Beitrag
Fr., 16.09.2022, 14:12
Hallo,
war heute wieder mal beim Therapeuten (nehme noch weiterhin einzelne Stunden).
Mein Hauptthema war Familie+Job miteinander vereinbaren, was gar nicht so einfach zu sein scheint.
Da wir noch Zeit gegen Ende der Stunde hatten, fing ich wieder mit dem alten Thema (siehe Thread-Name) an: wie sehr ich so einen Vater, wie der Therapeut, wünschen würde, usw.
Diesmal habe ich gestanden, dass ich Gefühle für ihn habe (mag ihn, wie wenn er mein Vater wäre)...
Er kam wieder mit seiner Antwort, es sei die Übertragung und dass ich damals in der Kindheit leider keine bedingungslose Liebe erfahren konnte.
Daraufhin antwortete ich, dass die Sehnsucht nach ihm, als Vaterfigur immer noch sehr stark ist.
Er schaute mich irgendwie sehr komisch an, schwieg noch mindestens ein paar Minuten lang. Ich fühlte mich das erste Mal bei ihm irgendwie sehr merkwürdig. Dann sagte er ungefähr folgendes: "Sie sind eine sehr attraktive Frau, ich kann bei meinem besten Willen keine Tochter in Ihnen sehen", daraufhin hat er sein Schreibzeug weggelegt und schaute Richtung Fenster. Ich war in dem Moment ziemlich schockiert, ich ahnte es schon auch früher, dass ich ihm gefalle, aber er hat sich immer so professionell distanziert verhalten, dass ich dachte, ich bilde es mir nur ein.
Nach dem "aus dem Fenster schauen" drehte er sich zu mir rüber und meinte, dass wir das alles in der nächsten Stunde besprechen (die Stunde war sowieso schon überzogen).
Kann jemand mir, bitte, erklären, was das war? So habe ich ihn noch nie in den Jahren erlebt. Sind es die Herbstblues? Oder hat er einfach zu jiel gearbeitet in der letzten Zeit? Habt ihr mal was ähnliches erlebt?
LG
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde