Sexuelle Frustration in der Ehe

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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stern
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Beitrag Do., 07.07.2022, 10:55

mathilda1981 hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 10:46
Ich bin ja schon nur durch das Lesen gestresst, ... ...
Exakt. :anonym: Und wenn die Therapeutenrolle auch der Frau gegenüber durchschimmert, ist das ein erneuter Luszkiller - bringt es doch auch noch ein Gefälle in eine Beziehung, wo das nichts zu suchen hat.

Es muss ja nicht so sein, aber sollte nach Jahre zumindest in Erwägung gezogen, dass es um inkompatible Bedürfnisse gehen könnte (auch aus unpathologischen Gründen kann es das geben), aber niemand von der Beziehung lassen kann oder will.

Ferner: Will die Frau diese Art von ""Hilfe"" überhaupt? Ich meine, sie schickt ihn in Therapie.
Oder wäre es nicht besser zu sagen: Ich komme damit klar. Aber keine Trennung. Was kann ich tun? Anstelle ihr ""helfen""" zu wollen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 16:29

chrysokoll hat geschrieben: Di., 05.07.2022, 09:07 @ sebi und was hält dich dann in der Beziehung, in der Ehe ?
Warum hält man eine schlechte Ehe aufrecht, in der man auch kein Potential mehr sieht und auch keinen Sex mehr will?
Der Versuch einer Antwort und sorry, wenn OT. Zu meiner Vorgeschichte: Ich wurde, so meine Erinnerung (und nicht nur meine) ab ca. 3 Jahren über viele Jahre sexuell missbraucht. Meine eigene Sexualität habe ich sozusagen nie selbst entdeckt, entdecken dürfen. Sie war fremdbestimmt, aufgezwungen. Dazu in einem extrem sexualfeindlichen Umfeld aufgewachsen. Als meine Mutter unverheiratet schwanger wurde, wurde sie beim Kirchgang angespukt. Und ich vermute, auch während des 2. Weltkrieges, vergewaltigt. Sexualität war sozusagen vollkommenes Tabu.
Wie der TE von seiner Frau schreibt, so war es auch mir nie möglich, selbst initiativ zu werden. Hat meinen Mann extrem frustriert.
Weshalb blieb und bleibe ich in dieser Beziehung? Vlt, in der Hoffnung, mein Trauma endlich bewältigen zu können. So meine Idee.
Es ist ja nicht so, dass alles in unsere Ehe schlecht ist. Das Problemfeld ist meine Angst vor Sex. Der Täter liegt sozusagen mit im Bett. Mehr mag ich dazu nicht mehr sagen.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 17:25

Hab mir die gestrige Doku "No Sex" auf Arte angesehen. Das Thema ist derart vielschichtig und mMn nicht dadurch zu lösen, indem man sagt: Dann trenn dich!
Ich habe meinem Mann alle Freiheiten zugestanden, weil ich den Druck nicht mehr ausgehalten habe: Such dir eine andere Frau. Such dir eine Frau, die dir all das geben kann, was du dir wünscht. Geh ins Bordell. ... Warum geht er nicht? Was hält ihn bei mir?

Die/unsere Gesellschaft ist derart sexualisiert, dass jede andere Form des Zusammenlebens als abnormal wahrgenommen wird.
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Sinarellas
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Beitrag Do., 07.07.2022, 20:43

Ich denke nicht, dass man deine Geschichte sebi mit der des TE vergleichen kann, dazu fehlt ja auch die andere Seite von ihr.
Schwierig ist bei dir durchaus, dass du denkst, dass du dein Trauma durch Beziehung lösen kannst (sofern ich dich da richtig verstanden habe). Aber für dein Thema doch bitte ein eigenes aufmachen, dann kann man das besser trennen :) (und ich würde sehr gern mehr über deine Lebens-Geschichte erfahren)
--
back to topic
Das Ding an TE´s Problematik ist halt, dass -> er <- sie weder therapieren kann, noch -> ihr <- Problem (sofern sie überhaupt eins hat, was ich bezweifle) lösen kann.
Ich denke immer noch, man sollte prüfen was ist der kleinste gemeinsame Nenner bei so konträren Wünschen und wenn es keinen gibt, mit dem beide sich okay fühlen, dann hilft nunmal nichts anderes als eine Trennung, weil die Wünsche und Erwartungen an die Beziehung eben völlig ausseinander gegangen sind. Wenn Sie ein Kind will, er aber nicht, dann läuft das auf eine Trennung hinaus und das ist doch auch nicht schlimm oder eine Katastrophe.
..:..

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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 21:19

Sinarellas hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 20:43 Ich denke nicht, dass man deine Geschichte sebi mit der des TE vergleichen kann, dazu fehlt ja auch die andere Seite
Eben, das ist mir bewusst und deswegen schreibe ich auch nichts mehr.
Nur noch das. Alles, was durch Beziehung entstanden ist, kann man nur durch Beziehung lösen.
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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:16

Ist nicht Frage, was verbindet einen Mann, der sexuell mehr als seine Frau will, mit seiner Frau, spannender?
Ich frage mich halt immer wieder, weshalb sich ein potenter, von seiner Sexualität überzeugter Mann, sich von einer Frau angezogen fühlt, die so grosse Schwierigkeiten mit ihrer Sexualität hat? Aber das ist hier wohl ein anderes Thema.
Zuletzt geändert von sebi am Do., 07.07.2022, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
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candle.
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:22

sebi hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 22:16 Ist nicht Frage, was verbindet einen Mann, der sexuell mehr als seine Frau will, mit seiner Frau, spannender?
Durchaus, aber dazu werden wir hier wohl nichts erfahren. Wer gibt schon gerne seine eigenen Schwächen preis, wenn sie einem überhaupt bewußt sind?

