Bin ich von meiner Therapeutin besessen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Shukria
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Beitrag Di., 05.05.2020, 13:21

Sansa hat geschrieben:
Ich fühle mich gut, wenn... wir gut auseinander gehen. Aber selbst da gibt es dann immer noch ein Anteil in mir, der dann noch x-mal überprüft ob dem auch wirklich so ist.
Wenn die Sitzung schwierig war, weil wir Beide gerade nicht bei der Sache sind, dann fühle ich mich elend und schaue und überlege ich, was ich hätte besser machen können und bin dann unzufrieden mit mir selbst und meine Leistung.
Das liegt nicht an die Therapeutin. Das bringe ich mit.
Ganz ehrlich.
Dein inneres ist total darauf trainiert zu schauen was der andere braucht und dein Verhalten danach auszurichten, nicht nachdem was du brauchst - das ist klassisches Opferverhalten.

Als du deiner Therapeutin gesagt hast wies dir mit der Verschiebung geht, das du deine Stundenzeit zurück möchtest und auch als du ihr gesagt hast das du ihre Art mit dir umzugehen nicht okay fandest - warst du ganz ehrlich und authentisch bei dir.
Diesen Punkt offen zu besprechen ist kein! Opferverhalten. Wenn sie das gesagt hat dann war es richtig fies. Du warst auf einem richtig guten Weg mal nicht nach anderen zu schauen sondern ganz und stimmig bei dir zu sein.

Vielleicht ist sie nicht die richtige Therapeutin für dich. Sie sollte mit dir genau am obigen Muster arbeiten, dir helfen Wege zu finden es zu verändern, wie und erstmal wo du dich das trauen kannst bei dir zu sein in einer Beziehung. Stattdessen erstickt sie deine Emanzipation im Keim.

Wenn du weiterkommen willst solltest du bei dir bleiben und bei deinen Themen. Von außen betrachtet scheint sie deine Kernproblematik auch nach einem Jahr entweder nicht erkannt zu haben oder sie berücksichtigt sie im Prozess nicht. Beides spricht nicht für ihre Qualifikation dir gut weiterhelfen zu können. Du wirst mit ihr nur bis zu einem bestimmten Punkt kommen.

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Philosophia
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Beitrag Di., 05.05.2020, 13:27

Shukria hat geschrieben: Di., 05.05.2020, 13:21 Diesen Punkt offen zu besprechen ist kein! Opferverhalten. Wenn sie das gesagt hat dann war es richtig fies. Du warst auf einem richtig guten Weg mal nicht nach anderen zu schauen sondern ganz und stimmig bei dir zu sein.
Das möchte ich noch mal aufgreifen und fett: Seh ich auch so! - dazu sagen. Danke Shukria!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Sansa
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Beitrag Di., 05.05.2020, 17:13

Und genau das ist der Punkt. Ich sprach es an, weil ich darüber reden wollte, aber Sie wollte dann nicht mehr. Ihr passte die Regelung so, wie sie sie getroffen hatte besser. Für sich und dem Patienten. Und weil sie es nicht wieder rückgängig machen wollte, sollte ich raus aus der Opferrolle. Das war und fühlt sich immer noch nicht gut an.
Generell, ist es schon passiert, dass wenn ich mal zeige was in mir vorgeht, dass es bei ihr was Ungutes ausgelöst hat. Was sie mir spüren ließ und worüberwir nur schlecht reden konnten. Dadurch bin ich nochmal vorsichtiger geworden. Gleichzeitig fühle ich mich aber auch wohl mit ihr und scheinen wir gut zusammen klar zu kommen.
Ich weiß nicht was richtig und falsch ist. Welches Verhalten meinerseits sein darf und was von ihrer Seite ok ist.
Aber ich merke, dass so wie es in der Sitzung läuft einen großen Einfluss auf meine Stimmung hat. Daher brauche ich es, dass es gut und ruhig läuft. Alles Andere wirft mich zu sehr aus der Bahn.

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Kirchenmaus
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Beitrag Di., 05.05.2020, 17:43

Hallo Sansa,

es kann auch sein, dass sie einfach Bock drauf hat, dich zu manipulieren, weil sie merkt, dass sie es mit dir machen kann.

Das mit der Terminverschiebung hat doch echt etwas von Gehirnwäsche! Wenn du dich dagegen wehrst, dass sie nicht ehrlich zu dir war, dann bist du in der Opferrolle? Hallo? Die hat doch nen Vogel! Aber für sie ist es natürlich praktisch, vor allem, weil du selbst noch total unsicher bist.

