch so, das ich das Gefühl habe, es bringt mir wenig, da mit meiner Therapeutin drüber zu reden, ich hab da gar keine Lust drauf. Habe aber das Glück, das eine gute Freundin, den gleichen gesundheitlichen Problemkreis hat wie ich, wir schon die gleichen Untersuchungen, Behandlungsversuche hinter uns haben. Mit ihr kann ich gut drüber reden, fühle mich da verstanden.

Was traumatische Erlebnisse angeht denke ich ist es schwer. Ich dneke nicht, das es nicht in die Gesellschaft zu integrieren ist. das gegenteil ist der Fall. Es ist Teil der Gesellschaft, aber die meisten leben besser damit es zu verdrängen und so begegen sie einem geouteten Opfer mit Ignoranz. Denn wenn sie sich die Sachen anhören müssten, müssten sie sich auch mit den eigenen Erlebnissen von Grenzüberschreitung auseinandersetzen. Und das wollen sie nicht. ich finde das ist zu respektieren. Denn ich bin überzeugt es gibt sehr viele Frauen und auch Männer, die solche Erlebnisse hatte, aber eben in einem nicht so extrem Schweregrad. Und da mag es tatsächlich für viele eine gute Strategie sein zu verdrängen.
Wirklich auseinandersetzen tut man sich ja nur, wnen das Erlebte zu extrem ist, um es in sich zu integrieren, zu halten, wenn die Seele droht zu zerbrechen. Und an dem Punkt sind (zum Glück) die wenigsten.
amor fati

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jennyfer
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Beitrag Fr., 11.09.2009, 13:05

vallée hat geschrieben:
Ich merke nicht nur, wie meine Psyche sich auf meinen Körper auswirkt. Ich merke zur Zeit auch, wie die behandlung meines Körpers auf meine Seele wirkt.
Das die Aussicht auf weniger Schmerzen und Beschwerden natürlich erleichtert ist klar. Aber ich merke auch, je näher ich der Lösung meines körperlichen problems komme, umso mehr formt sich in mir der mzt und die Entschlossenheit meine Pläne, die ich bisher zögelrich vor mir hershcob umusetzen. Noch bin ich da leider nicht, aber ich spüre, das sich eben etwas bildet. Ich fasse auch mehr Mut in der Therapie über gewisse Erlebnisse zu sprechen.
Hallo vallée,

Das grün markierte erlebte ich auch so. Ich achtete meinen Körper auf einmal wieder (während oder eher nach meiner innerlichen Auseinandersetzung) und begann ihn viel liebevoller zu pflegen. Nahm mir ganz viel Zeit beim Aussuchen meiner Kosmetika, und erlebte das mich pflegen an sich als "spirituell". Ich mein damit das ich mich im "gesamten" viel besser (näher) fühlen (warnehmen ) konnte, da ich mich selber viel mehr und bewusster berührte

Ich begann viel genauer hinzusehen wovor ich mich früher eher fürchtete. War ein schönes Gefühl. Leider habe ich das momentan gerade gar nicht mehr. Das "doofe" mich schützen - vor meiner momentanen Angst vor der Angst - geht mir heute "auf den Geist". Denn ich hab doch schon so oft erlebt, dass "dahinter" alles wieder Entspannung finden kann. Eine Erleichterung kommt. Vllt wäre da die Lösung für mich so schnell wie möglich die Begegnung (die bei mir ansteht) zu planen. Damit es endlich vorbei ist, und ich mich nicht "mehr" schützen muss. ("schaufeln um ja verankert zu bleiben")

An dem Punkt wo du dich gerade befindest, ist es sicherlich "spannend". Ich würde mich freuen wenn du weiterhin darüber schreibst was sich in dieser Hinsicht bei dir tut. Ich möchte auch gerne wieder in meinem (bis jetzt) gelösten "Feld" weiterleben und nicht ein neues auftürmen um dann wieder mehr Arbeit zu haben *seufz*.

Ich freu mich sehr für dich und was du schon erreicht hast. Ich lese immer sehr gerne von dir und freu mich rießig über diesen Thread.

Liebe Grüße an alle

jennyfer
...


montagne
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Beitrag Fr., 11.09.2009, 14:42

Hi jennifer, das geht mir ähnlich.
Ich habe ja jahrelang meine Kernbeschwerden ignoriert, verdrängt. Habe dann zaghaft, auch durch die Therapie begonnen etwas zu tun. Mögen für manche nur Kleinigkeiten sein, aber für mich ein Riesen Schritt. Ich meine ich hatte vorher ja auch damit gelebt und ich bin ja insgesammt, würde ich mal sagen körperlich, sportlich sehr Leistungsfähig, würde sogar sagen weit überm Durchschnitt. Aber hatte eben trotzdem diverse Beschwerden.
Habe dann angefangen einfachere Dinge zu "beheben". Überhaupt mal wieder zum Arzt gehen, orthopädische Einlagen machen lassen, schauen was mit meiner Haut ist und die richtige Creme dafür aussuchen, sowas.

