Immer wieder tut es woanders weh

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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avenarius
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Immer wieder tut es woanders weh

Beitrag Do., 20.08.2009, 09:38

hallo, ich habe mal eine frage an euch. kennt ihr das, dass immer wieder woanders schmerzen auftreten und das ganze kein ende nimmt?
zur kurzen info, was bei mir los war: ende mai überlastung der kniesehne, 8 wochen schmerzen und nun aufbau der muskulatur, ab und zu tut´s weh...3 orthopäden bis der befund klar war.
seit ende juni schmerzen schulter, rücken oben, verschlimmerung imjuli - konnte den arm nur unter schmerzen bewegen: starke muskelverspannung im rücken, physio verordnet. dazwischen magen-darm grippe und ohrenentzündung mit feststellung, dass ich nicht gut höre. nun seit sonntag handgelenksschmerzen und eventuell ganglion oder diskusriss...schiene bekommen. seit gestern tut mein fußgelenk weh...ich bin erst 34 und komme mir vor wie 100...
seit jahren habe ich hohe belastungen durch arbeit und familie und werde auch wieder psychotherapie beginnen, ich wollte einfach nur wissen, ob jemand von euch schon mal so phasen durchlebt hat...
danke! avenarius

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candle
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Beitrag Do., 20.08.2009, 09:43

Hallo avenarius!

Ja, das kenne ich natürlich auch, aber womit möchtest Du das in Verbindung bringen? Meinst Du, dass die Psyche dabei eine Rolle spielt?
War die letzte Therapie denn erfolgreich?

Gruß!
candle
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avenarius
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Beitrag Do., 20.08.2009, 09:57

Bei der letzten therapie war der körper noch kein thema (vor ca. 4 jahren), da habe ich mich großteils mit meiner familie auseinandergesetzt (bruder war alkoholiker und ist letztes jahr gestorben), mich verunsichert diese körpergeschichte einfach total...habe angst nicht mehr leistungsfähig zu sein. und vor allem komme ich mir schon blöd vor, weil dauernd aus dem nichts heraus etwas auftaucht. was war es bei dir? gruß avenarius

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candle
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Beitrag Do., 20.08.2009, 10:04

Nun ja, wenn man bedenkt, dass wir vor vielen Jahren in diesem Alter schon "Rentner" waren, ist es nicht ungewöhnlich, dass man gewisse Verschleißerscheinungen hat einerseits, andererseits spielt natürlich auch die Psyche eine Rolle.
Genetisch gesehen könnte wohl fast jeder in Rente sein...

Ich hatte auch eine Reihe von Beschwerden. Manches ist wieder weg, manches zieht sich eben durch mein ganzes Leben.

Ich würde mir an Deiner Stelle nicht so viele Sorgen machen. Wenn man nämlich noch verstärkt sucht, findet man auch eine ganze Menge... das ist nicht besonders sinnvoll.

Ich weiß auch, dass ich alle Symptome mal als krank gewertet habe, die in Wirklichkeit psychosomatisch waren. Das Blöde dabei war, dass es immer schlimmer wurde.

Deswegen ist deine Idee mit der Therapie wirklich gut!

Wird schon alles wieder werden!
candle
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avenarius
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Beitrag Do., 20.08.2009, 14:45

hallo candle,
wie meinst du das genau:
Ich weiß auch, dass ich alle Symptome mal als krank gewertet habe, die in Wirklichkeit psychosomatisch waren.
da stehe ich irgendwie auf der leitung. der schmerz ist ja da, oder?
gruß avenarius

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candle
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Beitrag Do., 20.08.2009, 16:29

Hallo avenarius!

Im Moment weiß ich nicht so recht worauf Du hinaus möchtest. Ich würde eben raten: Suche Dir erstmal einen Therapeuten und sehe dann weiter.

Deine Belastungen kenne ich ja auch nicht im Details, aber da könntest Du schauen wie Du Dich entlasten kannst.

candle
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Sterbender_Schwan
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Beitrag Di., 01.09.2009, 20:42

Kennst du das Sprichwort: Stress macht krank?

Nunja. Ich bin der Lebende Beweis!
Stress:
Pangastritis
Heliobacter infektion
Pilzinfektion
Hämorrhoiden (innen und aussen)
Schmerzen in der Sigmaschlinge (Darm)
Irritables Kolon
Kopfschmerzen
Nackenschmerzen
usw.

Kommt dir was bekannt vor? Nein? Gut zur erklärung:
Ich habe in meiner Kindheit die Hölle durchgemacht! Zu hause, in der schule, keine freunde, zwangssymptomatik ADHS usw.
Dann kommen viele soziale Probleme dazu und dein Körper mag das natürlich nicht. Es kann sein, dass dein Darm nicht mehr mitspielt und das Immunsystem so geschwächt ist, dass du einfach anfällig bist für viele krankheiten.

Wenn du dazu noch viel (Körperlich) arbeiten musst, dann ist dein Körper einfach sehr sensibel, was belastungen angeht. Vielleicht solltest du mal mehr dafür tun, dass es deiner Psyche besser geht, dann bist du nicht mehr so anfällig was deine Krankheiten betrifft.

Lg Sterbender Schwan

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Beitrag Mi., 02.09.2009, 14:32

Ich finde das einen wichtigen Hinweis. In vielen Köpfen geistert leider immer noch der Gedanke herum, psychosomatische Krankheiten seien "eingebildete Krankheiten". Aber Schmerzen sind echt, auch dann, wenn sich dafür keine organische Ursache findet. Muskelverspannungen sind echt. Magen- und Darmentzündungen sind echt. Eine erhöhte Infektionsanfälligkeit ist echt. Der Leidensdruck ist echt. Auch wenn die Ursachen vielleicht aus der Psyche kommen, so wirken sie sich doch im Körper aus.

Ich hatte einen großen Teil meines Studiums hindurch Dauerkopfschmerzen, häufig Migräne, starke Muskelverspannungen in den Schultern, ein Zwölffingerdarmgeschwür, immer wieder akute Gastritis. Die Ärzte habe ich da leider als sehr hilflos erlebt: "Ich habe Sie gründlich untersucht, Ihnen fehlt nichts." Und schon wurde man wieder nach Hause geschickt und fühlte sich wie ein Hypochonder.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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