Belastung durch Corona-Krise

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.

Tränen-reich
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 20:58

Ja, irgendwer wird schon dafür verantwortlich gemacht. :lol:

Aber mal ernsthaft. Auch wenn es nur ein Video ist, was ich mal gesehen habe. Ein Mensch um die 30 hat das alles auch auf die leichte Schulter genommen. Und letztlich hing er an der Maschine. War wohl übel betroffen und berichtete nach der Erholung, dass er nie wieder das Maul so weit aufmachen wird. Ich kann mir schon vorstellen, dass noch einige Menschen dazukamen, von denen man nichts hört. Aber ich fand gut, dass er das öffentlich zugab.
So ist es leider. Meist lernt der Mensch aus Erfahrung, wenn er denn ne Krankheit überlebt.

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mio
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 21:09

Tränen-reich hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 20:58 Meist lernt der Mensch aus Erfahrung, wenn er denn ne Krankheit überlebt.
Oder derjenige den er aufgrund seines Leichtsinns klar angesteckt haben muss.

Mit dem Wissen dass ich verantwortlich bin für den Tod eines anderen Menschen wollte ICH nicht leben. Wenn ich tot bin bin ich tot, aber weiterleben mit dem Wissen für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich zu sein obwohl ich es hätte vermeiden können? Neee danke.

Keine Ahnung ob da dann nicht soweit gedacht wird oder ob es da dann echt an Gewissen mangelt, gruselig finde ich es so oder so wenn Leute so drauf sind.


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 21:24

Naja, wenn ich zumindest für mich an entsprechende Maßnahmen halte aus xy Gründen, schütze ich ja automatisch andere auch.
Daher fängt es bei jedem selbst erstmal an.
Sind ja nicht alle gleich intelligent, um mit evtl. eigenen guten gesundheitlichen Voraussetzungen an andere zu denken, wenn man sich selbst schon nicht ernst nimmt.
Von Tag 1 bis heute verstehen das ja immer noch nicht alle, dass es nicht nur um einen selbst geht.

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saffiatou
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 21:25

mio hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 21:09 Oder derjenige den er aufgrund seines Leichtsinns klar angesteckt haben muss.

Mit dem Wissen dass ich verantwortlich bin für den Tod eines anderen Menschen wollte ICH nicht leben. Wenn ich tot bin bin ich tot, aber weiterleben mit dem Wissen für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich zu sein obwohl ich es hätte vermeiden können?

Keine Ahnung ob da dann nicht soweit gedacht wird oder ob es da dann echt an Gewissen mangelt, gruselig finde ich es so oder so wenn Leute so drauf sind.
Ich denke, genau da liegt das Problem, einmal absolutes Unwissen über das Virus und über Infektionen überhaupt. Es gibt immer noch viele Impfgegner, die so denken, die Masernpartys veranstalten. Die sicher sind das gibt sich schon. Unbelehrbare.


Der Gedanke „ mich wird es schon nicht treffen“ diesen Selbstbetrug finden wir doch ständig, auch in anderen Bereichen. Wenn das niemand sieht, dann kann ich auch was auch immer. Der leichte Weg.

„ ich will ja niemanden anstecken, also passiert das wohl auch nicht“ als ob das Virus nach Willen und Sympathie „arbeitet“

Dann keine Verantwortung für sein Handeln erkennen und übernehmen. Ich glaube das Selbst nicht zu erkennen ist das Fatalste, wenn man die Verantwortung einfach nicht sieht.

Sich nicht klar sein, dass, selbst wenn ich gut davon komme, weil mein Immunsystem das verarbeitet, die Person, die ich infiziert das eben vielleicht nicht überlebt, oder mit schweren Schäden, da machen sich die wenigsten Gedanken, die so handeln. Purer Egoismus.

Ich bin sicher, da sind viele dabei, die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass corona ein Virus ist das enorme Schäden verursacht. Die immer noch an Fake glauben.

Ich habe eine Bekannte, die denkt einfach: „ich kenne niemanden der eine Infektion hat, also ist das alles übertrieben und Fake“.... das Leben kann so einfach sein. :anonym:

Manche sind auch überfordert und verstehen nicht alles oder nur wenig. Wissen ni hat wo sie sich informieren können.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Tränen-reich
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 21:32

Ich weiß auch nicht alles darüber. Bin auch coronainfo-überflutet und es hat nachgelassen. Ich nehme, wie es kommt und achte aufs Umfeld. Die Demos, auch wenns wichtige Themen gerade sind, versteh ich derzeit nicht.
In Berlin zb. sind 9 Schulen betroffen. Teil- und Ganzschließung, aber nach den Ferien soll Normalbetrieb sein. Hört sich für mich auch nach Glaskugel an.


mio
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 21:47

Das Schulproblem ist ein Riesenproblem.



Die Zahlen deuten hier Ungutes an, aber es bleibt eben auch das Problem im Raum wie damit auf Dauer sinnvoll umgehen?

