Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

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Zerrissene
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Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen

Beitrag Mo., 24.08.2009, 09:27

Hallo, liebe DIS/DDNOS - Betroffene,

ich möchte gern einen neuen Thread für DIS/DDNOS - Betroffene aufmachen, auch wenn ich weiß, dass im Psychotherapieforum schon diverse Threads zum Thema DIS/DDNOS existieren, leider aber sehr zerpflückt und nicht so zentriert, wie beispielsweise im Thread EMDR.

Hab mir auch schon den Segen von Herrn Fellner geholt,
d.h. er ist mit meiner Idee einverstanden und wird den neuen Thread nicht irgendwo anders anhängen, damit die Übersicht gewahrt bleibt.

Es soll eine Plattform für User sein, die bereits die Diagnose DIS/DDNOS erhalten haben, aber auch eine "Notaufnahme" für Leute, die fühlen dissoziativ zu sein, sich aber (noch) nicht trauen mit ihrem Verdacht an ihren Therapeuten heranzutreten bzw. darauf warten ENTDECKT zu werden.

Viele Grüße

Zerrissene

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 15:06

Liebe Zerrissene!

Der Thread ist eine sehr gute Idee!
Tausche mich gerne hier mit dir und anderen Betroffenen aus!


Liebe Grüße
von

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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crumple zone
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 20:20

Ich denke, ich bin auch dabei. Oder wir

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sternesucherin
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 22:03

ich finde das thema auch gut!

bin vor ein paar sitzungen bei meinem thera damit rausgerückt, dass bei mir oft diese stimmen im kopf sind, die, je nachdem was er z.b. fragt/sagt, alle durcheinander reden. aber irgendwie ist er da nicht so wirklich darauf eingegangen. er hat mich nur ernst angeguckt und genickt.
ich hatte eigentlich gehofft, dass er mehr dazu sagt oder "die anderen" ein bisschen mit einbezieht. aber er redet nur mit "mir". in der letzten sitzung habe ich nochmal einen versuch gestartet und ihm gesagt, dass er das ganze nicht "mir" sagen soll, sondern den stimmen in meinem kopf die anderer meinung sind. darauf meinte er, dass er das doch getan hätte. aber er hat es nicht wirklich gemacht. die haben zwar zugehört, aber er hat nur mit "mir" geredet bzw. auf "mich" eingeredet. und irgendwie macht es die sache nur noch komplizierter als sie eh schon ist, weil "die anderen" ihn somit nicht so richtig leiden können.
aber ich trau mich auch nicht, ihn nochmal darauf anzusprechen. vielleicht sind es ja doch nur meine gedanken und keine stimmen. ich weiß es nicht... *seufz*

liebe grüße
sternesucherin
Du wirst lernen,
dass der größte Gegner
gegen den du je kämpfen wirst,
du selber bist.

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nichtmehrda
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 23:15

Zuallererst mal: Hallo, allerseits!
Ich danke dir, liebe Zerrissene, dass du den Thread hier begonnen hast, ich bin überzeugt davon, dass das eine gute Idee war!

Liebe Sternesucherin!
sternesucherin hat geschrieben: bin vor ein paar sitzungen bei meinem thera damit rausgerückt, dass bei mir oft diese stimmen im kopf sind, die, je nachdem was er z.b. fragt/sagt, alle durcheinander reden. aber irgendwie ist er da nicht so wirklich darauf eingegangen. er hat mich nur ernst angeguckt und genickt.
Ja, das ist oft so - macht meine auch... das nicken, das "mhm..." - ich denk, das kennen wir alle zur Genüge.
Vielleicht kann uns ja wirklich hier mal wer aufklären, was das eigentlich für eine "Antwort" ist...
Ich hab keine Ahnung. Irgendwie kommt mir vor... naja, es ist nicht ablehnung aber auch nicht wirklich Zustimmung... Vielleicht frag ich meine irgendwann einmal danach.
sternesucherin hat geschrieben:aber ich trau mich auch nicht, ihn nochmal darauf anzusprechen. vielleicht sind es ja doch nur meine gedanken und keine stimmen. ich weiß es nicht... *seufz*
Kann ich irgendwie schon verstehen und nachempfinden, dass du dich nicht traust, noch einmal nachzubohren - geht mir auch immer wieder mal so.
Andererseits. Es ist halt auch für deinen thera nicht möglich, das, was sich in deinem Kopf abspielt für "richtig" oder "falsch" zu befinden. Meine meint halt bei solchen Fragen immer, dass das so wie ich es erlebe richtig ist. (Beglückt mich auch nicht immer diese Antwort, aber woher soll sie es denn auch wirklich wissen???)
Weisst du, liebe Sternesucherin, ich bin in den letzten Tagen draufgekommen, dass wir wirklich (mehr oder weniger mühsam) lernen müssen, uns selbst zu vertrauen. Da hat eine ganz liebe Forumsteilnehmerin mir sehr auf die Sprünge geholfen dabei

