Vertrauensbruch bei einer Psychologin?
Wie kam es denn dazu, dass du diesen Termin, der ja ein Wackelkandidat war, angenommen hast, Tessa?
Hat die Therapeutin nicht gefragt, ob der dir passt oder bekommst du da Termine zugeteilt?
Hat die Therapeutin nicht gefragt, ob der dir passt oder bekommst du da Termine zugeteilt?
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Ja so wie es seine Arbeit ist, ist die therastunde die Arbeit der Therapeutin. Da musst du auch Verständnis aufbringen (obwohl ich dich auch verstehe weil es ohne Unterstützung mit einem Kind sicher auch nicht leicht ist).
Die Frage ist: Was erwartest du dir von der Therapeutin (auch für die Zukunft)? Wie sollte sie reagieren vor allem wenn es öfter vorkommt?
Die Frage beziehe Ich jetzt nicht nur auf diese thera sondern ganz allgemein.
Also sie hat mir den Termin zugeteilt und hat mich gefragt, ob es für mich passen würde.
Ich habe ihr geantwortet, dass dieser Termin würde bei mir "solange passen" wie die Dauer des Home Office bei meinem Mann.
Danach(also wenn er wieder in die Arbeit fahren würde) müsste sie praktisch alles dann ändern auf eine spätere Stunde oder in der Früh ab 9 Uhr oder 10 Uhr, was ich bezweifle, dass sie das machen wird. Da sie mir schon gesagt hat, dass das eher nicht gehen wird bei ihr.
Sie arbeitet in der Psychiatrie und dann noch ambulant wo anders.
Also denke ich mal, dass das keine Psychologin für paar Jahre ist, eben wegen diesen Umständen und den daraus entwickelten komplizierten Terminvergaben. Denke ich mir mal...
Vertrauensbruch wäre es in etwa, wenn du etwas anderes hättest annehmen können von ihr als das, was sie nun getan hat. Die Frage ist: Hättest du es annehmen können?
Um das zu beantworten, gibt es (mindestens) drei Quellen:
- Die Therapeutin selbst und ihre Regeln
- Erfahrungswerte anderer Patienten bei anderen Therapeuten
- Gesetze bzw. Regeln, die Verbände erlassen, deren Mitglieder die Therapeuten sind
Da eine Therapie meist vor allem ein Beziehungs"dings" ist und die Beziehung grundsätzlich, selbst wenn die Arbeit an ihr nicht im Vordergrund steht, wichtig ist, halte ich die erste Quelle für die wichtigste.
Auch die ist jedoch nicht losgelöst von Gesetzen, vom BGB, zum Beispiel: Wenn zwei Leute einen Vertrag eingehen, müssen sie vorher die Bedingungen klären. Sie kann mit dir z. B. keine Stunden abhalten und später den Stundensatz nennen. Das Ausfallhonorar gehört zu diesen "essentiellen Vertragsbestandteilen" (wenn man es denn haben will).
Wenn sie dir das vorher genannt hat, gelten diese, und die sind auch üblich (kannst du nachlesen). Wenn sie dir die nicht genannt hat, gelten sie nicht.
Ausnahmen nützen da nichts, denn diese sind erstens vor allem Anlass für ständiges Gezerre à la: "Ich kann aber nix dafür, dass...", wo der Therapeut nicht nachprüfen kann, ob das stimmt. Zweitens ist bekannt, dass viele Patienten dazu neigen, wenn es schwierig wird, "krank" zu sein. Drittens kann der Therapeut nix dafür, dass du deinen Termin nicht wahrnehmen kannst, er braucht aber trotzdem sein Honorar und kann seinem Vermieter ja nicht sagen: "Ich kann die Miete nicht zahlen, weil Lieschen Müllers Tochter einen Schnupfen hatte".
Dennoch: Es ist wichtig (jetzt weißt du es ja), sich einen Therapeuten zu suchen, bei dem man sich gut aufgehoben fühlt. Perfekt ist es nirgends, aber jedem sind andere Dinge wichtig. Es gibt auch Therapeuten, die kein Ausfallhonorar nehmen, was auch vertretbar ist (es hat ja auch niemand was davon, wenn der Patient nun am Hungertuch nagen muss, weil sein Kind krank ist).
