Funktioniert so Verhaltenstherapie?
Gehört habe ich das auch schon. Obwohl es sich merkwürdig anfühlt.
Aber andererseits gibt es auch Leute, die vom Arzt Schmerzmittel wie Ibu oder Paracetamol aufgeschrieben bekommen, während ich bei Schmerzen in der Größenordnung noch nicht zum Arzt gehen würde.
Menschen sind da doch sehr unterschiedlich.
Aber andererseits gibt es auch Leute, die vom Arzt Schmerzmittel wie Ibu oder Paracetamol aufgeschrieben bekommen, während ich bei Schmerzen in der Größenordnung noch nicht zum Arzt gehen würde.
Menschen sind da doch sehr unterschiedlich.
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Ja total, wobei ich diese Psychotherapie-Statistiken sowieso teils merkwürdig finde. Es gibt ja auch solche die aussagen, dass bei Depressionen z.B. bis zu 70% des Erfolgsfaktors von externen Einflüssen abhängt, 20% von der Beziehung zum Therapeuten und nur 10% seien „richtige“ Therapie. Da habe ich mich schon oft gefragt, warum man diesen ganzen Aufwand überhaupt betreibt.
Remember to leave pawprints on hearts.
Vermutlich ist es vergebliche Liebesmüh, weil du die Therapie nun abgebrochen hast. Kann es auch sein, dass du in kurzer Zeit zuviel erwartest? Ich teile die Meinungen nämlich nicht, dass das eine miese Therapeutin ist und du bist auch nicht dumm. Möglicherweise war die Chemie auch nicht so passend?
Was machst du denn den Tag über?
Ich weiß, dass das schwierig ist, wenn man in einer akuten Situation ist und nicht weiß wo oben und unten ist.
Ich war damals zusammengeklappt und wurde dann nach zahlreichen Untersuchungen zum Psychologen überwiesen. (Ist bei dir medizinisch alles abgeklärt?)
Meine erste Therapie war eine VT und da ging es erstmal nur darum mich für Familienfeiern zu stabilisieren, weil ich an sich gar nicht fähig war das zu tun. Da machte ich auch Übungen um mich zu stabilisieren und versuchte mir "Sicherheitssysteme" zu installieren u. a. meinen Mann, dass ich mir bewußt werde das ICH entscheide, ob ich zur Feier gehe und wenn ja mich dahingehend stabil zu machen, dass ich jederzeit gehen kann und mein Mann mich da unterstützt und fährt. Das war zwar auch wenig so gesehen an Angebot, aber es hat sehr viel bewegt und ich habe sehr viel Sicherheit bekommen.
Nun weiß ich ja nicht um was es bei dir geht, aber ein bißchen mußt du dich schon auch kümmern, sonst wird es möglicherweise nicht wirklich was. Manche Dinge muß man schon einige Wochen regelmäßig durchziehen bis sie einen Effekt haben.
Und Tavor würde ich wirklich weglassen! Sonst kommst du in noch in eine Medikamentenabhängigkeit.
Grüsse
candle
Du schriebst, dass es mit der Verliebtheit FRÜHER so war und wollte wissen, ob es JETZT nicht mehr so ist, abgesehen von der Therapie. Da stellt sich mir die Frage, ob das so eine Last ist im Moment, dass es bearbeitet werden muß oder ob das wirklich FRÜHER war und eigentlich kein Thema, dann muß man ja auch nichts dran machen. Früher ist nach meiner Definition Jahre her, das kann ja bei dir anders sein. Und ich weiß nicht, ob ich das schon schrieb, aber ich denke, dass das nicht optimal in eine VT reinpaßt, manche Therapeuten "können" das auch nicht und halte da eine Tiefenpsychologische Psychotherapie für geeigneter.
