@ candle:
candle hat geschrieben:In der Therapie wurde ich dort ja rangeführt falls sie mal nicht mehr sind, dass ich mir da keine Vorwürfe mache. Ist es DAS was Du damit ausdrücken willst?
Ich kann nicht so denken wie du.
Denn, es sind nach wie vor meine Eltern, die das was für sie eben möglich war getan haben. Ich denke auch deine Eltern hatten Probleme, oder haben sie. Nur ist es ihnen nicht oder wenig bewußt.
So wie ich das verstehe haben deine Eltern dich nicht mißhandelt, geschlagen oder sonst was. Du hattest kein Vertrauen zu ihnen. Ich denk mir weil du Angst hattest daß geschimpft wird oder du Angst vor einer Ablehnung hattest.
So wars bei mir wenn ich ein Problem oder Sorgen früher hatte. Ich habs meinen Eltern nicht anvertraut weil da nur geschimpft worden wäre. Und wenns nicht anders ging, daß ich was sagen hab müssen, dann gabs "Salz in die Wunden", halt mit Worten, oder Schimpfen.
Es wäre für mich sicher vieles leichter gewesen im Leben wenn meine Eltern nicht so kalt reagiert hätten. Doch es war so und sie habens nicht anders gekonnt oder auch in ihrer Kindheit nicht anders erlernt oder erfahren.
Also hatte ich auch kein Vertrauen zu ihnen.
candle hat geschrieben:Ich habe ja alles versucht. Hat nicht geklappt und ich bin da auch nichts schuldig, also von daher gibt es eben das schlechte Gewissen nicht, aber die kleine Suche bleibt...
Ich weiß nicht was du versucht hast. Und ich weiß nicht was nicht geklappt hat.
Ich hab jedenfalls diese sogenannte Suche längst aufgegeben. Denn da sucht man umsonst nach Verständnis an Stellen wo die Eltern nur die Oberfläche sehen (SEHEN KÖNNEN).
Ich kann nur von mir ausgehen. Da versuche ich nichts, weil meine Eltern einfach anders denken.
Ich nenns oberflächlich. Ein tiefsinniges Gespräch wäre überhaupt nicht möglich mit den Eltern. Sie kratzen immer an der Oberfläche. Aber ich weiß auch, ich kann meine Eltern nicht ändern und sie sind so und sie meinens nicht böse.
Und, auch wenn ich mich immer wieder mal über das Verhalten meiner Eltern ärgere, so sind es doch meine Eltern die nun mal so sind, die ich trotzdem liebe.
Sie sind nach außen oft (meistens) hart, haben aber dennoch einen weichen Kern. Diesen weichen Kern sieht man nicht, man fühlt in sehr selten. Aber ich weiß daß es so ist.
Ich denke es geht da nicht um "was schuldig sein oder nicht" oder um Nutzen draus zu haben.
Es geht um die Liebe zu den Eltern, und ich könnte es nicht verkraften mit meinen Eltern keinen Kontakt mehr zu haben, "nur" weil sie eine harte Außenschale haben und das weiche so selten oder fast nie zeigen können.
Und ich würde es ewig bereuen, wenn sie gestorben sind, wenn ich den Kontakt zu meinen Eltern wegen ihrer Fehler gemieden hätte.
Ich weiß, mir hat diese harte Schale meiner Eltern geschadet.
Aber ich bin groß und alt genug meine Eltern nicht dafür zu beschuldigen.
Ich weiß, im Gegensatz zu meinen Eltern, daß man was gegen Probleme die aus der Kindheit entstanden sind, tun kann.
Und zwar selbst was tun, ohne große Erwartung an die Eltern und ohne Änderung der Eltern.