Mit dem Ritzen aufhören

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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fairytale
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Beitrag So., 11.09.2011, 17:00

Huhu, nur mal kurz zwischenrein :
Ich könnte das nicht. Die Vorstellung in einer geschlossenen Psychiatrie zu landen war mir immer unangenehm. Ich wäre dieses Jahr bei nahe zwangseingewiesen worden (auf Grund von SvV). Seit dem habe ich panische Angst davor. Wie ich feststellen musste, kann man gegen eine Einweisung nicht viel tun. Diese Angst sorgt dafür, dass ich sehr darauf achte, beim Schneiden nicht zu weit zu gehen. Auf der anderen Seite würde ich wohl lieber einen Suizid begehen, als eingewiesen zu werden.
Ich war dieses Jahr zwei Monate lang auf einer geschlossenen psychiatrischen Station.
Ich hatte auch panische Angst davor - was passiert dort mit mir, wie behandeln die mich, komme ich überhaupt wieder raus, dann bin ich ja komplett abgestempelt... HILFE!

Aber : Im Endeffekt war ich froh, dass mich meine Therapeutin eingewiesen hat, denn ansonsten hätte ich für nichts garantieren können.
Ich habe dort auch gelernt, dass es definitiv schlauer ist, sich einweisen zu lassen als eingewiesen zu werden da man, wenn man sich freiwillig dorthin begibt, jederzeit wieder gehen kann. Auch wenn der Arzt anderer Meinung ist.

Und nur weil man sich einweisen lässt, heißt das ja nicht, dass man gleich auf die geschlossene Station kommt. Es gibt ja auch noch die offenen

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fairy
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Regenjacke
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Beitrag So., 11.09.2011, 17:56

Hideki Ryuga hat geschrieben: Mich würde auch der Rest deiner Geschichte interessieren. Wenn du interessiert bist, kann ich zur Abwechslung auch etwas von mir erzählen.
Ja, daran bin ich auf jeden Fall interessiert
Hideki Ryuga hat geschrieben:Bei mir war es meine Mutter, die mir das Gefühl gab nichts wert zu sein und nichts zu können. Ist auch eine längere und traurige Geschichte.
Ja, ich habe ja auch schon fast meine halbe Lebensgeschichte geschrieben, aber ich lese mir gerne deine durch. Es ist auch immer interessant zu sehen, welche Parallelen sich zeigen und welchen Umgang andere damit haben. Wo man sich unterscheidet und wo nicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Betroffenen von SVV auch sehr oft versuchen alles rational zu analysieren. Du machst auf mich auch den Eindruck. Nein, ich bin wirklich sehr an deiner Geschichte interessiert, ich wurde nur nach meinem Beitrag gestört, sonst hätte ich selber nachgehakt.
Hideki Ryuga hat geschrieben: Was denkst du, sind deine größten Probleme/Hindernisse, die zwischen dir und deinem Abitur stehen?
Kurz noch auf deine Frage: Ich wei es ehrlich gesagt nicht. Es erscheint mir zu schön um wahr zu sein, dass das alles zu ende geht und ich habe einfach so panische Angst das nicht zu schaffen.

Liebe Grüße,

Wer keine Ziele hat, braucht sich um Wege gar nicht zu kümmern.

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Hideki Ryuga
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Beitrag So., 11.09.2011, 18:32

fairytale hat geschrieben: Ich war dieses Jahr zwei Monate lang auf einer geschlossenen psychiatrischen Station.
Ich hatte auch panische Angst davor - was passiert dort mit mir, wie behandeln die mich, komme ich überhaupt wieder raus, dann bin ich ja komplett abgestempelt... HILFE!

Aber : Im Endeffekt war ich froh, dass mich meine Therapeutin eingewiesen hat, denn ansonsten hätte ich für nichts garantieren können.
Ich habe dort auch gelernt, dass es definitiv schlauer ist, sich einweisen zu lassen als eingewiesen zu werden da man, wenn man sich freiwillig dorthin begibt, jederzeit wieder gehen kann. Auch wenn der Arzt anderer Meinung ist.