Dass man die Kids aus verschiedensten Gründen nicht ewig Zuhause lassen kann ist ja auch klar, nur bisher gibt es kein wirklich sinnvolles Konzept wie man damit umgehen könnte. Jedes Bundesland doktert da so vor sich hin ohne wirklich zu wissen wie es jetzt am Besten gehen könnte.


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 22:08

Ja, das denke ich auch alles gerade. Fände ich auch alles ziemlich schwer mit Entscheidungen, weil im Grunde ist doch gar nichts planbar. Das ist ja die ganze Misere. Merke ich bei mir auf Arbeit auch. Keener hat ne Glaskugel.
Aber in jedem Fall rächt sich die Totsparerei jetzt in Sachen Plätze/Personal. Das war auch schon vor Corona ein Problem. Jetzt "jammern" bestimmt auch die Bildungsminister.


mio
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 22:16

saffiatou hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 21:25 Ich bin sicher, da sind viele dabei, die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass corona ein Virus ist das enorme Schäden verursacht. Die immer noch an Fake glauben.

Ich habe eine Bekannte, die denkt einfach: „ich kenne niemanden der eine Infektion hat, also ist das alles übertrieben und Fake“.... das Leben kann so einfach sein. :anonym:

Manche sind auch überfordert und verstehen nicht alles oder nur wenig. Wissen ni hat wo sie sich informieren können.
Wahrscheinlich ist es von allem etwas, je nachdem. Aber es ist schon viel Wunschdenken mit ihm Spiel, das sehe ich auch so. Und je nachdem wie die "persönlichen Bedürfnisse" so gestrickt sind wird es dann eben entsprechend "ausgelegt", jenseits von allem was man mittlerweile so weiss.

Ich hatte ja letzte Woche das Vergnügen zum ersten Mal seit dem Lockdown wieder zu arbeiten und na ja, da gab es dann auch so Gespräche wo ich mich echt gefragt habe ob diejenigen das Wort "Aerosole" schon mal gehört haben? Und da handelte es sich um Menschen die sich DURCHAUS informieren und die jetzt auch nicht völlig minderbemittelt sind, aber ich glaube, dass was nicht gehört werden will wird halt einfach ausgeblendet bisweilen. Egal wieviele Leute dann sagen: Ja, aber das schützt Dich ja nicht vor den Aerosolen. Wer ins Restaurant will geht halt ins Restaurant (drinnen) und erzählt was davon dass man ja ausreichend Abstand hat um sein "Gewissen" zu beruhigen. Das jeder Fachmann sagt: "Hochrisikosituation nach allem was man weiss!"? Egal. Und dass man momentan auch sehr gut Essen gehen kann OHNE dabei drinnen sitzen zu müssen? Auch egal. Es MUSS ja DANN statt finden wenn man das selbst will. Und nicht erst einen Tag später weil das Wetter nicht so wollte wie man selbst...

Meine Therapeutin vermutete mal ich hätte ein "Kontrollproblem", ich hab ihr damals schon widersprochen. Mittlerweile weiss ich auch warum. Und ich habe das damals auch exakt so begründet: Ich habe kein Problem damit etwas nicht kontrollieren zu können, ich habe ein Problem mit Menschen die immer alles kontrollieren wollen, auch mich.


mio
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 22:24

Tränen-reich hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 22:08 Aber in jedem Fall rächt sich die Totsparerei jetzt in Sachen Plätze/Personal. Das war auch schon vor Corona ein Problem.
So ziemlich jede "Misere" die sich jetzt glasklar offenbart war vor Corona bereits ein Problem. Anfangs habe ich noch gehofft, dass sich dadurch auch viele Dinge verbessern könnten, eben WEIL es plötzlich - für JEDEN - so glasklar wurde.
Mittlerweile bin ich leider wieder etwas pessimistischer.


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 22:51

Ohne Corona ist eine Misere aber eher planbar.
Auf lange Sicht. Politik hätte schon vor Jahren anfangen können, aber die schieben ja extrem lange hin oder es wird ad acta gelegt so nach dem Motto "wird schon". Und dann kommt irgendwann "huch, da müssen wir aber jetzt was tun" obwohl das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Vorsorglich neu ausbilden z. B. lange vor der letzten Rentenwelle.
Diese Misere hier ist nicht planbar, weil das Virus macht, was es will.

Ich tendiere eher zum Schwarzsehen, dass irgendwann wieder alles beim Alten ist. Verbesserungen? Ich glaub nicht dran.


mio
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Beitrag Mo., 15.06.2020, 23:58

Tränen-reich hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 22:51 Ohne Corona ist eine Misere aber eher planbar.
Du meinst wahrscheinlich dass man sich dann für die Lösung mehr Zeit lassen kann. Ja, und das ist ja auch an vielen Stellen das Problem. Siehe Klima. Aber eben auch das Bildungs- und Gesundheitssystem, sowie prekäre Arbeitsbedingungen, Probleme durch Globalisierung etc. pp..

