Re: Corona und Zwischenmenschliches
Verfasst: Di., 24.03.2020, 10:03
Meine Mutter ist 87, ich bin 60, wir leben beide alleine (getrennt), und gehören beide zur Risikogruppe.
Mutter ist im Alter generell depressiv geworden, besonders seit mein Vater verstorben ist, und ihre lifelines sind der wöchentliche Frisör, Besuche von Freundinnen und der wöchentliche Einkauf, bei dem ich sie fahre.
Sie hatte einen PC + Internet seit sie 60 war, hat sich aber nie recht damit anfreunden können, und "das Ding" vor einem Jahr abgeschafft, das rächt sich jetzt...
Nun ist all das nicht mehr möglich: Der Friseur hat zu, die Einkäufe für sie stelle ich vor ihrer Tür ab, Freundesbesuche müssen ausfallen. Skypen oder VideoChats sind ihr nicht möglich.
GsD hat sie eine jüngere Schwester, mit der sie täglich telefoniert, aber auch die schafft es nicht mehr, sie irgendwie aufzuheitern.
Und ich kann nicht sehen, wie es ihr wirklich geht, wenn ich sie nicht sehe...
Ich selbst weiß zwar, dass es viel schlimmere Schicksale als meine gibt, aber auch ich komme mit der Lage nicht so toll zurecht, weil ich mich nun plötzlich, seit der Virus grassiert, viel einsamer fühle als je zuvor (ich hab dazu einen thread hier in "Beziehungen" aufgemacht).
Natürlich habe ich auch Angst, mich anzustecken, aber hauptsächlich bin ich sehr traurig, dass die Welt nun plötzlich eine völlig andere ist - obwohl ich vor Covid recht isoliert gelebt habe, und damals auch ganz gut damit zurechtkommen konnte...
LG,
per aspera
Mutter ist im Alter generell depressiv geworden, besonders seit mein Vater verstorben ist, und ihre lifelines sind der wöchentliche Frisör, Besuche von Freundinnen und der wöchentliche Einkauf, bei dem ich sie fahre.
Sie hatte einen PC + Internet seit sie 60 war, hat sich aber nie recht damit anfreunden können, und "das Ding" vor einem Jahr abgeschafft, das rächt sich jetzt...
Nun ist all das nicht mehr möglich: Der Friseur hat zu, die Einkäufe für sie stelle ich vor ihrer Tür ab, Freundesbesuche müssen ausfallen. Skypen oder VideoChats sind ihr nicht möglich.
GsD hat sie eine jüngere Schwester, mit der sie täglich telefoniert, aber auch die schafft es nicht mehr, sie irgendwie aufzuheitern.
Und ich kann nicht sehen, wie es ihr wirklich geht, wenn ich sie nicht sehe...
Ich selbst weiß zwar, dass es viel schlimmere Schicksale als meine gibt, aber auch ich komme mit der Lage nicht so toll zurecht, weil ich mich nun plötzlich, seit der Virus grassiert, viel einsamer fühle als je zuvor (ich hab dazu einen thread hier in "Beziehungen" aufgemacht).
Natürlich habe ich auch Angst, mich anzustecken, aber hauptsächlich bin ich sehr traurig, dass die Welt nun plötzlich eine völlig andere ist - obwohl ich vor Covid recht isoliert gelebt habe, und damals auch ganz gut damit zurechtkommen konnte...
LG,
per aspera