Thera beim Rauchen gesehen
Thera beim Rauchen gesehen
Hallo,
viele denken jetzt wahrscheinlich, ja und, dann raucht er halt, aber mich beschäftigt das total. Es ist so, dass ich mich seit langem selbst verletze und wir reden oft in der Therapie darüber. Er sagt mir dann, dass ich es nicht so unbewusst machen soll, sondern eben nur ganz bewusst. Wenn ich es so bewusst machen würde, dann würde ich merken, dass es mir eigentlich nur schadet und dass es gar keinen Nutzen für mich hat, dann könnte ich die Abstände immer weiter vergrößern und schließlich auch damit aufhören, weil es sich ja als sinnlos erweisen würde. Das erklärt er mir dann immer am Rauchen, was auch eine selbstschädigende Gewohnheit sei und da könnte man genauso aufhören.
Nun, jetzt seh ich ihn auf der Straße mit ner Zigarette in der Hand (er hat mich nicht gesehen, da er zu sehr abgelenkt war). Irgendwie war da gestern bei mir zuerst das totale Triumphgefühl, weil ich an dem Tag ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, weil ich einfach so wieder rückfällig geworden bin und schon dachte, wie sagst du das jetzt wieder in der Therapie, aber da denk ich jetzt, er ist doch auch nicht besser. Was soll das ganze Gerede von Bewusst-machen und so, wenn es selbst bei ihm nicht klappt. Und dann frag ich mich auch, wenn er es schon nicht gebacken kriegt, wie soll ich es dann hinkriegen. Kann das dann überhaupt funktionieren, wenn er als Fachmann es nicht hinkriegt?
Eigentlich hat es mich immer etwas gewundert, warum er ständig das Rauchen als Beispiel nimmt, ich mein, ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht geraucht, aber jetzt seh ich da halt den Bezug zu ihm. Ich bin jetzt kein Rauchergegner, das soll jeder machen wie er denkt, aber bei ihm geht es mir darum, dass er so anders redet als er jetzt selbst handelt.
Irgendwie würd ich das jetzt gern in der Sitzung ansprechen, aber ich weiß nicht wie. Ich will ihn ja auch nicht angreifen oder beleidigen, aber diese Situation nimmt für mich jetzt etwas von seiner Glaubwürdigkeit weg.
Was denkt ihr dazu?
Liebe Grüße,
Emma
viele denken jetzt wahrscheinlich, ja und, dann raucht er halt, aber mich beschäftigt das total. Es ist so, dass ich mich seit langem selbst verletze und wir reden oft in der Therapie darüber. Er sagt mir dann, dass ich es nicht so unbewusst machen soll, sondern eben nur ganz bewusst. Wenn ich es so bewusst machen würde, dann würde ich merken, dass es mir eigentlich nur schadet und dass es gar keinen Nutzen für mich hat, dann könnte ich die Abstände immer weiter vergrößern und schließlich auch damit aufhören, weil es sich ja als sinnlos erweisen würde. Das erklärt er mir dann immer am Rauchen, was auch eine selbstschädigende Gewohnheit sei und da könnte man genauso aufhören.
Nun, jetzt seh ich ihn auf der Straße mit ner Zigarette in der Hand (er hat mich nicht gesehen, da er zu sehr abgelenkt war). Irgendwie war da gestern bei mir zuerst das totale Triumphgefühl, weil ich an dem Tag ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, weil ich einfach so wieder rückfällig geworden bin und schon dachte, wie sagst du das jetzt wieder in der Therapie, aber da denk ich jetzt, er ist doch auch nicht besser. Was soll das ganze Gerede von Bewusst-machen und so, wenn es selbst bei ihm nicht klappt. Und dann frag ich mich auch, wenn er es schon nicht gebacken kriegt, wie soll ich es dann hinkriegen. Kann das dann überhaupt funktionieren, wenn er als Fachmann es nicht hinkriegt?
Eigentlich hat es mich immer etwas gewundert, warum er ständig das Rauchen als Beispiel nimmt, ich mein, ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht geraucht, aber jetzt seh ich da halt den Bezug zu ihm. Ich bin jetzt kein Rauchergegner, das soll jeder machen wie er denkt, aber bei ihm geht es mir darum, dass er so anders redet als er jetzt selbst handelt.
Irgendwie würd ich das jetzt gern in der Sitzung ansprechen, aber ich weiß nicht wie. Ich will ihn ja auch nicht angreifen oder beleidigen, aber diese Situation nimmt für mich jetzt etwas von seiner Glaubwürdigkeit weg.
Was denkt ihr dazu?
