Cannabis-Abhängigkeit…

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Sauterelle
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Beitrag So., 14.09.2008, 00:50

ich hab mir das hier alles nicht so durchgelesen, nur immer so teilabschnitte, aber das, was zum teil geschrieben wird, ist echt übel!
der eine schreibt er hätte probleme mit seinem sozialem umfeld etc und findet es aber vollkommen in ordnung zu kiffen. ist er denn vielleicht schonmal auf die idee gekommen, dass die ursache das kiffen sein könnte? es ist so krass, wie viele menschen unaufgeklärt sind über die möglichen risiken und folgeschäden! immer wird alles als harmlos abgetan! "ich mag meine droge, ich mag nichts schlechtes darüber hören" getreu nach dem motto. echt super das ganze! -.-

mein freund kifft. immer unterschiedlich, mal drei wochen durchgängig, mal drei wochen nicht, mal alle zwei tage. je nachdem, ob er sich gut fühlt oder nicht. und ich hasse das! jeden abend wenn er was gekifft hat, hat er die matschbirne schlechthin und ist das ärmste wurst, die ich je in meinem leben gesehen habe! dann kann ich nicht mit ihm reden, weil ich das gefühl habe, dass wir uns nicht auf der selben ebene befinden!

und ich käme NIE NIE NIE auf die idee, es ihm gleich zu tun, nur um mich ihm näher zu fühlen! das kann ich gefälligst auch auf eine gesunde und normale art und weise!

um noch einmal darauf zurückzukommen. ich habe mich erst vor kurzem mit dem thema auseinander gesetzt und das konsumieren von thc ist definitiv! NICHT harmlos! es geht von möglicher unfruchtbarkeit bis zur zerstörung der zellen des limbischen systems und kann persönlichkeitsstörungen hervorrufen, so wie es vermutlich bei meinem freund ist. ein hoch auf die harmlosigkeit von thc!

es tut mir leid, wenn der beitrag sehr angriffslustig klingt. es ist vermutlich die verzweiflung weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. ich zeige meinem freund all diese belegten studien etc und ihm ist das egal. angeblich würde alles nicht stimmen. und seine probleme hängen natürlich nicht mit dem kiffen zusammen! nein gar nicht oO

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sonnewasser
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Beitrag Mo., 15.09.2008, 22:28

Hallo sauterelle,

ich find deine Einstellung ganz gut, dass du es nicht genauso machen willst, nur um dich deinem Freund näher zu fühlen.
Ich hab es mal mit ihm zusammen probiert und dachte es hätte mir etwas gebracht. Naja, es hat mir insofern etwas gebracht dass ich etwas nachvollziehen konnte, was er so toll daran findet. Aber im Grunde hat das nichts geändert, weil ich trotzdem gegen diese Drogen bin und da ganz mit dir einer Meinung bin, dass es definitiv nichts gutes sein kann auf Dauer. Gut, ab und zu, dagegen sagt ja keiner was, ist wie ab und zu mal ein Bierchen trinken, aber sobald es zu viel wird oder es eigentlich offensichtlich wird, dass es zur Problemverdrängung genutzt wird... da wird es einfach nur zu einer Sucht. Man braucht es um irgendein Loch im Leben zu füllen oder was auch immer.

Mein Freund hat es nach 8 Jahren Dauerkiffen jetzt soweit im Griff (momentan), dass er unter der Woche gar nicht mehr kifft, nur am Freitag wenn er bei seinen Leuten ist. Ist auf jeden FAll schon mal viel angenehmer und ich merke auch dass sich in ihm etwas verändert. Aber ganz aufhören dass hat er nicht geschafft bzw wollte er nicht weil ihm nichts mehr Spaß machte und er nur noch genervt war.
Ich hoffe er behält es weiterhin so im Griff wie im Moment! Obwohl ich eigentlich daran zweifle und eher glaube dass es Stück für Stück wieder mehr werden wird, bis er wieder richtig drin hängt und sich auch wieder was kauft usw... wir werden sehen.

