Verliebt in Therapeutin. Wie damit umgehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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carö
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Beitrag Do., 11.06.2009, 15:19

hallo mükindl,

ich vermute, dass dir nicht bewusst ist, wie abwertend und verächtlich deine ausdrucksweise manchmal wirkt. ich kann mir das anders kaum erklären... schade.

caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Dunkle
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Beitrag Do., 11.06.2009, 15:24

münchnerkindl hat geschrieben:Ich bin mit Liebe nicht auf Augenhöhe und in Abhängigkeit einfach schon ein, zwei mal im Leben auf die Schnauze gefallen. Ich hab daraus gelernt, das bringt mir letztendlich nur mehr Leid ein. Von daher suche ich solche Situationen nicht mehr, wo ich mich völlig sinnfreierweise nach einem Phantom verschmachte.
Aha.

Das erklärt vieles.

Was hier leider absolut zu kurz kommt in diesem Forum generell und bei Dir auch. Es gibt (und die schreiben hier ja auch, nur eben nicht so "laut") durchaus Menschen in Therapie, die sich - therapeutischseits erwünscht - mutig in eine nahe emotionale Beziehung zu ihren Therapeuten begeben, weil sie bereit und willens sind, sich dafür zu öffnen. Und in einer nicht zu unterschätzenden Zahl der Fälle wird diese Art von - negativ ausgedrückt - Abhängigkeit (warum eigentlich nicht ANhänglichkeit) mit Repsekt und großer Vorsichtigkeit und mit sehr viel Verantwortung behandelt. Durch diese emotionale Offenheit können lang zurückliegende Verletzungen und Erfahrungen bearbeitet werden. Und dann wird die Bindung dahingehend auch wieder loser, der Therapeut ermöglicht durch das Wachsen der Patienten einen Abschied und auch die Auflösung von positiven (nennen wir sie Übertragungs-) Gefühlen.

Warum kommt diese Seite immer zu kurz.

Und warum wirfst gerade Du immer alles über den Haufen, scherst alles über einen Kamm und kannst DIr nur ein klares, emotionsfreies, therapeutisches Verhältnis auf Augenhöhe vorstellen. Für Dich mag das stimmen, aber Du weißt ja selbst ziemlich gut, dass Du da etwas vermeidest.

Warum sollen alle anderen das dann auch so machen?

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Elena
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Beitrag Do., 11.06.2009, 16:02

Hi Münchnerkindl,

Dein Zitat
Weil Übertragungsliebe --- sorry, das fällt in die Kategorie neurotisches Kleben.


Da hast Du aber was grundlegend verkehrt verstanden. Die Therapeuten forcieren dies, um besser mit den Patienten arbeiten zu können. Weiss nicht, welche Form von Therapie Du machst, aber in einer Verhaltenstherapie ist dies z.B. niemals Thema, daher vielleicht auch nicht so gut nachvollziehbar für Dich.

LG Elena

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hungryheart
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Beitrag Do., 11.06.2009, 16:33

hi ihr lieben,


ich verstehe, dass man seine zarten liebesgefühle nicht als neurotisches kleben bezeichnet und so entweiht haben möchte.
da wär ich glaub ich auch erstmal reichlich verdattert.
die formulierung ist -zugegeben- reichlich....äh....salopp
mehr aber auch nicht.
einfach mükis umschreibung für den zustand der ü-liebe.


wenn ihr mükis worte mal ganz nüchtern lest....
ich sehe nicht wirklich die bewertung. (das wäre es, wenn müki sagen würde, dass "neurotisches kleben" schlecht, schlimm, verachtenswert, whatever sei)
die geschieht im kopf jedes einzelnen lesers, der den begriffen neurotisch und kleben eine negative bewertung verpasst.

was ist schlimm daran, sich mal neurotisch zu verhalten?? (immerhin waren wir ja alle aufgrund unserer diversen neurosen in therapie. hey, wir SIND alle neurotisch, das ist doch nicht schlecht, oder schlimm ) was ist schlimm daran, phasenweise mal -und sei es nur in dauernden gedanken und phantasien- an jemandem zu kleben?

müki sagt nicht, dass das allgemeingültig schlimm ist, oder wertet sonst irgendwie. sie sagt nur, dass das eben nicht ihre art ist und sie das auch nicht wollen würde, da andere arten von liebe für sie persönlich bereichernder sind.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 11.06.2009, 16:50

hungryheart hat geschrieben: müki sagt nicht, dass das allgemeingültig schlimm ist, oder wertet sonst irgendwie. sie sagt nur, dass das eben nicht ihre art ist und sie das auch nicht wollen würde, da andere arten von liebe für sie persönlich bereichernder sind.