Hast du denn die Möglichkeit, dich parallel nach einer anderen Therapeutin umzusehen oder dich bei einer Beratungsstelle unterstützen zu lassen? Dann würdest du mal einen Vergleich ziehen können, wie andere Leute so ticken.

Für mich war es bei meinen Verstrickungen sehr wichtig, bei einer extrem klaren, abgegrenzten und fairen Therapeutin zu landen. Ab da wurde dann Schritt für Schritt alles besser.

Lieben Gruß
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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hey_jude
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Beitrag Di., 05.05.2020, 17:55

Sansa hat geschrieben: Di., 05.05.2020, 17:13 Das war und fühlt sich immer noch nicht gut an.
Generell, ist es schon passiert, dass wenn ich mal zeige was in mir vorgeht, dass es bei ihr was Ungutes ausgelöst hat. Was sie mir spüren ließ und worüberwir nur schlecht reden konnten. Dadurch bin ich nochmal vorsichtiger geworden. Gleichzeitig fühle ich mich aber auch wohl mit ihr und scheinen wir gut zusammen klar zu kommen.
Ich weiß nicht was richtig und falsch ist. Welches Verhalten meinerseits sein darf und was von ihrer Seite ok ist.
Kann es sein, dass du dich wohl fühlst, weil es vertraut für dich ist, obwohl es nicht gut für dich ist ? Also, dass die Orientierung an den Bedürfnissen einer anderen Person, statt an deinen eigenen, dir vertraut ist und sich das (irrtümlich) positivanfühlt. Nur, dass es nicht tatsächlich angenehm und richtig für dich ist, sondern lediglich gewohnt, somit vermeintlich einfacher, sicherer ?

Das kann ja eine vertrautes Muster sein, dass du dich unterordnest. Vertrautes, ob positiv oder negativ; gesund, ungesund, gibt Sicherheit. Ihr kommt dann gut klar, wenn deine Bedürfnisse, ihren nicht im Weg stehen ? Wenn du dich für dich, deine Bedürfnisse entscheidest fühlt es sich nicht richtig (weil unbekannt) an und wenn du dich nach ihr (ohne nachvollziehbaen Grund) richtest scheint es ebenfalls nicht okay. Du bist in Therapie, um an dir zu arbeiten, also, alte Muster aufzubrechen. Fühlt sich beides (erstmal) doof an. Eins davon könnte dich mglw weiterbringen
Eine spontane Idee, hoffe es ist nachvollziehbar was ich meine. Kenne das selbst aus einer privaten Beziehung .


GuterGeist2019
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Beitrag Di., 05.05.2020, 19:01

Hallo Sansa,

mir kam beim Lesen deines letzten Beitrags spontan dieser Satz: Was ist das für eine Therapie, in der die Patientin derartig leise tritt oder treten muss, nur damit die Therapeutin es bequem hat?

Solange die Therapeutin dein "Instrument" ist, damit du dich gut fühlen kannst, wirst du immer klein bleiben. Und ihr Macht geben, die ihr nicht zusteht. Und offensichtlich weiß sie das auch.

Dass du in diesem "Modell" deine Probleme lösen und dich entfalten kannst - das halte ich für mehr als unwahrscheinlich.

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Solage
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Beitrag Di., 05.05.2020, 22:10

Liebe Sansa,

ich kann Deine Traurigkeit gut nachempfinden, wenn Deine Therapeutin Dir Deinen festen Termin wegnimmt, um diesen einem anderen Patienten zu geben. Dass sie auf Deinen berechtigten Protest dann so reagiert , dass sie abwimmelt und sich auf Deine Bedürfnisse gar nicht einstellten mag, ist auch voll traurig.

Ich kenne es auch, dass ich es Therapeuten angenehm machen möchte, dass die mir wohlgesonnen sind. Habe eine sehr schlimme Therapie hinter mir, in der ein Therapeut das ausgenutzt/mich benutzt hat.

In der jetzigen Therapie wollte und will ich noch manchmal es dem Therapeuten auch recht machen. Der deutet das dann so, dass sich in meinem Bestreben sein Wohlwollen zu bekommen, sich auch der Missbrauch in meiner Vergangenheit abbildet. Da mach ich und tue ich, dass der mich doch irgendwie mag. Und ja, wie schön ist es, wenn die Stunde so harmonisch im Gleichklang endet....Ist es das wirklich für mich?
Meine Antwort für mich ist mittlerweile so geworden, dass es durchaus krachen darf, dass ich sage, was mir nicht passt ohne Angst vor Bestrafung. Was ja eh selbstverständlich in Therapie sein sollte, aber nicht immer so selbstverständlich ist.