Wie reagiert dein Freund wenn du ihm die negativen Seitem vom kiffen aufzählst? Wird er wütend? Fühlt er sich gestresst?

lg
sonnewasser

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lionheart
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Beitrag Fr., 24.10.2008, 15:32

Hallo an alle, die hier schon geschrieben haben.
Ich hab mir den Thread von vorn bis hinten durchgelesen und mich in vielem wiedergefunden.
Zu mir: Ich habe 15 Jahre lang gekifft, mal mehr, mal weniger. Aber aus dem weniger ist leider immer mehr geworden. Bong hab ich von vorn bis hinten durch und auch damit kochen (mein eigenes Giftsüppchen, das mich völlig über Bord geworfen hat.)
Zum Thema Harmlosigkeit von Cannabis kann ich aus leidvoller Erfahrung nur eins sagen: Es ist nicht harmlos! Ich habe mir eine handfeste Psychose eingehandelt mit allem drum und dran. Wahnhafte Ideen, ich könnte mit Außerirdischen kommunizieren, ich wäre die Wiedergeburt von Alexander dem Großen und Jesus und was weiß ich noch alles. Ich dachte, ich wäre der Retter der Welt und kam dann für 1 Monat auf die geschlossene Abteilung einer Psychiatrie. Danach noch ein Monat Aufenthalt in einer Akutabteilung und dann 6 Monate Besuch einer Tagesklinik. Mir hat Cannabis einen dicken Strich durch meine Lebensrechnung gemacht: Ich werde in Kürze arbeitslos sein, leide an schweren Depressionen und habe fast keine Freunde mehr.
Keine Freunde deswegen, weil ich den Kontakt zu den Drogenkumpels aufgegeben habe. Die reißen einen doch nur wieder rein, bei aller Willensstärke. Wer täglich kifft, hat sein Leben definitiv nicht so im Griff, wie er vorgibt, es zu haben. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Man redet sich ein, man hat kein Problem mit dem Kiffen - ja, man hat auch keins mit, nur ohne. Bei mir haben die Drogen immer dazu gedient, denke ich, Probleme zuzudecken und mich zu entspannen. Das geht mit Ganja ja auch so schön (Ja ich kann mich auch an schöne Zeiten mit Gras erinnern... aber der schlechte Nachgeschmack ist viel stärker!)
Mir hat Cannabis das Genick fast gebrochen, hatte auch schon mit Selbstmordgedanken zu kämpfen. Allen Kritikern sei gesagt: Ich weiß schon, dass das nicht mit dem Konsum alleine zusammenhängt, da spielen noch viele andere seelische Komponenten mit. Aber ohne Gras wäre mein Zustand nie so akut geworden, dessen bin ich mir sicher.
Ich kenne auch das mit den Beziehungsproblemen mit Nichtkiffern recht gut. Meine letzte Beziehung ist unter anderem auch deswegen gescheitert, weil sie nicht mehr damit konnte und ich nicht ohne wollte.
Das ist jetzt mehr Selbstdarstellung als Hilfe zur Selbsthilfe gewesen, aber ich wollte mir einfach einmal ein bißchen was von der Seele schreiben und ich denke in diesem Thread bin ich richtig.

LG
lionheart

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sonnewasser
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Beitrag Fr., 24.10.2008, 22:24

Hallo lionheart,

dann hast du mit 15 bereits mit dem kiffen angefangen? Für mich persönlich ist das gar nicht nachvollziehbar dass man das jahrelang so intensiv betreiben kann. ich habe das kiffen vor einigen Jahren auch ab und zu getestet. Jedoch wurde ich davon einfach nur müde, matt, konnte nicht mehr klar denken und irgendwie hat mir das Angst gemacht. Mir hat es nichts gebracht, zum Glück!

Dass du ein Suchtproblem hast, war dir das schon bewusst, währenddessen es dir noch "gut" ging? oder ist dir das erst bewusst geworden, nachdem es deine Psychose ausgelöst hat?
Wie war diese Beziehung die auseinander gegangen ist? hat sie dich auf deine Sucht hingewiesen? Und wie hast du darauf dann reagiert?