Ich sage damit daß es wenn es sich selbstständig macht und das ganze Leben sich darum zu drehen anfängt mehr schadet als nutzt (weil man sich nicht mehr mit sich selbst beschäftigt und eben die Verantwortung für das gesammte Lebensglück auf das Liebesobjekt abwälzt) und zu massivem und völlig nutzlosem Leiden führt.

Ich meine, hier gibt es genug Threads von Leuten, die durch Liebesgefühle für Therapeuten und unerfüllte Sehnsüchte emotional schier draufgehen und eben KEINE positive Auflösung oder ein sonstiger Nutzen daraus entsteht.

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hungryheart
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Beitrag Do., 11.06.2009, 16:53

Dunkle hat geschrieben:
Es gibt (und die schreiben hier ja auch, nur eben nicht so "laut") durchaus Menschen in Therapie, die sich - therapeutischseits erwünscht - mutig in eine nahe emotionale Beziehung zu ihren Therapeuten begeben, weil sie bereit und willens sind, sich dafür zu öffnen. Und in einer nicht zu unterschätzenden Zahl der Fälle wird diese Art von - negativ ausgedrückt - Abhängigkeit (warum eigentlich nicht ANhänglichkeit) mit Repsekt und großer Vorsichtigkeit und mit sehr viel Verantwortung behandelt. Durch diese emotionale Offenheit können lang zurückliegende Verletzungen und Erfahrungen bearbeitet werden. Und dann wird die Bindung dahingehend auch wieder loser, der Therapeut ermöglicht durch das Wachsen der Patienten einen Abschied und auch die Auflösung von positiven (nennen wir sie Übertragungs-) Gefühlen.

hi liebe dunkle,

wenn ich deinen text so lese, dann kann ich sagen, dass deine beschreibung der übertragungsliebe 1:1 auch auf meine therapeutischen beziehungen, die aber eben nicht verliebtheit erzeugt haben, zutrafen.
es war ganz viel nähe da, sehr viel vertrauen und offenheit. auch eine dicke fette mutter-tochter übertragung (die ok war für mich). aber keine verliebtheit oder erotische liebe.


ich denke, letztlich sind wir alle nicht so weit voneinander entfernt. und vielleicht sind die nicht-übertragungslieber auch die größeren angsthasen .
aber ich weiß für mich, dass ich für mich sehr gut gefahren bin, ganz bewusst zu vermeiden, in so eine übertragungsliebe hineinzurutschen.
ich wäre sicher auch ein kandidat gewesen, mich in einem mann , mit dem ich tiefe, emotionale gespräche führe, zu verlieben.
mein bauch hat mir gesagt: finger weg von so einer unerfüllbaren liebe aus der entfernung. das hätte ich -für mich- sehr demütigend gefunden.
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hungryheart
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Beitrag Do., 11.06.2009, 16:57

münchnerkindl hat geschrieben: Ich sage damit daß es wenn es sich selbstständig macht und das ganze Leben sich darum zu drehen anfängt mehr schadet als nutzt (weil man sich nicht mehr mit sich selbst beschäftigt und eben die Verantwortung für das gesammte Lebensglück auf das Liebesobjekt abwälzt) und zu massivem und völlig nutzlosem Leiden führt.

Ich meine, hier gibt es genug Threads von Leuten, die durch Liebesgefühle für Therapeuten und unerfüllte Sehnsüchte emotional schier draufgehen und eben KEINE positive Auflösung oder ein sonstiger Nutzen daraus entsteht.

ah ja, das beschreibt zemlich gut meine diesbezüglichen ängste und meine vermeide-gründe
vielleicht hatte ich auch solche angst, weil ich zwar selbst nur "normale" erfahrungen mit unerfüllter liebe gemacht habe (ein junge aus meiner schule in den ich total verliebt war, der aber vergeben war), nichts traumatisierendes oder so.