Du hast nach Erfahrungen gefragt: Mein Therapeut nimmt kein Ausfallhonorar; ich bin aber sicher, dass er, wenn ich häufiger kurzfristig absagen müsste (dass ich langfristig absage, kommt immer mal vor, kurzfristig eher selten), das thematisieren würde ("mir fällt auf, dass...; was macht es Ihnen so schwer, regelmäßig zu kommen...?"), und ich kann mir vorstellen, dass er diesbezüglich auch nicht alles mit sich machen lassen würde (kann mir aber auch vorstellen, dass kaum jemand häufig absagt, da man sich bei ihm gut aufgehoben fühlt...).
Zurück zu dir: Wenn du das Gefühl hast, dass diese Frage letztlich nur ein Problem sichtbar macht, das ihr sowieso miteinander habt (vielleicht ist sie anstrengend und die Stimmung ist chronisch gereizt), dann würde ich das mit dem Abbruch in Erwägung ziehen (ist aber wahrscheinlich, dass du nahezu überall zahlen müsstest); ansonsten versuche einfach mal, die Sache sachlich zu betrachten.
Um das zu beantworten, gibt es (mindestens) drei Quellen:
- Die Therapeutin selbst und ihre Regeln
- Erfahrungswerte anderer Patienten bei anderen Therapeuten
- Gesetze bzw. Regeln, die Verbände erlassen, deren Mitglieder die Therapeuten sind
Da eine Therapie meist vor allem ein Beziehungs"dings" ist und die Beziehung grundsätzlich, selbst wenn die Arbeit an ihr nicht im Vordergrund steht, wichtig ist, halte ich die erste Quelle für die wichtigste.
Auch die ist jedoch nicht losgelöst von Gesetzen, vom BGB, zum Beispiel: Wenn zwei Leute einen Vertrag eingehen, müssen sie vorher die Bedingungen klären. Sie kann mit dir z. B. keine Stunden abhalten und später den Stundensatz nennen. Das Ausfallhonorar gehört zu diesen "essentiellen Vertragsbestandteilen" (wenn man es denn haben will).
Wenn sie dir das vorher genannt hat, gelten diese, und die sind auch üblich (kannst du nachlesen). Wenn sie dir die nicht genannt hat, gelten sie nicht.
Ausnahmen nützen da nichts, denn diese sind erstens vor allem Anlass für ständiges Gezerre à la: "Ich kann aber nix dafür, dass...", wo der Therapeut nicht nachprüfen kann, ob das stimmt. Zweitens ist bekannt, dass viele Patienten dazu neigen, wenn es schwierig wird, "krank" zu sein. Drittens kann der Therapeut nix dafür, dass du deinen Termin nicht wahrnehmen kannst, er braucht aber trotzdem sein Honorar und kann seinem Vermieter ja nicht sagen: "Ich kann die Miete nicht zahlen, weil Lieschen Müllers Tochter einen Schnupfen hatte".
Dennoch: Es ist wichtig (jetzt weißt du es ja), sich einen Therapeuten zu suchen, bei dem man sich gut aufgehoben fühlt. Perfekt ist es nirgends, aber jedem sind andere Dinge wichtig. Es gibt auch Therapeuten, die kein Ausfallhonorar nehmen, was auch vertretbar ist (es hat ja auch niemand was davon, wenn der Patient nun am Hungertuch nagen muss, weil sein Kind krank ist).
Du hast nach Erfahrungen gefragt: Mein Therapeut nimmt kein Ausfallhonorar; ich bin aber sicher, dass er, wenn ich häufiger kurzfristig absagen müsste (dass ich langfristig absage, kommt immer mal vor, kurzfristig eher selten), das thematisieren würde ("mir fällt auf, dass...; was macht es Ihnen so schwer, regelmäßig zu kommen...?"), und ich kann mir vorstellen, dass er diesbezüglich auch nicht alles mit sich machen lassen würde (kann mir aber auch vorstellen, dass kaum jemand häufig absagt, da man sich bei ihm gut aufgehoben fühlt...).
Zurück zu dir: Wenn du das Gefühl hast, dass diese Frage letztlich nur ein Problem sichtbar macht, das ihr sowieso miteinander habt (vielleicht ist sie anstrengend und die Stimmung ist chronisch gereizt), dann würde ich das mit dem Abbruch in Erwägung ziehen (ist aber wahrscheinlich, dass du nahezu überall zahlen müsstest); ansonsten versuche einfach mal, die Sache sachlich zu betrachten.