Meinst du einem Kiffer kann überhaupt klar werden dass er ein Problem damit hat, solange es ihm "gut" geht?
lg
sonnewasser

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Sauterelle
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 11:31

oh ich hatte gar nicht bemerkt, dass du nochmal geschrieben hattest (also du bist gemeint sonnenwasser ).
und hat dein freund es bis jetzt mit dem nicht-kiffen ausgehalten? momentan läufts was das angeht bei uns ganz gut, weil er gar nicht wirklich danach das verlangen hat. er denkt oft dran, aber er lässt es, was auch damit zusammenhängt leider,dass der, der ihm das zeug normalerweise verschafft grad nichts hat. vor vier wochen wars wieder einmal total ätzend, weil wir jeden abend was geraucht haben. (gott was das angeht war ich ziemlich inkonsequent und armselig, weil ich nur geraucht hab, damit ich ihn ertragen kann, wenn er wieder drauf ist. also kann man das nachvollziehen?) allerdings war der tag danach immer vollkommen im ar***, was sehr schade war und das hat er selbst gemerkt. zu deinen letzten fragen: naja er reagiert generell aggressiv wenn man ihn auf seine fehler aufmerksam macht. er tut immer alles sehr schnell ab und und erklärt mich und meine ansichten für bescheuert und verbietet mir den mund. es kann sogar vorkommen,dass er deswegen ausrastet und dann hör ich lieber auf bevor er gewaltätig wird. nur einmal konnte er in einem sehr sehr ruhigen moment zugeben dass das gras wohl dafür verantwortlich war,dass er die schule kurz vor dem abi geschmissen hat.

wie ist das bei dir?

und zu dir lionheart- hallo erstmal
zum probleme "von der seele" reden, dazu ist das forum doch da^^
ab wann hast du denn gemerkt, dass du wirklcih ein problem mit cannabis hast? wie lange hast du gebraucht um es vor dir selbst zuzugeben? wie ist das jetzt: hast du vollkommen damit aufgehört und wie steht das mit den chancen auf besserung? wie hat man dir geholfen? und wie ist das mit deiner familie? ich wünsch dir auf jeden fall jetzt schonmal alles gute, dass das besser wird!

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sonnewasser
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 12:04

Hallo Sauterelle,

von meinem Freund habe ich mich vor 4 Wochen getrennt. Grund für mich waren seine Süchte! Es ging dadurch immer mehr den Bach runter und weitete sich auch auf andere Themen aus. Ich bin irgendwann quasi über Nacht ausgezogen. Es war eine schlimme Phase für mich, vor allem weil er mich einfach so gehen hat lassen. Er hat sogar im nachhinein behauptet es wäre für ihn nie richtige Liebe gewesen.

Im Grunde denke ich er hat so gehandelt damit er weiter machen kann wie bisher ohne sich mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen. Er kann einfach nicht alleine sein und sucht schon händeringend nach einer neuen Freundin, die dann aber auch viel weniger Wert haben wird als seine Kifferei.

ich bin sehr froh dass ich mich aus dieser Beziehung "befreit" habe und somit auch aus der co-Abhängigkeit.
Mit meinem Ex mitgeraucht hab ich auch ein paar mal, aber auch nur um ihn ertragen zu können wenn er kifft. Zum glück habe ich ziemlich schnell bemerkt, dass das der total falsche Weg ist und ich ihn somit nur in seiner Sucht bestätige.

lg
sonnewasser

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lionheart
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 13:26

Hallo sauterelle und sonnewasser,

ja zum probleme von der seele reden kann so ein forum schon hilfreich sein. ich hab schon während meiner kifferzeit gewußt, dass ich ein problem habe. aber mir wars immer nur solange bewußt, solange ich nichts zum kiffen hatte. dann war alles wieder schön zugedeckt mit der wolke der entspannung. ich glaube jeder kiffer, der es exzessiv betreibt, kennt das. ob ers vor sich selber zugeben kann, ist aber eine andere frage.
wie ichs gemerkt habe? nun ja, schlafprobleme, depressiv sein, gereiztheit, einfach unausgeglichen. bei mir spielen viele andere probleme aus der kindheit mit und die mit gift zuzudecken, ist nicht so ganz die feine art mir gegenüber gewesen.
wie es mir jetzt ohne geht? sehr gut. ich vermisse es nicht, nur träume ich manchmal davon, dass ich mir was besorge, mir einen zusammendrehe, aber bevor ich ihn rauchen kann, wache ich auf. ist vielleicht auch eine art der bewältigung. wie gehts dir jetzt ohne kiffenden freund sonnewasser? ist dein leben voller geworden oder geht dir was ab?

lg
lionheart

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Elektra
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 13:41

Hi Lionheart,

es ist ganz schön hart, was Du hinter Dich gebracht hast! Ich hoffe, dass es noch weiter bergauf geht für Dich.
Ich bin immer auf einem sehr schmalen Grat entlangbalanciert, hätte mir auch einiges kaputt machen können und sehe die Gefahren von Cannabiskonsum wie Du ganz deutlich. Ich hoffe, dass Beiträge wie Deiner wenigstens ein bißchen dazu beitragen können, Augen zu öffnen. Und wenn es nur ein Mensch ist, bei dem es "Klick" macht. Viel zu viele versuchen immer noch, Cannabis zu verharmlosen und es stimmt, dass es auch ohne Folgen bleiben KANN, aber lieber geh ich auf Nummer sicher und lasse die Finger davon geschweige denn, dass ich es propagiere, sowas gehört für mich echt bestraft.

