Wollen Therapeuten keine Essstörungspatienten?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)

Waldschratin
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Beitrag Di., 21.07.2020, 13:05

Anna-Luisa hat geschrieben:Isst du denn wirklich alles? Bei deiner Kalorienangabe klingt das nicht so. Das wäre ja allenfalls in homöopathischen Dosen möglich.
Naja, man muss ja nicht jeden Tag "alles" essen, dann geht das schon.

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Beitrag Di., 21.07.2020, 13:06

Waldschratin hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 12:42 Hast du denn jetzt, gegenwärtig, ein Gefühl für hungrig oder satt sein?
Schwer zu sagen. Ich habe so vor 2 Stunden gegessen, also einen nagenden Hunger hab ich nicht. Ob ich satt bin weiß ich allerdings auch nicht.
Anna-Luisa hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 12:59 Isst du denn wirklich alles? Bei deiner Kalorienangabe klingt das nicht so. Das wäre ja allenfalls in homöopathischen Dosen möglich.
Doch also ich esse eigentlich alles. Nudeln sogar relativ oft, mengenmäßig zwar weniger und dann eben mit viel Brokkoli oder Zucchini.
Ich esse auch ein Eis wenn wir unterwegs sind, lass dafür dann eben 1-2 Mahlzeiten aus

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 21.07.2020, 13:39

bakerygirl hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 13:06 Doch also ich esse eigentlich alles. Nudeln sogar relativ oft, mengenmäßig zwar weniger und dann eben mit viel Brokkoli oder Zucchini.
Ich esse auch ein Eis wenn wir unterwegs sind, lass dafür dann eben 1-2 Mahlzeiten aus
Eben. Du hast auf die Frage was du isst, aber mit einer Kalorienangabe geantwortet. Damit bist du ausgewichen.

Ebenso mit deiner Antwort, du würdest "alles" essen. Dann wäre es gut gewesen, wenn du präzisiert hättest.

Aber natürlich musst du dies nicht tun.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Beitrag Di., 21.07.2020, 13:44

Anna-Luisa hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 13:39
Ebenso mit deiner Antwort, du würdest "alles" essen. Dann wäre es gut gewesen, wenn du präzisiert hättest.

Aber natürlich musst du dies nicht tun.
Echt? empfindest du das als Ausweichen?
Ich denk meistens eher, dass es mein Gegenüber nicht so interessiert und präzisiere daher eher nur auf Nachfragen

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 21.07.2020, 13:47

bakerygirl hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 13:44 Echt? empfindest du das als Ausweichen?
Ja. Und ich sehe es auch als kontraproduktiv an, wenn du nicht von dir aus deutlicher wirst.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


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Beitrag Di., 21.07.2020, 15:58

Wenn du sagst "Ich esse eigentlich alles", dann meinst du also "Ich habe keine verbotenen Lebensmittel", versteh ich dich da recht?
Nur zur Verdeutlichung, auch und besonders für Leute, die Essstörung nicht aus eigenem Erleben kennen.

bakerygirl hat geschrieben:Ich habe so vor 2 Stunden gegessen, also einen nagenden Hunger hab ich nicht. Ob ich satt bin weiß ich allerdings auch nicht.
Das dachte ich mir. Da drauf wollte ich auch hinaus.
Wenn man das nämlich nie bewusst erlebt und verinnerlicht hat, dann wird es von Haus aus schwierig, sich "bedarfsgerecht" mit Essen zu versorgen.

Könnte das vielleicht ein Ansatzpunkt sein für dich, um dich ein klein bissl wegbewegen zu können von Zahlen und Mengen, und dich mehr auf die Wahrnehmung deiner tatsächlichen Bedürfnisse ausrichten zu getrauen?