So, nun klinke ich mich auch hier aus diesem letzten Thread für heute aus und verabschiede mich auch von euch in den Urlaub. In ca. 2 Wochen bin ich dann wieder "mit an Board".
Inzwischen alles Liebe und Gute und lasst euch nicht unterkriegen!!!
GlG momo & ihre rasselbande!
VERGANGENHEIT
ist
wenn es nicht mehr weh tut
Mark Twain

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 23:49

Hallo an alle!

Liebe Momo,

Du hast ein super Bild gewählt!! Das sieht toll aus!!
Weisst du, liebe Sternesucherin, ich bin in den letzten Tagen draufgekommen, dass wir wirklich (mehr oder weniger mühsam) lernen müssen, uns selbst zu vertrauen.
Das ist eine schwere Aufgabe. Auch ich suche immer wieder die Bestätigung meiner Wahrnehmung/der Richtigkeit des Erlebten bzw. Erinnerten im Außen. Natürlich braucht man immer auch ein gewisses Verständnis von anderen, aber wahrscheinlich ist man weniger auf andere angewiesen,wenn man sich selbst vertrauen kann. Danach sehne ich mich sehr, denn das würde auch bedeuten, dass mich Zweifel der anderen(an meinem Erleben/an meiner Geschichte)nicht mehr so grundlegend irritieren würden. Davon bin ich aber noch sehr weit entfernt.

Ich suche immer noch nach einem Zeugen, der mir sagen kann: "Ich war dabei und ich habe es auch gesehen und ja, es ist wirklich passiert. Du kannst deiner Wahrnehmung trauen!"

Warum fällt es so schwer, sozusagen einen inneren wissenden Zeugen zu installieren?


Hallo Sternesucherin!
ich hatte eigentlich gehofft, dass er mehr dazu sagt oder "die anderen" ein bisschen mit einbezieht.
Mir gehts auch oft so. Vielleicht ist auch eine Unsicherheit von Seiten des Therapeuten im Spiel.
Mein Therapeut kann mittlerweile besser damit umgehen, denke ich/fühle ich. Oft aber fühle ich mich auch nicht richtig wahrgenommen und habe das Bedürfnis nach mehr Unterstützung, nach "mehr darauf eingehen"-eben auch von seiner Seite aus.
Aber ich bin sehr froh, dass er die Therapie nicht beendet. Davor habe ich nämlich oft Angst- dass er mich für zu verrückt hält und nicht mehr mit mir arbeiten mag.


Mir fällt es oft sehr schwer, dieses "viele-sein-Gefühl" anzusprechen. Meistens passiert eben ein Wechsel und dann bemerkt er das klarerweise
Das Thema ist kein einfaches....

Umso wichtiger, dass hier ein Thread eröffnet wurde, um die Möglichkeit zu bekommen, Worte zu finden und um erzählen zu dürfen!!


Liebe Grüße

Pippi
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 23:59

Und was ist der Unterschied zwischen dem Einem und dem Anderem in der Überschrift?

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!


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Zerrissene
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Beitrag Di., 25.08.2009, 19:24

Pippi Langstrumpf hat geschrieben:
Ich suche immer noch nach einem Zeugen, der mir sagen kann: "Ich war dabei und ich habe es auch gesehen und ja, es ist wirklich passiert. Du kannst deiner Wahrnehmung trauen!"
Pippi,

sorry, ich mußte schmunzeln. Du weißt, ich nehme dich immer ernst, aber diesmal mußte ich lachen, WEIL ich auch mal so gedacht habe, wie du...