Liebe Grüße,
Emma
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Liebe Emma, ...
Das kann ich ganz gut nachvollziehen, was Du beschreibst
Aber nach ein wenig "sacken lassen" denke ich mir, ob er Dir je gesagt hat, daß er nicht raucht? Ob er Dich deswegen belogen hat?
Ich denke, nicht
Eher denke ich, er nimmt das Rauchen als Beispiel, weil er Deine Probleme mit dem Aufhören so recht gut nachfühlen kann. So versteht er vielleicht besser, warum Du nicht von jetzt auf gleich mit dem "Dich selbst verletzen" aufhören kannst ...
Das alles ist aber natürlich nur Spekulation ... viel wichtiger finde ich, daß Du mit ihm darüber sprichst. Es würde mich nicht wundern, wenn da draus ein ganz spannendes Gespräch entstehen würde
Liebe Grüße, viel Mut und ein richtig gutes Gespräch wünsche ich Dir
Annemarie
... vielleicht solltest Du gerade deswegen mit ihm ganz dringend darüber sprechen?Emma hat geschrieben:Irgendwie würd ich das jetzt gern in der Sitzung ansprechen, aber ich weiß nicht wie. Ich will ihn ja auch nicht angreifen oder beleidigen, aber diese Situation nimmt für mich jetzt etwas von seiner Glaubwürdigkeit weg.
Das kann ich ganz gut nachvollziehen, was Du beschreibst
Aber nach ein wenig "sacken lassen" denke ich mir, ob er Dir je gesagt hat, daß er nicht raucht? Ob er Dich deswegen belogen hat?
Ich denke, nicht
Eher denke ich, er nimmt das Rauchen als Beispiel, weil er Deine Probleme mit dem Aufhören so recht gut nachfühlen kann. So versteht er vielleicht besser, warum Du nicht von jetzt auf gleich mit dem "Dich selbst verletzen" aufhören kannst ...
Das alles ist aber natürlich nur Spekulation ... viel wichtiger finde ich, daß Du mit ihm darüber sprichst. Es würde mich nicht wundern, wenn da draus ein ganz spannendes Gespräch entstehen würde
Liebe Grüße, viel Mut und ein richtig gutes Gespräch wünsche ich Dir
Annemarie
Hm, also einmal kannst Du ihm das, finde ich, ganz normal so sagen: Dass ihr ja über Deine Selbstverletzung gesprochen habt, er das Beispiel mit dem Rauchen genommen hat, Du ihn aber mit einer Zigarette gesehen hast und jetzt verunsichert bist.
Dann sind die Fakten und Gefühle auf dem Tisch und ihr könnt damit arbeiten.
Ansonsten denke ich aber, dass es hier ja um Deine Selbstverletzung geht und nicht um seine!...
Ändert die ganze Situation jetzt etwas an Deiner eigenen Achtsamkeit, an Deiner Bewertung in Bezug auf Dein eigenes selbstverletzendes Verhalten?
Ich vermute, dass Dein Therapeut das Beispiel des Rauchens genannt hat, weil es viele betrifft, gesellschaftlich nachvollziehbarer, alltäglicher ist, als z.B. schneiden.
Ob er es auch aus dem Grund gemacht hat, weil es ihm selbst nahe war und wie weit ihm es selber bei sich bewusst ist, weiß ich nicht,...aber hindert Dich das an Deinem eigenen Weiterkommen in der Therapie? Er hat Dir doch einen Tipp bezüglich Deines eigenen Verhaltens gegeben, d.h. ja nicht, dass er alles perfekt können muss... . Er sollte nur dahinter stehen können, was er mag.
Ich meine, wieviele Leute, die einem Tipps wegen Beziehung und Ehe geben, haben selber Beziehungsprobleme?
Ich denke, an diesem Punkt ist das eigene Mensch-sein die Frage...und auch Therapeuten sind es... .
...und ich denke (also für mich), ist das Thema mit dem Rauchen des Therapeuten vertretbar.
Wichtig ist doch vor allen Dingen, dass man für sich persönlich weiter kommt, oder?
Dann soll er doch soviel rauchen und sich selbst gefährden wie er will (wobei Rauchen ja auch was anderes, als z.B. schneiden ist): hauptsache, Du kommst von Deinem eigenen Drang los, oder?
Liebe Grüße, ENA!
Dann sind die Fakten und Gefühle auf dem Tisch und ihr könnt damit arbeiten.
Ansonsten denke ich aber, dass es hier ja um Deine Selbstverletzung geht und nicht um seine!...
