stern hat geschrieben: ↑Di., 10.08.2021, 00:48
Eine Studie in England kommt zum Ergebnis, dass sich Geimpfte 3x seltener infizieren:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -niedriger
Egal ob Faktor 3 oder 10 (müsste schauen, woher Lauterbach diesen Wert hat): Ich kenne keine Studie, die sagt, Geimpfte infizieren sich gleichermaßen wie Ungeimpfte.
3x weniger Infektionen könnten einen ziemlichen Unterschied machen, wenn die Infektionen hochkochen.
Auf Solidarität bezogen stimme ich da total mit dir überein!
Ich kann aber auch nachvollziehen, dass einige Menschen vielleicht sagen: "Reduziertes Risiko einer Ansteckung mit der Impfung um Faktor 3 ist mir zu wenig, als dass ich mich dafür den eventuellen Langzeitfolgen der Impfung aussetzen möchte." Oder aber: "Ich möchte noch beobachten, bin vorsichtig wegen mir und anderen und handle evtl erst später."
Wenn man von dem "überwiegende Teil" spricht, kann das eben bedeuten 99% oder auch 51%.
Für mein Ohr klingt "überwiegender Teil" eher nach 99% oder suggeriert mir das zumindest. Würde man bei 51% z.B. von "Großteil/überwiegender Teil" sprechen, käme ich mir leicht verarscht vor - obwohl es sinngemäß eine richtige Aussage wäre.
Ich finde, diese 27% an Geimpften einfach recht hoch und ich finde mit Aussagen wie "Großteil ist ungeimpft" wird das bisschen kleiner geredet als es ist.
Aber das ist halt bei mir so. Für andere bedeuten diese 27% vielleicht "wenig", für mich eher "bisschen viel".
Alles ungeachtet, ob daraus dann schwere oder eher leichte Verläufe resultieren.
An Dunkelziffer bei positiven Geimpften glaube ich dennoch sehr. Denn wenn Geimpfte weniger oft Symptome haben, ist das nochmal ein Grund, dass sie sich weniger testen lassen
Totimpfstoff wände ich auch interessant. Vielleicht kommt da in näherer Zukunft ja etwas.
Noch so eine Überlegung habe ich, warum Menschen vielleicht zögern zwecks Impfung (damit sind also nicht überzeugte generelle Impfgegner gemeint): Auch ohne Impfung kann man sich mehr oder weniger gut schützen - je nachdem wie man sich verhält. Wie man sich schützt, wie nah man mit anderen Mensch zusammen ist, wie oft, usw.
Denke mir, da haben manche vielleicht bisschen mehr das Gefühl, so halbwegs etwas unter eigener Kontrolle zu haben. -Das eigene Risiko lässt sich halbwegs steuern - sofern und solange persönliche Einschränkungen hingenommen werden.
Und vielleicht geht diese Strategie auch auf und es kommt zu keiner Infektion. Vielleicht infiziert sich auch jemand überhaupt nie, obwohl er/sie auf alles pfeift.
Man könnte also theoretisch dem ganzen unbeschadet entgegen. Wie wahrscheinlich das ist, sei dahingestellt oder wie lange das gut gehen würde. Und selbst falls es zu einer Infektion kommt, kann man trotzdem noch ohne Schaden überstehen - wenn man Glück hat. Zumindest wenn man keiner Risikogruppe angehört (wobei es auch in Heimen steinalte Menschen gab, die von der Infektion rein gar nichts mitbekommen haben).
Eine Impfung hingegen könnte man auch als aktiven Schritt in Richtung auf ein Risiko hin sehen. Man entscheidet bewusst etwas - und hat dann nicht mehr unter eigener Kontrolle, was passiert. Es kann die besten Entscheidung des Lebens gewesen sein - oder aber man hat Pech und stirbt dran.