(da war mein mutter -tochter verhältnis schon deutlich problematischer. vor der mutter/tochter übertragung hatte ich aber seltsamerweise keine angst, obwohl da mein eigentliches problem lag)

aber ich hatte im freundes-und bekanntenkreis einige frauen, die in teharpei waren und auf die mükis beschreibung oben im zitat in erschütternder weise zutraf.
(und die bis heute mit dem thema zugange sind )
bei zweien ist es sogar so, dass sie so besetzt sind von der liebe zum teharpeuten, dass sie für keine andere liebe mehr offen sind. sie haben ihre partner verlassen und bisher keine andere beziehung mehr gehabt, weil kein mann an den idealisierten thera heran kommt.
die können sich gar keinen anderen mann mehr vorstellen.


das wollte ich auf keinen fall haben
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Carry
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Beitrag Do., 11.06.2009, 17:31

Hallo hungryheart,

ich wäre sicher auch ein kandidat gewesen, mich in einem mann , mit dem ich tiefe, emotionale gespräche führe, zu verlieben.
mein bauch hat mir gesagt: finger weg von so einer unerfüllbaren liebe aus der entfernung. das hätte ich -für mich- sehr demütigend gefunden.


Ich auch, seufz

Ich habe unter anderem auch gerade deshalb eine Therapeutin gewählt, damit ich nicht mit zusätzlichen Problemen ( evtl. unerwiderte Liebe )( die ich nicht gebrauchen kann -bezieht sich auf die Probleme-) beladen werde.


Carry
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Peter Sirius

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Anastasia5
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Beitrag Do., 11.06.2009, 17:36

Hallo hungryheart, jetzt bin ich gerade richtig erschrocken, als ich deinen letzten beitrag zum thema gelesen habe. du hast über zwei freundinnen geschrieben, die sich nicht vom idealisierten therapeuten lösen können und keine andere beziehung eingehen können. wie lange dauert dieser zustand denn schon an und konnten sie das nicht mit dem therapeuten klären???
bei mir ist es ja auch so ähnlich, hab jetzt wieder ein paar stunden mit meinem alten therapeuten, in denen es um dieses besagte thema geht. meine therapie war ja eigentlich schon im februar beendet, aber es war einfach zu heftig, hatte das gefühl, er hat mich mit meinen gefühlen alleine gelassen.
lg, anastasia

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carö
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Beitrag Do., 11.06.2009, 17:45

also @münchnerkindl, da du ja in der lage bist, dich etwas einfühlsamer auszudrücken.. warum nicht immer so .. ?

ich sehe das zwar inhaltlich anders.. aber andere meinung dürfen ja sein.

und was das forum hier betrifft mit all den unglücklichen sehnsüchtigen liebenden in der therapie.. wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier nur ausschnitte des realen lebens und nur lesenderweise mitbekommen. ich bin ziemlich sicher, dass es viele gibt, denen es gut geht mit einer psychoanalyse und dieser ominösen *gg* übertragunsliebe, bzw. diese sich gut auch bearbeiten lässt..., die hier aber gar nicht schreiben. wenn es gut läuft, dann besteht eher weniger das bedürfnis danach. und - es kommt auch in einer VT vor, dass sich patienten verlieben, das dürfte ja nicht unbekannt sein... übrigens ist das konzept der übertragung mittlerweile auch in der VT angekommen und es wird verstärkt auch damit gearbeitet. früher wurde die bez., die ohnehin zwangsläufig zw. patient und th. entsteht, ziemlich ausgeblendet. das ist heute kaum noch so. es ist in einer VT und in einer PA doch so, dass die bedürfnisse des pat. im mittelpunkt stehen. dass die PA stärker als die VT auf die übertragungsbeziehung achtet, ist klar, sie bietet dafür auch mehr raum.
leider ist es schwer vermittelbar, was eine psychoanalyse ermöglichen kann und eine gelingende übertragungsbeziehung..

ich persönlich möchte mir nicht erlauben über dinge, die ich nicht aus eigener erfahrung kenne, zu urteilen.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 11.06.2009, 18:01

Ich kann mir auch vorstellen, daß eine "gelungene" Übertragungsliebe evtl was andere ist als Hals über Kopf in den Therapeuten "verknallt" zu sein.

Ich hätte jetzt kein Problem, einen Therapeuten auch anteilsmässig in einer Vater- oder Mutterrolle zu sehen (und diese Art von Zuneigung und Vertrauen die eigentlich dem Elternteil angemessen ist, auf den Therapeuten "zu übertragen").
So lange das nicht in destuktive Selbstaufgabe ausartet....

Aber ich glaube bei romantischer Verliebtheit wird das ganze zum Problem....

