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Mi., 03.12.2008, 00:30
Nicht direkt zum Thema, aber zu den Frauen, die zu viel reden...leide ja selbst unter verbaler Inkontinenz (Klappe nicht halten können):
Ich rede gerne, aber ich hasse es, Monologe zu halten. Wenn der Herr nichts sagt, dann rede ich mehr und mehr, um seine Interessen auszuloten. getreu dem Motto: "An irgendeinem Punkt wird er wohl einsteigen können?". Kommt dann immer noch nichts, rede ich noch mehr. Nahezu verzweifelt. Wird es wirklich kräftezerrend. Komme mir wie der allerletzte Alleinunterhalter vor, wie eine passive Soapopera, die man sich passiv reinzieht. Nicht selten, weil einem das eigene Leben zu uninteressant vorkommt. Aus diesem Grund habe ich schon gute Kontakte abgebrochen. Denn ich suche den DIALOG und kann – mit Ausnahmen in Krisenzeiten – durchaus auch gut zuhören.
Aber es gibt Fälle, die bleiben hartnäckig verschlossen. In diesem Fall muss ich zugeben : Ich verliere das echte Interesse und sie werden zu seelischen Mülleimer. Bei neuen Bekannten, vor allem wenn sie schüchtern sind, warne ich immer entsprechend vor, damit sie meinen Redeschwall zu deuten wissen, vor allem wenn sie schüchtern sind. Ich zeige mich dadurch auch offen. Sehr offen. Unter anderen auch ein Versuch schüchternen Mitbürger die Hemmungen zu nehmen.
Nun gab es den Fall eines (ebenfalls sexuell sehr unerfahrenen) Mannes, der zu den ganz, ganz großen Schweigern gehörte. Schrecklich! Es war eine richtige Last immer den Alleinunterhalter zu spielen. Ich versuchte es ihm immer öfter zu erklären und er lachte mich bis zuletzt aus. Ich solle doch froh sein, dass er so still ist, schließlich könne so jemanden wie mir ja nichts Besseres passieren!!! Denkste! Das hat mich immer sehr traurig gemacht, dass er mich so falsch einschätzt, obwohl ich so oft ansprach. Ich suche keine passiven Opfer meines Redebedürfnis, das bringt mir nichts. Dann kann ich genauso gut auch mit der Wand, der Lampe reden, Selbstgespräche führen oder mich in einem anonymen Internet-Blog austoben.
Es gibt auch Leute, mit denen ich gar nicht rede oder Situationen in den ich sehr schüchtern bin. (*g* Das Wort „schüchtern“ aus meinen Mund sorgt im Bekanntenkreis zwar oft für brüllende Lachflahs, aber sie verstehen nicht, was hinter solchen Redeattacken steht. Dergleichen ist immer auch sympathie-abhängig. Sprich: Für einen Mann eigentlich ein gutes Zeichen. Außerdem: Manche Menschen verstecken sich hinter Schweigen. Andere hinter "zu vielen Worten". Zu viel reden kann eine sehr gute Tarnung sein um vom „eigentlichen“ abzulenken...
Mein Psychologe war der Überzeugung, dass der Redeschwall einer Frau ein Zeichen für ihre Vitalität sei. Eine Frau, die viel redet, der ginge es gut. Frauen bräuchten dies. Sie seien "vitaler" oder „leidenschaftlicher“ als andere Frauen. Aber als männliche Jungfrau sind das dann vermutlich genau die Frauen, die einen eher Angst machen dürften...? Die einerseits das Bedürfnis auslösen schwach sein zu können, weils eine starke/vitale Frau vor einem steht, aber anderseits das genaue Gegenteil von dem, was man selbst ist?
Sorry für das lange Off-Topic, aber ich wollte man die Sicht einer verbal inkontinenten Frau wiedergeben.
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(V) am Mi., 03.12.2008, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.