Und was heißt das konkret? Einige Wochen sind ja schon während der Therapiezeit vergangen. Und was war das Ziel dessen? Soziale Kontakte helfen dir also nicht?Die Maßnahmen, die sie mir im Laufe der Zeit vorgeschlagen hat, waren
- soziale Kontakte reaktivieren (habe ich gemacht)
Ich denke schon, dass die irgendwo in dir schlummern, aber das ist tatsächlich schwierig und bekommt man am besten mit seinen sozialen Interaktionen "raus". Da hätte man dann daran arbeiten können welche Problematiken in den Beziehungen auftreten.- meine Bedürfnisse äußern (die kenne ich selbst nicht so gut)
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, das geht ja alles nicht von jetzt auf gleich. Und vielleicht fallen dir ja auch selber Techniken ein, die für dich hilfreich sind, es muß ja nicht ausschließlich aus der Therapie kommen.- Entspannungsübungen machen (schaffe im Moment nur Atemübungen)
Da ich da selber gerade dran bin, kann ich sagen, dass das an sich gar nicht so schwierig ist. Für mich ist hilfreich wirklich mal den Trott zu unterbrechen. Das Geheimnis ist sich wirklich konsequent mal Zeit für sich zu nehmen. Es reichen auch 10 Minuten wo man vielleicht erstmal um den Blog geht. Natur finde ich da wirklich sehr hilfreich.- Dinge tun, die mir gut tun (schwierig, wenn mir die Anspannung im Wege steht)
Was machst du denn den Tag über?
Ich weiß, dass das schwierig ist, wenn man in einer akuten Situation ist und nicht weiß wo oben und unten ist.
Ich war damals zusammengeklappt und wurde dann nach zahlreichen Untersuchungen zum Psychologen überwiesen. (Ist bei dir medizinisch alles abgeklärt?)
Meine erste Therapie war eine VT und da ging es erstmal nur darum mich für Familienfeiern zu stabilisieren, weil ich an sich gar nicht fähig war das zu tun. Da machte ich auch Übungen um mich zu stabilisieren und versuchte mir "Sicherheitssysteme" zu installieren u. a. meinen Mann, dass ich mir bewußt werde das ICH entscheide, ob ich zur Feier gehe und wenn ja mich dahingehend stabil zu machen, dass ich jederzeit gehen kann und mein Mann mich da unterstützt und fährt. Das war zwar auch wenig so gesehen an Angebot, aber es hat sehr viel bewegt und ich habe sehr viel Sicherheit bekommen.
Nun weiß ich ja nicht um was es bei dir geht, aber ein bißchen mußt du dich schon auch kümmern, sonst wird es möglicherweise nicht wirklich was. Manche Dinge muß man schon einige Wochen regelmäßig durchziehen bis sie einen Effekt haben.
Und Tavor würde ich wirklich weglassen! Sonst kommst du in noch in eine Medikamentenabhängigkeit.
Grüsse
candle
Now I know how the bunny runs!
Keine Sorge, ich lese das gerne. Danke für die Teilhabe an Deinen (und Euren!) Einschätzungen und Erfahrungen.
Ich glaube, ich bin auch keine so einfache Patientin. Das mit dem sich Öffnen muss ich noch üben. Aber dafür brauche ich mehr Vertrauen, dass in meiner Therapie noch zu gering ausgeprägt war. Meinem Eindruck nach hat meine Therapeutin auch zu wenig zum Aufbau der therapeutischen Beziehung beigetragen, ich habe mich die ganze Zeit nur ausgefragt gefühlt (und wie ein hilfloses Kind). Was Du schreibst, trifft dann wohl auch auf mich zu:
Vielleicht kenne ich sie ja doch besser als mir bewusst ist, das Benennen ist wohl meine Schwierigkeit.
An welche ursächlichen Möglichkeiten denkst Du da zum Beispiel?
Auch hier die Frage nach beispielhaften ursächlichen Möglichkeiten?Tobe hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 02:04 Auch Deine “dauerhafte“ Anspannung (Hyperarousal, ggf. auch Hypervigilanz) hat ja Ursachen/Hintergründe warum dies so ist.
[...]
Auch hier gibt es viele ursächliche Möglichkeiten, warum dies bei Dir so ist und die sollte man ergründen, denn die “Behandlung“ kann da auch sehr unterschiedlich sein.
