Das Alles-ist-möglich-Experiment, Teil 1

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Gärtnerin
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Beitrag So., 10.05.2009, 18:15

Ich picke mir hier nur mal zwei Dinge raus:

1.)
Antonia hat geschrieben:Als Teenie traeumte ich davon einen echten Schamanen zu treffen
Aber mal ernst, bei einem echten wuerde man vermutlich einen Kulturschock erleben.
Genau das ist der Grund, weshalb ich den Ausdruck "Schamane" nicht besonders mag: weil man damit unwillkürlich ein Bild im Kopf hat, was ein echter Schamane ist - und was nicht. Schamane verbindet man irgendwie automatisch mit exotischer Kultur, mit Naturvölkern. Ein Schamane, der stinknormal in einer deutschen Stadtwohnung lebt, passt nicht ins Bild. Vielleicht wäre deshalb wirklich ein anderer, unbelasteter Begriff besser.
Aber das ist eigentlich ein Punkt, der für die meisten "esoterischen" (schon wieder so ein vorbelasteter Begriff) Bereiche gilt: Da werden mangels eigener Wörter einfach Ausdrücke aus fremden Kulturen übernommen, die zwar in ihrer Aussage eindeutig sind, aber eben oft ziemlich abgehoben klingen. Mich hat das lange Zeit sehr abgeschreckt und tut es zum Teil immer noch.

2.) Passen Spiritualität und Geld zusammen? Ja, das ist auch so ein Thema, bei dem ich manchmal vage ungute Gefühle verspüre. Ich habe die Frage für mich auf zweierlei Weise beantwortet: Das erste ist die ganz praktische Seite, dass eben jemand, der "spirituelle Dienste" anbietet, genau wie jeder von uns seine Miete zahlen, Essen und Klopapier kaufen muss. Und zweitens sage ich mir, dass da nicht Spiritualität verkauft wird, sondern nur eine Dienstleistung. Die spirituellen Energien und geistigen Mächte stehen uns allen selbstverständlich kostenlos zur Verfügung. Wenn wir aber zu ungeübt, zu ängstlich oder zu sehr in unserer gewohnten Sichtweise verhaftet sind, um selber den Kontakt zu diesen Mächten herzustellen, dann bezahlen wir eben jemanden dafür, dass er uns dabei hilft. Einen Psychotherapeuten bezahlen wir ja auch, obwohl der uns auch nicht heilt, sondern nichts anderes tut, als uns einen Weg zur Selbsthilfe zu zeigen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 19.05.2009, 23:01

in Stuttgart gibts jetzt eine Ausstellung "Schamanen Sibiriens" falls es jemanden interessiert. Leider zu weit fuer mich
http://www.lindenmuseum.de/html/deutsch ... rlage2.php
Practice what you preach

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MrN
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 11:45

Hallo Gärtnerin,
zuerst mal danke für Deine Hilfe. In "Deiner" Liste war leider keine gute Adresse in München enthalten.

Meine Diagnostik läuft derzeit im Klinikum Rechts der Isar und der Therapeut dort hat gestern überraschend positiv auf meine Vermutung mit Asperger reagiert. Er kennt sich da anscheinend wirklich gut aus.
Allerdings hat ihn das gewundert, daß das bei mir als Kind nicht schon auffällig und behandelt worden ist. Auch sei eine diagnostische Abklärung jenseits der 40 kaum noch möglich. Aber ich konnte ihn davon überzeugen, daß das schon recht gut zu meiner Anamnese paßt, und er will das in seinem Schreiben an den Amtsarzt und bei seinen Therapieempfehlungen berücksichtigen.

Das empfinde ich als Erfolg und Fortschritt und versuche gerade, mit der neuen Entwicklung klarzukommen:
Gärtnerin hat geschrieben: Hätte ich damals schon die Diagnose Asperger-Syndrom gehabt, hätte ich das Angebot vielleicht angenommen und auch gleich noch einen Behindertenausweis beantragt.
Meine Frau drängt mich schon seit Jahren, einen zu beantragen. Bisher habe ich das von mir gewiesen. Wäre aber doch vielleicht ganz nützlich. Damit könnte ich zumindest eine Verkürzung der Arbeitszeit beantragen, falls ich meine frühre Tätigkeit evtl. doch wieder aufnehme.
Gärtnerin hat geschrieben: Langer Rede kurzer Sinn: Diagnosen können sinnvoll sein, doch nur, wenn sie nicht zum Käfig werden. Genau aus diesem Käfig kämpfe ich mich zur Zeit wieder heraus!
Ein interessanter Aspekt, kann ich derzeit aber noch nicht nachvollziehen:

Bei mir ist es so, daß ich mich zumindest seit meiner Pubertät sehr stark mit der Persönlichkeit von Albert Einstein hab identifizieren können.
Habe inzwischen sogar so etwas wie eine "Relativitätstheorie", die sozusagen sowohl die realen als auch die ideellen Räume beschreibt. Mein Zusammenbruch im letzten Jahr hing u.a. damit zusammen, daß ich nicht das Selbstvertrauen aufbringen konnte, das öffentlich zu machen...

Von der Existenz einer unauffällig verlaufenden Autismus-Variante habe ich dann auch zuerst in einer Reportage über Einstein erfahren. Seitdem (Wann war noch mal das Einstein-Jahr?) hat das Thema in mir so vor sich hingeköchelt: Konnte mich einfach an den Namen der Krankheit nicht erinnern, und die Psychologen, denen ich meine Vermutung mitzuteilen versucht habe, sind sämtlich nicht darauf angesprungen.
Ohne das Forum hier wäre ich womöglich nie ganz dahinter gekommen...

Ja, liebe Gärtnerin, für mich ist es gerade auch so, daß ich endlich das Gefühl habe, zu Hause angekommen zu sein. Mit Asperger im Gepäck bekommt vieles plötzlich einen Sinn, was vorher immer nur problematisch für mich und die Menschen um mich herum war. Und ich habe gerade gewaltig Hoffnung geschöpft, das mit der "Relativitätstheorie" könnte doch erfolgreich werden.
Auf jeden Fall möchte ich es jetzt tatsächlich noch versuchen!!!
Deshalb kann ich das mit dem Käfig gerade auch gar nicht verstehen.

Mir ist eher danach zumute, als wenn nun jemand die Käfigtür aufgelassen hat und es gerade nur noch am Papagei selbst liegt, sich in die reale weite Welt zu wagen.
Ich fühle mich befreit, wenn auch noch nicht frei.

Eine Frage bewegt mich gerade noch:
Irgendwo habe ich letzte Woche gelesen, daß bei Asperger die Gabe von Medikamenten hilfreich sein könne.
Hat da jemand Erfahrungen, welche Medizin das sein kann?

Das interessiert mich, weil ich an einer extrem hohen Sensibilität für diverse chemische Substanzen (MCS) leide, und bisher häufig die Erfahrung gemacht habe, daß ich Medikamente nicht vertrage, weil sie für mich viel zu hoch dosiert angeboten werden.
Bisher ging's ganz gut auch ohne, aber ich möchte mich auf keinen Fall überfahren lassen.

Soweit mal dazu. Muß zugeben, daß ich das Thema noch nicht durchgelesen habe.
Also entschuldigt, wenn ich etwas unpassendes geschrieben haben sollte.
LG
MrN
Dein Problem, das dir Probleme macht,
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Elfchen
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 13:15

Hallo MrN

Mein Sohn hat auch ein Aspergersyndrom.
Es hat aber noch nie jemand von Medikamenten geredet.

Ich persönlich finde es auch wichtiger, sich so anzunehmen, wie man ist, alles zu integrieren und nicht darunter zu leiden. Das ist mein Ziel mit meinem Sohn.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und dass Du Deinen Weg finden kannst!

lg, Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 19:43

Hallo MrN,

ich weiß zwar nicht, ob dein Beitrag unbedingt in diesen Thread passt (irgendwo hatten wir schon mal auch spezielle Asperger-Threads), aber egal. Es freut mich jedenfalls sehr, dass du eine anscheinend gute Anlaufstelle gefunden hast.
MrN hat geschrieben:Auch sei eine diagnostische Abklärung jenseits der 40 kaum noch möglich.
Also das stimmt so nicht. Ich habe meine Diagnose mit 39 bekommen, und ob nun 39 oder 44, das dürfte auch keinen großen Unterschied machen. Ich kenne einige Asperger, die ihre Diagnose mit 40 Jahren oder darüber bekommen haben, und sogar einen, der erst mit über 50 diagnostiziert wurde. Es ist richtig, dass man mit zunehmendem Alter die Defizite oft immer besser kompensieren kann, so dass die Symptomatik verschwimmen kann. Aber die Diagnostik stützt sich sowieso überwiegend auf die Kindheitsanamnese.