Und nun bin ich an dem Punkt, wo ich meinen gynäkologischen Problemen ins Auge sehe. Bin ja wenigstens irgendwann zur Vorsorge gegangen und habe dan noch fast 2 Jahre Anlaufzeit gebraucht mich wirklich zu stellen. Habe mich auch deshlab jetzt gestellt, weil es schlimmer wurde und nun nicht mehr wirklich mittelfristig aushaltbar.
Kenne aber auch Rückschläge. Mein Körper, der mir diese Schmerzen macht, die mich einschränken, der sich aber auch gleichzeitig gegen eine 2. OP zu wehren schien. Ich hab ihn so gehasst! Empfand es als kränkend, das ich nun so kränklich bin, wo ich mich doch über Leistung, auch körperliche definiere. Hatte nur noch einen Tunnelblick darauf, was nicht funktioniert an meinem Körper.
Aber jetzt kann ich wieder nach vorne sehen. Hab mir da Unterstützung von einer Shiatsu-Therapeutin geholt. Kann wieder sehen was gut und sehr gut funktioniert und kann vor allem sehen, das es gute Chancen gibt das es mir bald viel besser geht. Und das es was wird, wenn Körper und Seele halbwegs in Einklang sind. Seit dem sendet mir mein körper auch keine Zeichen mehr gegen eine OP, weil ich nicht mehr gegen ihn bin.
und erlebte das mich pflegen an sich als "spirituell". Ich mein damit das ich mich im "gesamten" viel besser (näher) fühlen (warnehmen ) konnte, da ich mich selber viel mehr und bewusster berührte

Ich begann viel genauer hinzusehen wovor ich mich früher eher fürchtete. War ein schönes Gefühl.
Ja und es wird auch wieder besser. Denn du kennst ja den Weg, der richtig für dich ist schon!

Gerade jetzt dneke ich, mit dem Körper ist es wie mit der Seele. Mann kann nicht einzelne Gefühle unterdrücken und die anderen frei leben. Entweder man lebt sie alle oder man unterdrückt sie alle. So war es bei mir seelisch und so ist es auch körperlich. Ich habe lange meine Beschwerden und Schmerzen weggedrückt, aber damit auch die schönen Körpergefühle und damit eine annehmende Verbindung zu meinem Körper.
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jennyfer
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Beitrag Sa., 12.09.2009, 21:25

vallée hat geschrieben:
Und nun bin ich an dem Punkt, wo ich meinen gynäkologischen Problemen ins Auge sehe. Bin ja wenigstens irgendwann zur Vorsorge gegangen und habe dan noch fast 2 Jahre Anlaufzeit gebraucht mich wirklich zu stellen. Habe mich auch deshlab jetzt gestellt, weil es schlimmer wurde und nun nicht mehr wirklich mittelfristig aushaltbar.
Hallo valleé,

ich denke das da auch ein gewisse innere Auseinandersetzung dazu gehört um bei "nicht mehr aushaltbar" reagieren zu können. Ich erlebte mich früher (im nachhinein erst erkannt) im völligen Rückzug und war nur noch Fassade. Ich bin wirklich froh, jetzt viel früher reagieren zu können (alles früher wahrzunehmen)...

