Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Schwarz-Weiß
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 18:13

Hallo Ihr,
danke recht herzlich für Eure Glückwünsche. Es geht mir nicht wirklich gut aber ich finde es schön hier doch ein paar Leute zuhaben, die wissen wie das ist und warum, das tut mir gut.

Ich drücke Euch.
LG

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Schwarz-Weiß
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 18:14

He Lilu,

bitte darum, das Du Dich wieder meldest.

LG


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 19:00

Hallo Schwarz-Weiß,

fällt es dir schwer dein Geburtstag zu feiern?

IGDL Zerrissene

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Schwarz-Weiß
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 20:15

Hallo Zerrissene,

wenn Du mich so direkt fragst, ich mag diese Feierei nicht und Geschenke muß ich nicht haben.
Ich bin es mir nicht wert, diesen einen Tag im Jahr für mich haben zudürfen. Ich bin es nicht würdig, habe es nicht verdient.
Ganz ehrlich ich fühle mich mies, ich hasse es dazu noch Glückwünsche entgegen zu nehmen, im Gegenteil, meine Leute daheim können sich freuen, das ich überhaupt noch dabin.
Ich weiß, das das krass rüberkommt, ich habe im Moment soviel Kram am Hals hängen, das ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll....
Ich weiß, das ich Morgen wieder stimmungsmässig total kippe, weil ich fix und fertig von der Woche bin.

Ich drück Dich.

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Zerrissene
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 21:57

Liebe Schwarz-Weiß,

genau diese Antwort habe ich von dir erwartet...

LEIDER!


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 21:58

Damit du mich auch richtig verstehst, hier ein thread von mir...

viewtopic.php?f=17&t=9925

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Jesusechse
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 22:32

Hi!

Darf ich Euch mal eine ganz doofe Frage stellen?

Warum fühlt Ihr Euch so wertlos, so schäbig?

Ich weiß das schon, ich versteh's auch. Aber ich versteh's nur grob.

Was ist da im Detail los? Wie sieht das aus, wenn man es genauer zu fassen versucht?

Find's schade, dass Ihr Euch nicht sehen könnt, wie ich Euch sehe. Ich mag Euch und finde z.B. das mit den Geburtstagsgeschenken ganz schön traurig. Warum soll man nicht mal ein Geburtstagsgeschenk verdienen?

Würdet Ihr das bei jemand anders auch so sehen? Ich hab' bald Geburtstag. Wie wäre es dann, hätte ausgefuchst was verdient?

Na, ich werde mir auf alle Fälle was zu Geburtstag schenken, was ich mag. Und einen Strauß Blumen und ein Luxusfrühstück wird's bei mir auch geben.

Warum auch nicht? Ich hab's mir tausendfach verdient und ich werde es mir mit aller Wonne genehmigen.

Mich hat man auch getreten und angespuckt, aber mir war immer klar, dass es Unrecht war. Ich denke, das ist der Unterschied zwischen uns, weshalb Ihr so schlecht über Euch denkt und ich nicht von mir und Euch.

GLG

ausgefuchst


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Beitrag Sa., 13.02.2010, 22:54

Liebe ausgefuchst,

ich hab ja noch zwei Jahre Zeit. Dann werde ich 50. Meinst du, ich schaffe es bis dahin? Hab ich mir ja was vorgenommen...


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Beitrag Sa., 13.02.2010, 22:56

Und überhaupt, wer hat uns gezeugt? WARUM sind wir entstanden?
Geburtstag triggert uns, denn dieser Tag führt uns zu IHM!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Jetzt weißt du es und ich hoffe, bei dir ist der Groschen gefallen.

Eine verdammt wütende ...

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Jesusechse
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 23:41

Hi Du!

Ich hoffe, Du bist auf IHN soo sauer und nicht auf mich?!

Ich denke, ich weiß, was Sache ist, bin aber nicht sicher. Möchte jetzt hier aber nicht rumraten, weil es Dich eh schon triggert. Denke, das geht in Ordnung so?

Ich denke, Du schaffst es in einem Jahr. Ich sag's mal so, liebe Zerrissene, Du bist mir in sehr vielem voraus und über mir. Aber ist ok, das macht mir kein Problem. Aber in einem "Pünktchen" kannst Du von mir noch was lernen, nämlich darin, eine objektive Sicht auf die Dinge zu kriegen, auch Dich zu kriegen.