Ändert die ganze Situation jetzt etwas an Deiner eigenen Achtsamkeit, an Deiner Bewertung in Bezug auf Dein eigenes selbstverletzendes Verhalten?
Ich vermute, dass Dein Therapeut das Beispiel des Rauchens genannt hat, weil es viele betrifft, gesellschaftlich nachvollziehbarer, alltäglicher ist, als z.B. schneiden.
Ob er es auch aus dem Grund gemacht hat, weil es ihm selbst nahe war und wie weit ihm es selber bei sich bewusst ist, weiß ich nicht,...aber hindert Dich das an Deinem eigenen Weiterkommen in der Therapie? Er hat Dir doch einen Tipp bezüglich Deines eigenen Verhaltens gegeben, d.h. ja nicht, dass er alles perfekt können muss... . Er sollte nur dahinter stehen können, was er mag.
Ich meine, wieviele Leute, die einem Tipps wegen Beziehung und Ehe geben, haben selber Beziehungsprobleme?
Ich denke, an diesem Punkt ist das eigene Mensch-sein die Frage...und auch Therapeuten sind es... .
...und ich denke (also für mich), ist das Thema mit dem Rauchen des Therapeuten vertretbar.
Wichtig ist doch vor allen Dingen, dass man für sich persönlich weiter kommt, oder?
Dann soll er doch soviel rauchen und sich selbst gefährden wie er will (wobei Rauchen ja auch was anderes, als z.B. schneiden ist): hauptsache, Du kommst von Deinem eigenen Drang los, oder?
Liebe Grüße, ENA!
hallo emma
woher weißt du, dass das rauchen deines thera ein suchtrauchen ist? vielleicht ist er genussraucher und weiß genau, wieviel schadstoffe er seinem körper zumuten kann.
wir wissen ja: alles ist gift. es kommt nur auf die menge an.
LG
woher weißt du, dass das rauchen deines thera ein suchtrauchen ist? vielleicht ist er genussraucher und weiß genau, wieviel schadstoffe er seinem körper zumuten kann.
wir wissen ja: alles ist gift. es kommt nur auf die menge an.
LG
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Wieso denn Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit? Was er sagt ist richtig.Emma hat geschrieben:Ich will ihn ja auch nicht angreifen oder beleidigen, aber diese Situation nimmt für mich jetzt etwas von seiner Glaubwürdigkeit weg.
Was er macht ist vielleicht, sich selbst nicht an seine guten Ratschläge halten zu können.
Deshalb sind aber die Ratschläge nicht falsch.
Wenn du mal ganz ehrlich bist, sieht du darin nicht auch eine kleine Ausrede für dich selbst, dein Verhalten nicht ändern zu müssen, da ja dein Therapeut raucht?
-
- Helferlein
- , 25
- Beiträge: 32
Ich kann das in Bezug auf die Therapie schon sehr gut nachvollziehen, was jetzt in dir vorgeht.
Andererseits sieh' es doch mal so:
Du hast den Privatmenschen, der beruflich dein Therapeut ist, rauchen sehen.
Eigentlich ist das unerheblich und könnte dir egal sein.
So wie es für ihn auch keinen privaten Stellenwert hat, dass du dich ritzt. Das soll nicht heißen, dass
es ihm gleichgültig ist, was du dir antust. Ich denke, als Therapeut wird er da sehr wohl Anteilnahme
dran nehmen und sich bemühen, dass es dir besser geht. Aber außerhalb des Therapiezimmers ist er
ein eigenständiger Mensch, mit allen Schwächen und Stärken, wie du sie auch hast. Im Therapieraum
ist er der Therapeut, über den du nichts weißt und der dir hilft, mit deinen Problemen fertig zu werden
und du bist die Patientin, die sich ritzt und die sich Hilfe gesucht hat, um mit ihren Problemen fertig zu
werden. Er rät dir, dich, wenn überhaupt, bewusst zu ritzen, damit du deinen Druck ablassen und dich
entspannen kannst. Vielleicht handhabt er es mit seinen Zigaretten genauso, indem er sich ganz
bewusst zwei, dreimal am Tag zurückzieht und sich was gönnt, um auszuschalten und sich zu
entspannen. Er hat dich also nicht hintergangen oder versucht, sich besser darzustellen.
Er hat lediglich Tipps gegeben, wie man mit gewissen Süchten besser umgehen sollte.
Das hat er freundlicherweise auch noch sehr allgemein erzählt, sodass sein Privatleben nicht in die
Therapie einbricht. Freue dich doch, dass du da einen Menschen vor dir sitzen hast, der weiß, was er
dir erzählt, auch wenn er es etwas "versteckt" machen muss, um seine Grenzen zu wahren.