Ich glaube im Rückzug kann man lange wenn nicht sogar jahrelang vegitieren ohne es richtig zu merken. Bis irgendwann doch ein Chrash einsetzt. Ich will damit nur schreiben, dass ich es toll finde das du dann (jetzt) in der Lage bist dich Arztterminen zu stellen. So vieles für dich zu tun. Mich holt wieder mal ein "vernachlässigen" meiner Gyn-Untersuchung ein. Ich sollte längst gehen, und möchte nicht weil ich ihr beim letzten Mal sagte "ich bin e am abnehmen". Liest sich voll unsicher und ängstlich. Ich hab da momentan echt (körperliche) Probleme damit...
Kenne aber auch Rückschläge. Mein Körper, der mir diese Schmerzen macht, die mich einschränken, der sich aber auch gleichzeitig gegen eine 2. OP zu wehren schien. Ich hab ihn so gehasst! Empfand es als kränkend, das ich nun so kränklich bin, wo ich mich doch über Leistung, auch körperliche definiere. Hatte nur noch einen Tunnelblick darauf, was nicht funktioniert an meinem Körper.
Ich gab (gebe) da immer meiner Psyche die Schuld. Ich hasste (hasse) niemals meinen Körper, sonder meine Unfähigkeit auf mich "auch" körperlich zu achten. Nach dem Motto "wie blöd bin ich um mich so gehen zu lassen" "ich bin so ein deppates Weib" also richtig böse zu mir selber...
Aber jetzt kann ich wieder nach vorne sehen. Hab mir da Unterstützung von einer Shiatsu-Therapeutin geholt. Kann wieder sehen was gut und sehr gut funktioniert und kann vor allem sehen, das es gute Chancen gibt das es mir bald viel besser geht. Und das es was wird, wenn Körper und Seele halbwegs in Einklang sind.
Von Shiatsu habe ich auch schon gehört. Es freut mich, dass du damit so gute Erfahrungen gemacht hast. Ich würd da erst hinliegen, wenn ich mit mir selber körperlich zufrieden bin. Ist ein Kreislauf, es könnte mir gut tun, doch solange ich mich schäme möchte ich mir von anderen "nichts gutes" geben lassen. (ich könnte nicht ertragen das ich ihnen meinen Körper zumute) Da erkenne ich gerade ein Potenzial an Arbeit. Ich "mute" meine Psyche zu, doch meinen Körper überhaupt nicht. Also arbeitet da noch so einiges nicht "zusammen".

Gerade jetzt dneke ich, mit dem Körper ist es wie mit der Seele. Mann kann nicht einzelne Gefühle unterdrücken und die anderen frei leben. Entweder man lebt sie alle oder man unterdrückt sie alle. So war es bei mir seelisch und so ist es auch körperlich. Ich habe lange meine Beschwerden und Schmerzen weggedrückt, aber damit auch die schönen Körpergefühle und damit eine annehmende Verbindung zu meinem Körper.
Bei mir war das etwas anders. Ich lebte einzelne Gefühle und unterdrückte die schlechten. Vllt liegt darin ein Schlüssel und die "schlechten" mussten mit Essen gedrückt werden da es vllt doch nicht geht nur einzelne zu leben. Verstehst du wie ich das meine? Ich lebte die schönen und fütterte die schlechten damit ich sie nicht fühlen musste...Gibt mir gerade Nachdenkstoff.

Auch körperlich war das so. Ich unterdrückte das "Schlechte" (hatte nicht mal Magenschmerzen trotz schwer angegriffenen Magens über Jahre hinweg) und lebte jeden Abend die Guten (mich an einer Stelle selber zu halten, mich wohl und zufrieden fühlte, stolz auf mich war da mein Bauch meine Wünsche verkörpert(e)...Obwohl das eher ein Fake war (Bauch op nach starker Gewichtsabnahme) verhalf mir mein Bauch zu sehr vielen schönen Emotionen...

So, ich war jetzt beim Schreiben sehr übernächtig und auch etwas unkonzentriert. (Falls ich unverständlich oder wirr rüberkomme kann ich das ja zu einem späteren Zeitpunkt entwirren). Ich wollte trotzdem darauf antworten...

Liebe Grüße

jennyfer
...


montagne
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 11:22

HI jennyfer.
Ich glaube im Rückzug kann man lange wenn nicht sogar jahrelang vegitieren ohne es richtig zu merken.
Vegetieren würde ich es nicht nennen. Aber man kann den Körper halt schon abkoppelt, die Schmerzen, das Unwohlsein, wo immer man es öfters hat nicht mehr wahrnehmen. Aber das Gute an meinem Körper habe ich eben auch nur reduziert wahrgenommen. Hm.. Vegetieren ist mir ein zu hartes Wort, aber Lebendigkeit ist sicher auch was anderes.
Seit ich begonnen habe mich zu trauen wahrzunehmen was an meinem Körper nicht so richtig funktioniert, kann ich auch deutlich wahrnehmen was funktioniert. Was ich trotz schwierigkeiten gut hinbekommen habe. Und kann auch dankbar, froh stolz sein.
Wenn ich Sport mache, dann fühle ich mich leistungsfähig und bin dankbar, das es mit einer gewissen Leichtigkeit geht und es mir gute Gefühle macht.

