Ambiente hat geschrieben:[…] Die meisten Menschen spenden nur, um ein gutes und nützliches Gefühl zu bekommen. […]
Natürlich, warum auch sonst? Das ist nunmal die Natur des Menschen. Wobei zwischen der narzisstischen und der egoistischen Gabe zu unterscheiden ist, sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Ambiente hat geschrieben:[…] Die wohlhabenden Menschen, die ich kennengelernt habe, waren tatsächlich keine großen Menschenfreunde, sondern eher einsam und sehr menschenscheu. […]
Man kann kein Menschenfreund und wohlhabend zugleich sein, beides schließt einander zwangsläufig aus. Altruisten teilen, und wer teilt, kann es nicht zu Wohlstand bringen. Einsamkeit ist mir bis jetzt bei keinem aufgefallen, höchstens Frustration aufgrund von Langeweile. Die Scheue erstreckt sich auch nur auf Menschen, deren finanzieller und somit sozialer Status nicht gleichauf ist.
Ambiente hat geschrieben:Und was sollen die Reichen ganz konkret tun? Das Geld einem Sozialhilfeempfänger geben, um sich dann in seinen Augen als "Menschenfreund" zu profilieren? […]
Sozialleistungen sind Schutzgeld, welches vorauseilend entrichtet wird, um den sozialen Frieden (und damit die Wirtschaft bzw. Wirtschaftlichkeit) zu sichern. Ohne sozialen Frieden kommt es vermehrt zu bestimmten Formen der Kriminalität, dadurch steigen die Kosten für Sicherheitsvorkehrungen an. Ab einem gewissen Punkt lohnen sich wirtschaftliche Unternehmungen nicht mehr, weil die Sicherheitsausgaben so hoch sind, dass kein Gewinn mehr erzielt werden kann bzw. es sogar zu Verlusten kommt. Wohlhabende Menschen verfallen nur dann in Spendierlaune, wenn sie ihr Vermögen bedrohnt sehen.
Wie die Geschichte zeigt, gab es immer wieder Zeiten, in denen die Unterpriviligierten mal so richtig auf den Putz gehauen und mit Mistgabeln und Fackeln den einen oder anderen Überpriviligierten heimgesucht haben, wenn es nicht mehr anders ging. Auch gab es immer ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Reichen mit ihren Sicherheitstechnologien und -Vorkehrungen auf der einen und dem verarmten Pöbel auf der anderen Seite, dessen einziger Vorteil die erdrückende Masse war. Aufgrund des enormen technischen Fortschritts kann dieser Vorteil heutzutage und erst recht in Zukunft mehr und mehr wettgemacht werden, ab einem gewissen Punkt würden Aufstände jedweder Art schließlich vollkommen unmöglich werden. Dadurch verlieren die Unterpriviligierten ihr Druckmittel, was zur Folge hat, dass die Überpriviligierten nichts mehr von ihrem Reichtum abgeben (müssen).
Die Reichen wollen aus nachvollziehbaren Gründen nichts (ausgleichendes) tun (da das Druckmittel zur Motivation mehr und mehr abhanden kommt), der verarmende Pöbel kann nichts (mehr) tun, dazu verfügt er nicht über die notwendigen Mittel.
Ambiente hat geschrieben:Eremit hat geschrieben:von unten nach oben, damit die Reichen den aufkommenden Weltkrieg überdauern.
...schon etwas dramatisch ausgedrückt.
Ist nur eine nüchterne Feststellung. Lief früher ja genauso ab, warum sollte das heute anders laufen? Man muss nur praktisch denken.
Raziel hat geschrieben:[…] Die Reichen haben diesen Krieg begonnen und sie werden ihn auch gewinnen.
So ist es. So war es immer und wird es immer sein. Wenn alles so weiterläuft, wird es eines Tages auch keine "Reichen" und "Armen" mehr geben, dann gibt es nur noch Arkologiebewohner und Wilde, beide werden überhaupt nichts mehr miteinander zu tun haben.
Nico hat geschrieben:Erstmals seit dem Kalten Krieg. Bürger sollen Vorräte für zehn Tage anlegen
Wobei ich nicht verstehe, warum man dann Vorräte anlegen soll. Die beste Anschaffung sind Schusswaffen mit jeder Menge Munition (plus zugehöriger Ausbildung, natürlich), dann ist die Beschaffung notwendiger Dinge wie Nahrung, Wasser, Kleidung, Medikamente und Werkzeuge eher gewährleistet, und das über einen wesentlich längeren Zeitraum als zehn Tage. Abgesehen davon, wenn ein Staat nach bereits drei Tagen nicht mehr die Kontrolle zurückgewinnt, ist die Sache gelaufen, dann wird's erst recht nichts mehr nach zehn Tagen. Schon drei Tage ohne Strom können zum totalen Zusammenbruch der sozialen Ordnung führen.