Widerstand gegen Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Do., 20.02.2020, 15:31

Ich würde sagen wenn Du ihn jetzt eh schon gemalt hast dann nimm das Bild mal mit in die nexte Stunde. :ja:

Es ist wirklich nicht zu unterschätzen was bei solchen "Übungen" alles ans Tageslicht kommen kann und wieviel "Wirkung" sowas haben kann auch wenn es einem erstmal vielleicht albern oder so vorkommt. Und ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Sowohl Dir selbst als auch Deiner Therapeutin.

Wenn Du auf den Kritiker einschlagen möchtest dann ist auch das erst mal ok, weil es etwas aussagt. Nur schlägst Du damit letztlich auf Dich selbst ein solange Du versuchst ihn sozusagen "in Dir" zu bekämpfen.

Du könntest aber zB. das Bild auch einfach irgendwohin sperren, es von Dir "fern halten" um ihm seine "Macht" zu nehmen. Oder oder oder.

Das sind alles Dinge die sich entwickeln und zeigen können wenn Du Dich damit in der Therapie auseinandersetzt. Und was Du Dir wünschst oder was Du da brauchst das wirst Du dann schon merken, sure! Diese "symbolische Ebene" ist gerade dann wenn Du anders keinen Anfang und kein Ende findest ein guter Weg.

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hysperias
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 20:02

Ich möchte mich für eure Beiträge bedanken, sie haben mir sehr interessante Ideen geliefert, die ich ausprobieren möchte.

Was ist denn nur los mit mir, wo ist das Problem, ich verstehe es nicht, immer und immer wieder frage ich mich dies. Ich komme und komme auf keinen grünen Zweig mit mir, am liebsten will ich den Kopf in den Sand stecken und niemals geboren worden sein. Und mitteilen darf ich mich damit ja auch niemanden, dann heißt es nämlich nur, dass ich in eine Klinik gehen soll und krank bin. Scheinbar will mir niemand zuhören, niemand zusprechen, Mut machen, mich akzeptieren und mir helfen. Scheinbar bin ich nur eine Bürde für die Menschheit.
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mio
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 20:31

hysperias hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 20:02 Ich möchte mich für eure Beiträge bedanken
hysperias hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 20:02Scheinbar will mir niemand zuhören
:anonym: :!!:

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hysperias
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 20:43

mio hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 20:31 :anonym: :!!:
Ich sehe wohl den Widerspruch, den du da herausgestellt hast. Aber was fange ich damit an?
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mio
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 20:49

Wie wäre es damit den "Fehler" zu suchen?

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hysperias
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 20:52

Naja, der "Fehler" ist ja, dass ich mich für die Antworten der User bedanke und trotzdem sage, dass mir keiner zuhört. Wobei es mir vor allem darum ging, dass ich keine mir nahestehende Person habe, an die ich mich mit Sorgen etc. wenden kann. Die User hier sind ja nicht im echten Leben mit mir involviert.
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 21:10

Ich glaube der Fehler ist dass Du die Fehler - unrealistisch - im Außen suchst bzw. siehst.

Du erkennst den Widerspruch, wenn ich Dir den so klar "vorführe". Aber Du erkennst irgendwie nicht, dass Du selbst den schaffst bzw. dass nur Du da was dagegen tun kannst.

Du machst Dich selbst zum "Opfer" dieses "Kritikers" indem Du auf Deiner "Wahrheit" beharrst.

Natürlich hat hier niemand was mit "Dir persönlich" zu tun. Im echten Leben würde ich Dir wahrscheinlich auch eher aus dem Weg gehen so wie Du drauf bist, weil ich keine Lust hätte mich von Dir "umgestalten" zu lassen.