Erinnerst Du Dich, wie's Dir wie Schuppen von den Augen fiel, als ich geschrieben hatte, wie ich die Situation meiner Kindheit daran beurteile, weil ich es damit vergleiche, wie es meinem Kind zu gehen hat, damit ich sagen kann, das war gut genug für's Kind?

Und das ist was, was ich hab'. Ich hab' eine sehr klare und grundsätzliche Einstellung zu sehr vielen Dingen, lass' mich da auch nicht beeinflussen oder manipulieren.

Das hatte ich schon als ganz kleines Kind, diesen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, den konnte auch keiner verbiegen.

Und ich sag's mal so: Du und Schwarz-Weiß und Xanny und Dunkel, wie sie alle da sind, verdienen vielmehr, als man auf ganzen LKW-Ladungen ankarren könnte als Geburtstagsgeschenke.

Wisst Ihr, jeder würde Euch das gönnen. Es geht mir nicht drum, dass der Geburtstag gefeiert wird. Ich feiere meinen auch nicht. Aber ich schenk' mir was. Es sind meine Trostpflaster. An meinem Geburtstag will ich nicht gratuliert kriegen, ich freu' mich auch nicht, dass ich da bin. Aber wertlos bin ich nicht.

Und Ihr seid's auch nicht.

Gute Nacht!

ausgefuchst


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Beitrag So., 14.02.2010, 07:50

ausgefuchst hat geschrieben:
Erinnerst Du Dich, wie's Dir wie Schuppen von den Augen fiel, als ich geschrieben hatte, wie ich die Situation meiner Kindheit daran beurteile, weil ich es damit vergleiche, wie es meinem Kind zu gehen hat, damit ich sagen kann, das war gut genug für's Kind?
Jetzt gerade hast DU mich dran erinnert. Ich hatte es schon wieder vergessen.

NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich kann und will nicht vergleichen. Geht nicht. Dann kippe ich wirklich aus den Latschen.

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Schwarz-Weiß
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Beitrag So., 14.02.2010, 09:53

Sorry, langsam werde ich sauer, mein Beitrag ist wieder mal weg....

Liebe Zerrissene, ich habe Dich auf Anhieb verstanden, weiß wie Du es gemeint hast. Ja, es tut noch weh und von Heute auf Morgen werden wir die Vergangenheit nicht aufgearbeitet haben. Was mich anbetrifft, ich hege weder Rache - noch Vergeltungsabsichten gegen meine sogenannte Familie...

Liebe ausgefuchst, danke für Deine Worte, ich bin sehr froh, das es Dich hier gibt, für mich bist Du eine echte Bereicherung, Du gibst mir die Zuversicht an das vielleicht noch Gute zuglauben.

LG

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Schwarz-Weiß
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Beitrag So., 14.02.2010, 09:58

Hi ausgefuchst,
meine kleine Umwelt gibt mir es immer wieder zu verstehen, das ich wichtig bin, ich geschätzt bin, unverzichtbar aber ich, ich stehe nur da wie unter einer Art Käseglocke, ich kann sie hören aber durchdringen tun die Worte nicht bis in mein Gehirn.
Warum ist das so verdammt schwer..? Ich helfe und tue für Andere gerne, mich vergesse ich dabei völlig, ich weiß, das das auf Dauer auch nicht gut ist.


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Beitrag So., 14.02.2010, 14:22

Schwarz-Weiß hat geschrieben:
Was mich anbetrifft, ich hege weder Rache - noch Vergeltungsabsichten gegen meine sogenannte Familie...
Ich auch nicht...

Schönen Tag dir.

LG Zerrissene

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Jesusechse
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Beitrag So., 14.02.2010, 18:13

@ Schwarz-Weiß:

Es gibt 'ne Menge Gutes auf der Welt. Und in den Menschen auch. Ich konnte das auch lange nicht mehr glauben und auch nicht sehen, aber es ist so, wie ich sage.

Wenn die eigenen Leute einen terrorisieren, quälen und das passiert ja oft von klein auf, dann kann ein Kind nur denken, dass das, was sich ihm da als Eindruck von Mensch und Umwelt bietet, das ist, was überall abläuft.