LG und alles Gute
Elektra
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Elektra
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 13:50

@sonnenwasser:
Hi Sonnenwasser, nicht falsch verstehen, wenn ich schreibe "Glückwunsch zu Deiner Konsequenz". Klar ist Trennung nicht immer der einzige Weg, aber Du hast es ja lange genug probiert mit Deinem Freund und insofern finde ich super,dass Du Dich nicht dem Druck ausgeliefert hast, unter dem viele Partner(innen) von Süchtigen stehen. Du hast Dein Bestes gegeben, er hatte genug Zeit und Du hast für Dich selbst bestimmt, wie es für Dich weitergeht. Dein Ex ist für Dich selbst verantwortlich. Deine Schreibe klingt auch recht stabild und Du scheinst Deine Entscheidung auch nicht in Frage zu stellen, das ist sehr stark von Dir. Ich hoffe, Dein Ex lässt Dich einigermaßen in Frieden, damit Du die Zeit mit ihm und die Trennung einigermaßen verarbeiten kannst. Und hier kannst Du Deine wertvollen Erfahrungen weitergeben.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Power, komm gut drüber weg und irgendwann kommt hoffentlich einer, der Dich mehr zu schätzen weiß.

Liebe Grüße
Elektra
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sonnewasser
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Beitrag Di., 28.10.2008, 23:54

Hallo lionheart,
wie gehts dir jetzt ohne kiffenden freund sonnewasser? ist dein leben voller geworden oder geht dir was ab?
Danke mir geht es recht gut mittlerweile. Klar musste ich erst den Trennungsschmerz überwinden aber so langsam sehe ich immer mehr in was ich mich da eigentlich begeben hatte. Mir ging es die letzten Monate der Beziehung schon gar nicht mehr gut, denn seine Kifferei war für mich einfach nicht auszuhalten, bzw diese Uneinsichtigkeit! Es macht mich immer nur wütend und hilflos und es gab dadurch nichts mehr schönes in der Beziehung.

Ja, ich finde durchaus dass mein Leben wertvoller geworden ist. Es fühlt sich jetzt (4 wochen nach der Trennung) an, als wäre eine große Last von mir gefallen, als hätte ich ein Anhängsel los. Natürlich finde ich es schade, dass alles so enden hat müssen, aber ich merke jetzt dass ich auch alleine kann und bin stolz auf mich selbst dass ich mich lösen könnte.

Eines weiß ich: Wenn ich wieder mal einen mann kennenlerne werde ich so ziemlich als erstes versuchen herauszufinden ob er irgendwelche Drogen konsumiert und in Zunkunft wird sowas zu 100% sofort ein Grund für mich sein, so jemanden nicht weiter kennenlernen zu wollen.

lg
sonnewasser

Hallo Elektra,
mich freut es wenn ich auch feedback bekomme, dass ich "richtig" gehandelt habe. Ja, ich habe mich diesem Druck eine Zeit lang ausgeliefert aber konnte mich auch wieder lösen.
Ja mein Ex lässt mich ganz zufrieden. Die Woche nachdem ich ausgezogen bin kamen noch 2 oder 3 Emails von ihm, die ich nicht zuordnen konnte. In einer Email schrieb er er würde es sch.. finden dass ich anderen Leuten was erzähle was nur uns was angeht und solle das doch bitte lassen.

In der anderen Email schrieb er ich würde ihm fehlen auch wenn er weiß dass es nicht mehr weitergeht und einmal sagte er mir eben noch dass es für ihn nie richtige liebe war.

ich habe auf keine Nachricht geantwortet! Und er hat mir seitdem auch nichts mehr geschrieben, worüber ich aber jetzt auch sehr froh bin. Anfangs litt ich darunter dass er nichts tat um mich zurückzugewinnen, mittlerweile bin ich froh darüber, dass er mich einfach gehen hat lassen, weil es mich noch mehr darin bestärkt das richtige getan zu haben.