Bei den Gelegenheiten wo ich in so eine selbstaufgebende, emotional abhängige Verliebtheit reingegangen bin gab es in Lauf der Entwicklung der Beziehung auch einen Punkt, wo ich angefangen habe mich selbst aufzugeben. Im Nachhinein ist das ziemlcih klar sichtbar. Ich weiß also daß ich diese Neigung potentiell habe. Und das aus sowas resultierende Leiden nicht noch mal haben will.
Und von daher ist es mein Job für mich zu sorgen, zu sorgen daß ich jetzt, wo ich es weiß an dieser Grenze zur Destruktivität Stop sage. Und wenn es nicht anders geht, Personen die das stark triggern in mir (und wo ich weiß daß ich das was ich mir wünsche nicht bekommen werde) diesen Personen aus dem Weg gehe bis sich meine Gefühle abgekühlt haben.

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carö
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Beitrag Do., 11.06.2009, 18:27

Ich hätte jetzt kein Problem, einen Therapeuten auch anteilsmässig in einer Vater- oder Mutterrolle zu sehen (und diese Art von Zuneigung und Vertrauen die eigentlich dem Elternteil angemessen ist, auf den Therapeuten "zu übertragen").
So lange das nicht in destuktive Selbstaufgabe ausartet....
ja ich glaube, darum geht es.
Aber ich glaube bei romantischer Verliebtheit wird das ganze zum Problem....
das ist richtig, wenn es sich nicht auflösen lässt. ich hatte auch so ne phase, ist schon lange her... die war sehr hart und es wäre fast das aus gewesen für die therapie...zumindest hatte mir mein thera damals nahe glegt, evtl in betracht zu ziehen bei jmd. anderem weiterzumachen. aber ich habe die kurve gekriegt, weil ich plötzlich wirklich deutlich gespürt habe, was ich mir da selbst antue.. indem ich mich oder allgemeiner ausgedrückt.. indem man sich an etwas unrealisierbares klammert. es ist passierte aus der not heraus. das hatte sich als richtiger widerstand gegen mehr einsicht und weiterentwicklung entwickelt... das dauert auch alles so seine zeit, rückschritte inklusive, aber es ist wirklich möglich, da auch gut wieder herauszukommen mit der entsprechenden begleitung... auch mit demselben therapeuten. .... und es geht ja auch nicht jedem so. das hatte schon sehr speziell etwas mit mir persönlich zu tun, das es so gekommen ist, letzlich so kommen musste. ich will es in jedem fall nicht missen.

und, man darf auch diese anfangsphase der euphorie und begeisterung nicht zu kritisch sehen, die sich eben oft anfühlt, wie verliebtsein bzw. ja auch verliebtsein ist .. verliebtsein ist ja was grundpositives, es bedeutet neuanfang, aufbruch, bewegung ... es wird nur schwierig, wenn es sich verfestigt und zur forderung wird und damit eine weiterentwicklung behindert. aber wenn man das bearbeiten kann, dann lernt man wahnsinnig viel über sich und ist evtl. wirklich besser dran als vorher. mir hat das alles am meisten gebracht, weil es in meinem fall wirklich darum geht, wie kann ich mich selbst lieben, wenn ich das nie so stabil früher erfahren durfte.. wie schafft man das, ohne zu klammern, wie kann man sicherer werden, dass man einfach so geliebt wird, ohne leistung zu erbringen, ohne angst haben zu müssen, dass morgen wieder alles vorbei ist... da fühle ich mich auf einen guten weg. ..und das beste ist ja, dass es sich eben auch im reallife so auswirkt, dass ich mich sicherer mit menschen fühle, offener sein kann, einfach insgesamt "liebesfähiger" denk ich sein kann... das alles hätte ich ohne diese ÜÜÜ nie erfahren können...
Bei den Gelegenheiten wo ich in so eine selbstaufgebende, emotional abhängige Verliebtheit reingegangen bin gab es in Lauf der Entwicklung der Beziehung auch einen Punkt, wo ich angefangen habe mich selbst aufzugeben. Im Nachhinein ist das ziemlcih klar sichtbar. Ich weiß also daß ich diese Neigung potentiell habe. Und das aus sowas resultierende Leiden nicht noch mal haben will.

ja das verstehe ich schon gut. absolut. ich verstehe auch diese angst, sich gerade in einer therapie so sehr zu öffnen, die gefühle kommen zu lassen... ich habe diese neigung auch sehr stark... für mich ist es aber zumindest der richtige weg, die mauern an dieser stelle eher runterfahren... das dauert aber alles seine zeit, ist ein langer weg ... es ist aber letzlich für mich ein ausserordentliches gefühl zu erleben, dass offenheit und sich anvertrauen nicht ausgenutzt wird und dass man selbst stärker werden kann, wenn man die eigene bedürftigkeit in geschütztem rahmen zulassen kann.