Und nur weil man sich einweisen lässt, heißt das ja nicht, dass man gleich auf die geschlossene Station kommt. Es gibt ja auch noch die offenen
Ich war selber schon 2x freiwillig in der Psychiatrie (offene Station), bereue ich auch nicht. Für mich waren schon die paar Wochen in denen ich stationär war sehr hart. Ich möchte nicht wissen wie es mir in der geschlossenen Station ergehen würde. Und wenn ich Hilfe möchte, dann hole ich mir die auch. So war es bis zu diesem Zwischenfall, bei dem ich beinahe eingewiesen worden wäre. Jetzt habe ich panische Angst vor der geschlossenen Station und habe fast jegliches Vertrauen in meine behandelnden Ärzte verloren. Ich sollte die Situation kurz erklären, damit ihr wisst wovon ich rede.

Ich wurde im Januar auf eigenen Wunsch hin in die Tagesklinik aufgenommen. Leider wurde mein Zustand nicht besser. Ich fing zum Schneiden an. Ich merkte nach einer Weile, dass ich in einem Strudel gefangen war, der mich sehr schnell einzusaugen drohte. Ich konnte mir nicht selber helfen, also wandte ich mich an meine Ärzte. Ich erzählte ihnen von den Schnitten, sie nahmen es nicht ernst. Es wurde schlimmer. Ich schnitt mich nun an den Handgelenken. Ich wandte mich wieder an die Ärzte. Sie konnten meinen Verband an meinem Handgelenk sehen. Ich sagte ihnen ich brauche Hilfe. Das einzige was ich bekam war folgende Aussage vom Chefarzt: "So lange sie sich nichts lebensbedrohliches antun, ist es ja nicht so schlimm." Mir wurde wieder nicht geholfen, ich fühlte mich im Stich gelassen und verarscht. Mein nächster und auch letzter Schnitt war längs über der Pulsader. Nein, es war kein Suizidversuch. Ich wollte nur, dass es richtig stark blutet. Mir war das Risiko bewusst. Daher habe ich mich vorbereitet, dass ich mich im Notfall selber verarzten kann, falls doch etwas schief gehen sollte. Sprich ich hatte meinen Erste-Hilfe-Kasten neben mir und ausreichendes Wissen um mir einen Druckverband anzulegen. Zudem bin ich ein sehr vorsichtiger Mensch, ich habe nicht unkontrolliert drauf los geschnitten. Ich hatte das was ich wollte. Es hat stark geblutet, passiert ist nichts, außer einer hässlichen Schnittwunde. Ich wollte mir weiterhin helfen lassen. Dieses Mal wandte ich mich an meine zuständige Psychologin. Sie ging auf mich ein, wollte die Verletzung auch sehen. Zugegeben die Schnittwunde sah schon schlimm aus, daher bestand sie darauf, dass sich ein Arzt (aus der Psychiatrie) die Wunde ansehen sollte. Genau der Arzt der mich im Stich gelassen hatte, war jetzt plötzlich so überrascht und schockiert. Er ging gar nicht auf mich ein, wollte mich sofort einweisen lassen. Ich redete auf ihn ein und konnte ihn davon überzeugen, dass ich freiwillig von der TK in die Station wechsle. So entkam ich der geschlossenen Station. Vielleicht versteht ihr jetzt meine Angst und warum ich kein Vertrauen in meine Ärzte habe.

Was nicht vergessen werden sollte ist, dass nicht jeder Mensch gleich ist. Ich für meinen Teil kann dazu nur sagen, die Dinge die mich momentan am Leben halten bzw. mein Leben noch lebenswert erscheinen lassen, würde ich durch einen längeren, stationären Aufenthalt in einer geschlossenen Station höchst wahrscheinlich verlieren.

Wenn es dir nicht zu persönlich ist, würde mich interessieren, warum du in die geschlossene Station kamst.

@Regenjacke:

Ich werde dir gerne etwas von mir erzählen, kann allerdings etwas dauern, da ich sehr lange zum Schreiben brauche. Was das rationale analysieren angeht, liegst du bei mir richtig. Was ist denn schlecht daran seine Probleme zu analysieren und zu versuchen mit seinem rationalen Verstand einen Ausweg/Lösung zu suchen? Soll ich meine Geschichte hier im Forum posten, per PM oder E-Mail?