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Frieden
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Beitrag Mi., 29.10.2008, 20:59

Hallo maybe!
Wenn ich deine Geschichte lese,muss ich an mein Freund denken.Diese Scheisse ( Cannabis)ist zwar rein Pflanzlich,aber glaub mir die Scheisse macht Leben kaputt!Mein Freund war auch 15 Jahre lang dauer kiffer.Er ist jetzt 23 und zum dritten mal in stationärer Behandlung.Er sieht überhaupt keinen Sinn mehr in seinem Leben!!Ich selber habe auch Gekifft und bin dadurch in die Arbeitslosigkeit gestürzt.Ich persönlich würde immer noch gerne mal kiffen aber die Spätfolgen die nach Jahren kommen,sind das einzige was mich davon abhalten.Mein Freund war immer fröhlich ,hat viel gelacht und je mehr Menschen um ihn rum waren desto wohler hat er sich gefühlt.Sein Fehler war zwar auch das er gekifft hat,wenns ihm Scheiße ging,aber ich glaube das es auch so gekommen wäre.Vor eineinhalb Jahren hat alles angefangen.Er hatte eine Psychose und war in einer 6Wöchiger stationärer Therapie.Danach gvings ihm besser und wir sind zusammen Ausgewandert in die Schweiz,das war vor einem Jahr.Bis vor drei Monaten hatte er die nächste Psychose und war wieder für Wochen von mir weg!Wir mussten zurück nach Deutschland gehen wo er jetzt wegen Depressionen in Therapie ist.Leider ist er für eine Weile noch dort,wo er doch in 4-5 Wochen Vater wird!Glaub mir wenn du dir dein Leben was Wert ist und du deine Zukunft nicht in der Psychatrie verbringen willst,rate ich dir das Zeug zu lassen und am besten auch den Freundeskreis.Frieden

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Elektra
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Beiträge: 337

Beitrag Mi., 29.10.2008, 21:47

....... Moment mal, 23 und 15 Jahre Kiffer ?!?!?!?!?!!?!?!?!?!!?!!!!!!!!!????
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen

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Sauterelle
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Beitrag Do., 30.10.2008, 16:05

hallo sonnenwasser

erst einmal möchte ich dir gerne alles gute wünschen und respekt, dass du den schritt geschafft hast dich zu trennen! kam das wirklich so plötzlich? was hat dir die plötzliche einsicht bzw kraft gegen, das durchzuziehen?

ich persönlich schaffe es einfach nicht. dazu muss man sagen, dass er vermutlich nicht so viel gekifft hat wie dein freund (?), allerdings kommen da einige dinge hinzu (ausrasten, aggressivität, gewalt, narzistisch, und vollkommen realitätsfremd was zum beispiel seine zukunft angeht) mit dem kiffen ist es im moment nicht, doch ich habe angst vor den nächsten paar monaten in denen es wieder kommen wird.

ich denke, wie übrigens auch alle andere, dass es das beste für dich war, dich zu lösen.

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sonnewasser
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 00:21

Hallo Sauterelle,

nein, der wille mich zu trennen kam nicht ganz plötzlich. Ich war schon wochenlang nicht mehr glücklich in der Beziehung und merkte einfach immer mehr wie mein Freund mit seiner Gefühlswelt nicht mehr zurecht kam. Irgendwann fing er an, so seltsam daherzureden, dass er eine größere Wohnung will und ein Zimmer für sich alleine... ich bohrte nach warum denn plötzlich. Ich hatte schon das Gefühl dass es ihn einfach extrem stört dass ich so oft was über seine Kifferei und seine webcam-girls sage. Im Grunde wollte er mir sagen, dass ich ihn in Ruhe kiffen und wichsen lassen soll (ich weiß klingt jetzt hart).

Ich fragte ihn mehrmals ob er will dass ich ausziehe. Er sagte aber immer, dass will er auf keinen Fall, er würde mich so sehr lieben und will nicht ohne mich sein. Bis ich dann sagte dass ich schon seit längerer Zeit nicht mehr glücklich bin und mir seit Wochen ernsthaft überlege mir eine eigene Wohnung zu suchen. Dann rückte er auch mit der sprache raus. aber er umschrieb es so, als wäre einfach Alltag bei uns eingekehrt und wir könnten unsere Liebe verstärken indem wir getrennt wohnen, weil ich dann nicht mehr mitbekomme was er so macht.