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Beitrag Di., 21.07.2020, 20:49

Waldschratin hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 15:58 Wenn du sagst "Ich esse eigentlich alles", dann meinst du also "Ich habe keine verbotenen Lebensmittel", versteh ich dich da recht?
Ja genau das meine ich damit. Also ich esse zum Beispiel nicht Low Carb oder sonst irgendwas (hab ich aber auch schon durch). Ich esse von Donuts bis Eis eigentlich alles (außer Fleisch,aber bin schon seit 4 Jahren Veggie hat nichts mit der ES zu tun).
Waldschratin hat geschrieben: Di., 21.07.2020, 15:58 Könnte das vielleicht ein Ansatzpunkt sein für dich, um dich ein klein bissl wegbewegen zu können von Zahlen und Mengen, und dich mehr auf die Wahrnehmung deiner tatsächlichen Bedürfnisse ausrichten zu getrauen?
Ich hab das wirklich schon mal hartnäckig versucht. Einfach zu essen wenn ich das Gefühl habe, so jetzt hab ich Hunger. Aber ging nicht. Ist dann immer entweder in die eine oder andere Richtung ausgeartet.

Wie sehr ich das Essen/nicht Essen doch hasse. :cry: :kopfschuettel:


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Beitrag Mi., 22.07.2020, 04:24

bakerygirl hat geschrieben:Ich hab das wirklich schon mal hartnäckig versucht. Einfach zu essen wenn ich das Gefühl habe, so jetzt hab ich Hunger. Aber ging nicht.
Wenns "einfach" wäre und gleich ginge, hättest du keine ES. ;-)

Stell dir mal nen Alkoholiker vor. Dem kann auch jemand, der nur ab und zu mal eins trinkt, aber nicht abhängig ist und keine Sucht hat, sagen : Ja, hör halt nach dem 2. Bierchen auf, ab da schmeckt es eh nicht mehr!

Der Alkoholiker ist davon aber erstmal heillos überfordert. Der trinkt ja ab einem bestimmten Punkt nicht mehr aus Genuß, sondern weil er muss.

Als Essgestörter kann man halt sein Suchtmittel nicht "weglassen" und meiden, das wäre dann halt immer noch ne ES, nur ne andere Variante.
Wir müssen das schaffen, von dem man sagt, dass ein Alkoholiker es nie schaffen kann : Das Suchtmittel "kontrolliert" konsumieren.

So, wie du das oben beschreibst, hinterlässt es bei mir den Eindruck, dass bei deinen Versuchen dein Fokus nach wie vor "zwanghaft" auf dem Essen an sich, der Menge und der Angst vor dem, was die Nahrungsmittel jetzt wieder "anrichten" werden mit deinem Körper und dir lag.
Wäre ja auch erstmal völlig normal, deshalb ist es ja ne ES, ne Sucht.

Sich Hunger und Sattheit wieder anzueignen, ist ein Prozess. Einer, der immer wieder auch "Versagen" beinhaltet, besonders zu Anfang.
"Rückfälle" also in der "Sprache der Sucht".

Mir hats geholfen, dabei erstmal "erforschen" zu wollen, wie sich "satt" überhaupt anfühlen kann, also ohne die Erwartung, dem Ziel dabei, jetzt gleich mal "satt sein können" mir als "Fähigkeit" anzuerziehen.

"Sattheit" löst nämlich nicht nur körperlich viel aus. Und auch da nicht ausschließlich Wohlgefühle.
Hunger auch nicht. Hat immer alles mindestens 2 Seiten. ;-)

Es geht drum zu erforschen , also vorsichtig ausprobieren, angucken, was dann geschieht und wie es einem geht damit. Immer wieder mal. Ohne "großes Ziel" erstmal.

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Beitrag Mi., 22.07.2020, 11:36

Waldschratin hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 04:24
Als Essgestörter kann man halt sein Suchtmittel nicht "weglassen" und meiden, das wäre dann halt immer noch ne ES, nur ne andere Variante.
Wir müssen das schaffen, von dem man sagt, dass ein Alkoholiker es nie schaffen kann : Das Suchtmittel "kontrolliert" konsumieren.

Das ist genau das was mir auch so Angst macht. Ich weiß, dass ich mein ganzes Leben damit konfrontiert werde und Essen MUSS. Ich kann nicht einfach sagen ich streich das Thema komplett aus meinem Leben.
Ich stelle mir immer vor wie es Leuten geht die sich darüber keine Gedanken machen müssen und kann mir das gar nicht vorstellen. Einfach Essen wann man Hunger hat, nicht übermäßig viel, nicht zu wenig.