Wenn es nur die Angst wäre, die mir im Weg zum Abitur stehen würde, leider ist da noch so einiges anderes.
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sakura89
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Beitrag So., 11.09.2011, 22:49

Hideki Ryuga hat geschrieben:Vielleicht versteht ihr jetzt meine Angst und warum ich kein Vertrauen in meine Ärzte habe.
ohja ich versteh deine angst sehr gut. ich wollte nie un d möchte nie nochnichtmals auf die offene. leider hat man mir als jugendlich eingespert und nach meine letzte versuch auf geschlossen und das war echt nicht schön. beide male hab ich mich selber raus bekommen bei der jugend hab ich so viel mist gemacht das ich rausgeschmissen bin.

bei der geschlossen hab ich so viele lügen erzählt und die haben mich voll geglaubt gut nacher habe ich ein ziemliche anschiß von meine teraputen bekommen. aber das hat sich mittlerweile auch wieder gelegt.

also die geschlossene ist nicht empflungs wert vor allem nicht hier in Marsberg da wird mann nur mit den stärksten medis zugetrönt und das wars keine gespräche nichts auser 1 x die woche vesite. das wars.

ich bin aber stolz auf mich das ich jetzt wenigsten in der Tagesklinik gemacht habe und das sind die erfahrungen wert.

achso das mit der jugendpsychatrie hat man meine change dort zu arbeite zu nichte gemacht. aufjedenfall hier.

ich bin jetzt wieder tag 0. heut ist echt ein besch***** tag.
ich raste hier zuhause bald echt aus.

das schlimmste ist du kannst so viel reden wie mann möchte da kannste gleich mit der wand reden.
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Kisuke
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 07:32

Kisuke hat geschrieben:Tag 50 ♥ endlich ^_^ Miau, jetzt gehts mir suppi :DD
Gratuliere dir!!!! Echt super, hast du schon ein neues Ziel vor Augen?


Ja will jetzt die 100 :S Tag 53, mir gehts gut^^. Ich glaube mir gehts nur die ganze Zeit gut, weil ich jeden Tag mit meiner besten Freundinn rede ^_^.

Wie gehts euch allen nach diesem Wochenende?
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sakura89
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 08:13

kisuke tut mir wirklich leid das ich nicht mehr dran gedacht habe

naturlich freue ich mich für dich sehr

oh man das ist typisch ich


ich hab beschlossen, ich geb heute alles ab so das ich nichts mehr zuhause habe und versuche so lange wie möglich auszuhalten.
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Kisuke
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 08:19

Du schaffst das Sakura ^_^ *Sakura Kopf patsch* Glaube daran, dann schaffst du es sicher ^_^

*Sakura knuddel* Du hast alles abgegeben, das heißt das du dir wieder was kaufen müsstest, ich weiß aber das du den Willen hast dies zu unterlassen.

Hoffe das hat dir einigermaßen Mut gemacht >.> hört sich irgendwie..... kitschig an
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sakura89
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 15:12

@kisuke nein das ist nicht kitschig.

danke das du an mich so glaubst.
ich habs erlich sicher verpackt das man es so weg tun könnte aber als ich bei ihr saß und ihr von gestern erzählt habe und sie meinte ich hätte eine sache falsch gemacht nein da konnte ich es nicht mehr abgeben.
da war alles wieder vorbei.

Heute hab ich kurz mein tera gesehen und er hat mir freundlich und mit ein lächen im geschicht gegrußt.

ja ich hab endlich die 3 wochen geschafft.

aber morgen wird ein anstrengende tag.

berricht gibst dan jenachdem wie wars morgen
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Kisuke
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 15:23

Du schaffst das Sakura^^

Du weißt das hier jeder an dich glaubt, auch wen man es einen 10,000 mal sagt. Es ist so und jedes mal meint es jeder ernst.

*Sakura knuddel*
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Regenjacke
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Beitrag Mi., 14.09.2011, 18:14

Hallo,

Tut mir Leid, hatte durch den Umzug die letzten Tage kein Internet..
Hideki Ryuga hat geschrieben:Soll ich meine Geschichte hier im Forum posten, per PM oder E-Mail?
Was dir am liebsten ist. Ist schließlich deine Geschichte Du kannst auch einen eigenen Thread aufmachen. Dann sag mir aber hier Bescheid, um dass ich ihn nicht übersehe.

Ich bin für die Woche krank geschrieben. Mit meinem Freund geht es wieder irgendwie.. aber so ganz glücklich bin ich nicht. Ich weiß nicht, es geht nicht mit und nicht ohne ihn... Ich habe so Angst mich an ihm zu halten und gleichzeitig wünsche ich mir nichts sehnlicher. Ist genau wie mit dem Ritzen, ich wünsche mir tiefer zu kommen und habe gleichzeitig panische Angst davor.