Das glaube ich eigentlich nicht. Dass Heilung seine Zeit braucht, habe ich erwartet, aber nicht, dass eine Therapeutin nach weniger (!) als 12 Sitzungen mit ihrem Latein am Ende ist und keine Verlängerung beantragen will.
Ja, inzwischen kann ich das für mich auch halbwegs gut analysieren. Nur wenn sich diese Verliebtheit mitunter täuschend echt anfühlt, muss ja auch damit umgegangen werden, was ich nicht so leicht finde.Tobe hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 02:04 Um auch noch mal auf dieses “Verliebtheitsgefühl“ einzugehen...
oft ist dies kein Verliebtheitsgefühl im eigentlichen Sinne, sondern eher das Gefühl, da ist endlich mal jemand, der sich dafür interessiert wie es mir wirklich geht und will mir ehrlich helfen.
Es war früher so und ist bis heute so geblieben. Wobei es früher häufiger war und heute zum Glück nur noch gelegentlich vorkommt. Kann sein, dass es auch daran liegt, dass ich früher mehr private und Arbeitskontakte – und somit Gelegenheiten - hatte.
Ich habe mich aber durchaus auch schon mehrmals ernsthaft verliebt, also nicht nur in Menschen aus den lehrenden und helfenden Berufsgruppen. Sondern in ganz privaten Situationen, in denen ich die Menschen besser kannte.
Ja, ich denke schon. Auf eine Wiederholung kann ich gut verzichten.
Das Ziel ging in Richtung soziales Umfeld stärken. Ich habe zum Beispiel eine langjährige Freundin wieder persönlich getroffen, nachdem wir längere Zeit nur sporadischen Sms-Kontakt hatten. Die Erahrung war gut und genauso schön wie früher. Aber an meinen bestehenden Symptomen hat das natürlich nichts geändert, habe ich auch nicht erwartet.
Ob das jetzt vollständig ist, kann ich nicht beurteilen: Blutwerte, Schilddrüse, Hormone, Blutdruck, EKG – alles in Ordnung.
Nur mein autonomes Nervensystem ist offensichtlich dysreguliert, was ja auch eine medizinische Komponente ist.
Fortsetzung:
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Ich bin auf dem Weg, daher auch mein Benutzername.
Auf der Suche nach einem neuen Therapieplatz bin ich jetzt auf eine Therapeutin gestoßen, zu der ich mal Kontakt aufnehmen werde.
Sie ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie arbeitet nach dem tiefenpsychologischen Verfahren, integriert aber auch VT, humanistische und systemische Methoden sowie Traumatherapie. Klingt erst einmal ganz gut.
Ich frage mich nur, ob es ein Nachteil ist, dass sie nicht Psychologie studiert hat. Als Vorteil sehe ich einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen durch die Kombination aus Therapeutin und Ärztin, zumal sie auf Psychosomatik spezialisiert ist. Was meint Ihr dazu?
Und sie könnte mir vielleicht helfen, herauszufinden, ob ich ein Trauma habe. Das ist meinerseits eher noch eine Vermutung.
Liebe Grüße,
Aufbruch
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3983
versuch doch einen Termin bei ihr zu bekommen und sprich mit ihr.
Sprich genau das an was du hier schreibst, mach dir ein Bild von ihr ob es überhaupt passen könnte. Und natürlich ob sie einen Platz frei hat.
Wenn sie keinen hat dann kann sie dir vielleicht weitere Tipps zur Suche geben oder vorübergehend stabilisierende Gespräche anbieten. Und eben auch Diagnostik machen bzw. dir sagen wo du die machen lassen kannst.
Nicht immer ist der Weg zur Therapie ganz gerade und nicht immer schnell. Versuch es und mach ruhig auch Erstgespräche bei weiteren Therapeuten aus.
Sprich genau das an was du hier schreibst, mach dir ein Bild von ihr ob es überhaupt passen könnte. Und natürlich ob sie einen Platz frei hat.