Pippi, würdest du ES wirklich glauben, wenn du einen Zeugen hättest? Könnte es nicht sein, dass du ihn letztendlich aus irgendwelchen Gründen ablehnen würdest? Gründe, die du selber fändest, damit ES nicht passiert ist, weil es einfach nicht sein kann, DARF?

Pippi, hier ist es so, da ist sooooooooooooooooooooooooo viel Ekel, so viel ???, ich kann es nicht in Worte bringen. NEIN!!! Und nochmals NEIN!!! Ich will nicht, dass es wahr ist. NEIN! Das darf nicht sein! Mir ist es nicht passiert.

Zum Glück spüre ich den Schmerz der Kleinen "nur" in der Therapie. Die Therapie, weit weg, 1 mal im Monat, höchstens 2 mal im Monat, dass ich DAMIT konfrontiert werde, für 1 1/2 Stunden. Dann wieder fliehen, raus aus diesem Raum, der nicht zu meiner Welt gehört, rein ins Leben, in dieses pulsierende Leben. Gut, da war noch was, ist aber eine andere Welt, mein Therapeut, dieser Therapieraum, wo sich Dinge ereignen, die ich mir wie in einem Kino anschaue. Fortsetzung eines Krimis, der kein Ende finden will. Teil 1, Teil 2, Teil 100... O.K., ich habe die Kraft mich da reinzusetzen und mir diesen schrecklichen Film anzuschauen, nur nicht mit Cola und Poppkorn in der Hand, aber wohl mit dem Gedanken im Hinterkopf: "Bald bist du wieder draußen, aus diesem Kino, aus dieser fremden Welt."

Der Film, wird gefühlsmäßig verblassen, die Intensität des Erlebens nachlassen, damit auch die Glaubwürdigkeit des tatsächlichen Geschehens.

Sorry, ich kann nicht weiterschreiben.

So fühlt es sich an...

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crumple zone
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 09:48

Dornröschen Dorn hat geschrieben:Und was ist der Unterschied zwischen dem Einem und dem Anderem in der Überschrift?
Rein diagnostisch gesehen gibt es bestimmte Kriterien dafür, die eine oder die andere Diagnose zu stellen. Das geschieht in Deutschland anhand des ICD-10, in den USA etwa mit DSM-IV. Beides sind lange Kataloge, in denen zig Diagnosen aufgeführt werden. Ich liste hier mal die Kriterien laut DSM-IV auf, weil nach meinem Kenntnisstand im ICD-10 für DDNOS gar nichts genaues angegeben wird, sondern einfach "der ganze Rest" der dissoziativen Störungen drunter fällt.

Laut DSM-IV muss für DIS folgendes zutreffen:

Das Hauptmerkmal der Dissoziativen ldentitätsstörung ist das Vorhandensein von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen (Kriterium A),

die wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person übernehmen (Kriterium B).

Es besteht eine Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern; diese ist zu umfassend, um durch gewöhnliche Vergeßlichkeit erklärt zu werden (Kriterium C).

Die Störung geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück (Kriterium D).

Bei Kindern können die Symptome nicht durch imaginierte Spielkameraden oder andere Phantasiespiele erklärt werden.



Für DDNOS (Dissociative Disorder, Not Otherwise Specified) gilt entsprechend laut DSM-IV:


300.15 (F44.9) Nicht Näher Bezeichnete Dissoziative Störung

Diese Kategorie ist für Störungen gedacht, bei denen das vorherrschende Merkmal ein dissoziatives Symptom ist (d.h. eine Unterbrechung von integrativen Funktionen des Bewußtseins, des Gedächtnisses, der Identität oder der Wahrnehmung der Umgebung), das nicht die Kriterien für irgendeine spezifische Dissoziative Störung erfüllt. Beispiele sind u. a.:

1. Fälle, die einer Dissoziativen Identitätsstörung ähneln, die jedoch nicht sämtliche Kriterien für diese Störung erfüllen. Beispiele sind
a) es existieren nicht zwei oder mehr abgrenzbare
Persönlichkeitszustände oder
b) Amnesie für wichtige persönliche Informationen tritt nicht auf.
2. Derealisation bei Erwachsenen, die nicht von Depersonalisation begleitet wird.
3. Zustände von Dissoziation bei Personen, die einem langen und intensiven Prozeß von Zwangsmaßnahmen zur Veränderung von Einstellungen ausgesetzt waren (z.B. "Gehirnwäsche", Gedankenbeeinflussung oder Indoktrination in Gefangenschaft).
4. Dissoziative Trance-Störung (F44.3): einzelne oder wiederkehrende Störungen des Bewußtseins, der Identität oder des Gedächtnisses, die in bestimmten Gebieten oder Kulturen verbreitet sind. Dissoziative Trance beinhaltet eine eingeschränkte Bewußtheit von unmittelbaren Umgebungsbedingungen oder stereotypes Verhalten oder Bewegungen, die erfahren werden als seien sie außerhalb der eigenen Kontrolle. Besessenheitstrance beinhaltet das Ersetzen der normalen Erfahrung persönlicher Identität durch eine neue Identität, die auf den Einfluß eines Geistes, einer Macht, einer Gottheit oder einer anderen Person zurückgeführt wird und mit stereotypen "unwillkürlichen" Bewegungen oder Amnesie verbunden ist. Beispiele sind Amok (Indonesien), Bebainan (Indonesien), Latah (Malaysia), Pibloktoq (Arktis), Ataque de nervios (Lateinamerika) und Besessenheit (Indien). Die Dissoziative oder Trance-Störung ist kein normaler Teil akzeptierter kollektiver, kultureller oder religiöser Praktiken (siehe S.816 für Vorgeschlagene Forschungskriterien).
5. Bewußtseinsverlust, Stupor oder Koma, die nicht auf eine körperliche Erkrankung zurückgeführt werden können.
6. Ganser-Syndrom (F44.80): das Geben von annäherungsweise richtigen Antworten auf Fragen (z.B. "2 plus 2 ist 5"), wenn dies nicht mit einer Dissoziativen Amnesie oder Dissoziativen Fugue einhergeht.


quelle: dissoc.de


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Zerrissene
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 10:09

Hallo, zur Erklärung von DIS/DDNOS habe ich eine tolle Seite gefunden:

http://www.infonetz-dissoziation.de/t-D ... S-bps.html

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sternesucherin
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 17:31

danke für eure antworten!

aber wie wird die diagnose dis/ddnos gestellt, wenn der therapeut nicht weiter auf dieses thema eingeht, wenn man ihm erzählt, dass man stimmen im kopf hat oder sachen vergisst...? falls er später sowas in den bericht schreibt, muss er das doch irgendwie prüfen?!

liebe grüße
sternesucherin
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limmy
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 19:00

Meines Wissens sind viele Therapeuten vorsichtig mit der Diagnose DIS/DDNOS, da sie "stigmatisierend" sein könnte.

Ich habe die Diagnose "Verdacht auf Dissoziative Identitätsstörung".

Wisst ihr, ob das ungefähr mit DDNOS gleichgesetzt werden kann?
Zeitverluste habe ich nämlich akut nicht (mir fehlen nur Abschnitte meiner Vergangenheit).

Viele Grüße
limmy

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Elena
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 20:36

Liebe Sternsucherin,
sternesucherin hat geschrieben:aber wie wird die diagnose dis/ddnos gestellt, wenn der therapeut nicht weiter auf dieses thema eingeht, wenn man ihm erzählt, dass man stimmen im kopf hat oder sachen vergisst...?
Ich finde es äusserst bedenklich, dass Dein Therapeut nicht auf Deine beschriebene Symptome eingeht.
Welche Art der Therapie machst Du?
Insgesamt geht man bei den dissoziativen Störungen davon aus, dass diese Menschen versuchen, bestimmte Teile in ihrem Leben zu verdrängen, d.h. dass sie Teile ihrer Persönlichkeit abspalten. Dieses Verdrängte kommt jedoch zutage in verschiedener Form, u.a. das Hören von Stimmen, die aus dem eigenen Unterbewusstsein sprechen.
Psychoanalytiker sind für solche Probleme die geeigneten Therapeuten, da sie versuchen, die Verdrängung durch verschiedene Techniken aufzuheben.
Überprüfe am besten mal, ob Dein Therapeut in diesem Bereich erfahren ist, ansonsten würde ich wechseln zu einer Psychoanalyse.