Andererseits sieh' es doch mal so:
Du hast den Privatmenschen, der beruflich dein Therapeut ist, rauchen sehen.
Eigentlich ist das unerheblich und könnte dir egal sein.
So wie es für ihn auch keinen privaten Stellenwert hat, dass du dich ritzt. Das soll nicht heißen, dass
es ihm gleichgültig ist, was du dir antust. Ich denke, als Therapeut wird er da sehr wohl Anteilnahme
dran nehmen und sich bemühen, dass es dir besser geht. Aber außerhalb des Therapiezimmers ist er
ein eigenständiger Mensch, mit allen Schwächen und Stärken, wie du sie auch hast. Im Therapieraum
ist er der Therapeut, über den du nichts weißt und der dir hilft, mit deinen Problemen fertig zu werden
und du bist die Patientin, die sich ritzt und die sich Hilfe gesucht hat, um mit ihren Problemen fertig zu
werden. Er rät dir, dich, wenn überhaupt, bewusst zu ritzen, damit du deinen Druck ablassen und dich
entspannen kannst. Vielleicht handhabt er es mit seinen Zigaretten genauso, indem er sich ganz
bewusst zwei, dreimal am Tag zurückzieht und sich was gönnt, um auszuschalten und sich zu
entspannen. Er hat dich also nicht hintergangen oder versucht, sich besser darzustellen.
Er hat lediglich Tipps gegeben, wie man mit gewissen Süchten besser umgehen sollte.
Das hat er freundlicherweise auch noch sehr allgemein erzählt, sodass sein Privatleben nicht in die
Therapie einbricht. Freue dich doch, dass du da einen Menschen vor dir sitzen hast, der weiß, was er
dir erzählt, auch wenn er es etwas "versteckt" machen muss, um seine Grenzen zu wahren.
Konflikte ausleben. Widersprüche testen. Brüche vollziehen. Mensch werden.
Das ist das Leben und es schreitet fort. Entweder du lebst es oder du lässt es,
aber wozu den Pudding aufbewahren, wenn du ihn nicht auch essen magst?
Das ist das Leben und es schreitet fort. Entweder du lebst es oder du lässt es,
aber wozu den Pudding aufbewahren, wenn du ihn nicht auch essen magst?
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten. Sie bringen mich sehr zum Nachdenken.
Ich denke, mein erster Gedanke zielte darauf ab, dass er in der letzten Zeit manchmal schon motzig wurde, wenn ich rückfällig war und dann sagte, dass ich es nur bewusst machen soll und dass, wenn ich mich wirklich dagegen entscheide, es lassen kann. Ich kam mir dann manchmal vor, wie ein Schüler, der beim Direktor sitzt, weil er was angestellt hat. Den Vergleich vom SvV zum Rauchen hat er dabei gezogen und es auf eine Stufe gesetzt. Jetzt denk ich halt schon irgendwie, soll er sich doch erstmal an der eigenen Nase fassen.
Andererseits habt ihr recht. Mir kann es egal sein, was er mit seiner Gesundheit macht. Es ist da nur so der Gedanke, wie ich das schaffen soll, wenn er es nicht hinkriegt, wo er doch Fachmann ist.
Aber nach ein wenig "sacken lassen" denke ich mir, ob er Dir je gesagt hat, daß er nicht raucht?
Eigentlich nicht, ich hab es einfach angenommen, nachdem er sich so dagegen ausgesprochen hat.
Wenn du mal ganz ehrlich bist, sieht du darin nicht auch eine kleine Ausrede für dich selbst, dein Verhalten nicht ändern zu müssen, da ja dein Therapeut raucht?
Na ja, ein bisschen vielleicht schon. Er stellt es halt so hin, also das Rauchen und das SvV als seien es beides selbstschädigende Verhaltensweisen, die man lassen sollte und sagt eben, dass man mit diesem bewussten Umgang davon weg kommt. Wenn ich rückfällig werde, dann reden wir über die ganzen Alternativen, warum ich dies oder jenes nicht gemacht hab und so und dann komm ich mir irgendwie kleiner vor als er, als würd ich zurecht gewiesen. Dass ich ihn jetzt rauchend "erwischt" hat, gibt mir ein Gefühl von Genugtuung.
Na ja, vielleicht geht es gar nicht so sehr ums Rauchen an sich, sondern eher um die Beziehung in der Therapie. Bisher konnte ich nie so recht etwas erwidern, wenn er sein "hat das wirklich sein müssen" oder "Sie müssen einen Schlussstrich ziehen" und dergleichen los gelassen hat. Jetzt mal ich mir schon in Gedanken aus zu sagen "na, wenn es so einfach ist, warum rauchen Sie dann".