Wenn sie keinen hat dann kann sie dir vielleicht weitere Tipps zur Suche geben oder vorübergehend stabilisierende Gespräche anbieten. Und eben auch Diagnostik machen bzw. dir sagen wo du die machen lassen kannst.
Nicht immer ist der Weg zur Therapie ganz gerade und nicht immer schnell. Versuch es und mach ruhig auch Erstgespräche bei weiteren Therapeuten aus.
Lerne sie kennen und schau ob es passt. Anders wirst du das nicht herausfinden.
Zum Aufbau von Vertrauen: manche denken ja, man müsse anderen Menschen vertrauen, wenn nichts vorgefallen ist, was die Beziehung belasten könnte. Und ein Therapeut müsse daher alles dafür tun, dass niemals etwas in die Richtung passiert (keine Unstimmigkeiten, keine Missverständnisse usw.). Tatsächlich verhält es sich aber umgekehrt. Wenn etwas die Beziehung belastet und beide miteinander dahin kommen, das zu klären, entsteht daraus Vertrauen. Dann ist aus Erfahrung die Gewissheit vorhanden, dass Dinge grundsätzlich klärbar sind. Dass man sich auch nicht verstellen muss um zu gefallen, sondern dass man "unbequem" sein darf und das zu einer konstruktiven Auseinandersetzung führt. Situationen, die das ermöglichen, muss man nicht künstlich herbeiführen, die entstehen ganz von selbst. Aber Zeit braucht es natürlich. Lässt man das weg, dann ist immer die Unsicherheit da, was wohl passieren wird, wenn man mal mit dem Therapeuten nicht auf einer Linie ist.
Und an dieser Stelle noch zu dem so oft gehörten "sich öffnen": dazu gehört halt auch nicht nur, dem Therapeuten meinetwegen von SVV zu erzählen oder von Verliebtheit oder von sonstigen Geheimnissen. Sondern dazu gehört vor allem auch das:
- Ich habe Sie nicht verstanden
- Ich mag nicht, wie Sie dieses und jenes rübergebracht haben
- Ich habe eine andere Meinung als Sie
- Ich wünsche mir dieses und jenes und verstehe nicht, warum Sie das ablehnen/mir nicht vorschlagen/was auch immer
- Ich habe xyz gelesen und fand das plausibler als das, was Sie mir erzählt haben und möchte darüber diskutieren
Vertrauen baut sich also nicht automatisch mit der Zeit auf, und auch nicht über "vertrauensbildende Maßnahmen". Trotzdem braucht es Zeit. Und es braucht einen Therapeuten, der schwierige Situationen nicht persönlich nimmt, sondern sich menschlich, souverän, und einfach "sicher" verhält.
Wenn ein Patient nicht vertraut, dann hat er kein "Vertrauens-Problem", sondern verhält sich völlig normal. Ein wildfremder Mensch wird nicht Kraft seines Amtes zu einer Vertrauensperson. Womöglich noch zu einer, wie man sie im wahren Leben überhaupt niemals je hatte.
Zum Aufbau von Vertrauen: manche denken ja, man müsse anderen Menschen vertrauen, wenn nichts vorgefallen ist, was die Beziehung belasten könnte. Und ein Therapeut müsse daher alles dafür tun, dass niemals etwas in die Richtung passiert (keine Unstimmigkeiten, keine Missverständnisse usw.). Tatsächlich verhält es sich aber umgekehrt. Wenn etwas die Beziehung belastet und beide miteinander dahin kommen, das zu klären, entsteht daraus Vertrauen. Dann ist aus Erfahrung die Gewissheit vorhanden, dass Dinge grundsätzlich klärbar sind. Dass man sich auch nicht verstellen muss um zu gefallen, sondern dass man "unbequem" sein darf und das zu einer konstruktiven Auseinandersetzung führt. Situationen, die das ermöglichen, muss man nicht künstlich herbeiführen, die entstehen ganz von selbst. Aber Zeit braucht es natürlich. Lässt man das weg, dann ist immer die Unsicherheit da, was wohl passieren wird, wenn man mal mit dem Therapeuten nicht auf einer Linie ist.