Lg Regenjacke

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fairytale
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Beitrag Mi., 14.09.2011, 21:58

Regenjacke ,
ich wünsche mir tiefer zu kommen und habe gleichzeitig panische Angst davor
genau so geht es mir auch

Ich bin wieder bei Tag 1. Hab's nicht mehr ohne ausgehalten.

Alles liebe
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sakura89
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 17:22

hey leute hatte jetzt ein paar tagen kein internet.

also der besichtigung ist nicht so gut gelaufe aber die fahrt war ganz ok der sozialarbeiter hat versucht mir immer wieder mut zu machen. was während der fahrt auch gut geklappt hatte. zuhause allerdings nicht mehr geholfen hatte.
also ich denke nicht das ich das machen werde den momentan ist das einzige positve dran das ich endlich weg von zuhause bin dass wars aber auch.

gestern habe ich eine tolle sms von meine schwester bekommen da stand drin das ich echt scheiße bin, das ich wieder normal werden soll ich sie angeblich behindert behandeln würde und das ich noch mal scheiße bin.

das ist doch echt nicht mehr normal hier. momentan werden diese gedanken wieder extrem. wollte dan heute kurz zu meine terapeut mit ihm das abklären aber dan ist mir eingefallen er hat diese woche schön exterm "überstunden" mit mir gehabt und da wollte ich ihm nicht wieder auf die nerven gehen.

ich bin jetzt bei tag 4 aber der druck ist exterm stark. bis jetzt habe ich immer wieder die alte wunde aufgerissen aber das ist irgendwie nicht das selbe.
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Regenjacke
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Beitrag Sa., 17.09.2011, 11:03

sakura89 hat geschrieben:die fahrt war ganz ok der sozialarbeiter hat versucht mir immer wieder mut zu machen. was während der fahrt auch gut geklappt hatte. zuhause allerdings nicht mehr geholfen hatte.
@sakura:
Ohje ich hoffe echt für dich, dass du da bald raus kommst. Wie alt ist denn deine SChwester?
fairytale hat geschrieben:
ich wünsche mir tiefer zu kommen und habe gleichzeitig panische Angst davor
genau so geht es mir auch

Ich bin wieder bei Tag 1. Hab's nicht mehr ohne ausgehalten.
Ja, eigentlich ist das doch auch nicht so schwer zu verstehen, oder? Ich hatte gestern auch wieder soooo en Verlangen danach. Hatte wieder ein STreit mit meinem Freund. Ich habe ihm gesagt, dass ich Druck verspüre, wenn er sagt, dass er heute Spaß mit mir haben will. Dann fing er an, dass das ungerecht wäre. Ich habe ihm gefragt, ob er das verstehen will, dann würde ich ihm das erklären, als er dann aber noch sagte es gäbe für ihn kein Problem, habe ich auf Durchzug geschaltet. Ungerecht ist für mich gleichzusetzen mit falsch und das kann ein Gefühl doch nicht sein!? Später meinte er auch wieder was ganz anderes aber die beiden Aussagen hallen noch immer in mir nach... Ich meine, man kann vielleicht falsch mit einem Gefühl umgehen, aber jedes Gefühl hat doch eine Ursache. Wenn er dann von mir verlangt, dass ich das verdrängen soll, nehme ich den Kontakt mit ihm als schädlich war. Ich habe ja auch nie behauptet, dass er Druck machen will, wenn er das sagt, aber ich verspüre ihn so stark, dass ich auf Rückzug gehe und das nimmt er dann wiederrum so wahr, dass ich nichts mit ihm unternehmen will. Aber das Gespräch darauf zu richten, ob ein Gefühl zugelassen werden dürfte, dass empfinde ich als Rückschritt.

Meint ihr nicht auch, dass es reichen sollte, wenn man zuerst darüber nachdenkt, warum das Gefühl überhaupt entsteht um DANN darüber nachzudenken wie man damit umgeht? Die Frage ob es gerechtfertigt ist schließt sich doch mit dem Umgang mitein!?