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Ja, am besten einen Termin in der Früh zu geben, aber leider ist es nicht möglich bei ihr.Singingsaskia hat geschrieben: ↑Sa., 03.10.2020, 18:16
Die Frage ist: Was erwartest du dir von der Therapeutin (auch für die Zukunft)? Wie sollte sie reagieren vor allem wenn es öfter vorkommt?
Mein Mann müsste jetzt mit dem Telefon das Kind abholen von der Schule, falls notwendig.
Das ist dann die Variante.
Sonst habe ich ihn gesagt, halte den Termin an diesem Tag um 12 Uhr frei von Telefonaten.
Ich glaube, es ist machbar.
...das mit den Vertragsbedingungen hab ich erst überlesen.
Dann ist die Sache inhaltlich klar, und wenn der Termin steht, steht er. Du würdest ja auch nicht wollen, dass sie dir sagt: "Eventuell können Sie um 12 Uhr kommen, vielleicht aber auch nicht".
Dann ist die Sache inhaltlich klar, und wenn der Termin steht, steht er. Du würdest ja auch nicht wollen, dass sie dir sagt: "Eventuell können Sie um 12 Uhr kommen, vielleicht aber auch nicht".
Tessa, erst mal Danke, dass du dich doch entschieden hast, uns einen kleinen Einblick in dein Privatleben zu gewähren.
Da gab es zwei Leute an dem besagten Tag, die beide dasselbe wollten, nämlich arbeiten. Dein Mann nahm sich die Freiheit raus, die Telefonate zu tätigen, die beruflich wichtig waren. Und dein Therapeut nahm sich das Recht heraus Dir in Rechnung zu stellen, dass er deshalb nicht arbeiten konnte.
Du kannst das nicht mehr rückgängig machen. Aber du kannst Dir zusammen mit deinem Mann Gedanken machen, wie ihr zuküftig damit umgehen könntet, wenn nochmal so eine Situation eintritt.
Das war natürlich dumm gelaufen, eine Verkettung aus deinem Ehemann, der arbeiten musste, Deinem Therapeuten, der arbeiten wollte, deinem Kind, das abgeholt werden wollte und eine Mutter, die ihr Kind abholen wollte.Aber mein Mann hatte an diesem Tag unerwartet aus dem Büro zwei Telefonate gehabt von 11 uhr bis 12 Uhr, die er nicht verschieben konnte. Und sowas habe ich nicht berücksichtigt als ich diesen Standard Termin bei ihr gemacht habe.
Da gab es zwei Leute an dem besagten Tag, die beide dasselbe wollten, nämlich arbeiten. Dein Mann nahm sich die Freiheit raus, die Telefonate zu tätigen, die beruflich wichtig waren. Und dein Therapeut nahm sich das Recht heraus Dir in Rechnung zu stellen, dass er deshalb nicht arbeiten konnte.
Du kannst das nicht mehr rückgängig machen. Aber du kannst Dir zusammen mit deinem Mann Gedanken machen, wie ihr zuküftig damit umgehen könntet, wenn nochmal so eine Situation eintritt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
...und noch was: Wenn du dich abhetzen musst, nur um nicht die 60,- zu zahlen, klingt das für mich auch nicht gerade vielversprechend. Ich jedenfalls könnte unter diesen Bedingungen à la: "Wenn ich mich jetzt abhetze, schaffe ich es gerade noch zwischen Kindergarten und Elternabend" nicht Therapie machen. Das war einer der Gründe, warum ich die Therapie erst später angefangen habe, denn Kinder sind sehr "spontan" in ihren Bedürfnissen.
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Dann gibt's ja nur 3 Möglichkeiten:
1. Du suchst dir eine andere Therapeutin die in der Früh Zeit hat. Musst dennoch bedenken dass auch diese dir wenn du ausfällst ein Honorar verrechnen wird.
2. Dein Mann hat die Verantwortung dir die eine Stunde freizuhalten.
3. Geht denn kein Termin am späten Abend? Dein Mann ist dann ja vermutlich von der arbeit zu Hause und kann aufpassen.
Und was ich noch mit auf den Weg geben möchte. Es ist der Beruf der Therapeutin. Es dreht sich nicht immer um die eine Patientin der man alles recht machen soll. Es gibt viele Patienten und alle haben Wünsche und Bedürfnisse. Man muss das schon auch beachten, dass die thera da nicht speziell für eine Person alles umwirft.