Und an dieser Stelle noch zu dem so oft gehörten "sich öffnen": dazu gehört halt auch nicht nur, dem Therapeuten meinetwegen von SVV zu erzählen oder von Verliebtheit oder von sonstigen Geheimnissen. Sondern dazu gehört vor allem auch das:
- Ich habe Sie nicht verstanden
- Ich mag nicht, wie Sie dieses und jenes rübergebracht haben
- Ich habe eine andere Meinung als Sie
- Ich wünsche mir dieses und jenes und verstehe nicht, warum Sie das ablehnen/mir nicht vorschlagen/was auch immer
- Ich habe xyz gelesen und fand das plausibler als das, was Sie mir erzählt haben und möchte darüber diskutieren
Vertrauen baut sich also nicht automatisch mit der Zeit auf, und auch nicht über "vertrauensbildende Maßnahmen". Trotzdem braucht es Zeit. Und es braucht einen Therapeuten, der schwierige Situationen nicht persönlich nimmt, sondern sich menschlich, souverän, und einfach "sicher" verhält.
Wenn ein Patient nicht vertraut, dann hat er kein "Vertrauens-Problem", sondern verhält sich völlig normal. Ein wildfremder Mensch wird nicht Kraft seines Amtes zu einer Vertrauensperson. Womöglich noch zu einer, wie man sie im wahren Leben überhaupt niemals je hatte.
@Montana:
Über Deine Worte muss ich noch etwas gründlicher nachdenken. Besonders über diese beiden Sätze:
Über Deine Worte muss ich noch etwas gründlicher nachdenken. Besonders über diese beiden Sätze:
Eventuell komme ich ja dann zu dem Schluss :
Hy!
Das ist ja wirklich interessant!
Was sind das denn für Symptome?
Grüsse
candle
Das finde ich jetzt etwas bizarr. Du gestehst deine Verliebtheit, hast aber gar kein Vertrauen in die Therapeutin? Wie geht das? Für mich bräuchte das wirklich Vertrauen, denn diese Verliebtheit würde bei mir die höchste Stufe der Scham auslösen.
Das ist ja wirklich interessant!
Wo siehst du jetzt den Krankheitswert?Ich habe mich aber durchaus auch schon mehrmals ernsthaft verliebt, also nicht nur in Menschen aus den lehrenden und helfenden Berufsgruppen. Sondern in ganz privaten Situationen, in denen ich die Menschen besser kannte.
Das ist wenig.Das Ziel ging in Richtung soziales Umfeld stärken. Ich habe zum Beispiel eine langjährige Freundin wieder persönlich getroffen, nachdem wir längere Zeit nur sporadischen Sms-Kontakt hatten. Die Erahrung war gut und genauso schön wie früher. Aber an meinen bestehenden Symptomen hat das natürlich nichts geändert, habe ich auch nicht erwartet.
Was sind das denn für Symptome?
Heißt das, dass neurologische Untersuchungen noch ausstehen? Ggf. würde ich die Ergebnisse abwarten und dementsprechend eine Therapie suchen.Nur mein autonomes Nervensystem ist offensichtlich dysreguliert, was ja auch eine medizinische Komponente ist.
Mir wäre das zuviel. Das impliziert mir, dass dann möglicherweise von allen ein bißchen vorhanden ist. Ob ein Therapeut nun einen medizinischen oder einen psychologischen Hintergrund hat, finde ich da gar nicht mal so entscheidend. Letztlich machen die ja alle die "gleichen" Weiterbildungen.Auf der Suche nach einem neuen Therapieplatz bin ich jetzt auf eine Therapeutin gestoßen, zu der ich mal Kontakt aufnehmen werde.
Sie ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie arbeitet nach dem tiefenpsychologischen Verfahren, integriert aber auch VT, humanistische und systemische Methoden sowie Traumatherapie. Klingt erst einmal ganz gut.