Wenn Du Sansa, das Gefühl hast, dass Du für Deine Gefühle, Gedanken, Ansprüche BESTRAFT werden könntest, dann fährt diese Therapie meiner Meinung nach in den Sand. Wenn Deine Therapeutin Dir nicht zum Wachstum verhilft, sondern Dich ausbremst in ihrem Sinne, dann wiederholt sich evtl. Deine alte Geschichte...?

"Ich bin lieb und kompatibel und deshalb sei du auch lieb zu mir"...Dann atme ich erleichtert auf, alles ist gut. Ich habe es gut gemacht, gut für die Therapeutin gemacht und deshalb ist es auch gut für mich. Aufatmen.

Bekommst Du da wirklich mehr Luft zum Atmen?
Zuletzt geändert von Solage am Di., 05.05.2020, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Solage
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Beitrag Di., 05.05.2020, 22:30

Sansa hat geschrieben: Mo., 04.05.2020, 14:24 Ich fühle mich von ihr abhängig. In dem Maße, dass ich Angst habe etwas falsch zu machen und dass Sie sich von mir abwendet.
Und auch das habe ich ihr nicht gesagt.
Über Abhängigkeit haben wir bisher nicht gesprochen.
Meine Erfahrung ist, dass so eine klebrige, negative, angstbesetzte unfreie Abhängigkeit durchaus von beiden Parteien bestimmt wird.

Es gibt auch eine gesunde Abhängigkeit, die nicht angstbesetzt ist und in allen guten Beziehungen wechselseitig, wertschätzend besteht.

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Sansa
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Beitrag Do., 07.05.2020, 19:38

Beim lesen eurer Worte, war ich teilweise traurig und betroffen. Weil ich mich in einiges wiedererkenne. Dieses gefallen wollen, weil es früher lebensnotwendig war, ist so tief in mir drinn, dass ich nicht anders kann. So, dass wenn ich das Gefühl habe, wenn ich es nicht tue, dass ich ein schlechter Mensch bin und dass ich nichts tauge. Ohne gefallen kein Wert.
Wenn ich lese, dass die Therapeutin nicht ganz richtig handelt, merke ich, wie groß mein Bedürfnis ist, sie in Schutz zu nehmen und es als nicht verkehrt annehmen zu wollen.
Ich habe den Wunsch, dass sie gut für mich ist. Ich möchte das so sehr.

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Philosophia
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Beitrag Do., 07.05.2020, 19:47

Ich kann dich gut verstehen...ich hab mir lange Zeit auch immer Menschen gesucht, die in irgendeiner Weise schlimm waren wie meine Eltern - wohl damit ich es bei denen hinkriege, dass sie mich stellvertretend für die Eltern, die es nie taten, lieb haben. Ich dachte, dann wäre ich erlöst. Aber es kam so nie, weil solche Menschen nicht lieben können.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


GuterGeist2019
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Beitrag Do., 07.05.2020, 20:29

Hallo Sansa,

verstehen kann ich dich auch. Und ich kenne ja vieles von mir selbst.. Mir ging es bis vor ein paar Jahren auch so, dass ich gefallen wollte, dass der Wert, den ich mir gab, jeweils abhängig war vom Verhalten und vom Urteil anderer.

Ich bin mit ständiger Abwertung aufgewachsen. Dazu Missbrauch, Demütigung, später Gewalt und erneuter Missbrauch. So ging ich - stark suizidgefährdet - in meine erste "Therapie", die nach anfänglicher Besserung meiner Probleme überging in Abhängigkeit, Manipulation und (emotionalen und sexuellen) Missbrauch.

Selbst DIESEM "Therapeuten" wollte ich gefallen. Obwohl er nicht mein Typ war, trotz seiner ganz offensichtlichen menschlichen Schwächen... Und trotz eines manchmal furchtbaren Verhaltens... Aber ich war bedürftig, labil, hatte kein Selbstwertgefühl. Ich konnte nicht glauben, dass so ein kluger, souverän wirkender Mann sich gerade mit MIR abgibt. Himmel und Hölle im Wechsel. Und ich war - abhängig von seinem Verhalten und seiner Zuwendung - im Hoch oder Tief, je nachdem. Und selbst als schon vieles aus dem Ruder gelaufen war, konnte ich nicht gehen. Ich habe mein ungutes Gefühl immer wieder verdrängt. Habe ihn verteidigt, das Negative schön geredet, auch vor mir selbst. Ich habe diesem Gefühl und meiner Wahrnehmung nicht getraut - und das habe ich mir danach noch lange vorgeworfen. Ich bin gegangen - aber viel zu spät.

