Oceansky007 hat geschrieben: ↑So., 25.12.2022, 14:11
Meinst du „mich auf eine Form von Kontakt einzulassen „ gegenüber meiner neuen Thera oder der alten?
Ich meinte, sich auf Kontakt so einzulassen, dass im Kontakt eine Veränderung stattfinden kann. Das bedeutet mMn zuallererst Ehrlichkeit und Klarheit. Sich selbst gegenüber aber auch dem anderen gegenüber. Kein Wischiwaschi. Ich glaube, du machst dir was vor, wenn du meinst, dass ein Weiterführen des Kontaktes zur alten Therapeutin keine Auswirkungen auf die neue Therapie hat. Vor allem wenn du das vor der neuen Therapeutin verbergen willst, und das klingt ja in deinen Äußerungen immer wieder an, dass du nicht vorhast, das transparent zu gestalten.
Das bedeutet auch, dass man nicht immer nur den bequemsten Ausweg sucht, der mir am wenigsten Probleme macht. Wenn du mit Hilfe der neuen Therapie wirklich was verändern willst mit Hilfe in deinen Beziehungen, dann musst du hinschauen. Und zwar dorthin schauen, wo es wirklich sauweh tut. Wo man am liebsten gar nicht hinschauen möchte, weil man vor Scham und Schmerz am liebsten im Boden versinken möchte. Mit dem fortbestehenden Kontakt zur alten Therapeutin vermeidest du das Hinschauen, du vermeidest deinen Schmerz, deine Ängste, deine Befürchtungen, auf Ablehung zu stoßen. Du klebst damit ein Pflaster auf dein gebrochenes Bein, und hoffst damit eine OP vermeiden zu können. Diese Gefühle sind alle da, und sie sind nicht schön und das tut auch weh. Aber du bist ja mit diesen Gefühlen nicht allein. Du hast die neue Therapeutin an deiner Seite, die dich dabei unterstützt. Und viel lohnender als eine Pseudo-Freundschaft zur Ex-Therapeutin, wo du dir auch nie sicher sein kannst, wo ihr jetzt miteinander steht, wäre sicher, wenn du es schaffen könntest, dass du im ganz normalen Alltagsleben Beziehungen leben und gestalten kannst, die auf Augenhöhe sind und auf gegenseitiger Zuneigung und Wertschätzung beruhen.