Hast du versucht das selber herauszufinden bzw. ist etwas da was darauf hindeutet? Es gibt ja Unmengen an Literatur was ein Trauma ist. Du wirkst jetzt auf mich auch nicht so unbeleckt- also so als hättest du gar kein Wissen in Sachen Therapie/ Psychologie.Und sie könnte mir vielleicht helfen, herauszufinden, ob ich ein Trauma habe.
Grüsse
candle
Now I know how the bunny runs!
Vielleicht hänge ich noch ein konkretes Beispiel an: so lange ich Angst habe, mein Therapeut beendet die Therapie, wenn ich bestimmte Dinge ehrlich sage, kann da so viel Vertrauen nicht sein. Dann bin ich noch auf dem Stand des vorsichtigen Abtastens, was geht und was nicht. (Und die Entwicklung von Vertrauen verläuft auch nicht linear und ist vermutlich auch nie "fertig".)
Hallo Aufbruch,
Dieses “Ausfragen“ kenne ich auch, jedoch liegt es bei mir auch daran, daß ich nur wenig von mir aus erzähle. Ich brauche dieses Fragen um überhaupt irgendwo einen Anfang zu finden, oder in mich hineinspüren zu können, was gerade wichtig für mich ist und trotzdem habe ich dann Schwierigkeiten dies überhaupt wahrzunehmen.
Haben wirst Du auf jeden Fall welche.
Das man seine Bedürfnisse nicht kennt oder benennen kann, kann z.B. daran liegen wenn man schon immer eher den Bedürfnissen Anderer gedient hat, oder die eigenen Bedürfnisse einem nicht zugestanden wurden.
Um aber mal ein paar zu nennen...
z.B. ADHS, Bipolare Störung, PTBS, Autistische Störungen, Zwangsstörungen
Es muss also nicht unbedingt ein Trauma vorliegen.
Bei mir ist dies nämlich immer noch nach 2 Jahren Therapie so, daß ich immer wieder sehr genau abwäge, was ich meinem Therapeuten erzähle und was nicht. Und dies obwohl ich meinen würde, daß ich meinem Therapeuten eigentlich vertraue.
Dennoch hängen mir da meine eigenen negativen Erfahrungen seit meiner frühen Kindheit immer noch sehr stark nach und ich habe deshalb immer Angst vor Verurteilung, Bestrafung oder Kontaktabbruch, also dem Verlassenwerden.
Dabei hat mein Therapeut mir nie Anlas dazu gegeben, daß meine Ängste sich in irgendeiner Weise bestätigt hätten. Dennoch sind sie nach wie vor noch da. Meine Ängste sitzen halt sehr tief und lassen sich nicht einfach so abschalten.
Vertrauen ist immer eine Vorschussleistung...
man offenbart etwas und schaut wie der Andere damit umgeht. Wenn das für einen okay war, offenbart man wieder einen Teil usw.
Wie schnell und wie stark sich das Vertrauen entwickelt hängt zu einem Teil daran, wie häufig und wie viel man etwas von sich preisgibt und zum anderen von den Erfahrungen die man mit seinem Gegenüber diesbezüglich macht.
Somit ist dies ein Prozess der auch Rückschritte beinhalten kann, beispielsweise auch durch Verunsicherung oder Missverständnissen.
L.G. Tobe
Eine therapeutische Beziehung muss von beiden Seiten gepflegt/aufgebaut werden, wie es in jeder anderen Art von Beziehungen auch der Fall ist.Aufbruch hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 20:11 Ich glaube, ich bin auch keine so einfache Patientin. Das mit dem sich Öffnen muss ich noch üben. Aber dafür brauche ich mehr Vertrauen, dass in meiner Therapie noch zu gering ausgeprägt war. Meinem Eindruck nach hat meine Therapeutin auch zu wenig zum Aufbau der therapeutischen Beziehung beigetragen, ich habe mich die ganze Zeit nur ausgefragt gefühlt (und wie ein hilfloses Kind). Was Du schreibst, trifft dann wohl auch auf mich zu:
Dieses “Ausfragen“ kenne ich auch, jedoch liegt es bei mir auch daran, daß ich nur wenig von mir aus erzähle. Ich brauche dieses Fragen um überhaupt irgendwo einen Anfang zu finden, oder in mich hineinspüren zu können, was gerade wichtig für mich ist und trotzdem habe ich dann Schwierigkeiten dies überhaupt wahrzunehmen.