Das mit dem Sättigungsgefühl ist so eine Sache. Durch die ganzen Jahre des Fressens und Hungerns habe ich das komplett verloren. Aber ich spüre meinen Körper dabei einfach nicht, auch wenn ich versuche auf ihn zu hören.
So gehts mir auch bei ganz vielen anderen Sachen. Wenn der Thera mich fragt wie es mir geht, dann kann ich es nicht sagen, weil ich es einfach nicht weiß.

Ich bin momentan gedanklich trotzdem wieder total am hadern mit diesem Therapeuten. Ich hatte heute eine Stunde und wieder gemerkt, dass ich nicht weiß ob es mit ihm passt. Es ist irgendwie eher so eine Kaffeeplauderstunde. Das ist natürlich nicht ihm, sondern mir zu verschulden, aber ich spüre mich bei ihm in der Stunde noch weniger als sonst. Irgendwie reden wir bei den Themen auch oft aneinander vorbei.
Ich war ja schon mal bei einer Thera und die hat immer mitten ins Schwarze getroffen, mich auch emotional irgendwie mehr berührt.
Keine Ahnung ob ich weitermachen soll. ::?


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Beitrag Mi., 22.07.2020, 11:47

bakerygirl hat geschrieben:Es ist irgendwie eher so eine Kaffeeplauderstunde. Das ist natürlich nicht ihm, sondern mir zu verschulden, aber ich spüre mich bei ihm in der Stunde noch weniger als sonst. Irgendwie reden wir bei den Themen auch oft aneinander vorbei.
Stimmt, da spiegelt sich für dich dein Eigenes deutlich im Miteinander mit dem Thera, wenn der sich nachhaltig "weigert", dich in Aktion zu bringen.

Dass du dich dann noch weniger spürst, erscheint mir logisch.

Vielleicht könnten dir da Achtsamkeitsübungen/Körperwahrnehmungsübungen ein bissl helfen?
Auf jeden Fall würde ich genau diese Beobachtungen beim nächsten Termin zum Thema machen, mit der aktiven Bitte dabei, dass er dich da drin unterstützt, wie du dich einem "Dich-zeigen-getrauen" praktisch annähern kannst.
bakerygirl hat geschrieben:Ich war ja schon mal bei einer Thera und die hat immer mitten ins Schwarze getroffen, mich auch emotional irgendwie mehr berührt.
Da fällt mir auf, wie gut dir das getan hat, "berührt" zu werden. :!!:

Nachteil dabei ist, dass dann die Thera halt vorgibt, wo es langgehen soll in dir, was dran sein könnte und wie du die Therapie zu gestalten hast. Kann in deinem Fall sich nachteilig auswirken, wenn du da weiterhin die Passive bleiben "darfst", anstatt in Richtung eigenständige Initiative ergreifen und dich mal mit deinen eigentlichen Bedürfnissen in dir auseinanderzusetzen gefordert bist.

bakerygirl hat geschrieben:Das mit dem Sättigungsgefühl ist so eine Sache. Durch die ganzen Jahre des Fressens und Hungerns habe ich das komplett verloren.
Für den Moment verloren.
Das kannst du dir aber wieder zurückerobern. :ja:
Braucht halt auch da einen Weg und Mühe. ;-)

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Beitrag Mi., 22.07.2020, 12:24

Waldschratin hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 11:47 Vielleicht könnten dir da Achtsamkeitsübungen/Körperwahrnehmungsübungen ein bissl helfen?
Auf jeden Fall würde ich genau diese Beobachtungen beim nächsten Termin zum Thema machen, mit der aktiven Bitte dabei, dass er dich da drin unterstützt, wie du dich einem "Dich-zeigen-getrauen" praktisch annähern kannst.
Ich habe das heute ja angesprochen, dass es mir schwer fällt Sachen die in mir vorgehen überhaupt zu benennen weil ich nicht weiß was ich fühle und dementsprechend nicht weiß wie ich auf Fragen antworten soll. Ich habe kein Problem auf Fakten zu reagieren, nur Gefühle und wie es mir damit geht kann ich nicht beschreiben (bin da auch etwas verkopft, also manchmal denke ich, ich bringe die Gefühle zum Ausdruck die ich in dem Moment fühlen SOLLTE aber weiß nicht ob ich das tatsächlich tue). Dennoch hatte ich das Gefühl er hat nicht ganz verstanden was ich meinte und kann mir da auch irgendwie nicht raushelfen.
Waldschratin hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 11:47 Nachteil dabei ist, dass dann die Thera halt vorgibt, wo es langgehen soll in dir, was dran sein könnte und wie du die Therapie zu gestalten hast. Kann in deinem Fall sich nachteilig auswirken, wenn du da weiterhin die Passive bleiben "darfst", anstatt in Richtung eigenständige Initiative ergreifen und dich mal mit deinen eigentlichen Bedürfnissen in dir auseinanderzusetzen gefordert bist.
Ja das kann natürlich sein. Dennoch ist es mir momentan unmöglich mich dorthin zu setzen und auf die Frage: Woran wollen Sie heute arbeiten? einfach zu antworten. Ich denke ich brauche da zu Beginn noch eine Führung und spreche Dinge, weil sie mir so unwichtig erscheinen, manchmal einfach nicht an. Die andere Thera hatte irgendwie ein Gespür für mich und meine Gefühle. Wusste wann sie sich zurückhalten musste und wann sie auch mal bisschen provokativ nacharbeiten konnte (Wohlgemerkt weiß ich dass ich ein komplizierter Mensch bin und es ein Thera mit mir sicherlich nicht leicht hat). Ich könnte stundenlang einen Monolog über Gott und die Welt halten, aber sobald es mich betrifft, bin ich immer stumm wie ein Fisch.

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Beitrag Mi., 22.07.2020, 15:39

am besten wohl jemand spezialisiertes. ich war bei einer die hat das früher schwerpunktmäßig gemacht und direkt mal gefragt ob ich da eine baustelle habe. wahrscheinclich ist sie wohl interessiert an patienten mit esstörung. anonsten ist es ja wohl normal dass therapeuten ablehnen wenn sie eben denken dass es nicht passt auch von der störung her. wurde mir jedenfalls so erklärt.


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Beitrag Mi., 22.07.2020, 19:51

bakerygirl hat geschrieben:Ich habe kein Problem auf Fakten zu reagieren, nur Gefühle und wie es mir damit geht kann ich nicht beschreiben (bin da auch etwas verkopft, also manchmal denke ich, ich bringe die Gefühle zum Ausdruck die ich in dem Moment fühlen SOLLTE aber weiß nicht ob ich das tatsächlich tue).
Das wäre dann schon mal ein Thema für die Therapie "außerhalb" Kalorien, ES und Essverhalten. ;-)

bakerygirl hat geschrieben: Dennoch ist es mir momentan unmöglich mich dorthin zu setzen und auf die Frage: Woran wollen Sie heute arbeiten? einfach zu antworten. Ich denke ich brauche da zu Beginn noch eine Führung und spreche Dinge, weil sie mir so unwichtig erscheinen, manchmal einfach nicht an. Die andere Thera hatte irgendwie ein Gespür für mich und meine Gefühle.
Auch das würde ich aktiv beim nächsten Termin ansprechen, auch deine unterschiedlichen Empfindungen zw. Thera jetzt und Thera damals aussprechen.

Und was hindert dich, von dir aus herzugehen und dir nen "Schlachtplan" anzufertigen, Punkte zu notieren, die dir auffallen und die du angehen möchtest?

Das ist doch ne VT, die du da machst, oder hab ich das jetzt falsch abgespeichert?
Die ist ja "gemacht" für "strategisches Vorgehen" und nen detaillierten Plan, in Fern- , Nah- und "Schnellnötig"-Ziele eingeteilt aufzustellen und anzugehen.

Mach doch einfach mal und brings in die nächste Stunde mit und guck, was passiert! :ja:

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Beitrag Do., 23.07.2020, 08:11

Waldschratin hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 19:51 Das wäre dann schon mal ein Thema für die Therapie "außerhalb" Kalorien, ES und Essverhalten. ;-)
Ja das schon, aber ich finde der Thera ist da auch nicht so richtig drauf eingegangen. Ich weiß allerdings nicht ob ichs eventuell zu unverständlich formuliert habe.
Waldschratin hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 19:51 Auch das würde ich aktiv beim nächsten Termin ansprechen, auch deine unterschiedlichen Empfindungen zw. Thera jetzt und Thera damals aussprechen.

Und was hindert dich, von dir aus herzugehen und dir nen "Schlachtplan" anzufertigen, Punkte zu notieren, die dir auffallen und die du angehen möchtest?
Habe ich auch schon angesprochen in der gleichen Stunde bzw. er hat mich gefragt wie es damals in der Thera verlief, was anders war. Hab dann eben auch erklärt was ich hier geschrieben habe aber er meinte das dauert einfach bis da eine therapeutische Beziehung entsteht. Mir ist natürlich klar, dass das Zeit braucht aber wenn das Gefühl von Anfang an nicht so überzeugend ist, ist es irgendwie schwer da Zeit und Geld reinzuinvestieren.

Ich habe sogar eine "Problemliste" (ich schreibe Tagebuch und habe dort so zwei Seiten wo immer mal wieder was dazu kommt. Allerdings kann ich mir nicht vorstelle mich dorthin zu setzen und einfach das aufzuzählen. Vlt sollte ich einfach mal die Seiten kopieren und ihm geben. (Muss dann allerdings glaube ich rausgehen um es zu ertragen wenn er das liest :-o )
Waldschratin hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 19:51 Das ist doch ne VT, die du da machst, oder hab ich das jetzt falsch abgespeichert?
Die ist ja "gemacht" für "strategisches Vorgehen" und nen detaillierten Plan, in Fern- , Nah- und "Schnellnötig"-Ziele eingeteilt aufzustellen und anzugehen.
Nein ist keine Verhaltenstherapie, sondern systemische Einzeltherapie. Mit dem Ansatz der Verhaltenstherapie komme ich irgendwie gar nicht klar oder ich hatte bei den zwei Erstgesprächen bei denen ich war, echt Pech

Ich weiß nicht. Mein Problem ist aktuell vor allem auch zu den Sitzungen hinzugehen, weil es Sommer ist, ich mich unendlich dick fühle und es momentan nicht mal richtig zum Einkaufen schaffe. Der Thera versteht das nicht. Ich habe ihm erklärt, dass es für mich schon eine unendliche Überwindung ist den Weg hin zu ihm auf mich zu nehmen und das mir das unendlich viel Kraft kostet. Er meint dann immer wenn ich sage, dass es mir nicht gut geht, das ich mich durch die ganze Symptomatik immer mehr in mich kehre, ich solle rausgehen, was mit Freunden unternehmen, Laufen gehen Sport machen. Aber wenn ich den Weg zu ihm (10 Minuten mit den Öffis) oder zum Einkaufen so fast schaffe, wie soll ich solche Sachen dann machen? Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, dass er der Ansicht ist, ich muss einfach nur meinen Hintern hochbekommen.

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Scars
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Beitrag Do., 23.07.2020, 09:49

bakerygirl hat geschrieben: Mi., 22.07.2020, 11:36 Das ist genau das was mir auch so Angst macht. Ich weiß, dass ich mein ganzes Leben damit konfrontiert werde und Essen MUSS. Ich kann nicht einfach sagen ich streich das Thema komplett aus meinem Leben.
Ich stelle mir immer vor wie es Leuten geht die sich darüber keine Gedanken machen müssen und kann mir das gar nicht vorstellen. Einfach Essen wann man Hunger hat, nicht übermäßig viel, nicht zu wenig.
Es ist ziemlich unvorstellbar, wenn man noch so mitten drin ist aber meiner Erfahrung nach wird auch das besser mit zunehmender Genesung.
bakerygirl hat geschrieben: Do., 23.07.2020, 08:11 Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, dass er der Ansicht ist, ich muss einfach nur meinen Hintern hochbekommen.
Tatsächlich glaube ich auch, dass Scham nur durch Konfrontation besser wird. Hast du denn Klamotten, in denen du dich wohl fühlst? Oder irgendetwas, womit du dich zumindest beruhigen und vor die Tür wagen könntest? Ich kann das sehr gut verstehen, habe gerade auch wieder so eine Phase und es wird definitiv nicht besser, wenn man sich zuhause einigelt. Gleichzeitig ist es natürlich grauenvoll sich dem aussetzen zu müssen weil Scham einfach grauenvoll ist. Allerdings ist das mit relativer Sicherheit "nur" in deinem Kopf.
Remember to leave pawprints on hearts.

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