Man überträgt diese Erfahrungen halt auf die Gesamtheit der Dinge. Mutter und Vater oder Geschwister sind jemand, der nach der Entwicklungspsychologie für uns sehr wichtg sind. Wenn die Sch... sind, dann hat das katastrophale Folgen für unsere Einstellung zum Rest des Planeten und seiner Bewohner.

Aber in Wirklichkeit ist es so: Nur weil die eigene Familie Sch... war, niederträchtig, brutal und verroht, sind das nicht alle Menschen. Sehr viele Menschen sind von der Grundstruktur her sehr nett und zugewandt und gar nicht aggressiv.

Alle strampeln sich im Kampf mit dem alltäglichen Wahnsinnskram ab, man kämpft im Job mit der Konkurrenz, um die besten Beziehungspartner, um gute Schnäppchen beim Autokauf. Das sind die Dinge, die hierzulande eigentlich so das Übliche ist. Für Euch hier war der Horror Normalität und das hat Eure Sicht und Eure Wahrnehmung verszerrt.

Das sagt mir auch mein Thera ständig wieder: "Ihre Wahrnehmung ist total verzerrt. Weder die Welt, noch die Menschen sind absolut schlecht. Die Welt ist sogar sehr schön und das Leben auch. Aber Sie machen sich im Kopf eine eigenen Realität, die damit nichts zu tun hat. Gefühle sind nicht die Wirklichkeit und in dem Punkt können Sie sich nicht auf Ihr Gehirn verlassen. Das ist viel zu sehr geprägt und geschädigt von den ganzen schlimmen Erfahrungen und leitet Sie damit auf den Holzweg. Da müssen Sie dann schon mir glauben und auch einfach mal denken: "Hey, es wird alles gut!".

Er hat damit Recht. Vor 10 Jahren war's mir unmöglich, mit Menschen in einem Raum zu sein. Ich hatte Angst, ich würde jemanden nett finden und würde mich emotional an ihn hängen. Damit wäre ich ihm ausgeliefert gewesen und ich hatte solche Angst davor, dass ich alle Menschen mied. Jede Form von Kontakt, vor lauter Angst, jemand würde mir wieder so das Herz rausreißen. Und nochmal konnte ich das nicht überstehen.

Jetzt ist viel Zeit vergangen, neue Erfahrungen und neue Menschen kamen, weil sie mich in der Klinik in die Gruppentherapie gezwungen haben. Und siehe da: Ich hab' viele neue miese Erfahrungen gemacht, aber auch ganz viele tolle Leute getroffen.

Und jetzt?

Mag mich nicht mehr verkriechen und allein sein. Ist langweilig und tut weh. Ich mag lieber unter den Menschen sein, was da kommt, das halte ich wieder aus. Au?erdem muss ich mich nicht blindlings und naiv auf jeden einlassen, sondern pass' halt auf, mit wem ich mich abgebe.

Mein früherer Thera hat das immer so gesagt: "Sie müssen den Kopf halt dahin strecken, wo man Ihnen nicht gleich wieder eine reinhaut.". Die Welt hat sowas wie kleine ökologische Nischen, sowas muss man sich suchen, aufbauen, sein eigenes kleines Biotop, wo man sicher ist und wo Menschen sind, die zu einem halten. Und halt Therapie machen, damit man irgendwann mit den körperlichen Symptomen Ruhe kriegt.

Auf alle Fälle gibt's viel Hoffnung. Aber es dauert schon eine lange Zeit, bis man sowas wie Lebensquälität erlebt.

Und ich weiß ja, wie schwer sich hier jede tun wird, überhaupt Hoffnung zuzulassen, überhaupt sowas wie Vertrauen aufkommen lassen zu wollen.
Das Sicherheitsdenken überwiegt.

Aber ok. Ich kenne das, war auch bei mir so und heute kann ich - wenn's die richtigen Leute sind - problemlos wieder vertrauen, Menschen an mich ran lassen, mich freuen und einfach ungezwungen sein.

Also dieses Misstrauen geht schon wieder zurück, aber es dauert, bis die Mauern fallen.

Heute kann ich es selber nicht mehr so richtig nachvollziehen, dass ich sooolche Angst hatte. Aber es war halt so. Aber es war wirklich nicht begründet. Die Welt ist nicht so, wie ein paar psychopathisch gestörte Familien sind. So ist sie nicht, ganz sicher nicht, nicht hier in Mitteleuropa.

GLG

ausgefuchst

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