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Hideki Ryuga
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Beitrag Sa., 17.09.2011, 14:42

Regenjacke hat geschrieben: Ja, eigentlich ist das doch auch nicht so schwer zu verstehen, oder? Ich hatte gestern auch wieder soooo en Verlangen danach. Hatte wieder ein STreit mit meinem Freund. Ich habe ihm gesagt, dass ich Druck verspüre, wenn er sagt, dass er heute Spaß mit mir haben will. Dann fing er an, dass das ungerecht wäre. Ich habe ihm gefragt, ob er das verstehen will, dann würde ich ihm das erklären, als er dann aber noch sagte es gäbe für ihn kein Problem, habe ich auf Durchzug geschaltet. Ungerecht ist für mich gleichzusetzen mit falsch und das kann ein Gefühl doch nicht sein!? Später meinte er auch wieder was ganz anderes aber die beiden Aussagen hallen noch immer in mir nach... Ich meine, man kann vielleicht falsch mit einem Gefühl umgehen, aber jedes Gefühl hat doch eine Ursache. Wenn er dann von mir verlangt, dass ich das verdrängen soll, nehme ich den Kontakt mit ihm als schädlich war. Ich habe ja auch nie behauptet, dass er Druck machen will, wenn er das sagt, aber ich verspüre ihn so stark, dass ich auf Rückzug gehe und das nimmt er dann wiederrum so wahr, dass ich nichts mit ihm unternehmen will. Aber das Gespräch darauf zu richten, ob ein Gefühl zugelassen werden dürfte, dass empfinde ich als Rückschritt.

Meint ihr nicht auch, dass es reichen sollte, wenn man zuerst darüber nachdenkt, warum das Gefühl überhaupt entsteht um DANN darüber nachzudenken wie man damit umgeht? Die Frage ob es gerechtfertigt ist schließt sich doch mit dem Umgang mitein!?
Wie jemand etwas sagt und meint und wie es dann bei dem anderen ankommt und interpretiert wird, sind meist zwei paar Stiefel. Bei der verbalen Kommunikation kann es sehr schnell zu Missverständnissen kommen, vor allem wenn beide Gesprächspartner schon gereizt sind. Für dich mag ungerecht mit falsch gleichzusetzen sein, dass heißt aber nicht, dass er es so gemeint hat. Ich war bei eurem Gespräch nicht mit dabei, aber vielleicht war das Wörtchen ungerecht eher ein Ausdruck von Enttäuschung. Er hat sich darauf gefreut mit dir etwas zu unternehmen, aber es klappt dann nicht, auch wenn er weiß, dass du nichts dafür kannst, kann er doch enttäuscht sein. Ich würde einzelnen Worten nicht so viel Bedeutung zu ordnen. Ob ein Gefühl falsch sein kann, darüber kann vermutlich unerbittlich philosophiert werden, ohne zu einem nennbaren Ergebnis zu kommen. In erster Linie zählt doch nur was du empfindest. Und warum du so fühlst. Es ist doch egal, ob das Gefühl jetzt richtig, falsch oder was auch immer ist. Du kannst Gefühle sowieso nicht verhindern, man mag sie verdrängen und ignorieren können, sie sind dennoch irgendwo da und finden irgendwann einen Ausweg. Du kannst einen Luftballon auch nicht beliebig groß aufblasen, irgendwann wird der Druck zu groß und die Gefühle brechen heraus. Also ja, es sollte erst ergründet werden, warum solche Gefühle entstehen. Wenn du keinen Anhaltspunkt hast, dann kannst du damit auch nicht umgehen.

Hast du eine Vermutung warum du dich unter Druck gesetzt fühlst, wenn dein Freund mit dir Spaß haben möchte? Gibt es bei dir noch andere Situationen in denen du das Selbe fühlst?


Ich habe einen Thread, mit einer Kurzfassung meiner Geschichte eröffnet. Würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut. Mein Thread
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Regenjacke
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Beitrag Sa., 17.09.2011, 17:48

Hideki Ryuga hat geschrieben:aber vielleicht war das Wörtchen ungerecht eher ein Ausdruck von Enttäuschung. Er hat sich darauf gefreut mit dir etwas zu unternehmen, aber es klappt dann nicht, auch wenn er weiß, dass du nichts dafür kannst, kann er doch enttäuscht sein.
Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch kein Streit. Außerdem stand zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht fest, ob wir nichts machen. Schließlich war ich es, die vorgeschlagen hatte was zu machen, weil ich wusste das es vernünftig wäre. Er wollte dann halt nur mehr und länger machen. Was ich will stand und steht gar nicht zur Debatte, da ich dafür ledigliches Gefühl verloren habe. Ich wollte ihm lediglich meinen Rückzug erklären innerhalb des Gesprächs. Wenn ich deshalb nichts mehr unternehmen will, verstehe ich dass er enttäuscht ist, aber mir ging es ja erstmal im vornerein darum den Mechanismus zuerklären, um dass er es nicht auf sich bezieht, wenn ich nicht in Freudesprünge ausbreche. Wenn man aber dann darüber redet, ob ich das Gefühl empfinden darf, ... Ich reagiere da sehr empflindlich, und höre da auch mal mehr raus als gesagt wurde, dass weiß ich. Aber wenn die nächste Aussage dann ist, dass es gar kein Problem gibt, nachdem ich ihn gerade gesagt habe, dass ich da eins habe und es ihm erklären will, blocke ich und das brauche ich dann auch einfach... In den Momenten ähnelt er viel zu sehr meinem Vater.