Kennen kannst Du Deine Bedürfnisse nur wenn sie Dir auch bewusst sind.
Haben wirst Du auf jeden Fall welche.
Das man seine Bedürfnisse nicht kennt oder benennen kann, kann z.B. daran liegen wenn man schon immer eher den Bedürfnissen Anderer gedient hat, oder die eigenen Bedürfnisse einem nicht zugestanden wurden.
In diesem Bereich gibt es leider wirklich viele Möglichkeiten und diese hier alle aufzuzählen würde sicher auch den Rahmen sprengen. Zudem bin ich ja auch kein Mediziner oder Therapeut und kenne sicher nicht alle.Aufbruch hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 20:11Auch hier die Frage nach beispielhaften ursächlichen Möglichkeiten?Tobe hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 02:04 Auch Deine “dauerhafte“ Anspannung (Hyperarousal, ggf. auch Hypervigilanz) hat ja Ursachen/Hintergründe warum dies so ist.
[...]
Auch hier gibt es viele ursächliche Möglichkeiten, warum dies bei Dir so ist und die sollte man ergründen, denn die “Behandlung“ kann da auch sehr unterschiedlich sein.
Um aber mal ein paar zu nennen...
z.B. ADHS, Bipolare Störung, PTBS, Autistische Störungen, Zwangsstörungen
Es muss also nicht unbedingt ein Trauma vorliegen.
Dies finde ich auch als einen wichtigen Aspekt.Montana hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 22:28 ... so lange ich Angst habe, mein Therapeut beendet die Therapie, wenn ich bestimmte Dinge ehrlich sage, kann da so viel Vertrauen nicht sein. Dann bin ich noch auf dem Stand des vorsichtigen Abtastens, was geht und was nicht. (Und die Entwicklung von Vertrauen verläuft auch nicht linear und ist vermutlich auch nie "fertig".)
Bei mir ist dies nämlich immer noch nach 2 Jahren Therapie so, daß ich immer wieder sehr genau abwäge, was ich meinem Therapeuten erzähle und was nicht. Und dies obwohl ich meinen würde, daß ich meinem Therapeuten eigentlich vertraue.
Dennoch hängen mir da meine eigenen negativen Erfahrungen seit meiner frühen Kindheit immer noch sehr stark nach und ich habe deshalb immer Angst vor Verurteilung, Bestrafung oder Kontaktabbruch, also dem Verlassenwerden.
Dabei hat mein Therapeut mir nie Anlas dazu gegeben, daß meine Ängste sich in irgendeiner Weise bestätigt hätten. Dennoch sind sie nach wie vor noch da. Meine Ängste sitzen halt sehr tief und lassen sich nicht einfach so abschalten.
Vertrauen ist immer eine Vorschussleistung...
man offenbart etwas und schaut wie der Andere damit umgeht. Wenn das für einen okay war, offenbart man wieder einen Teil usw.
Wie schnell und wie stark sich das Vertrauen entwickelt hängt zu einem Teil daran, wie häufig und wie viel man etwas von sich preisgibt und zum anderen von den Erfahrungen die man mit seinem Gegenüber diesbezüglich macht.
Somit ist dies ein Prozess der auch Rückschritte beinhalten kann, beispielsweise auch durch Verunsicherung oder Missverständnissen.
