Also nur die (vermeintliche) Gleichgültigkeit, nicht die Behauptung selbst, noch der Inhalt der Behauptung, richtig?isabe hat geschrieben:[…] erschreckender erscheint mir die Gleichgültigkeit, mit der behauptet wird, die Minderheiten müssen sich schon selbst um ihre Rechte kümmern.
Ich muss da allerdings Mondin zustimmen: Prinzipiell muss man sich selbst darum kümmern, dass man überhaupt Recht erhält, das ist der Kernaspekt jedes Mündig-Werdens (und somit auch jeder Emanzipation, wohlgemerkt). Es mag zwar Ausnahmen geben, in denen Mit- bzw. Fürstreiter sich hinzugesellen bzw. stellvertretend einwirken (z.B. Tier-, Umwelt- und Kinderrechte), allerdings sind diese eher die Ausnahme als die Regel. Und: Das betrifft auch Mehrheiten, nicht nur Minderheiten.
So funktioniert aber unser Rechtssystem. Kennst Du denn eine bessere Alternative?Landkärtchen hat geschrieben:Diese Argumentation findet sich leider auch in anderen Threads wieder, wenn z.b. von "Einzelfällen" gesprochen wird, denen vorgeschlagen wird zu klagen wenn sie mit dem was passiert nicht einverstanden sind.
Das wäre dann – nach Schopenhauer – Kunstgriff 2.isabe hat geschrieben:Nach deiner Argumentation schließt man also am besten die Augen, wenn Juden deportiert werden, Schwule verprügelt werden, Kinder missbraucht und Frauen diskriminiert werden?
Ähm, stimmt so nicht. Diskriminierung ist sehr wohl unter bestimmten Gesichtspunkten rechtlich zulässig, z.B., um Diskriminierung auszugleichen (Die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen sei dahingestellt) oder, um besonders schutzbedürftige Personengruppen zu schützen, z.B. Kinder. Als Österreicher darf ich auch auf die in unserem Land noch immer existierende Wehr- und Zivildienstpflicht hinweisen, die ausschließlich für Männer gilt …stern hat geschrieben:Und dass niemand wegen seiner sexuellen Orientierung oder wegen seines Geschlechts (usw.) diskriminiert werden darf, ist kein Vorrecht von Schwulen, sondern ein Menschenrecht, das für jeden gilt. […]