Was hält denn deinen Mann sebi? Du wirst ihn ja gut kennen?

LG candle
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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:35

D a s, Candle darf er selbst herausfinden.
Ich wollte mit meinen Beträgen nur ausdrücken, dass Beziehungen sehr komplex sind und einfache Lösungen sehr selten.
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candle.
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:44

sebi hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 22:35 D a s, Candle darf er selbst herausfinden.
Naja, du wirst deinen Teil zutun, dass er das möglicherweise auch nicht "kann". Wenn ich zitieren darf:
Ich habe meinem Mann alle Freiheiten zugestanden, weil ich den Druck nicht mehr ausgehalten habe: Such dir eine andere Frau. Such dir eine Frau, die dir all das geben kann, was du dir wünscht. Geh ins Bordell. ... Warum geht er nicht? Was hält ihn bei mir?
Das ist keine erwachsene Kommunikation. Das ist Druck gegen ihn, ein schlechtes Gewissen machen, Manipulation ... Das Abschieben deiner Verantwortung der Beziehung gegenüber, denn du könntest dich ja auch trennen und tust es aus irgendwelchen Gründen nicht.

Habt ihr euch denn nie zusammengesetzt und mal vernünftig gesprochen?

LG candle
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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:47

@ candle
........
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:50

sebi hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 22:47 @ candle
........
Kaum Kritik, dann ist es vorbei- schade!

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sebi
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:53

candle. hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 22:50
sebi hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 22:47 @ candle
........
Kaum Kritik, dann ist es vorbei- schade!

candle
Ich hab hier nicht als Hilfesuchende geschrieben. Nur von meinen Erfahrungen.
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candle.
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Beitrag Do., 07.07.2022, 22:56

sebi hat geschrieben: Do., 07.07.2022, 22:53 Ich hab hier nicht als Hilfesuchende geschrieben. Nur von meinen Erfahrungen.
OK.

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hannsohne
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Beitrag Fr., 29.07.2022, 21:42

Deine Situation kommt mir aus bald 50 Jahren Ehe bekannt vor. Das beste Mittel, sie zum Sex zu bewegen, war orale Befriedigung, durch welche sie erstaunlich gut und schnell zu fast jedesmaligem wahnsinnsorgasmus kam!
Das war "normal" nur schwer zu erreichen, zumal darüber ihre Lust auch zum Erliegen kommt/kam, weil zu anstrengend. Logo, daß ohne Orgasmus die Lust am Sex bald im keller ist. Hinzu kommen Austragen , Geburt und Aufziehen von Kindern (bei uns 4), was sicher mehr schlaucht udn vlt. auch unbewußt den Sex verleidet als wir es uns wahrscheinlich vorstellen können. ich habs akzeptiert, also fast nur noch selbst "abgemolken", Schmusekontakt und viel gemeinsames Lachen muß ausreichen. Ich versuche , es ihr nicht allzusehr aufs Butterbrot zu schmieren, was es ja nicht besser machen würde, im Geigenteel...
Trennung oder Fremdgehn war mir nie eine Option, schon wegen der Kinder und weil sie ein liebes Mädchen ist, gute Mutter und Hausfrau!!!
Seit ich mich durch Leiter-Unfall vor knapp zwei Jahren praktisch selbst kastriert habe udn nur wenig testo-gel nehme, ist es sehr gut auszuhalten oder besser: gestaltet! Logisch... Im Nachhinein muß ich sagen, wenn dieser Unfall schon zur Menopause passiert wäre, dann wären sicher auch die letzten 20 jahre viel schöner und harmonischer verlaufen.
Ich bin mir sicher , gegen vielerlei gegenteilige behauptungen, daß männlicher und weiblicher Sexualtrieb - übrwiegend - stark unterschiedlich sind, insofern sollte es - gemäß obiger vermutung - jedem ehepaar ab menopause freigestellt werden, daß der mann sich einfach kastrieren lassen kann, um die nächsten 25 Jahre mit etwas künstlichem testo ein ausgeglichenes Eheleben führen zu können. Klingt sicher blöd und für manche gewöhnungsbedürftig - aber ist zumindest mein Eindruck und Vorschlag.

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sebi
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Beitrag So., 31.07.2022, 18:06

Hanns-ohne, ich habe deinen Beitrag interessiert gelesen. Und festgestellt, dass die Termini, die du verwendest, gefühlt, geschrieben, ausgedrückt, sich sehr von meiner fraulichen Wahrnehmung unterscheiden. Vlt wäre ja schon das mal ein Ansatz, um sich zu "verstehen" zu können.
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