Wunsch nach erotischer Verschmelzung...

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tara
Forums-Gruftie
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Beiträge: 852

Beitrag So., 21.03.2010, 23:14

es gibt kaum eine Kultur dafür, in Würde Frau zu sein, ohne dafür ein (männliches) Gegenstück zu brauchen um sich darin spiegeln zu können.
Interessanter Aspekt Müki- dennoch glaube ich dass Du projezierst, denn ich glaube nicht, dass ich mich über einen männlichen Gegenpart zu definieren brauche... (auch wenn es schön ist einen Seelenpartner zu haben, mit dem man sich sehr verbunden fühlt)
Obwohl ich nicht ausschliessen kann, dass mich das weiblich kollektive Unbewusste in meinen Wünschen und Sehnsüchten beeinflusst.
Das Allein Sein sein ist für mich keine Last, im Gegenteil, ich empfinde es sehr bereichernd, erfahre mich dann viel mehr als Frau, als es mir in einer Beziehung möglich ist.
Natürlich möchte ich nicht bestreiten, dass ich mich nach einem Partner sehne, der mich seelisch berührt. Wer hat schon kein inneres Bedürfnis nach Nähe, Austausch und Verschmelzung auf allen Ebenen...
Dennoch steht dahinter kein sonderlicher Druck und ich bin meilenweit davon entfernt, für so eine intime Beziehung bereit zu sein. In der Regel fällt es mir nicht leicht, mich in Männer wirklich zu verlieben (im unterschied zum "verknallen"). Es passiert mir eher sehr selten....
Ja, ich bin schon süchtig danach, mich mit allem was ist Verbunden zu fühlen- eine unmittelbare Nebenerscheinung des Verliebtseins- im Gegensatz zum Gefühl der Abspaltung, wie in den letzten drei Jahren... ich erlange diesen Zustand der Leichtigkeit nicht mehr so leicht wie früher. Wenn- dann nur in hypomanen Phasen, die aber IMMER eine nachfolgende Depression zur Folge haben.
Ach, ich weiß auch nicht... Ja, ich würde mich gerne verlieben!!!!... als eine der leichteren Methoden, den Alltag nicht nur zu ertragen, sondern zu genießen.
Nenne es Flucht- ich nenne es Lebenslust!
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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Thread-EröffnerIn
Tara
Forums-Gruftie
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Beiträge: 852

Beitrag So., 21.03.2010, 23:29

Wer oder was bist du, wenn du dich mal nicht zu einer anderen Person in Relation setzen kannst? Nichts? Lebst du nur durch andere Menschen? Und falls die Antwort "ja" lautet, wer oder was könntest DU wirklich sein, jenseits von Beziehungen zu anderen Menschen?

Schwierige Frage- wer bin ich??? wer bist du??? wer ist man??? Das Bild, dass andere einem spiegeln ist oft nichts anderes als deren Projektion,- was aber wenn der Spiegel im Aussen gänzlich fehlt? Ist das überhaupt aushaltbar? Sind wir nicht soziale Wesen, die den Austausch so dringend nötig haben, wie Atmung?

Wenn man dem Kern des Ichs wirklich auf den Grund gehen möchte, dann müsste man schon die absolute Isolation suchen,- (um nicht ständig Zerrspiegel des Selbst präsentiert zu bekommen)- möglicherweise über Jahre hinweg- wie es manche Yogis tun, die sich in die Höhlen des Himalayas zurückziehen. Und selbst dann bezweifle ich, dass dies leichter zu beantworten wäre, als die Frage nach einer göttlichen Existenz...

Weißt Du wer Du bist?
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Mo., 22.03.2010, 00:51

Nein, aber ich stell mir die Frage. Und ich wüsste es gerne, wer oder was der ruhende Pol unterhalb des ganzen Aufruhrs im Geist ist. Was ich wirklich bin hinter den ganzen mentalen Aktivitäten und konstruierten Selbstbildern und Bedürfnissen und Sehnsüchten.


Ich bin dieser Dinge leid und hätte gerne einen Frieden, der jenseits dessen liegt. Ich glaube, es gibt ihn, aber ich glaube nicht, daß es leicht ist dort hinzugelangen. Ja, ich habe emotionale Zustände und die Beschäftigung damit satt, weil es sich für mich so anfühlt, als sei jede Beschäftigung damit wie ein Hund der nicht aufhören kann, den eigenen Schwanz zu jagen.

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Amalfi
sporadischer Gast
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Beiträge: 12

Beitrag Di., 23.03.2010, 11:30

münchnerkindl hat geschrieben:Nein, aber ich stell mir die Frage. Und ich wüsste es gerne, wer oder was der ruhende Pol unterhalb des ganzen Aufruhrs im Geist ist. Was ich wirklich bin hinter den ganzen mentalen Aktivitäten und konstruierten Selbstbildern und Bedürfnissen und Sehnsüchten.
Ich denke, ich kenne das...dann gehe ich versuchsweise hin und schreibe auf, was ich zu sein glaube, daneben, was ich sein möchte...Eigenschaften und Emotionen...und wenn ich dann vergleiche, stelle ich Parallelen fest oder Ungleichheiten...und doch, viel zu oft und gerade dieser Tage, da habe ich dieses infernalische Bedürfnis: ich will weg.
Weg, aus mir, weg, von allem. Wie ein Mantra: ich will weg.

Ich will weg.
Lieber stehend sterben als auf Knien leben

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Furriskey
sporadischer Gast
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weiblich/female, 47
Beiträge: 5

Beitrag Mi., 10.08.2016, 01:00

Ein wunderbarer Thread - ich habe ihn in den letzten Tagen von A - Z durchgelesen. Chapeau an fast alle Beteiligten!

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Kaja88
Helferlein
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weiblich/female, 29
Beiträge: 54

Beitrag Di., 25.02.2020, 14:48

Mir geht es ähnlich wie Furriskey - habe mir all die Beiträge durchgelesen und sie sind mir sehr nahe gegangen. Schade, dass dieser Thread vor bereits 10 Jahren endete.

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