Ich war in dem Moment nicht gereizt und er schien zumindest auch nicht so, deshalb habe ich auch den Moment ausgesucht. Viele der letzten Streiterein bauten auf Missverständnissen dieser Art auf. Dass ich mich nicht gefreut habe und stadessen nachgedacht habe und er dann mir vorwarf, dass ich nichts mehr mit ihm unternehmen will, ihn nicht mehr will etc

Klar kann er enttäuscht sein, dass ich dieses Gefühl habe, aber das schließt ja noch nicht mitein, wie der Abend noch weiter verläuft. Dass ich diesem Gefühl nachkomme war nicht das Thema, ich wollte es mit ihm beseitigen aus diesen Missverständnissen raus zukommen.

Wenn mein Freund mir sagt, dass ich das verdrängen soll, statt mit mir nach einer Lösung zu suchen, kannst du doch nicht wirklich als einen gerechten Umgang mit seiner Enttäuschung empfinden, Hideki!?

Es wär angemessener gewesen, wenn er seiner Enttäuschung Luft machen will mir einfach zu sagen, dass ihn das trifft und nicht mit mir darüber redet ob das Gefühl exisitieren darf, bevor man die Ursache untersucht hat

Tut mir Leid, dass ich vielleicht so gereizt reagiere, ich hatte nur gehofft hier auf Verständnis zu stossen, da Ihr es ja kennt negative Gefühle nicht anerkennen zu wollen.
Hideki Ryuga hat geschrieben:Hast du eine Vermutung warum du dich unter Druck gesetzt fühlst, wenn dein Freund mit dir Spaß haben möchte? Gibt es bei dir noch andere Situationen in denen du das Selbe fühlst?
Ja, ich empfinde gerade alles als Druck. Ich bin total überbelastet und überfordert zur Zeit und mir gehts gar nicht gut. Und da er mir schon oft meine schlechte Stimmung vorgeworfen hat(ohne das ich was an ihm ausgelassen habe), sondern einfach weil es ihn auch traurig macht. Und wenn er dann eine Nacht mit mir ausgelassen Spaß haben will, weiß ich einfach gar nicht wie er sich das vorstellt. Ich wünsche mir auch, dass es sich ergibt, aber ich ertrage einfach seine Enttäuschung nicht, wenn ich nicht auf "lachma" etc reagiere. Er formuliert das schon so, dass es schwer nicht als Vorwurf wahrgenommen werden kann.
Deshalb wollte ich erstmal nur einen mit ihn Drinken gehen, in einem Lokal wo wir schon seit WOchen hin wollen, aber er wollte dann die halbe Nacht durchmachen, aber ich weiß, dass meine Mutter auch von mir erwartet, dass ich hier noch weiter mit dem Umzug am Folgetag helfe, außerdem stressen mich gerade öffentliche Plätze und Menschenmassen... dann ist es für mich leichter kleine Schritte zu machen, aber wenn ich das sage, ist er beleidigt. Er will auch einfach oft nicht akzeptieren, dass ich gerade nicht mehr so "funktioniere".
Mir fällt es selber shcon schwer. Wurde jetzt eine Woche krank geschrieben, meine TP will mir noch etwas anderes verschreiben, mir ist jetzt alles egal. In der Schule macht mir meine ANgstlehrerin jetzt nur zusätzlichen Stress, obwohl sie seit zwei Jahren Bescheid weiß und meine Mutter schon mit ihr geredet hat, verlangt sie jetzt "aus Sorge" Attestpflicht. Mir fällt das schwer nicht als Misstrauen aufzufassen. Bisher habe ich immer erst ab 3Tage eins gehabt(oder bei Arbeiten), wie es in der Schulordnung steht,
Hideki Ryuga hat geschrieben:
Ich habe einen Thread, mit einer Kurzfassung meiner Geschichte eröffnet. Würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut. Mein Thread
Ich schaue ihn mir an

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