LG Elena

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sternesucherin
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 22:37

hi elena!

ich mache eine verhaltenstherapie. habe aber auch erst 15 sitzungen hinter mir. vielleicht geht er deswegen noch nicht so wirklich darauf ein, da es noch nicht soviele stunden sind? vielleicht will er erst mehr vertrauen aufbauen (ich habe totale probleme mit vertrauen) und geht dann mehr auf das thema ein? ich weiß es nicht

liebe grüße
sternesucherin
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Pippi Langstrumpf
Forums-Insider
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 23:33

Hallo!

@Zerrissene:
Pippi, würdest du ES wirklich glauben, wenn du einen Zeugen hättest? Könnte es nicht sein, dass du ihn letztendlich aus irgendwelchen Gründen ablehnen würdest? Gründe, die du selber fändest, damit ES nicht passiert ist, weil es einfach nicht sein kann, DARF?
Deine Fragen sind sehr gut. Ich versuche gerade, diesen Gedanken weiterzudenken und ich glaube, du hast Recht. Wahrscheinlich würde ich immer noch zweifeln bzw. selbst dann-wenn mir jemand einen kompletten Film meiner Vergangenheit zeigen würde-noch denken, der könnte in Wirklichkeit nicht echt sein.
Diese Zweifel machen mich ganz verrückt.
Pippi, hier ist es so, da ist sooooooooooooooooooooooooo viel Ekel, so viel ???, ich kann es nicht in Worte bringen. NEIN!!! Und nochmals NEIN!!! Ich will nicht, dass es wahr ist. NEIN! Das darf nicht sein! Mir ist es nicht passiert.
Wenn du das schreibst, spüre ich deine Verzweiflung hinter dem Ekel. Nehme ich das richtig wahr?
EKEL EKEL EKEL überall. Ich verstehe dich!!
Dieses "es nicht in Worte fassen können, es nicht einmal denken dürfen" macht unglaublich hilflos. Nur das "Darüber-Reden" macht wieder ganz; wenn es also eines Tages gelingen könnte, eine Geschichte darüber zu erzählen.
Oft sind es ja nur Fragmente. Und ich nehme auch bei mir diese Unmöglichkeit wahr, darüber zu erzählen.
Es fühlt sich an, als würde eine wichtige Dimension-die das "Geschichten-Über-Etwas-Erzählen" überhaupt erst ermöglicht-fehlen.
Du hast es treffend formuliert
ich kann es nicht in Worte bringen.
Wir müssen langsam sprechen lernen. Die Sprachlosigkeit ist das Schlimmste für mich!
Es gibt nur noch "Erleben", aber kein "Erzählen" mehr.
So fühlt es sich an...
Auch wenn du nur schwer darüber schreiben kannst, ich habe deine Worte verstanden!!





Hallo Elena!
Psychoanalytiker sind für solche Probleme die geeigneten Therapeuten, da sie versuchen, die Verdrängung durch verschiedene Techniken aufzuheben.
Ich würde auch sagen, dass eine Psychoanalyse in jedem Fall eine gründliche Methode ist, eben auch besonders, weil sie die kausale Frage zu beantworten versucht.
Meiner Erfahrung nach bietet beispielsweise die Integrative Gestalttherapie sehr hilfreiche Konzepte/Methoden.
Sie verbindet nämlich Aspekte verschiedener psychotherapeutischer Verfahren:

*klassische Gestalttherapie (Perls, Goodman)
*Psychodrama (Moreno)
*aktive Psychoanalyse (Ferenczi, Iljine, Balint).
*körperorientierte Bewegungstherapie
*kreative, kunsttherapeutische Erlebnis- und
Ausdrucksweise


Gruß

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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