Corona hat das mal so richtig schön über oder unter uns "zusammenbrechen" lassen. Fuck! Wir sind halt doch nicht so "unangreifbar" wie wir immer dachten. Holy shit!

Das hat dann erst mal auch der Dümmste kapiert, nur halt leider nicht lange.

Sei es aufgrund des Präventionsparadoxons wie hierzulande oder aufgrund von "Hunger geht vor Mitgefühl/abstrakter Angst" in anderen Ländern. Letztlich verfestigen sich momentan eher die "alten Strukturen" eher wieder ein Stück weit, das sehe ich auch so.

Leider.

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haluro
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Beitrag Di., 16.06.2020, 18:57

Anna-Luisa hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 19:40 Doch, hat er klargestellt:

https://www.stern.de/politik/deutschlan ... 17546.html
Nein. Er hat nicht klargestellt, sondern nur einen Polizisten zusammengestaucht, das ist sein Recht. Ich bezweifle, dass die ursprüngliche Regel (die Erfordernis eines triftigen Grunds) geändert wurde. Der Polizist hat nämlich Recht, weil das Spazierengehen nur mündlich von Söder vor der Kamera erlaubt wurde.

Heute war in Bayern Corona-Tag, weitere Lockerungen wurden vorgestellt, leider wurde vergessen zu sagen, dass die Abstandsregel nach wie vor gilt.

Ich suche mal auf der Landtagsseite, ob ich das so korrekt wiedergegeben habe, das zieht sich alles so lang hin. Heute stand ich im Auto vor der Ampel, da kam ich auf die Idee, mal auf die letzte Tankquittung zu schauen. Die ist vom 18.04. und der Tank ist noch zu 70% voll. Diesel kostete damals unter 1 €, und jetzt steigt er wieder und ich kann nicht tanken. Ist das nicht zum Haare raufen? Zum Glück (nicht: Gottseidank) habe den absoluten Kurzhaarschnitt. :lol:
Mfg
iadi

P.S.: Was genau gilt, muss man über Bayern.de raussuchen, dort nach "BayIfSMV" suchen, zur Zeit gilt die 5.BayIfSMV (noch bis 21.06.20). Bayern.de leitet weiter auf die Datenbank "Bayernrecht", das ist ein Ableger von "Juris", der bundesweiten Datenbank. Juris ist kostenpflichtig, aber Bayernrecht nicht, vielleicht kommt man so ja auch in Juris.

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haluro
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Beitrag Di., 16.06.2020, 19:35

stern hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 20:02 Leute, die mit einem Buch auf der Parkbank verweilen, fallen mir eher seltener auf... Wäre ja zu begrüßen, aber sooo groß scheint das Bedürfnis nicht (mehr?) zu sein, seitdem das klar ist. Ob es an den Bûchetn liegt?

Vielleicht resultiert manche Belastung ja daraus, wenn man sich darauf konzentriert, was nicht geht... oder nur vermeintlich nicht geht. Ich meine, es wird ja teils auch für Rechte demonstriert, die nie nie nie zur Disposition standen...
Wenn ich mir das Unglück der Welt auflade, gehe ich kaputt.

Also, ab 15.03. bin ich zweimal pro Woche spazieren, das war sehr sehr lustig, anderen Spaziergängern auf einem Wiesenpfad zu begegnen, ich habe die immer sorgfältig angeschaut, ob denen Corona schon aus der Nase lief und die genauso. Ein Metermaß hat zum Glück keiner rausgezogen. Am Friedhof saßen Sonntags immer Bauarbeiter, die ihrem Container entflohen, und tranken Bier. Am Sonntag nach dem 15.03. waren die nicht da. Am Montag las ich dann in der Zeitung, dass Bösewichter am Waldrand 1 km weit weg aufgespürt und polizeilich verwarnt wurden. Nächsten Sonntag waren sie dann wieder am Friedhof.

Ich würde schon noch auf einer Parkbank lesen, das habe ich früher ja auch gemacht, aber seit die Firma umgezogen ist, habe ich keinen Zugang mehr zum Wasser und gehe lieber die Stadtautobahn entlang, gucke, welches Motorrad vorbeifährt und so.

Mfg
iadi

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 12:47

haluro hat geschrieben: Di., 16.06.2020, 18:57
Anna-Luisa hat geschrieben: Mo., 15.06.2020, 19:40 Doch, hat er klargestellt:

https://www.stern.de/politik/deutschlan ... 17546.html
Nein. Er hat nicht klargestellt, sondern nur einen Polizisten zusammengestaucht, das ist sein Recht.
Du irrst. Er hat es klargestellt.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Letterlove
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 13:10

Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 17.06.2020, 12:47
haluro hat geschrieben: Di., 16.06.2020, 18:57

Nein. Er hat nicht klargestellt, sondern nur einen Polizisten zusammengestaucht, das ist sein Recht.
Du irrst. Er hat es klargestellt.
Verlinkt es doch einfach, statt immer nein, doch, nein, doch.
Wenns klargestellt wurde, wirds doch irgendwo nachzuschlagen sein.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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