LG
Caro
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hungryheart
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Beitrag Do., 11.06.2009, 18:31

Anastasia5 hat geschrieben: wie lange dauert dieser zustand denn schon an und konnten sie das nicht mit dem therapeuten klären???

freundinnen sind es nicht, sondern gute bekannte.
die eine ist eine freundin meiner mutter, die ende der 80er eine analyse begann und seither trost-und hoffnungslos den teharpeuten liebt.
die andere ist eine freundin einer freundin, die sich ihre therapeutin verliebt hat und ihr ganzes leben darauf ausgerichtet hat, dieser thera näher bzw. so nah wie möglich zu kommen.

ich glaube aber nicht, dass diese beiden extremfälle repräsentativ sind, sondern halt wirklich extremfälle.

aber ich kenne noch einige andere, die sich auch nicht aus der übertragungsliebe lösen könnten, bei denen es nur nicht so extreme auswirkungen hat, sondern die halt still vor sich hinleiden.
die haben mir so große angst gemacht, dass ich das übertragungslieben vermeiden wollte.
aber ich denke, es gibt auch genug therapeutische beziehungen, in denen die ü-liebe sich gut auflösen lässt.
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hungryheart
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Beitrag Do., 11.06.2009, 18:42

münchnerkindl hat geschrieben: Bei den Gelegenheiten wo ich in so eine selbstaufgebende, emotional abhängige Verliebtheit reingegangen bin gab es in Lauf der Entwicklung der Beziehung auch einen Punkt, wo ich angefangen habe mich selbst aufzugeben. Im Nachhinein ist das ziemlcih klar sichtbar. Ich weiß also daß ich diese Neigung potentiell habe. Und das aus sowas resultierende Leiden nicht noch mal haben will.
.
ach, liebe ist so ein überwältigend schönes, massenweise happyhormone freisetzendes gefühl und das menschliche hirn so ein so schnell auf solche belohnungs-happyhormone reinfallendes, sich konditionierendes organ.
so funktioniert ja auch das süchtig werden.
jemand spielt, frisst, kauft, schneidet sich, trinkt alkohol etc. und spürt den kick , oder -wie beim selbstverletzen- das nachlassen von anspannung und leere, und braucht mehr und immer mehr davon.

wenn die liebe erwidert wird: wunderbar.

wenn sie nicht erwidert wird m.e. ein dilemma.
herz und hirn wollen mehr von dem tollen gefühl (das ja vielleicht auch andere, schlechte gefühle und probleme scheinbar wegmacht) , da hat man ja auch nicht wirklich den drive, sich aus dieser liebe wieder zu lösen......
und schon hängt man drin und will vielleicht unbewusst gar nicht mehr da raus. weil man vielleicht das erste mal im leben so richtig liebt. oder weil einen die liebe von der ganzen traurigkeit, oder anderen gefühlen, die man nicht spüren möchte, ablenkt...
und dann....hat man echt ein problem.

ich bin ziemlich sicher, dass es bei mir so ähnlich gewesen wäre und ich mich unendlich hätte aufreiben und anstrengen müssen, um da wieder rauszukommen.
das wäre kraft gewesen, die ich aber gebraucht habe, um gesund (oder zumindest gesünder ) zu werden

nee du, echt nicht. no thanks
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 11.06.2009, 19:20

hungryheart hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben: ich bin ziemlich sicher, dass es bei mir so ähnlich gewesen wäre und ich mich unendlich hätte aufreiben und anstrengen müssen, um da wieder rauszukommen.
das wäre kraft gewesen, die ich aber gebraucht habe, um gesund (oder zumindest gesünder ) zu werden

nee du, echt nicht. no thanks
Ja, das sehe ich für mich ähnlich. Ich will mich selbst finden. Meine innere Mitte. Inneren Frieden, mehr Vertrauen in mich selbst.

Und was ich dazu nicht brauche ist irgendeine Form von emotionaler Ausnahmezustand, Zentriertheit auf eine andere Person, oder euphorisiert sein durch Verliebtheit. Weil das verdeckt eher das was ich ja eigentlich in mir suchen wollte.

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