Ive hat geschrieben:Es wird für mich seltsam sein, darauf zu achten; hat wahrscheinlich damit zu tun, dass einerseits die Erwähnung seines Namens in der Gemeinde so selbstverständlich und auf der anderen Seite auch ein Bekenntnis ist, insofern "missionierend"und floskelhaft und Phrasen für den, der damit nichts anfangen kann? - Mag sein. Eine bewusste Vermeidung erscheint mir nun aber fast unehrlich für mich.
Liebe Ive, ich hab nichts gegen die weitere Verwendung des Namen Jesu. Mit dem Namen und der Person kann ich selbst eine Menge anfangen - jedoch vermutlich auf anderen Ebenen und anderen Weisen. Denn für mich ist Jesus kein "Divus". Ich würde ihn keinesfalls mit "Gott" gleichsetzen. "Gottes Sohn" ist nach meiner Ansicht nicht wörtlich zu nehmen, sondern dient als Bild/als Vorstellung gewisser Prinzipien. Wenn Gott Wahrheit ist und nicht Vater, dann war Jesus einer (von vielen), der sie ausgesprochen hat.
Aber ihr verwendet das, was Jesus eurer Gemeinden nach sein soll, beinahe mantrenhaft in einer Weise, wie es euch vermutlich dort gepredigt wird, auf die ich schon aus rein intellektuellen Gründen nicht gut kann. Auch der Ein oder Andere fühlt sich dadurch eher abgeneigt, wie ihr vielleicht mitbekommen habt.
Ich bin völlig unchristlich (und überhaupt unreligiös) aufgewachsen und musste daher weder einen "Gott" abstreifen, der mir auferlegt wurde, noch musste ich mir einen suchen, an den ich mich verzweifelt klammere, und den ich dann durch "heilige Phrasen" an mich binde bzw. ihn mir dadurch immer wieder vergewissere. Mein Gott ist zu mir selbst gekommen. Ich weiss um ihn ... und gut ist`s. Er ist einfach da - und ich muss ihn daher nicht zum Lebensinhalt predigen.
So wie ich verstehe, geht bei euch jedoch alles von Gott aus und fast gar nichts mehr von euch selbst. Bei mir ist das eher umgekehrt, denn ich habe immer "Gottes Segen". Ich muss nicht immer Rücksprache mit ihm halten, ob dies und das okay für ihn ist, oder ob ich durch eine Handlung der Hölle näherrücke. Da wo ich aufgrund von psychologischen Zwängen durch ungünstige Konditionierungen in meiner Kindheit meine Freiheit selbstverantwortlich suche, da lasst ihr Gott und Jesus für euch suchen. Irgendwie kann ich darauf nicht. Und nicht nur, weil ich andere Überzeugungen habe, die für mich das Alpha und Omega sind, sondern weil mir scheint, dass du und littlebuddha - wie ich schon oft sagte - euch gewisse Handlungsfreiheiten nehmt und Verantwortung abgebt, die in jeder Hinsicht universell anthropologisch sind.