Vielleicht seh ich das auch alles zu eng, ich weiß nicht.
Liebe Grüße,
Emma
vielen Dank für eure Antworten. Sie bringen mich sehr zum Nachdenken.
Ich denke, mein erster Gedanke zielte darauf ab, dass er in der letzten Zeit manchmal schon motzig wurde, wenn ich rückfällig war und dann sagte, dass ich es nur bewusst machen soll und dass, wenn ich mich wirklich dagegen entscheide, es lassen kann. Ich kam mir dann manchmal vor, wie ein Schüler, der beim Direktor sitzt, weil er was angestellt hat. Den Vergleich vom SvV zum Rauchen hat er dabei gezogen und es auf eine Stufe gesetzt. Jetzt denk ich halt schon irgendwie, soll er sich doch erstmal an der eigenen Nase fassen.
Andererseits habt ihr recht. Mir kann es egal sein, was er mit seiner Gesundheit macht. Es ist da nur so der Gedanke, wie ich das schaffen soll, wenn er es nicht hinkriegt, wo er doch Fachmann ist.
Aber nach ein wenig "sacken lassen" denke ich mir, ob er Dir je gesagt hat, daß er nicht raucht?
Eigentlich nicht, ich hab es einfach angenommen, nachdem er sich so dagegen ausgesprochen hat.
Wenn du mal ganz ehrlich bist, sieht du darin nicht auch eine kleine Ausrede für dich selbst, dein Verhalten nicht ändern zu müssen, da ja dein Therapeut raucht?
Na ja, ein bisschen vielleicht schon. Er stellt es halt so hin, also das Rauchen und das SvV als seien es beides selbstschädigende Verhaltensweisen, die man lassen sollte und sagt eben, dass man mit diesem bewussten Umgang davon weg kommt. Wenn ich rückfällig werde, dann reden wir über die ganzen Alternativen, warum ich dies oder jenes nicht gemacht hab und so und dann komm ich mir irgendwie kleiner vor als er, als würd ich zurecht gewiesen. Dass ich ihn jetzt rauchend "erwischt" hat, gibt mir ein Gefühl von Genugtuung.
Na ja, vielleicht geht es gar nicht so sehr ums Rauchen an sich, sondern eher um die Beziehung in der Therapie. Bisher konnte ich nie so recht etwas erwidern, wenn er sein "hat das wirklich sein müssen" oder "Sie müssen einen Schlussstrich ziehen" und dergleichen los gelassen hat. Jetzt mal ich mir schon in Gedanken aus zu sagen "na, wenn es so einfach ist, warum rauchen Sie dann".
Vielleicht seh ich das auch alles zu eng, ich weiß nicht.
Liebe Grüße,
Emma
Da ist was dran. Ich hab ihn nämlich nicht als Privatmensch wahrgenommen, sondern als Therapeut. Und jetzt freut es mich im Grunde schon, dass ich einen Fehler bei ihm entdeckt hab, weil er in den Stunden immer so unfehlbar wirkt. Vielleicht ist es ja auch das, was mich verunsichert. Einerseits fand ich es nervig, dass es so ausgesehen hat, als könne er mit allem super umgehen und hätte quasi keine Fehler, andererseits verunsichert es mich jetzt ein bisschen, dass es jetzt nicht so ist, weil das ja auch viel Sicherheit vermittelt hat. Andererseits macht ihn das Rauchen ja auch nicht in seiner ganzen Person unglaubwürdig. Er wird dadurch schon auch einfach menschlicher.Andererseits sieh' es doch mal so:
Du hast den Privatmenschen, der beruflich dein Therapeut ist, rauchen sehen.
Liebe Grüße,
Emma
hallo emma,Emma hat geschrieben:...warum ich dies oder jenes nicht gemacht hab und so und dann komm ich mir irgendwie kleiner vor als er, als würd ich zurecht gewiesen. Dass ich ihn jetzt rauchend "erwischt" hat, gibt mir ein Gefühl von Genugtuung.