Und das tust Du meiner Meinung nach halt. Du gestaltest Dir Dein Umfeld so um wie Du es für Dich brauchst. Anstatt mal DICH umzugestalten.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 21:44

hysperias hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 20:02
Was ist denn nur los mit mir, wo ist das Problem, ich verstehe es nicht, immer und immer wieder frage ich mich dies. Ich komme und komme auf keinen grünen Zweig mit mir, am liebsten will ich den Kopf in den Sand stecken und niemals geboren worden sein. Und mitteilen darf ich mich damit ja auch niemanden, dann heißt es nämlich nur, dass ich in eine Klinik gehen soll und krank bin. Scheinbar will mir niemand zuhören, niemand zusprechen, Mut machen, mich akzeptieren und mir helfen. Scheinbar bin ich nur eine Bürde für die Menschheit.
Ist es für dich denn so undenkbar tatsächlich in eine Klinik zu gehen?
So wie du bzw. wie deine Gedanken kreisen und wie negativ diese sind wäre es auch eine gute Möglichkeit, intensiv an dir selber zu arbeiten.

Es hilft auch nicht wenn dir Mut zugesprochen wird, das ist zwar nett, aber offenbar motiviert es dich nicht da rauszukommen

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hysperias
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 21:51

mio hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 21:10 Ich glaube der Fehler ist dass Du die Fehler - unrealistisch - im Außen suchst bzw. siehst.

Du machst Dich selbst zum "Opfer" dieses "Kritikers" indem Du auf Deiner "Wahrheit" beharrst.

Anstatt mal DICH umzugestalten.
Ich erlebe eben mein ganzes Leben lang, dass ich ein Opfer der anderen bin. Immer und immer wieder geschlagen, ausgegrenzt, ausgelacht, niedergemacht, geschnitten, gemieden. Ich bin zu dieser Person gemacht worden. Inzwischen bin ich selbst Schuld daran, dass alles so mies läuft, ja. Aber den Anfang hat die Welt mir angetan und dies wird sich niemals beheben lassen. Ich werde für immer die Welt hassen müssen. Deshalb hat mein Kritiker auch die Gestalt der gesamten Menschheit, wie sie mich auslacht.
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 21:54

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 21:44 Ist es für dich denn so undenkbar tatsächlich in eine Klinik zu gehen?
So wie du bzw. wie deine Gedanken kreisen und wie negativ diese sind wäre es auch eine gute Möglichkeit, intensiv an dir selber zu arbeiten.
Tut mir leid, dass ich euch alle abschmettere.
Nein, eine Klinik geht auf gar keinen Fall, dann bin ich ein noch größerer Versager, dann werde ich dort meinen Peinigern wieder begegnen und wenn ich zurückkomme, wird die Pein noch weiter betrieben werden von meinem Umfeld. Und letztlich kann die Klinik nichts daran ändern, dass mich die Welt hasst.
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 21:57

Mir fällt noch etwas Wichtiges auf: Nach Außen verhalte ich mich ganz anders und bin gerne bereit, für jeden den Buhmann zu spielen. So, wie ihr mich hier seht, gehe ich mit keinem meiner realen Mitmenschen um.
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 22:11

hysperias hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 21:57 So, wie ihr mich hier seht, gehe ich mit keinem meiner realen Mitmenschen um.
Genau darin könnte Dein Problem bestehen: Du gehst nicht passend mit Deinen Mitmenschen um.

Wenn jemand Dir was "böses" will, dann ist es nicht Deine Aufgabe Dich da als "Buhmann" anzubieten. Aber es wäre Deine Aufgabe dann zu sagen: NEIN, leck mich am Hintern! Und zu gehen.