Zum Thema Medikamente kann ich nichts sagen. Es gibt sicher keine Medikamente direkt gegen das Asperger-Syndrom, weil es ja in dem Sinne keine Krankheit ist. Ich habe mal gelesen, dass das "Bindunghormon" Oxytocin autistische Symptome lindern kann. Ob das allerdings praxisreif ist, weiß ich nicht. Ich persönlich würde es, glaube ich, auch gar nicht wollen.
Ansonsten treten zusammen mit dem AS oft auch andere Beeinträchtigungen auf, z.B. Depressionen, Ängste, (Auto-)Aggressionen, AD(H)S. Da kann im Einzelfall eine vorübergehende medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
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MrN
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Beitrag Do., 09.07.2009, 10:13

Hallo Gärtnerin,
nachdem Du ja hier etwas von Deiner Lebensmotivation geschildert hast, fand ich es schon nicht ganz unpassend, gerade hier einzusteigen.

Im Grunde ist das auch mein größtes Probelm, mich ständig selbst für etwas motivieren zu müssen, was ich nicht mag bzw. umgekehrt, die ganz natürlich gewachsene Motivation zu killen, weil mich das aufzehren würde.

Das mit den Medikamenten war wohl so ein Mißverständnis von mir. Hab halt letzte Woche so viel gelessen, daß mir der Kopf gebrummt hat. Hab die Stelle noch einmal gefunden, da ging es explizit um AD(H)S und um AS nur am Rande.

Aber desto besser. Für mein Selbstbewußtsein war es bisher nur förderlich, daß ich nicht wirklich abhängig von Medikamenten bin.

Liebe Grüße
MrN
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wichtel
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Beitrag So., 26.07.2009, 23:13

Also mich würde mal interessieren, was aus dem Thema Seelenheilung geworden ist.
Wichtel

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Beitrag Mo., 27.07.2009, 17:06

Es läuft...
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Beitrag Fr., 31.07.2009, 18:44

Nun will ich doch etwas genauer berichten, was sich bei mir zur Zeit so tut. In den vergangenen Monaten ist wieder vieles in Bewegung geraten in meiner Seele. Es ist ein Auf und Ab, dunkle Löcher wechseln mit lichtvollen Erkenntnissen und Aha-Erlebnissen. Im Außen wird mir immer wieder das Richtige zur richtigen Zeit präsentiert (z.B. Bücher, Forenbeiträge, Sätze, die ich irgendwo lese), lauter Dinge, die mir Wichtiges bewusst machen, seelische Abgründe öffnen, um dort Licht hineinzustrahlen und mich näher zu mir bringen.

Es ist also nicht so, dass es in meinem Leben keine schwierigen Phasen mehr gäbe. Immer wieder tun sich Abgründe auf. Immer wieder stoße ich auf "meine" Lebensthemen: auf altbekannte und auf solche, die mir vorher nicht bewusst waren. Häufig kann ich den zugehörigen Schmerz zum ersten Mal wirklich fühlen. Die massive Abwehr, die mich in meinen Psychotherapien so oft in körperliche Erstarrung, Schweigen und Gefühllosigkeit trieb (ein Mechanismus, der sich meiner Kontrolle entzog und die therapeutische Arbeit manchmal schwierig machte), ist weitgehend verschwunden. So kann ich endlich in den Schmerz hineingehen, ihn anschauen, annehmen und loslassen.

Aktuell "arbeite" ich mit meinen Sehnsüchten. In meinen Psychotherapien hieß es früher immer wieder, Sehnsüchte seien aus Mangelerfahrungen entstandene Relikte aus der Kindheit und könnten heute nicht mehr gestillt werden. Der einzige Weg sei, darum zu trauern und dann weiterzugehen. Ich habe mich immer geweigert, das zu glauben, sehr zum therapeutischen Leidwesen. Auf der rein menschlich-psychologischen Ebene mochten die Therapeuten recht haben. Aber für mich war immer klar, dass es mehr gibt als das. Ich bin bis heute der festen Überzeugung, dass jede Sehnsucht auf Erfüllung ausgerichtet ist. "Rückendeckung" erhalte ich gerade durch ein Buch von Safi Nidiaye mit dem Titel "Befreie Deine Sehnsucht". Wen es interessiert: Bei Amazon kann man in den Buchanfang reinlesen: http://www.amazon.de/gp/reader/37787914 ... eader-page. Ich habe gerade erst angefangen, mich durch dieses Buch zu arbeiten. Leider stoße ich dabei wieder auf mein bekanntes Problem mit der fehlenden bewussten Körperwahrnehmung: Wenn ich fühlen soll, wo im Körper eine Sehnsucht oder ein anderes Gefühl sitzt, dann spüre ich gar nichts. Wenn ich mich auf meinen Atem konzentrieren soll, kann ich diesen im Körper nirgends wahrnehmen. Aber ich übe.
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(V)
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Beitrag Fr., 31.07.2009, 19:00