Was ich dir damit sagen möchte: Vertrau auf dein Gefühl! Traue deiner Wahrnehmung! Nimm dein Unbehagen ernst!

Du wirst jetzt vielleicht denken: "So schlimm ist es ja bei mir nicht". Darum geht es aber gar nicht. Sondern darum, dass du etwas spürst, Ungutes wahrnimmst - und es wegdrängst. Das kann nicht gut gehen, nicht auf Dauer.

Ich habe in einer zweiten Therapie erfahren dürfen, dass ich nichts tun muss, um okay zu sein. Dass ich nicht bequem sein muss, um Wertschätzung zu bekommen. Und gerade Ecken, Kanten und auch ab zu mal ein Konflikt mit meinem Therapeuten haben dazu geführt, dass ich die sein kann, die ich heute bin.

Deshalb: Nimm dich da ernst! Deine Gefühle, auch deine Angst. Und vor allem: Blockiere deine Therapie nicht mit Harmoniesucht und einer angezogenen Handbremse! Du darfst unbequem sein, Wünsche und Bedürfnisse äußern, Ecken und Kanten zeigen und auch mal Kritik äußern - gerade in einer Therapie.

Wenn deine Therapeutin damit nicht umgehen kann - was ich leider befürchte - dann ist sie nicht die richtige Therapeutin für dich. Es klingt sehr nach unguter Abhängigkeit - und das hilft dir nicht weiter, im Gegenteil. Wenn du nicht offen in der Therapie darüber sprichst, was du fühlst, was dir Angst macht usw. - dann wirst du nicht wirklich tief an den Kern deiner Probleme kommen.

Sei es DIR wert, dich so geben zu können, wie du bist. Auch und gerade in deiner Therapie!!


hey_jude
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Beitrag Do., 07.05.2020, 21:47

Ich kann dich auch verstehen. Seit ich versuche mein Muster zu durchbrechen (den Bedürfnissen anderer nicht generell den Vortitt lassen) ist ein neues Gefühl dazugekommen und das heißt Wut. Damit meine ich nicht, dass man ausrastet, aber das man sich ärgern kann, das man sich aktiv für sich einsetzten kann, für seine Grenzen, seine Bedürfnisse, aktiv und nicht passiv, abwartend, was der anderen Person wohl recht wäre. (ich setze mich noch nicht überall aktiv für mich ein, ich taste mich ran, aber ich kann zumindest schonmal "nein" oder "weiß ich noch nicht" sagen, kommt ja immer drauf an wie verzwickt es ist, ob man es klar kriegt)
In deinem Fall: "nein, die Terminverlegung ist nicht okay und es ging um ein Ausprobieren und nicht um eine fixe Absprache, das implizert das Recht die alte Terminregelung wieder zu aktivieren"

Ich schrieb von einer privaten Beziehung in der es für mich diesen Mechanismus gibt und ich muss sagen, dass ich mich sehr, sehr unwohl fühle, wenn ich nach meinen, aber gegen seine Bedürfnisse handle- ich muss es geradezu aushalten und irgendwie ist nichts davon ok und ich bin versucht zu tun, was ihm gerade lieb ist, damit es wieder harmonisch ist, aber das ist der falsche Weg. Nur dadurch, dass man sich selbst mit seinen Bedürfnissen zeigt kann echte Nähe und echte Beziehung entstehen. Bei mir geht es um eine private Beziehung, ich habe mich ihm gegenüber schon oft erklärt, aber er versteht es nicht, daraus kommt wohl auch die Wut bei mir. Denn er bleibt dabei und versucht immer wieder mir seine Bedürfnisse aufzudrängen, bzw nachzufragen oder beleidigt zu reagieren. Aber das ist sein Problem, nicht meins. er ist kein sclechter Typ, akzeptiert es dann auch, ist eben enttäuscht, aber das muss er für sich aushalten und ich muss es auch aushalten. Das ist kein Grund meine Meinung zu ändern, bzw. etwas zu tun, was ich nicht möchte. (ich hatte auch schon Kontakte wo es schwierieger war, weil alles viel subtiler in Erscheinung trat, das wirst du wahrscheinlich kennen. Denn du bekommst keine direkten Forderungen von deiner Therapeutin)

In einer Therapie ist das sicher nochmal anders, denn die Person verdient Geld damit dir zu helfen, dich zu unterstützen: Du bist ihr rein gar nichts schuldig ! Sie dir, in Richtung Professionalität, aber sehr wohl. Ob du dich da durchsezten kannst ist eine andere Frage. Aber zum Opfer würdest du dich machen, wenn du es einfach schlucken würdest. Finde Argumente für deine Position.