Na ja, vielleicht geht es gar nicht so sehr ums Rauchen an sich, sondern eher um die Beziehung in der Therapie.
das was du geschrieben hast, hört sich (für mich ) wie ein wirklich wichtiger punkt an... vielleicht hakt es auch genau daran, dass du eben solche probleme damit hast, svv sein zu lassen...
er "stellt sich über dich" - so empfindest du es, indem er dir sagt, was du besser tun und was besser lassen sollst... so eine innere abwehr dagegen halte ich als folge daraus auch für ziemlich verständlich, schliesslich bist du ja nicht in der schule und er nicht der oberlehrer... andererseits willst du ja, dass er dir hilft und dir im umgang mit dem/gegen das svv beisteht. ... ziemliche zwickmühle. denn wie könnte er es machen, ohne dass du dich "klein" fühlst... also, ich will damit nicht sagen, was oder wie er etwas tut/sagt, ist verkehrt, das können wir ja nicht wissen und das steht auch gar nicht zur debatte, sondern, so empfindest du es ... und genau deshalb halte ich es für ein ganz wichtiges beziehungsthema, dass dir auch mittlefristig möglicherweise dabei helfen könnte, aus dir selbst heraus zu entscheiden, ab du svv brauchst oder nicht.
LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Dem wage ich in einem Punkt sogar mal ganz mutig und frech zu widersprechen . Und zwar weil das ein Punkt war/ist, der mir weiterhelfen kann, aus einem "Muster" auszusteigen:Wenn ich es so bewusst machen würde, dann würde ich merken, dass es mir eigentlich nur schadet und dass es gar keinen Nutzen für mich hat, dann könnte ich die Abstände immer weiter vergrößern und schließlich auch damit aufhören, weil es sich ja als sinnlos erweisen würde.
Ich behaupte dein SVV hat einen Sinn, weswegen du das machst. Und nicht dass ich falsch verstanden werden: Mir ist schon klar, dass der Schaden den Nutzen unter dem Strich auch übersteigen kann... was wohl im Falle des SVV so ist:
Aber wenn ich mich frage, warum mache ich xy eigentlich (SVV iss jedoch nicht so direkt mein Thema), dann gibt es irgendwo einen Nutzen. Die wenigsten Menschen (behaupte ich mal frech und mutig weiter ) machen in masochistischer Manier nichts, das nur schadet... sondern irgendetwas springt dabei auch meist heraus. Bei dir vielleicht sowas wie kurzzeitige Druckabfuhr oder andere Gefühle währenddessen nicht spüren müssen oder irgendetwas überhaupt spüren können oder oder (das kannst du besser beantworten als ich ). Und so gibbet vermutlich auch einen Sinn hinter diesem Verhalten, warum du dich weiter ritzt. Bzw. einen kurzfristigen Nutzen, der für dich im Moment vielleicht höher "eingeschätzt" wird als der langfristige Schaden daraus.
Und wenn mir bewusst ist, was dahinter steckt bzw. ich vielleicht das auch noch deutlich spüre, welcher Nachteil/"Schaden" mir (gleichzeitig, also trotz des Nutzens, den ich habe) daraus auch erwachsen, dann isses für mich u.U. leichter einen Ansatzpunkt zu finden, das auszuhebeln. Das schwierige daran: Der Nachteil liegt ja oft bei den meisten selbstschädigenden Verhaltensweisen auf der Hand... nicht so unbedingt jedoch der Vorteil. Und trotz der Nachteile macht man es ja (z.B. auch das Rauchen. Oder Konflikte vermeiden und dabei sehr oft zurückzustecken. Die Schwiegermutter besuchen, obwohl man es eigentlich nicht wirklich will usw. Das kann also für vieles gelten). Und was ist stärker als die Nachteile, dass man es trotzdem macht? Irgendetwas gibt es da oft, was aber nicht unbedingt so leicht erkennbar ist wie der Nachteil. Aber vielleicht bin ich da auch anders als dein Therapeut gestrickt .
Zuletzt geändert von stern am Mi., 26.08.2009, 12:56, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hallo Emma,
Das Gefühl der Genugtuung kann ich verstehen, allerdings glaube ich auch, dass das eher was mit dem Gefühl zu tun hast, welches Du in Eurer Beziehung hast, auf welche Stufe Du Dich und auf welche Stufe Du ihn stellst,...mal abgesehen davon, dass ja eine therapeutische Beziehung nun mal eine ungleiche Beziehung IST... .
Liebe Grüße, ENA !
Naja, zum Einen ist beides ja auch selbstverletzendes Verhalten. Das eine direkter, kurzfristiger und erstmal gefährlicher (und gesellschaftlich eher tabuisiert), das andere schwerer als solches zu erkennen, weil es eben gesellschaftlich als "normaler" gilt und die Schäden in der Regel erst auf lange Sicht erkennbar werden!Emma hat geschrieben:Er stellt es halt so hin, also das Rauchen und das SvV als seien es beides selbstschädigende Verhaltensweisen, die man lassen sollte und sagt eben, dass man mit diesem bewussten Umgang davon weg kommt. Wenn ich rückfällig werde, dann reden wir über die ganzen Alternativen, warum ich dies oder jenes nicht gemacht hab und so und dann komm ich mir irgendwie kleiner vor als er, als würd ich zurecht gewiesen. Dass ich ihn jetzt rauchend "erwischt" hat, gibt mir ein Gefühl von Genugtuung.