Ich sagte ihm dann, dass ich ausziehen werde, auf jeden Fall, aber für mich die gleichen Themen aktuell bleiben werden. Dass für mich das Problem kein Alltag ist, sondern seine Kifferei, und dass es das auch bleiben wird, wenn wir ich alleine wohne... er wollte das nicht verstehen, redete sich immer ein dass unsere Problem doch rein gar nichts mit dem kiffen zu tun hätte.
Es gab ein paar wortgefechte und irgendwann sagte er "alles war gut, bis DU mich auf die Kifferei und die Pornos angesprochen hast". Das machte mich wütend, denn nichts war zuvor gut. für ihn vielleicht, klar, ich redete ihm nicht rein. Aber für MICh war vorher auch schon gar nichts gut! Das sagte ich ihm ganz deutlich.

Irgendwie gab er mir dann die ganze Schuld, weshalb es bei uns nicht mehr funktioniert.
Diese Uneinsichtigkeit machte mich dann so wütend, dass ich über nacht (als er nicht da war), meine Sachen zusammenpackte und zu meinen Eltern zog. ich hatte keine Kraft mehr und konnte ihn nicht mehr ertragen! Und diese Ungerechtigkeit, dass ICH nun auch noch schuld wäre...
Ich ging also und er lies mich gehen... ich schätze er war sogar froh als ich weg war, denn er konnte nun wieder so viel kiffen wie er wollte! Ich leidete 2 Wochen sehr stark! Aber mittlerweile bin ich sehr froh, von ihm weg zu sein.
Denn einen menschen dem eine Drogen wichtiger ist als ich, brauche ich nicht und will ich nicht.

Ich lies ihm zum Abschied einen Zettel da: Wenn dir dein Gras mehr Geborgeheit gibt als ich dir geben kann und wenn du meinst behaupten zu müssen dass dir deine webcam-girls mehr sexuelle Befriedigung verschaffen, als ich es tue, dann lass ich dich von nun an mit diesen 2 Dingen alleine. Werd glücklich damit, ich bin weg!!

Taja, eine Woche später meldete er sich dann bei mir und meinte ihm wäre einiges bewusst geworden. Ich hatte gehofft, seine Sucht wäre ihm bewusst geworden. Aber das was er dann sagte bestätigte mich absolut darin dass ich gegangen bin.
Er sagte, er hätte mich nie richtig geliebt und deshalb wäre er auch so zu mir gewesen.

Keine Einsicht, dass er mich nicht halten konnte, weil er lieber kiffen wollte - nichts! Er fand andere Gründe weshalb die Beziehung gescheitert ist und warf mir an den Kopf mich nie geliebt zu haben. ich bin zur tür raus und seitdem ist Funkstille!

Und jetzt geht es mir viel besser!
Ich weiß ja nicht wieviel dein Freund kifft und ob es das grundsätzliche Problem in eurer Beziehung ist... aber wenn du immer Ja und amen sagst dann machst du dich zur co-abhängigen. Denn das akzeptieren einer Sucht alleine reicht schon dafür!

lg
sonnewasser

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Tante Käthe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1293

Beitrag Fr., 31.10.2008, 07:11

Hi Sonnewasser,

ein sehr beeindruckender Beitrag. Du hast vollkommen richtig gehandelt, aber das weißt Du ja.

Dieser Beitrag hätte sicher von der ehemaligen Freundin meines Sohnes auch sein können. Sie hat es auch lange mitgemacht und geduldet mit dem Kiffen. Ob sie vielleicht gemerkt hat, dass da auch schon mehr hintersteckt, weiß ich nicht. Sie tat mir damals sehr leid, als sie das letzte Mal zu uns kam, um noch Sachen von ihm zu bringen und mir dann danke dafür sagte, dass wir sie voll akzeptiert hatten, wir immer sehr lieb zu ihr waren und sie sich immer sehr wohl bei uns gefühlt hat.
Die Videos hat meiner auch in Massen herumliegen. Ich denke, dass mit den Videos und dem Verhalten in Bezug auf die Liebe und den Sex hängt auch damit zusammen, dass das nicht so richtig geht.

Schade nur, dass auch Kiffer nicht merken, was sie mit sich anrichten, wie sie sich richten, im Laufe der Zeit. Kiffen ist keinesfalls harmlos.

LG Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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