Und du bist kein schlechter Mensch, sondern in erster Linie EIN Mensch und dazu gehören all deine Gefühle! Und eine Therapeutin hat damit umzugehen, das ist ihr Job. Es bringt doch sonst nichts. Vielleicht will sie dich ja auch aus der Reserve locken. An deiner Stelle (wenn ich es geschafft hätte eine Therapie zu finden >Theorie<) würde ich das nutzen, setz dich für dich ein !Du kannst hier nur gewinnen, weil diese Person aus beruflichen Gründen Zeit mit dir verbringt und nicht weil sie mit dir befreundet sein will, bzw. die Person in dir etwas Vorteilhaftes für sie persönlich finden muss, so dass sie den Kontakt auch weiterhin aufrecht erhalten will (was in dem Fall der Weiterentwicklung für dich ein absolutes Plus ist) :born:

Du kannst die Menschen (das gilt vermutlich auch für Professionelle), die gut für dich sind nicht finden, wenn du deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse runterschluckst. Das ist ein Risiko, vllt gibt es da dann niemanden. Aber das ist sehr unwahrscheinlich!

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Sansa
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Beitrag Fr., 08.05.2020, 10:30

Das sie mit mir Geld verdient, dass ist mir klar. Aber das Schlimme daran ist, dass sie da nicht auf mich angewiesen ist. Es gibt Wartelisten bei ihr. Sprich, ich muss nehmen, was ich bekomme. Ich bin schon froh, dass ich überhaupt einen festen Termin bei ihr habe.
Und jetzt in dieser Zeit auf Therapeutensuche zu gehen, dass stelle ich mir nicht sehr erfolgsversprechend vor. Zumal in mir drin etwas so gar nicht bei ihr weg möchte. Ich hege zu große Sympathie für sie. Wir sind uns sehr ähnlich und dass wir dadurch gut zusammen passen würden.Das sagte sie mir heute. Und ein Teil in mir fühlt sich so gut damit.

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Beitrag Fr., 08.05.2020, 11:41

Sansa hat geschrieben: Fr., 08.05.2020, 10:30 Wir sind uns sehr ähnlich und dass wir dadurch gut zusammen passen würden.Das sagte sie mir heute.
Das werde ich nie verstehen, warum viele Menschen immer meinen, dass das tollste am anderen Menschen die Ähnlichkeit mit einem selbst ist. Geht es denn nur darum, sich selbst mehr zu lieben, weil man im anderenn etwas sieht, das in einem selbst steckt?! Ich check das nicht, echt! Ich finde, dass es gerade die kleinen Unterschiede sind, die eine Beziehung interessant und schön machen, und wo Wachstumspotenzial und Austausch ist. Zu viel Ähnlichkeit birgt die Gefahr der Symbiose und Verschmelzung und des Stillstandes. Aber so viele scheinen genau nach letzterem zu streben - ich versteh es einfach nicht. Ich vermute, dass da der unbefriedigte Symbiosewunsch aus der Säuglingszeit dahintersteckt.
- Im Übrigen, Therapien, die mit zu großer Ähnlichkeit und Sympathie einhergehen, haben oft keine guten Aussichten, da die Verstrickungsgefahr sehr hoch ist.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


hey_jude
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Beitrag Fr., 08.05.2020, 14:19

Sansa hat geschrieben: Mi., 15.04.2020, 11:02 Hallo und sorry :red: dass ich einfach mit der Tür ins Haus reinplatze.

Ich glaube ich bin von meiner Therapeutin besessen. Ich kann an kaum etwas anders denken. Alle meine Gedanken kreisen um sie.(…)
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Es kann doch nicht sein, dass ich gedanklich so sehr an ihr hänge, mich sogar in Tagträume begebe, die mir Zeit rauben.
Wie komme ich aus der Nummer wieder raus?
Hat jemand von euch Erfahrung damit? Wie konntet ihr das lösen.
Mich belastet es sehr.
Danke schon mal
Vielleicht helfen dir Gedankenstopps. Das kann helfen, wenn man unter Zwangsgedanken, zwanghaften Grübeln usw leidet. Du unterbrichst deine eigenen Gedanken. Schaffst dir einen Zeitraum am Tag, in dem das Nachdenken an die Therapeutin in Ordnung ist und zu jedem anderen Zeitpunkt ist dieses Grübeln "verboten". Erfordert Disziplin, Aufmerksamkeit,ist nicht einfach und braucht Übung. Allein die bewusste Entscheidung diese Gedanken aus seinem Alltag fernzuhalten kann ein Fortschritt sein, glaube ich.
Zuletzt geändert von hey_jude am Fr., 08.05.2020, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

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