Sehr lieben Dank für Deinen Beitrag Dunkle!
Der Lohn meiner Arbeit ergibt sich zwar ohnehin von selbst, jedoch tun lobende oder aufbauende Worte natürlich auch immer gut.
Dunkle hat geschrieben:
Bin gespannt, was wir uns hier noch so erzählen werden!
Dazu fällt mir spontan noch etwas ein. Was auch noch zum Wandel beigetragen hat, war das Ablegen einer weiteren Angst, die ich wie folgt noch beschreiben werde.
Meine Vergangenheit gleicht u.a. einer dauerhaften Abenteuerreise. Ich war stets wild, ungezähmt und offen für alles neue. Das habe ich voll ausgelebt und ausgekostet, jedoch entstand da eine Dynamik die irgendwann mit mir Schlitten fuhr. Aufregung, Anspannung und die dazugehörige Entspannung (oder auch Entladung) wurde zur Sucht. Ich definierte mich sogar schon über diese Lebensweise und wurde auch von außen so wahrgenommen. Ich konnte wirklich ohne dieser Dynamik nicht mehr leben.
Mitunter ein Punkt, warum es mir auch schwer fiel, mich zu verändern, war die Angst vor der Langeweile, vor einem eintönigen Leben. Ich hatte keine andere Perspektive in meiner Vorstellung außer, daß ein anderes Leben mit Sicherheit nur langweilig sein kann und ich daran ersticken könnte. Flucht war also vorprogrammiert.
So mußte der Leidensdruck erst richtig groß werden, und die Erschöpfung mich in die Knie zwingen - bevor ich einsah, so ein Leben ist auf Dauer ungesund. Ständige Auf und Ab´s hielten diese Spannung aufrecht. Es war ein innerer Kampf mit mir selbst, einen Kompromiß zu finden, für den ich nun seit Jahren erstmal den Boden versuchte zu schaffen. Ich fand einfach kein Mittelmaß.
Ruhe hielt ich auch deswegen nicht aus, da in längeren Ruhephasen (also mehrere Tage beispielsweise) mein innerer Vulkan zu brodeln begann, das war sehr unheimlich und machte mir Angst. Ich wußte, irgendwann kommt es zum Ausbruch, ob ich will oder nicht. Ich wußte aber nicht wie sich das auswirken könnte, was mir die eigentliche Angst machte.
Und so kam es dann auch, der Druck wurde zu groß, die jahrelange nach unten gedrückte Gefühle bahnten sich endlich ihren Weg und ließen sich durch nichts mehr zurückhalten. Der Vulkan brach aus und wälzte alles nieder. Seither hat sich mein Leben sehr stark verändert.
Um nur ein Beispiel neben den nun nicht mehr nötigen ONS zu nennen. Meine seit über 20 jahrelange mir nahestehendste Freundin ist mit der Lava mitgerissen worden. Sie existiert derzeit nur noch in meiner Vergangenheit. Das war einer meiner einschneidensten Veränderungen heuer - die Geschichte ist hier nicht relevant, da geklärt. Gibt aber noch anderes, was sich verändert hat. Wie schon erwähnt, auch der Loslösungsprozeß von meinem Ex war äußerst einschneidend. Es hat sich wirklich unglaublich viel getan.
Man könnte sagen, ich definiere mich neu. Dieser Urknall hat mir ja auch eine Identitätskrise verschafft. Wobei ganz so stimmt diese Aussage nicht. Besser paßt dazu, "ich werde der ich bin".
Alles in allem hatte ich heuer mein schwierigstes Jahr ever.
Mit der Entwicklung bin ich insgesamt zufrieden. Ein "fertig" gibt es nicht.
Ich habe noch etwas mit mir vor.
Was das ist, verrate ich aber nicht.
Wie ich merke, ich habe viel zum "nachschreiben".
Lg heart