Das Gefühl der Genugtuung kann ich verstehen, allerdings glaube ich auch, dass das eher was mit dem Gefühl zu tun hast, welches Du in Eurer Beziehung hast, auf welche Stufe Du Dich und auf welche Stufe Du ihn stellst,...mal abgesehen davon, dass ja eine therapeutische Beziehung nun mal eine ungleiche Beziehung IST... .
Hat das auch was mit dieser Rollenzuteilung, vielleicht auch mit Macht zu tun? Woher kommt dieser Drang (nenne ich es jetzt mal), etwas erwidern zu müssen?...Emma hat geschrieben: Bisher konnte ich nie so recht etwas erwidern, wenn er sein "hat das wirklich sein müssen" oder "Sie müssen einen Schlussstrich ziehen" und dergleichen los gelassen hat. Jetzt mal ich mir schon in Gedanken aus zu sagen "na, wenn es so einfach ist, warum rauchen Sie dann".
...und hier schon wieder, oder?Emma hat geschrieben:Und jetzt freut es mich im Grunde schon, dass ich einen Fehler bei ihm entdeckt hab, weil er in den Stunden immer so unfehlbar wirkt.
Genau!...und oft ist es ja genau das, was man in einer therapeutischen Beziehung sucht...und braucht... .Emma hat geschrieben:Einerseits fand ich es nervig, dass es so ausgesehen hat, als könne er mit allem super umgehen und hätte quasi keine Fehler, andererseits verunsichert es mich jetzt ein bisschen, dass es jetzt nicht so ist, weil das ja auch viel Sicherheit vermittelt hat.
Eben!Emma hat geschrieben:Andererseits macht ihn das Rauchen ja auch nicht in seiner ganzen Person unglaubwürdig. Er wird dadurch schon auch einfach menschlicher.
Liebe Grüße, ENA !
Das sehe ich auch so, allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass es hilfreich sein kann, sich bewusst zu machen, was man da tut und vor allen Dingen, wann man es tut (also auch die "Vorboten" kennenzulernen), um gezielt drauf eingehen, dem entgegen zu wirken und die Abstände vergrößern zu können.stern hat geschrieben:Ich behaupte dein SVV hat einen Sinn, weswegen du das machst. Und nicht dass ich falsch verstanden werden: Mir ist schon klar, dass der Schaden den Nutzen unter dem Strich auch übersteigen kann... was wohl im Falle des SVV so ist:Aber wenn ich mich frage, warum mache ich xy eigentlich (SVV iss jedoch nicht so direkt mein Thema), dann gibt es irgendwo einen Nutzen. Die wenigsten Menschen (behaupte ich mal frech und mutig weiter ) machen in masochistischer Manier nichts, das nur schadet... sondern irgendetwas springt dabei auch heraus.
Neben der Wahrnehmung darauf wann und warum es passiert, sowie das Kennen und Erreichen können von Alternativmöglichkeiten/Hilfen gehört auch das Bewusst-sein für mich dazu. Natürlich spürt man (manche auch erst später) den Schmerz, sieht das Blut, fühlt den Druck,...aber ich glaube, es kann schon hilfreich sein, sich der ganzen Situation, von Beginn bis Ende bewusster zu werden, um entgegen wirken bzw. sich entscheiden lernen zu können.
Die Zwickmühle zwischen klein fühlen und wissen Thera hat recht, kommt mir bekannt vor. Früher war das bei mir ganz schlimm, ich konnte kaum über ein wirkliches Problem reden ohne mich angegriffen und klein und bevormundet zu fühlen....warum ich dies oder jenes nicht gemacht hab und so und dann komm ich mir irgendwie kleiner vor als er, als würd ich zurecht gewiesen. Dass ich ihn jetzt rauchend "erwischt" hat, gibt mir ein Gefühl von Genugtuung.
Inszwischen denke ich, es kommt daher, weil man sich selbst klein macht und damit faktisch auch kleiner ist als der Thera. Also kleiner im Sinne von, man hat noch (!) weniger Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl als der Thera.