Bis dahin werden Dich alle "am Hintern lecken" die keine Lust auf so einen verdrehten Quatsch haben. Und damit werden eben auch die gehen, die Dir an sich gut tun könnten.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 22:15

hysperias hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 21:51
Ich erlebe eben mein ganzes Leben lang, dass ich ein Opfer der anderen bin. Immer und immer wieder geschlagen, ausgegrenzt, ausgelacht, niedergemacht, geschnitten, gemieden. Ich bin zu dieser Person gemacht worden. Inzwischen bin ich selbst Schuld daran, dass alles so mies läuft, ja. Aber den Anfang hat die Welt mir angetan und dies wird sich niemals beheben lassen. Ich werde für immer die Welt hassen müssen. Deshalb hat mein Kritiker auch die Gestalt der gesamten Menschheit, wie sie mich auslacht.
das tut mir sehr leid, aber mit genau dieser Einstellung ("es wird niemals gut") wird es auch nicht gut.
Das geht nicht von allein, das ist harte, gemeine, jahrelange Arbeit. Mit Hilfe, mit Therapeuten, mit Klinik, aber die eigentliche Arbeit leistest du selber.
Das war früher war lässt sich nicht beheben, aber du hast es ein Stück weit in der Hand wie es weiter geht

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hysperias
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Beitrag Fr., 21.02.2020, 22:19

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 21.02.2020, 22:15 Das geht nicht von allein, das ist harte, gemeine, jahrelange Arbeit. Mit Hilfe, mit Therapeuten, mit Klinik, aber die eigentliche Arbeit leistest du selber.
Klinik ist momentan völlig unmöglich. Aber eine Therapie habe ich zum Glück endlich mal. Ich werde der Therapeutin von diesen Erlebnissen erzählen, vielleicht kommt sie dann mal darauf, Zusammenhänge zu sehen. Ich möchte gerne daran arbeiten, dass alles besser läuft, doch dafür brauche ich zumindest am Anfang eine Anleitung, sonst ist das Ganze kopflos. Und mit dieser Anleitung geht es nur sehr schleppend voran.
Ich werde ihr wohl etwas schreiben, um es genauer besprechen zu können.
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Coriolan
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Beitrag So., 23.02.2020, 15:38

Hallo hysperias,

ich will dich sicher nicht "belabern", in eine Klinik zu gehen (oder gar "Werbung" für die Psychiatrie machen), möchte dir aber trotzdem meine Gedanken dazu mitteilen.

Ich verstehe nicht ganz, welche Peiniger dir da begegnen sollen, denn wenn du dir eine Klinik aussuchst, kannst du ja auch in eine gehen, wo keine Peiniger sind. Ich hab' jetzt auch grad nicht auf dem Schirm, ob du schonmal in einer psychiatrischen/psychosomatischen Klinik warst. Wenn du freiwillig in eine Klinik gehst, kannst du dir ja auch eine aussuchen und (im Normalfall) auch jederzeit wieder gehen, wenn's dir dort zu blöd ist/wird.

Warum ich da jetzt drauf eingehe hat folgenden Grund: Es war für mich (damals - ist lange her) auch absolut undenkbar in eine Klinik zu gehen, obwohl ich wusste und merkte, dass es mir unheimlich schlecht geht. Das Wort "durfte" nicht einmal erwähnt werden, ohne, dass ich in der Therapie schon eine halbe Panik allein vom Gedanken (und der Furcht, dort zu landen) daran bekam. Das Ende vom Lied war eine Zwangseinweisung plus Unterbringung (6 Wochen - direkt von der Therapiestunde mit Polizei und Notarzt), weil ich mich vorher absolut nicht dazu durchringen konnte und die Situation total eskalierte. Und sowas ist die allerschlechteste Art und Weise, in einer Klinik zu landen. (Naja, ich war jung und hab's halt erst auf die harte Tour kapiert...)

Das muss bei dir natürlich lange nicht so laufen und wie stabil du bist, kann und werde ich hier sicher nicht beurteilen (können und wollen).

Wie in anderen Threads auch schon erwähnt: Es gibt sehr große Unterschiede - zwischen den einzelnen Kliniken, den einzelnen Stationen und den Gründen, warum man dort aufschlägt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du solltest nicht warten, bis es (noch) schlimmer wird (mein Motto lautet ja: Schlimmer geht immer) sondern dir ggf. VORHER überlegen, ob du nicht doch mal in eine gehst oder auch einfach nur mal über einen Aufenthalt dort nachdenkst.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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