candle. hat geschrieben: ↑Sa., 08.07.2017, 20:45
Ich habe hier mal ein Video und da finde ich den Narzissmus wirklich gut erklärt, so wie ich es mir auch gedacht habe:
Ich hab nir das Viedeo angesehen und finde das auch super erklärt.
Danke für das Video
candle. hat geschrieben: ↑Sa., 08.07.2017, 20:45Gut, da müßtest du vielleicht noch an deinen Führungsqualitäten arbeiten, damit solche Diskussionen gar nicht erst in Gang kommen. Letztlich trägst du dabei ja die Verantwortung für die Teamarbeit.
Ich stimme Dir da aber völlig zu. Man muss alle da abholen, wo sie stehen. Ich hab -wie alle- viel in Coachings und Supervisionen dran gearbeitet und hatte, wie gesagt, das Problem jetzt auch schon länger nicht mehr.
In manchen Situationen wüsste ich aber bis heute auch nicht, wie man solche Diskussionen gänzlich vermeiden sollte.
Letzt hat mir meine Kollegin X ganz verzweifelt eine Interaktion in einer Bagatellsache mit Kollegin Y geschildert....puh schwierig.
Kollegin X: "Sie müssten bitte hier noch eine Dokumentation anlegen"
Kollegin Y: "Es gibt doch eine Dokumentation"
Kollegin X: "nein, schauen Sie mal, es gibt noch keine"
Kollegin Y: "Ich konnte auch noch keine anlegen, weil Kollegin Z einen Fehler gemacht hat"
Kollegin X "Sie haben doch gerade aber gesagt, dass es schon eine Doku gibt, was denn jetzt"
Kollegin Y: "Kollegin Z hat einen Fehler gemacht"
Kollegin Z (hinzugerufen) kann problemlos zeigen, dass sie
keinen Fehler gemacht hat
Kollegin X "Alles kein Problem, da scheint es ein Missverständnis zu geben. Bitte legen Sie einfach die Dokumentation dann jetzt an"
Kollegin Y "Ich habe schon eine Dokumentation angelegt"
Kollegin X "Hm, ja aber es gibt ja keine, sehen Sie mal , hier..."
Kollegin Y "Ja, ich konnte das ja auch noch nicht machen, weil der Kollege von der IT einen Fehler gemacht hat"
Kollege von der IT wird gerufen, kann zeigen, dass alles gut funktioniert und dass Kollegin Y seit Tagen gar nicht mehr eingeloggt war und allein schon deshalb gar nicht dokumentiert haben
kann.
Kollegin Y "ich konnte das ja auch nicht machen, weil Kollegin A mir nicht zugearbeitet hat.
u.s.w.
Später wird dann Kollegin X von ihre Vorgesetzten angerufen. Kollegin Y habe sich bei ihm beschwert, sie werde gemobbt.
candle. hat geschrieben: ↑Sa., 08.07.2017, 17:02
Ich denke mal so: Streiten mit einem Narzissten bringt rein gar nichts, weil er immer recht hat.
Ja eben....
Das Leugnen der Realität kann manchmal sehr anstrengend sein
Ich hab halt lange nicht verstanden, was Menschen dazu bringt, gekränkt, panisch, realitätsverleugnend zu reagieren, wenn es darum geht, dass sie eine
totale Kleinikgeit falsch gemacht haben oder sich geirrt haben könnten.
ich finde das Konzept, dass das für einen hochgradigen Narzissten zu bedrohlich ist, eigentlich sehr schlüssig.
So könnte ja auch der Effekt zustande kommen, dass man schnell das Gefühl hat, jede Diskussion sei zwecklos, weil der Narzisst glaubt, immer recht zu haben.
Um die Möglcihkeit, man könne irren oder Fehler machen in Betracht zu ziehen fehlt dann wohl einfach der innere Spielraum.
candle. hat geschrieben: ↑Sa., 08.07.2017, 20:45Da sehen wir ja echt mal wie "Narzissmus" oft gänzlich falsch eingesetzt wird im Sinne von Diagnostizieren und Pathologisieren.
Ich denke, die Vorgesetzte lag schon richtig. Die Kollegin, um die es ging, war interaktionel hoch auffällig und erfüllte eigentlich alle im Video genannten Kriterien.
Ich stimme Dir aber völlig zu, dass man nicht vorschnell (und schon gar nicht als Laie) andere Menschen diagnostizieren und ihr Verhalten pathologisieren sollte.
Absolut!
Mich nervt es auch sehr, wenn bei jedem Verhallten, das irgendwem nicht passt gleich die Narzissmus-Borderline-oder sonstigen Keulen geschwungen werden
.
Genauso, wie bei missliebigen politischen Meinungen manchmal schnell die Nazikeule geschwungen wird, um andere zu deskrediteren und mundtot zu machen.. Geht gar nicht.
Andererseits fand ich es sehr erleichternd im Umgang mit manchen Menschen, mitzubekommen, dass ihr für mich nur schwer verständliches und oft auch nur schwer erträgliches Verhalten und Agieren einen Namen hatte.
Dass es auch andere gibt, die unter so einem Verhalten leiden und es schwierig finden.
Dass es normal ist, das schwierig zu finden.
Und dass es Erklärungen gibt, weshalb sich jemand so komisch und sozial nicht kompatibel verhält.
Wenn das einen Namen hat und eine Erklärung, kann man leichter damit umgehen. Mir persönlich hat das sehr geholfen.
Mir tut es gut, das irritierende und ansonsten kaum nachvollziehbare, für ganz viele Beteiligte schwierige Verhalten einzelner für mich im Stillen so einzuordnen.