Ich lebte einzelne Gefühle und unterdrückte die schlechten. Vllt liegt darin ein Schlüssel und die "schlechten" mussten mit Essen gedrückt werden da es vllt doch nicht geht nur einzelne zu leben. Verstehst du wie ich das meine?
Ich bin überzeugt, das es nicht wirklich möglich ist gefühle selektiv zu leben. Körperlich wie seelisch.
Ich würd da erst hinliegen, wenn ich mit mir selber körperlich zufrieden bin. Ist ein Kreislauf, es könnte mir gut tun, doch solange ich mich schäme möchte ich mir von anderen "nichts gutes" geben lassen. (ich könnte nicht ertragen das ich ihnen meinen Körper zumute)
Bei mir ist es so, ich würde mir gerne etwas gutes geben lassen, kann es aber nicht. Ist bei mir weniger körperlich, da ich meinen Körper zumindest wie er aussieht und sich von außen anfühlt ziemlich okay finde und was innen drin nicht stimmt, das fühlt, sieht man ja nicht von außen.
Aber psychisch ist es bei mir so und das wirkt sich eben auch körperlich aus. Meine Therapeutin hat es öfters mal erwähnt, das eine Körpertherapie mir helfen könnte. Bis vor kurzem fand ich es eben undenkbar, weil ich meinen Körper ja dann doch nicht abkoppeln kann (zum Glück wohl). Und ich meine Gefühle, mich, unzumutbar finde. Finde es auch immer noch schwer.
Ich "mute" meine Psyche zu, doch meinen Körper überhaupt nicht.
Ist bei mir glaube ich anders herum. Ich finde mein Innenleben unzumutbar. Dort wo das Innenleben eine kleine Rolle spielt, kann ich meinen Körper problemlos "zumuten". Übungen mit dem Trainer einüben, Sauna. Und in solchen Situationen fühle ich mich auch richtig wohl in meinem Körper.


Hier ist ein Widerspruch, finde ich:
Ich gab (gebe) da immer meiner Psyche die Schuld. Ich hasste (hasse) niemals meinen Körper
Ich "mute" meine Psyche zu, doch meinen Körper überhaupt nicht.
Mir ist durch die Shiatsu-Behandlung erst aufgefallen da sich schon meinem Körper die Schuld gebe. Schuld an den schlimmen Gefühlen, die ich aushalten musste. Und wenn ich so daran denke macht es mich grad so sehr traurig, dass mir die Tränen kommen. Weil.., eigentlich kann mein Körper doch nichts dafür und warum ist das nur so? Mein Körper wurde schlecht behandelt und ich habe es jahrelang fortgesetzt. Meinen Körper in seinen Bedürfnissen ignoriert, hatte ja auch mal ne Phase, in der ich viel zu viel Sport gemacht habe, dadurch häufig verletzt war. Warum habe ich das gemacht?
amor fati

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jennyfer
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 14:21

Hallo vallée
vallée hat geschrieben:

Hier ist ein Widerspruch, finde ich:
Ich gab (gebe) da immer meiner Psyche die Schuld (mich selber fertig machen/hassen). Ich hasste (hasse) niemals meinen Körper
Ich "mute" meine Psyche (anderen Menschen ) zu, doch meinen Körper überhaupt nicht.

grünes nachträglich eingefügt


Für mich ist da kein Wiederspruch. Ich gebe mir selber die Schuld (in schlimmen Zeiten hassen) das ich so aussehe. Ohne meinen Körper würde ich nicht hier sein. Ich hasse ihn nicht. Ich hasse meine Unfähigkeit auf ihn zu achten.

Ich "mute" meinen Körper nicht gerne zu, da ich mich dafür verantwortlich fühle. In solchen Momenten läuft meine Psyche voll gegen mich. Selbstzerstörerisch gegen mich...Ich mache mich dann selber "fertig".

Mir ist auch immer wieder bewusst "Ärzte usw sehen Das (und noch viel mehr) täglich"

Da fällt mir noch ein, dass es mir mit anderen Belangen ähnlich geht. War ich bei meiner Freundin auf Besuch beginne ich wie eine Irre zu Hause zu putzen, obwohl unser Haushalt mal mehr oder weniger völlig in Ordnung ist.


Entweder ich brauche noch Arbeit im Bezug auf "Selbstwert" oder ich bin "zu hart" zu mir selber. Darüber muss ich noch nachdenken...

Lg, jennyfer
...


montagne
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Beitrag Mo., 05.10.2009, 14:55

Ich weiß nicht jennyfer, ich sehe nach wie vor einen Widerspruch darin. Unter der Vorraussetzung, da sman anderen das noch eher zumutet, was man selbst so halbwegs annehmen kann. Und so wie ich es verstanden habe kannst du deinen Körper noch eher annehmen als deine Psyche. Dein Körper ist nicht Schuld, sagst aber deine Psyche läuft gegen dich, gegen deinen Körper. Du versus deine Psyche. das klingt für mich gar nicht annehmend.
Ich meine das gar nicht als Anriff, nur als Anregung. Denn wie immer es ist, irgendwo muss ja eine Ursache sein und damit eine Lösung, für das Problem, das du nicht besser auf deinen Körper achten kannst.
amor fati

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