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Das Termindilemma hatte ich auch. Meine Therapeutin ist auch überwiegend nur vormittags da und an dem einen Nachmittag, an dem sie Termine vergeben hatte, konnte ich nicht, weil die Zeit zwischen meinem Feierabend und dem Stundenbeginn nicht gereicht hat um zu ihr zu kommen. Ende vom Lied war, dass ich jetzt beinahe 2 1/2 Jahre meine Arbeitszeit reduziert habe um mir einen Vormittag frei zu nehmen, um Therapie bei ihr machen zu können. War nicht optimal, weil ich oft fix und fertig danach zur Arbeit musste und das eigentlich absolut unverantwortlich war in meinem Job.
Jetzt hab ich die Arbeitsstelle gewechselt, einen freien Mittag fest in der Woche und den konnte ich praktischerweise auf ihren Arbeitsmittag legen, sodass ich weiterhin Therapie machen kann.
Vielleicht könntet ihr euch nochmal gemeinsam hinsetzen und schauen, welche Termine sie anbieten kann und du müsstest schauen, wie du eventuell auch deine Arbeitszeiten anpassen könntest. Und vielleicht ergibt sich ja auch für dein Kind eine Lösung in Form von Spielpartnern oder ein Betreuungsangebot für nach der Schule - in vielen Orten gibt es eine Art Großelternvermittlung - fitte Rentner die sich als Leihoma/opa anbieten und so quasi unterstützen. Ansonsten würde ich sagen, such weiter bis du jemanden gefunden hast, der dir zeitlich passt. Immerhin stehst du noch ganz am Anfang und hast quasi das volle Stundenkontingent noch zur Verfügung.
Jetzt hab ich die Arbeitsstelle gewechselt, einen freien Mittag fest in der Woche und den konnte ich praktischerweise auf ihren Arbeitsmittag legen, sodass ich weiterhin Therapie machen kann.
Vielleicht könntet ihr euch nochmal gemeinsam hinsetzen und schauen, welche Termine sie anbieten kann und du müsstest schauen, wie du eventuell auch deine Arbeitszeiten anpassen könntest. Und vielleicht ergibt sich ja auch für dein Kind eine Lösung in Form von Spielpartnern oder ein Betreuungsangebot für nach der Schule - in vielen Orten gibt es eine Art Großelternvermittlung - fitte Rentner die sich als Leihoma/opa anbieten und so quasi unterstützen. Ansonsten würde ich sagen, such weiter bis du jemanden gefunden hast, der dir zeitlich passt. Immerhin stehst du noch ganz am Anfang und hast quasi das volle Stundenkontingent noch zur Verfügung.
Ja, wir werden den neuen möglichen Termin festhalten, damit er vereinbar ist mit der Arbeit.
Hoffe, ich werde ihre Geduld damit nicht mehr strapazieren.
Hoffe, ich werde ihre Geduld damit nicht mehr strapazieren.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 18.10.2020, 05:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquoten sind zu vermeiden. Bitte an die Netiquette halten. Danke!
Grund: Fullquoten sind zu vermeiden. Bitte an die Netiquette halten. Danke!
Dein Mann wird ja nicht für immer Homeoffice machen. Aber so lange er im Homeoffice ist, muss er dafür sorgen, dass seine Pause unangetastet bleibt. Er muss sich das eigentlich nicht gefallen lassen, dass über ihn so verfügt wird. Er ist ja kein Leibeigener. Wenn Termine so extrem wichtig sind, dass er dabei sein MUSS, dann dürfen sie nicht zu kurzfristig anberaumt werden.
Das klingt ja als wäre da noch mehr.
Now I know how the bunny runs!
Und auch dein Kind wird größer und älter. Eines Tages kann es selbstständig nach Hause laufen oder fahren. Jetzt gilt es die Zeit so zu überbrücken, dass alles vereinbar ist, Kind, Therapie, Mann, Homeoffice, ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ja, weil sie macht den Eindruck bei mir, dass sie nicht besonders glücklich damit ist, dass wir wahrscheinlich keinen "auf die Dauer" festen Termin miteinander haben. Und ihr ist es schwer, einen neuen Termin zu vereinbaren.
Sorry, mein Eindruck, aber es stört mich jetzt nicht so. Problematisch wird es, wenn er wirklich zur Arbeit fahren muss.
Jetzt ist alles in Ordnung , weil eben durch Home Office.
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