L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 3693
Konntest du das in Therapie und konnten die Therapeuten damit immer gut umgehen?Montana hat geschrieben: ↑Do., 31.08.2023, 20:43 Und an dieser Stelle noch zu dem so oft gehörten "sich öffnen": dazu gehört halt auch nicht nur, dem Therapeuten meinetwegen von SVV zu erzählen oder von Verliebtheit oder von sonstigen Geheimnissen. Sondern dazu gehört vor allem auch das:
- Ich habe Sie nicht verstanden
- Ich mag nicht, wie Sie dieses und jenes rübergebracht haben
- Ich habe eine andere Meinung als Sie
- Ich wünsche mir dieses und jenes und verstehe nicht, warum Sie das ablehnen/mir nicht vorschlagen/was auch immer
- Ich habe xyz gelesen und fand das plausibler als das, was Sie mir erzählt haben und möchte darüber diskutieren
Das ist kein Nachteil, im Gegenteil. Fachärzte für Psychosomatik sind psychotherapeutisch ebensogut ausgebildet wie Psychologische Psychotherapeuten (im Gegensatz zu Psychiatern, aber auch die können auf eigene Faust gut ausgebildet sein). Zudem scheint sie nicht nur das Übliche absolviert zu haben.
Ich habe in jeder Therapie vorsichtige Versuche gestartet. In den ersten beiden waren die Reaktionen so, dass ich das wieder eingestellt habe und nur noch dann etwas in die Richtung gesagt habe, wenn wirklich die Hütte brannte. Dann waren Klärungen aber sehr zäh und schwierig.diesoderdas hat geschrieben: ↑Fr., 01.09.2023, 06:44 Konntest du das in Therapie und konnten die Therapeuten damit immer gut umgehen?
In der aktuellen Therapie war ich damit aufgrund der früheren Erfahrungen sehr zurückhaltend. Mir war es tatsächlich passiert, dass ein Therapeut abgebrochen hatte, nämlich der erste, per Email. Der aktuelle Therapeut geht aber völlig anders damit um. So grundlegend anders, dass ich jetzt merke, dass sich in mir etwas verändert hat. Das hat lange gedauert und ich hatte viel, viel Angst vor seiner Reaktion, vor Rausschmiss usw. Jetzt bin ich fast fünf Jahre bei ihm. Und sowas wie Vertrauen ist im Entstehen. Das klingt nach wenig. Aber für mich ist das ein Schritt, den ich in meinem Leben nie zuvor gegangen bin. Obwohl ich verheiratet bin usw. Aber das Vertrauen in meinen Mann geht auch nicht so weit, dass ich ihm bestimmte Dinge sagen könnte. Muss ich aber auch nicht, weil ich mit dem keine Therapie mache.
Magst Du mal erklären, was Du damit meinst bzw. daraus schlussfolgerst?
Trifft das auch auf Dich zu? Denn Du schreibst ja auch:
„Interessant“ finde ich die bessere Vokabel statt „bizarr“.
Nein, richtig erklären kann ich das nicht. Ich glaube aber, dass ich mich einfach nicht sicher genug gefühlt habe. Ich habe wenig Feedback von meiner Therapeutin bekommen und konnte nicht einschätzen, ob sie mich mag oder insgeheim ablehnt.
Nirgendwo. Ich wollte nur sagen, dass ich mich auch „normal“ verlieben kann, in Menschen, die ich wirklich kenne.
Nein, das ist nicht angedacht. Sollte es?
Meine Therapeutin hat ein mögliches Trauma in Betracht gezogen, als ich ihr von einer bestimmten Kindheitserinnerung berichtet habe, die ich nicht richtig einordnen kann.
Das hat mich etwas nachdenklich gemacht, auch was Shukria dazu geschrieben hat:
Und nein, bisher habe ich noch nicht viel zum Thema Trauma gelesen, das kommt noch. Interessant finde ich die kürzlich gelesenen Sätze einer Traumatherapeutin:
„Trauma liegt im Nervensystem – also in der Reaktion des Menschen – und nicht im Ereignis.“
und
„Zu den Symptomen zählt etwa eine Übererregung, bei der sich das ganze Nervensystem ständig auf einem sehr hohen Aktionslevel befindet.“
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