Hach! Wir wären ein Dreamteam! Meine Sehnsucht sitzt - warum auch immer! - in den Schultern und Oberarmen. Spüren tue ich das schon lang. Aber damit was anfangen??? Nö. Ich wundere mich einfach nur so still vor mich hin...

Diese Therapeutische Erklärung für Sehnsüchte... oh ja, da rollen sich mir auch die Fußnägel auf.

Ich versuche mich gerade mit dem Buch: "Die Wolfsfrau - die Kraft der weiblichen Urstinkte." Ein fuchtbar blümiges, tiefenpsychologisches, extrem feministisches Buch. Gräßlich. Warum ich's trotzdem lese? Weil so viel so verdammt treffend ist... Nur Lösungen bietet es natürlich nicht an. Ist ja auch kein Wunder. Wurde nämlich von einer Tiefenpsychologin geschrieben, wenn ich das richtige sehe...

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 31.07.2009, 19:11

Ja, die Wolfsfrau habe ich vor Jahren auch einmal gelesen. Habe es neulich in einem Umzugskarton wiedergefunden und über die Tauschbörse vertickt.
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MrN
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Beitrag Sa., 01.08.2009, 01:11

Gärtnerin hat geschrieben: Häufig kann ich den zugehörigen Schmerz zum ersten Mal wirklich fühlen. Die massive Abwehr, die mich in meinen Psychotherapien so oft in körperliche Erstarrung, Schweigen und Gefühllosigkeit trieb (ein Mechanismus, der sich meiner Kontrolle entzog und die therapeutische Arbeit manchmal schwierig machte), ist weitgehend verschwunden. So kann ich endlich in den Schmerz hineingehen, ihn anschauen, annehmen und loslassen.
Oh, diesen Mechanismus kenne ich. In der Therapie ist mir das bisher erspart geblieben. Allerdings gings ja bisher auch noch nicht um die wirklich ernsten Themen.
Aber in der Partnerschaft passiert es mir häufig, daß ich derartig dicht mache. Dummerweise meist, wenn es völlig daneben ist, weil meine Frau Panik schiebt, und mein Beistand dringend benötigt wird. Und ich werde zu einem gefühllosen Roboter, der keine Entscheidungen treffen kann.
Gärtnerin hat geschrieben: Leider stoße ich dabei wieder auf mein bekanntes Problem mit der fehlenden bewussten Körperwahrnehmung: Wenn ich fühlen soll, wo im Körper eine Sehnsucht oder ein anderes Gefühl sitzt, dann spüre ich gar nichts. Wenn ich mich auf meinen Atem konzentrieren soll, kann ich diesen im Körper nirgends wahrnehmen. Aber ich übe.
Was den Atem angeht, so spürt man den am besten im Unterbauch. Was nicht heißt, daß das dort am leichtesten ist. Bei vielen Leuten kommt nämlich dort gar nichts vom Atem an. Dann ist der natürliche Atemfluß behindert, und muß man das erst bewußt wieder erlernen:
Man kann die Hände zu Hilfe nehmen - auf den Bauch etwas unterhalb des Bauchnabels legen und leicht gegen den Druck atmen. Was der Bauch nicht spürt, spüren dann die Hände.
Meine Frau war mal bei einem Inder als Therapeuten. Der hat auch empfohlen, einen Sack Reis (1kg) auf den Bauch zu legen (Rückenlage), und den dann durch die Atembewegung sichtbar hochzudrücken. Das war auch gleich als Muskeltrainig gedacht.


Eremit
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Beitrag Sa., 01.08.2009, 01:32

Verdammt guter Tipp, das mit dem Sack Reis. Werde ich ausprobieren!

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Gärtnerin
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Beitrag So., 02.08.2009, 16:14

Ich spüre meinen Atem am besten, wenn ich auf dem Bauch liege.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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MrN
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Beitrag So., 02.08.2009, 19:17

kleine Berichtigung:
Der Sack Reis sollte doch 2 kg haben.

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