Für mich persönlich war das Entdecken solcher "Mängel" an meiner Therapeutin (man könnte auch sagen Menschlichkeiten) ein wichtiger Anstoß mit meinem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein voran zu kommen. Denn ich sah, sie hat ein wahrscheinlich ganz gesundes Selbstbewusstsein obwohl sie nicht perfekt ist. Ergo, muss ich vllt. auch nicht perfekt sein, um mich anzunehmen, um mit einem gesunden Selbstwertgefühl in die Welt zu gehen. Und ich muss auch von anderen nicht mehr soooo extrem verlangen alles richtig zu amchen.
Ist natürlich ein Prozess, geht nicht von heute auf morgen.
Und wenn man an dem Punkt großzügiger mit sich umgehen kann, denke/hoffe ich, dann wiederum kann man insgesammt auch liebevoller mit sich umgehen. Und liebevoller Umgang wirkt vllt. u.a. SVV entgegen.
amor fati
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten. Ihr trefft da ganz häufig ins Schwarze. Nachdem ein paar Tage dazwischen sind, sehe ich, dass es bei mir hier wirklich nur um die Beziehung zu meinem Thera geht, um ein Machtgefälle und um Machtkämpfe, die ich in der Therapie immer wieder angefangen habe.
Nun ist mir aber eines bewusst geworden: Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Thera mir das SvV verbietet und deshalb habe ich mich dann auch über sein Rauchen aufgeregt, aber das ist so nicht richtig. Er zeigt mir Wege auf, wie ich das SvV ablegen kann. Ob ich das dann tue, ist allein meine Entscheidung, genau wie es allein seine Entscheidung ist, ob er raucht oder nicht. Er sagt, mir nicht, dass ich mit SvV aufhören soll, er sagt mir nur, wie ich es schaffen kann und gibt mir den Raum dazu, darüber zu reden.
Ich weiß nicht, ob klar ist, was ich meine, wobei wahrscheinlich schon, da ihr ja früher auf diesen Gedanken gekommen seid. Bisher ging es für mich beim SvV mehr darum, dass zu tun, was mein Thera will oder eben nicht zu tun, was er will, um ihn auch mal machtlos zu sehen. Damit bin ich aber auf dem Holzweg. Jetzt geht es für mich erstmal darum, wie will ich das eigentlich, was will ich da eigentlich. Ich kann mich jetzt irgendwie besser auf mich selbst konzentrieren, anstatt nur darauf zu sehen, was andere von mir erwarten. Ich denke jetzt auch viel darüber nach, wie mein SvV in Bezug zu anderen Personen steht. Was davon mache ich nur für mich, was davon mache ich, um mich anderen mitzuteilen.
So hat dieser Moment, als ich meinen Thera beim Rauchen gesehen hab, viel bei mir angestoßen. Da ist jetzt bei mir ganz viel in Bewegung.
Liebe Grüße,
Emma
vielen Dank für eure Antworten. Ihr trefft da ganz häufig ins Schwarze. Nachdem ein paar Tage dazwischen sind, sehe ich, dass es bei mir hier wirklich nur um die Beziehung zu meinem Thera geht, um ein Machtgefälle und um Machtkämpfe, die ich in der Therapie immer wieder angefangen habe.
Nun ist mir aber eines bewusst geworden: Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Thera mir das SvV verbietet und deshalb habe ich mich dann auch über sein Rauchen aufgeregt, aber das ist so nicht richtig. Er zeigt mir Wege auf, wie ich das SvV ablegen kann. Ob ich das dann tue, ist allein meine Entscheidung, genau wie es allein seine Entscheidung ist, ob er raucht oder nicht. Er sagt, mir nicht, dass ich mit SvV aufhören soll, er sagt mir nur, wie ich es schaffen kann und gibt mir den Raum dazu, darüber zu reden.
Ich weiß nicht, ob klar ist, was ich meine, wobei wahrscheinlich schon, da ihr ja früher auf diesen Gedanken gekommen seid. Bisher ging es für mich beim SvV mehr darum, dass zu tun, was mein Thera will oder eben nicht zu tun, was er will, um ihn auch mal machtlos zu sehen. Damit bin ich aber auf dem Holzweg. Jetzt geht es für mich erstmal darum, wie will ich das eigentlich, was will ich da eigentlich. Ich kann mich jetzt irgendwie besser auf mich selbst konzentrieren, anstatt nur darauf zu sehen, was andere von mir erwarten. Ich denke jetzt auch viel darüber nach, wie mein SvV in Bezug zu anderen Personen steht. Was davon mache ich nur für mich, was davon mache ich, um mich anderen mitzuteilen.
So hat dieser Moment, als ich meinen Thera beim Rauchen gesehen hab, viel bei mir angestoßen. Da ist jetzt bei mir ganz viel in Bewegung.
Liebe Grüße,
Emma
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